AW: Erkennungsmelodien im DDR-Rundfunk
Hach ja... ich bin so dreist, das als "bessere Zeit" zu bezeichnen, für mich war es jedenfalls eine solche. Ich hatte damals noch die Hoffnung, etwas progressives geschehe in diesem Land. Das wurde Anfang 1992 gründlich geerdet, seitdem fühle ich mich tatsächlich fremd im eigenen Land. Und ich weiß inzwischen, daß ich nicht der einzige bin, denn ich habe Menschen kennengelernt, denen es genauso geht und die auch das Ende des Rundfunks aus der Nalepastraße und damit zumindest außerhalb Berlin/Brandenburgs das Ende des menschlichen, des realen, des uninszenierten Rundfunks, als entscheidenden Punkt für sich ausgemacht haben. In Brandenburg endete diese Zeit ja erst 1997 mit dem Ende von Radio Brandenburg.
Was war die Welt 1990 noch gemütlich und herrlich ineffizient. Heute sind wir getrieben, am besten ständig 200%, immer auf der Überholspur - oder schon beinahe soweit fortgeschritten wie die 2 Arbeitskollegen eines Bekannten, die sich - beide Anwälte - in den letzten Monaten mit ihren Autos, pardon, Geschossen, auf deutschen Autobahnen ins Jenseits befördert haben. In beiden Fällen Übermüdung und viel zu schnell unterwegs. Vermutlich trotzdem nie pünktlich gewesen in dieser widerlichen Zeit.