Jump - Where do you want to go tomorrow?

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Flori34K schrieb:
Schiewack war nie Chef von MDR life
Interessant ist die Sache schon: Jürgen Vogel hatte ja den Life-Chefposten von Frank-Georg Kneib übernommen. Dann kam die extern in Auftrag gegebene Positionierungsstudie und das Ende von Life wurde besiegelt. Meine Frage: hatte Vogel bis zum letzten Tag das Ruder in der Hand? War Schiewack bereits vorher dort zugegen oder hat er sich nie bei Life in der Springerstraße blicken lassen? Mir ist ein Fall des "kürzesten Personalgesprächs meines Lebens" bekannt, als es um Übernahme von hinter-den-Kulissen-Personal durch Jump ging. Die betreffende Person wollte mit Herrn Schiewack aber nicht und verschwand komplett aus Leipzig. Also, war Schiewack jemals offiziell für Life zuständig oder nicht?
 
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Schiewack war zwei, dreimal in der Springerstraße um mit Kneib zu verhandeln. Der war nämlich im letzten dreiviertel Jahr kommissarischer Programmchef, Vogel hatte sich da schon längst wieder abgesetzt.
 
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Aber Kneib war doch auch vor Vogel, also nach von Haken, Chef bei Life, oder? Demnach durfte er zweimal ran...
Und Vogel war das doch, der der gesamten Life-Truppe "Private Parts" als exklusive Kinovorführung spendiert hat, oder?
 
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Zu den Personalgesprächen gäbe es wahrscheinlich auch viel zu berichten. Da gibt es viele Gerüchte. Was Vogels Rolle angeht: die Positionierungsstudie war so konzipiert, daß etwas rauskam, was Vogel wollte. Der Plan war, daß er dann mit der Studie im Rücken rundum reformieren könnte. Nur leider gab es eine denkwürdige Klausur, die dazwischen kam. Vogel ist als Programmchef zu Bett gegangen und als Ex-Programmchef aufgewacht. So wurde es nichts mit dem Masterplan. Schiewack wurde präsentiert. Es war klar, daß Vogel nicht für Schiewack den Kellner machen würde und so ging Vogel zur Drefa.

Kneib war zweimal. Nach Haken und vor Vogel - aber auch wieder nach Vogel als kommissarischer.

Ja, die Kinogeschichte war legendär. Frau Molsen, die auch mit war, konnte zunächst gar nicht lachen.
 
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Was ist da passiert und was wollte Vogel ursprünglich aus Life machen? Ein ehemaliger Life-Mitarbeiter berichtete nichts gutes, sondern eher eine Bewegung hin zu aggressivem, polarisierendem Format. Deshalb wohl auch diese Filmvorführung.
 
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Die Filmvorführung selber hatte eher plakativen Charakter. Dahinter stand keine Ideologie. Eher der Gedanke: Seht her, was eine Radiopersönlichkeit alles erreichen kann, wenn er nur an sich selber glaubt. - Also so eine Art Auto-Suggestion. Jürgen Vogel war ja psychologisch immer besonders beraten. Der Film hatte viele eher verstört, auch Frau Molsen, die den Film eher als inhaltliche Richtungsvorgabe verstand, wie viele andere Mitarbeiter übrigens auch. Molsen, Vogel und Kneib hatten danach alle Mühe, den Film eben nicht als inhaltliches Postulat darzustellen, sondern zu realtivieren. - Die meisten Mitarbeiter haben den Film damals falsch oder zumindest einseitig inhaltlich verstanden. So war er aber gar nicht gemeint.
Wohin Vogel wollte, blieb letztlich unklar. Es war sicherlich wieder eher in Richtung des Hakenschen Ansatzes, weg von der der Kneib'schen Zwischenphase. Aber um den Ansatz von Vogel einzuschätzen, war die Zeit zu kurz, sie konnte sich nicht entfalten. Die Ansätze blieben auch nach der Studie rudimentär. Als die strategischen Überlegungen richtig begannen, war schon wieder alles vorbei. Die größte Weiterentwicklung lag sicherlich im Bereich der Musik, wo Vogel den ein- odr anderen guten Mann mitbrachte, aber auch hier - zu kurz, um zu wirken. Was sein Konzept war - tja, erhat es nie so klar formuliert oder formulieren können.
 
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Meines Wissens hatte Schiewack in den letzten Monaten die Life-Führung übernommen. Oder sollte ich mich da irren?
 
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Was für eine Führung eigentlich? Wenn ich mich recht entsinne, dann wurde doch schon ab Herbst 1999 nur noch der Sendebetrieb aufrechterhalten (Nachrichten und Verkehrsfunk verlesen, Musik abfahren, fertig).
 
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Stimmt. Und ansonsten eine halbe Stunde Musik nonstop. Der einzige, der so halbwegs die Situation dafür nutzte, etwas mehr zu machen, war meiner Erinnerung nach Tommi Schminke, der damals dann auch den Morgen übernahm.
 
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Stimmt, gegen Ende klang das wie Anarchie: "Ich bin Ecke der Vollstrecker, ich darf das!" bleibt mir da in Erinnerung, leider aber nicht mehr da dazugehörige Zusammenhang.

@Flori34K
Kannst Du mir vielleicht die Frage beantworten, wer nun eigentlich für den MDR-Popfunk verantwortlich ist? Also: wieviel "Schiewack" steckt in Jump und zu welchen Anteilen muß er nur umsetzen, was "von oben" kommt? Das gleiche freilich vorher bei Life: war das das Konzept und Werk von Haken oder hat er auch bloß eine Linie umgesetzt, die von weiter "oben" kam? Wenn ja, wer ist "oben"? Mir ist bislang nämlich unklar, warum MDR und ORB dermaßen konträre Auffassungen von Hörfunk hatten.
 
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Sachsenradio2 schrieb:
Der einzige, der so halbwegs die Situation dafür nutzte, etwas mehr zu machen, war meiner Erinnerung nach Tommi Schminke
Haw-Haw-Haw! :wow: :wow: :wow:
Ob das von Lord Haw-Haw inspiriert war...?

Das letzte Wort hatte er dann ja auch ...
 
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Radiowaves schrieb:
sondern eher eine Bewegung hin zu aggressivem, polarisierendem Format
Was wäre daran schlecht gewesen? Du predigst hier doch laufend selbst, dass man wegkommen sollte vom Weichspülformat. :confused:
 
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Mir ist bislang nämlich unklar, warum MDR und ORB dermaßen konträre Auffassungen von Hörfunk hatten.

Vielleicht lag/ liegt es an der Herkunft derer, die damals in den Chefetagen das Ruder in die Hand nahmen. Und da will ich nur an die Herkunft des immernoch amtierenden Intendanten verweisen, der u.a. B5 aktuell ins Leben gerufen hatte.
Ich denke, man wollte beim MDR von Anfang an besonders intensiv die aufkommenden Formatradios umsetzen, um so modern und innovativ zu wirken und es deshalb besonders einfach ging, weil keine Strukturen dafür aufgebrochen werden mussten:
Musikradio = MDR life, Inforadio = MDR info, Kulturradio = MDR Kultur, Schlagerwelle = MDR 1.
Und das möglichst streng formatiert, was im Falle von Kultur und Radio Sachsen nicht ganz glückte, weil man ja auch einen Auftrag hat, der zu erfüllen ist.
 
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Wuffi schrieb:
Was wäre daran schlecht gewesen?
"Aggressiv" ist nicht die bessere Alternative zu "weichgespült". Prollig-aggressiv ist beispielsweise sehr, sehr unerträglich. Genau in diese Richtung gingen nach der Filmvorführung wohl die Befürchtungen bei einigen Life-Mitarbeitern. Erst seit letzter Nacht erkenne ich die mögliche andere Betrachtungsweise.
 
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Radiowaves schrieb:
"Aggressiv" ist nicht die bessere Alternative zu "weichgespült". Prollig-aggressiv ist beispielsweise sehr, sehr unerträglich. Genau in diese Richtung gingen nach der Filmvorführung wohl die Befürchtungen bei einigen Life-Mitarbeitern. Erst seit letzter Nacht erkenne ich die mögliche andere Betrachtungsweise.

Und "prollig-aggressiv" häuft sich im Moment bei Jump. Ich finde nicht, dass der überwiegende Teil der Moderatoren sympathisch rüberkommt. Abgesehen von Christian, der mitunter auch mal leise Töne anschlägt und deswegen natürlich und sympathisch wirkt (zumindest auf mich), geht mir das Gebrüll von Typen wie Wanski oder Oppermann ziemlich auf die Nerven. Aber ich glaube, genau dieses Gebrüll will der Onkel Schiewack so haben. Wenn schon plump, dann wenigstens dynamisch. :(
 
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AirwaveMHz schrieb:
...ich glaube, genau dieses Gebrüll will der Onkel Schiewack so haben...
Na mal ehrlich: Von Mischko lernen, heißt brüllen lernen. Wie könnten die JUMPer es denn auch anders machen, wenn sie es ja anders nie sehen in Halle?! :wall: :wow:
 
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Stifmeister schrieb:
Na mal ehrlich: Von Mischko lernen, heißt brüllen lernen. Wie könnten die JUMPer es denn auch anders machen, wenn sie es ja anders nie sehen in Halle?! :wall: :wow:

Jump ist eben der Brüller, der letzte Schrei, hat nen tollen Ruf ... darum hieß die Devise anfangs auch "Es geht lauter" :D Ich kapier's nicht ...
 
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