Kleines Skandälchen in Sachsen

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AW: Kleines Skandälchen in Sachsen

Wenn das so stimmt und vielleicht ja flächendeckend W-LAN angeboten wird statt UKW und DAB, dann haben nicht nur die zwei sich gegenüberstehenden Radiokonzerne ein Problem, sondern auch die, die sich ständig zum Geschäftsessen einladen lassen.
Oder nicht?
Die könnten sich höchstens auf die Steigerung der Medienkompetenz besinnen. Warum das dann aber nicht im Bereich des Kultusministeriums liegt?
 
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Wenn das so stimmt und vielleicht ja flächendeckend W-LAN angeboten wird statt UKW und DAB, ... Die könnten sich höchstens auf die Steigerung der Medienkompetenz besinnen.

Falsche Reihenfolge. Wenn es wirklich so käme (man beachte den Konjunktiv), das nützte ihnen die (zu spät) erlangte Kompetenz auch nichts mehr. Dann bliebe ihnen nur das Einreihen in den endlose, wirren Wust aus mehr oder weniger (nichts)sagenden Internetradios und wie dieses Spektrum ausschaut, kann man sich zum Beispiel auf der Shoutcastseite anschauen. Sofern die Zahlen wenigstens im Trend stimmen, dann liegen vollautomtische Radios und eine Station vorn, die hier nicht benannt werden soll, da der Betreiber gern und viel mit seinem Anwalt droht (der arme Anwalt!) ;)

Nein: Flächendeckend WLAN bei paralleler Abschaltung den UKW-FM-Netzes ohne gleichwertige Alternative wird ein Radiosterben verursachen, dass man sich besser nicht erträumt. Da sterben nicht nur stupide Hitdudler, deren Programm so flach ist wie ihre Modulation - was sie im Falle rein digitaler Signalverbreitung bis zum Hörer auch niemals ändern werden - sondern da werden auch Programme sterben, deren Potenzial ein höheres ist, dessen heute treue Hörer auf UKW sich im Internet aber schlicht und einfach verlaufen werden.

So ganz nebenbei: Die hier vergebenen Lizenzen betreffen ernsthafte Lokal-, ja sogar Füllsender. Man muss einfach mal sagen, dass 100 W bei 100 MHz und 75 kHz Bandbreite nichts weiter als ein trockener Husten sind. Eine Schmeißfliege kann weiter kacken.
Andererseits stellt sich auch mir die Frage, ob unser Wachwitzer Umweltverschmutzer tatsächlich nicht genug abwirft, als dass sich damit das Elbsandsteingebirge versorgen ließe und dies mit einem Füllsender in PIR zusätzlich sichergestellt werden muss.

Alternativen scheint es aber andererseits eben auch nicht zu geben. Ein Radio für Gompitz, eins für Prohlis, eins für die Neustadt... macht alles nur Sinn, wenn es 24 h/d und 7 d/w läuft. Solange es da kein greifbares Projekt wie das gibt, was sich mal Radio Dresden nannte, gibts auch keine reichweitenstärkeren Transmitter... und einem Elbsandsteingebirgler nützt ein sauberes Stadtradio auch nur etwas, wenn es wenigstens ansprechend unterhaltsam ist. Da brauchts wohl noch mal einen KDL ;)

Alles Mist und auch für die SLM wohl eine etwas zwickmühlenhafte Situation.
 
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Es ist ganz einfach: Auf diesen Frequenzen könnte man allerlei andere, ohnehin bestehende Programme ausstrahlen. Zum Beispiel Klassik-Radio (zu dessen Verhinderung eigens Apollo aus dem Boden gestampft wurde), Radio Teddy oder Domradio, um mal einschlägige Beispiele zu nennen.


dann haben nicht nur die zwei sich gegenüberstehenden Radiokonzerne ein Problem

Zumindest Regiocast beschäftigt sich durchaus mit dieser Materie. Ganz so ist es also auch wieder nicht.

Der Witz ist halt nur: Wer immer noch herumlärmt, UKW baldmöglichst abschalten zu wollen, dem ist entweder egal, wie das die Medienlandschaft über den Haufen wirft, oder er hat schlicht keine Ahnung. Im Falle der sächsischen Staatsregierung vermute ich selbstverständlich letzteres.
 
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Und damit laut Leipziger Volkszeitung von heute dem großen Ärgernis, daß R.SA bislang wegen Radio Mephisto vier Stunden pro Arbeitstag schweigen mußte, abgeholfen ...

(Aus dem Gedächtnis zitiert, da die LVZ kein ernstzunehmendes Internetangebot hat.)
 
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Der ganze Artikel kann hier gelesen werden.

Die Stelle, die K 6 meinte, lautet wie folgt:

LVZ vom 27. Februar 2009 schrieb:
Radiozentrum Leipzig

Regiocast mit neuer Tochter

Die gute Nachricht für alle R.SA-Fans in Leipzig heißt: Die Böttcher-und-Fischer-Welle kann jetzt ohne Pause gehört werden – wenn man 98,2 MHz auf seinem Radio einschaltet. Die gehörte bislang BBC und Radio France International. Da die in Sachsen nicht mehr senden, vergab die Landesmedienanstalt die Welle an R.SA. Womit ein Ärgernis für das Leipziger Radiozentrum zu Ende ist. Denn bisher hatte R.SA zwei Mal am Tag Sendepause (10 bis 12 Uhr, 18 bis 20 Uhr), wenn das Leipziger Uniradio Mephisto sendete.
 
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Böttcher- und Fischer-, Voicetracking- und Vorproduktions-Welle

Na hoffentlich wird daraus noch mal ein Radio, Potenzial ist ja hinreichend vorhanden. Die 4 h Einbuße bis dato haben es jedenfalls auch nicht ärmer gemacht. Das ist der eigentliche Skandal.
 
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Na hoffentlich wird daraus noch mal ein Radio, Potenzial ist ja hinreichend vorhanden.

Würde aber Geld kosten und geht doch auch so.

In dem nun doch noch dem Server entrissenen LVZ-Beitrag geht es im übrigen nicht nur um R.SA in Leipzig. Man lese da zwischen den Zeilen und denke sich seinen Teil.
 
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Wenn zum Beispiel die SNN nur Newskompetenz hätte!
Hat sie aber nicht. Die Radioservice-Fritzen in Berlin stellen übrigens neu ein. Zusammenhang?

Was die Vorproduktionswelle angeht: Ich war überrascht, dass sie gestern bis 22 Uhr live gesendet haben... Anscheinend jeden Freitag.

Interessant auch die massive Bewerbung der 98.2, auch in Form von Moderationen...

Sind denn die anderen Doppelversorgungswellen in den anderen Metropolen auch schon geschaltet?
 
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Wenn zum Beispiel die SNN nur Newskompetenz hätte! Hat sie aber nicht.
Nachrichten sind allgemein ein ein Problem. Grundsätzlich wäre es kein Themafür eine Popwelle, "Weltnachrichten" einzukaufen und lediglich Regionales selbst zu erbringen. Als Mikrofonarbeiter sieht man das natürlich ungern, aber aufzuhalten ist das nicht. Leider aber ist die Qualität dessen, was man an Eingekauftem im Radio geboten bekommt, ebenfalls massiv gesunken bis kaum mehr vertretbar. Auch die ÖR liefern zunehmend regelrechten News-Schrott vor allem bezüglich der Präsentation. Was bei R.SA diesbezüglich konkret läuft, müsste ich mir in Ruhe mal wieder anhören, um es beurteilen zu können. Mit Radio hören tu ich mich bekanntermaßen sehr schwer. :)

Die Radioservice-Fritzen in Berlin stellen übrigens neu ein.
Hm...

Was die Vorproduktionswelle angeht: Ich war überrascht, dass sie gestern bis 22 Uhr live gesendet haben... Anscheinend jeden Freitag.
Na immerhin zum Wochenende ein Highlight! Meine letzten Erinnerungen reichen zurück auf zusammengeflickte Vormittags- und Nachmittagsprogramme, die sich äußerst auffällig nach Automation anhören. Und das beim einzigen Oldie-Popler, den es in Sachsen gibt? Sollten da wirklich so wenige Hörer sein, dass sich ein menschgemachtes Tagesprogramm partout nicht aufstellen lässt?
Vlt. sollte man es einfach mal tun und noch einmal schauen, ob das angenommen wird.

Sind denn die anderen Doppelversorgungswellen in den anderen Metropolen auch schon geschaltet?
Hier nordöstlich von DD ist weder auf der 91.1 noch der 96.4 etwas zu vernehmen, was aber nicht heißt, dass die nicht laufen. Der seine Sender war wohl nur ein 100-W-Sender - mit einer Yagi in ein Tal geleuchtet hat dieses Signal keine Chance, weiter zu kommen als ein Flo seinen Auswurf schleudern kann.
 
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Erst jetzt kommen übrigens brisante Details ans Tageslicht warum die SLM so schnell die Frequenzen an bestehende Anbieter vergeben hat:

das Berliner Motor FM wollte nachdem BBC-RFI die Zulassungen zurück gegeben hat die Frequenzen nutzen, und zwar zusammen mit einem Sender für vietnamesische Gastarbeiter. Damit wären weiter Fremdsprachenanteile gesendet worden, was auch lizenzkonform gewesen wäre. Die SLM hatte das aber unter dem Vorwand abgelehnt, man könne keine neuen Veranstalter mehr auf UKW lizenzieren (siehe auch Artikel in der "taz", http://www.taz.de/1/leben/medien/artikel/1/ukw-soll-sterben/). Und hat, bevor es irgend eine juristische Möglichkeit für Motor FM gegeben hätte sich dagegen zu wehren, schnell die Kanäle an bestehende Sender vergeben, egal ob diese sie jetzt benötigen oder nicht. Mann, ist das ein Klüngel dort... Also wenn ich Motor FM wäre würde ich die Sache dennoch einmal prüfen lassen, ob man nicht doch mit einem Frequenzgutachten oder ähnlichem dagegen vorgehen kann.

Inzwischen sind alle neu zugewiesenen Kanäle von Radio Dresden und R.SA aufgeschaltet.
 
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