Musikstreaming eine Gefahr oder Herausforderung für den Privatfunk?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
@ Radiolult

Das ist was dran, aber man kauft die Musik ja auch nicht, sondern kann sie eben nur nutzen, aber nicht besitzen. Ausserdem denke ich, dass die Qualität eh nicht so berauschend sein wird. Wenn sich darüber aber der eine oder andere dann doch die CD kauft, dann kurbelt man viellleicht so die Verkäufe an. Man wird sich das aber überlegt haben und ist zu dem Schluss gekommen, dass sich damit Geld verdienen lässt. Immerhin noch alle Mal besser, als wenn die Musik aus illegalen Quellen irgendwo runtergeladen wird. Dann verdient der Künstler nämlich gar nüscht. Selbst wenn der Künstler nur wenige Cent pro Stream verdient, aber wenn mehrere zehntausend Menschen einen Song, ein Album eines Künstlers im Monat abrufen, kann da im Monat schon ein hübsches Sümmchen für den Künstler zusammenkommen.

Andererseits könnte das auch das langsame Ende der CD einläuten. Die Verkäufe gehen ja eh schon zurück und vermutlich wird sich das in den nächsten Jahren eh alles ins Netz verlagern. Ist aber auch ein Beitrag zum Umweltschutz. Wenn man bedenkt wieviel Rohstoffe für die CDs verbraucht werden und wieviel Milliarden CDs irgendwo in Wohnzimmern vor sich hinstauben, die meist nur einmal gehört wurden....:rolleyes:
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt mittlerweile schon gute Download-Angebote, welche eine CD überflüssig machen können. Bestes Beispiel ist die Kontor-Sunset-Chill-Reihe. Hierbei handelt es sich um eine 3-CD-Box mit jeweils einem Chill-House-Mix auf jeder CD. Soweit so gut. Wo ist nun der Vorteil? Auf der CD bekommst Du die fertigen Sets. Alternativ gibt es bei Amazon auch eine Download-Möglichkeit. Diese beinhaltet neben den Sets auch jeden einzelnen Song ungemixt in voller Länge. Pro Set sind dies 20 Songs. Da es drei CDs sind, kommen somit 60 Songs à durchschnittlich sieben Minuten Länge zusammen. Und alles zu einem günstigeren Preis als die CD. Ähnliches gilt für die Future-Trance-Reihe.

Ich habe auch schon mit einem vergleichbaren Angebot von Spotify geliebäugelt. Da ich aber physikalisch schon einiges an Tonträgern habe, sah ich bislang noch keine Notwendigkeit.
 
Die Diskussion erinnert an mich an eine ähnliche vor rund 30 Jahren: Da kam eine neues Medium namens CD auf den Markt und es wurde mehr als einmal das Totenglöckchen für die Vinylplatte geläutet. Wie wir heute wissen, gingen deren Verkäufe zwar rapide in den Keller, sie erfreut sich dennoch heute als gut gehendes Nischenprodukt bester Gesundheit. Ähnlich wird es meiner Überzeugung nach auch der CD ergehen. Auch in 30 Jahren wird es noch eine ganze Reihe Musikfans geben, die unbedingt auch etwas haptisches genießen wollen.
 
Die Diskussion erinnert an mich an eine ähnliche vor rund 30 Jahren: Da kam eine neues Medium namens CD auf den Markt und es wurde mehr als einmal das Totenglöckchen für die Vinylplatte geläutet. Wie wir heute wissen, gingen deren Verkäufe zwar rapide in den Keller, sie erfreut sich dennoch heute als gut gehendes Nischenprodukt bester Gesundheit.

Wobei das Problem "CD" ja hausgemacht war. Schlauköpfe meinten damals, die Preise für denselben Inhalt nur Aufgrund des neuen (sogar preiswerter herzustellenden) Mediums massiv heraufsetzen zu können (24 DM Vinyl vs. 36 DM CD). In den 90ern träumte man sogar von der 50DM-Grenze für eine CD...

Musikstreaming geht da den entgegengesetzten Weg und schlägt deswegen so massiv ein. Das böse Erwachen kommt dann in ein paar Jahren, wenn die Nutzer merken, daß sie zwar etliche hundert Euro im Laufe der Zeit für das Streaming ausgegeben haben, aber keinen Zentimeter "Hardware" im Regal stehen haben.
 
Vinyl wird niemals sterben. Momentan steigt der Verkauf von Schallplatten sogar wieder.

Zu den Streamingdiensten: Die Kritik der Künstler ist nicht neu, aber sie ist nach wie vor gerechtfertigt. Die Augsburger Allgemeine hat das schon vor zwei Jahren anhand von Beispielen auseinander genommen: http://www.augsburger-allgemeine.de...te-bringen-Musikern-kaum-Geld-id27883102.html
Von den Streamingdiensten hat Spotify Anfang des Jahres einen "Verteilerschlüssel" veröffentlicht: http://www.musikmarkt.de/Aktuell/News/Spotify-Verguetung-Wer-verdient-wie-viel
Reich wird davon definitiv niemand.
 
Zuletzt bearbeitet:
Reich wird davon definitiv niemand.

Meine Güte, dieses Gejammer immer. Mir kommen gleich die Tränen. :cry:

Wenn ich sehe was selbst bestenfalls mittelmässig begabte Popsternchen, um es mal vorsichtig auszudrücken, so jedes Jahr verdienen, da muss ne alte Oma aber seeehr lange für stricken. Nun ist es ja nicht so, dass Streaming-Dienste die einzige Einnahmequelle der Künstler sind. Dazu kommen ja noch CD-Verkäufe, Downloads, Merchandising-Artikel, DVD-Verkäufe, Gema-Tantiemen, TV-Auftritte ggf. noch Werbeeinnahmen und last but not least Konzerteinnahmen. Das wird dann sicherlich für eine warme Mahlhzeit am Tag reichen. Gut, am Wochenende vielleicht nicht, aber da muss man dann eben Abstriche machen. :D ;)

Zugegeben, Newcomer und unbekanntere Künstler habe es da schwerer, aber das ist kein Streaming-Problem. Im Gegenteil bestimmt wird der ein oder andere da mal "reinhören" der sich aber niemals eine ganze CD des Künstlers holen würde.

Also am Hungertuch muss wg. der Streaming-Dienste niemand nagen und wenn doch dann ist es, weil manche den Hals nicht vollkriegen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Musikstreaming ist keine Gefahr für das Medium Radio, wenn das Radio auf genügend Wortbeträge mit einer gewissen Länge setzt.

Mit Musik lockt man niemandem mehr aus dem Haus. Ich höre Radio nur wegen der Infos und nicht wegen der Musik.

Von daher schafft sich der Privatfunk von alleine ab, in dem man auf schnellsprachige 30 Sekunden Beiträge setzt, in denen noch 20 Sekunden für den eigenen Sender geworben wird.

Schade ist es in dem Fall nicht drum!
 
Tweety, was hat das mit Gejammer zu tun? Nüchtern betrachtet sind Musiker auch nichts anderes als "Unternehmer", die eine Gewinnerzielungsabsicht verfolgen. Sie mögen es unter dem Deckmantel eines künstlerischen Schaffens verstanden sehen wollen, aber von Luft und Liebe allein lebt niemand.

Letztendlich muss man aber auch schauen, wer alles an CD-Verkäufen, Downloads, DVDs und Streamingdiensten mitverdient. Ich habe jetzt mal bewusst nur die Absatzwege der Musik direkt genannt und Werbung und Konzerte etc. weggelassen. Labels, Plattenfirmen, ggf. Komponisten - wie viel bleibt dann noch für den Interpreten selbst übrig? Das sind Fragen, die mich bislang von einem Abonnement eines Streamingdienstes abgehalten haben.
 
haasenparty, Du sprichst die Stärken des Mediums an, welche das Radio jetzt ausspielen müsste. Unterhaltung mit Niveau und natürlich Information wären die Stärken des Radios. Gerade in Sachen Aktualität könnte das Radio seine Stärken ausspielen, da es eingeschaltet sofort Neuigkeiten vermitteln kann, nach denen man im Netz zunächst suchen müsste. Diesen Vorteilen müssen sich einige Sender nur wieder bewusst werden.

Streamingdienste sehe ich als Gefahr für sogenannte Festplattendudler. Diese mögen in der Tat scheitern, da die eigene Playlist den Geschmack eher trifft als eine von Radiomachern vorgefertigte Abspielstation. Wobei ich es weniger als Gefahr, vielmehr als Marktbereinigung sehen würde. Radio, in dem Arbeit steckt und welches die Vorteile des Wortes nutzt, wird es noch lange Zeit geben. Gerade für Sender wie den Deutschlandfunk sehe ich keine Gefahr.
 
Nüchtern betrachtet ist das Streaming eine Fortsetzung der Kette LPs-MusikCasetten-CDs-MP3s. Trotzdem muss die Gattung Radio aufpassen: Denn in jungen Zielgruppen ist das Smartphone inzwischen DIE Schaltzentrale für das gesamte Leben. Immer mehr Leute haben Sonos-Soundsysteme und ähnliches und streamen Musik via Deezer, Spotify u.a. über die Gadgets. Und das Radio verliert nachweislich in jungen Zielgruppen, gleichzeitig ist es bisher auf dem Smartphone nicht gut ausreichend stark mit neuen Geschäftsmodellen vertreten. Ein branchenübergreifendes Streaming-Portal wäre eine große Herausforderung. Jeder Sender könnte Radio-Content zusteuern, den man sich im WLAN vorläd und dann unterwegs anhören kann. Die Ansätze die Regiocast mit radio.likemee und dem Demo-Produkt Now FM (das hoffentlich bald ein richtiges wird) gehen schon mal in die richtige Richtung.

Also: Die deutschen Radios (das kann von mir aus ARD und Private in einem Boot sein, ähnlich der fruchtbaren Zusammenarbeit beim Radioplayer) bauen ein gemeinsames Musikportal mit über 500000 Songs auf, jeder kann über die App seines regionalen Senders neben den linearen Angeboten auf ein individualisierbares zugreifen, ein intelligentes System streut dann Wortbeiträge, Comedy und ähnliches seines regionalen Senders in das bundeseweite Musik-Angebot ein. Das ist eine Vision, die viele in der Branche mit mir teilen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Güte, dieses Gejammer immer. Mir kommen gleich die Tränen. :cry:

Wenn ich sehe was selbst bestenfalls mittelmässig begabte Popsternchen, um es mal vorsichtig auszudrücken, so jedes Jahr verdienen, da muss ne alte Oma aber seeehr lange für stricken. Nun ist es ja nicht so, dass Streaming-Dienste die einzige Einnahmequelle der Künstler sind. Dazu kommen ja noch CD-Verkäufe, Downloads, Merchandising-Artikel, DVD-Verkäufe, Gema-Tantiemen, TV-Auftritte ggf. noch Werbeeinnahmen und last but not least Konzerteinnahmen. Das wird dann sicherlich für eine warme Mahlhzeit am Tag reichen. Gut, am Wochenende vielleicht nicht, aber da muss man dann eben Abstriche machen. :D ;)
Tja.
Mein Problem mit so einer Aussage ist, daß es ja nicht "den Künstler" gibt, der daran verdient, sondern vor allem der Dunstkreis. Die Urheber der einzelnen Stücke haben hier ganz andere Einnahmequellen als der Interpret oder der Produzent eines Werkes bzw. der Veranstalter eines Konzerts.

Also am Hungertuch muss wg. der Streaming-Dienste niemand nagen und wenn doch dann ist es, weil manche den Hals nicht vollkriegen.
Eigentlich denke ich eher, daß einige Leute am Hungertuch nagen, *weil* manche den Hals nicht vollkriegen.

Gruß
Skywise
 
Nüchtern betrachtet ist das Streaming eine Fortsetzung der Kette LPs-MusikCasetten-CDs-MP3s.
Eigentlich nicht. Ich sehe die Kette eher als Veranstaltung-Radio-Streaming. Die beiden Ketten vermischen sich im Augenblick ein wenig, da die moderne Technik das gestattet, aber die Streaming-Hörer sehe ich eher als diejenigen, die sich vielleicht im Hintergrund eher berieseln lassen wollen, und nicht als diejenigen, die sich bewußt mit einem Musikstück auseinandersetzen möchten, sprich: die Streaming-Nutzer schätze ich eher als "passive" Hörer ein.

Also: Die deutschen Radios (das kann von mir aus ARD und Private in einem Boot sein, ähnlich der fruchtbaren Zusammenarbeit beim Radioplayer) bauen ein gemeinsames Musikportal mit über 500000 Songs auf, jeder kann über die App seines regionalen Senders neben den linearen Angeboten auf ein individualisierbares zugreifen, ein intelligentes System streut dann Wortbeiträge, Comedy und ähnliches seines regionalen Senders in das bundeseweite Musik-Angebot ein. Das ist eine Vision, die viele in der Branche mit mir teilen.
Mich schaudert.
Es mag Nostalgie sein, aber ich würde immer noch lieber auf einen mit Kopfinhalt und Ohren ausgestatteten Musikredakteur, der es auch versteht, in seinen Sendungen Wissen zu vermitteln oder Querverweise herzustellen, als auf einen derart gestalteten Flickenteppich.
Und 500.000 Lieder, um alle gängigen Genres abzudecken, 'tschuldigung, sind ein Witz.

Gruß
Skywise
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit Musik lockt man niemandem mehr aus dem Haus. Ich höre Radio nur wegen der Infos und nicht wegen der Musik.

Und warum? Weil die deutschen Radios mir jeden Tag aufs neue immer das gleiche vorsetzen. Ich bräuchte auch keinen Streamingdienst, wenn mir das Radio wenigstens ansatzweise mal ein bisschen neuen Input geben würde. Das ist aber leider überhaupt nicht der Fall und so hört man Tag ein Tag aus immer die selbe Grütze die man selbst bei viel gutem Willen einfach nicht mehr hören mag. Die Vorstellung neuer Musik abseits des Mainstream findet im dt. Radio höchstens mal noch in Spezialsendungen am Abend oder in einigen wenigen Programmen wie Radio eins statt. Ansonsten Fehlanzeige. Dann darf man sich auch nicht wundern, wenn die Leute nach Alternativen suchen und diese dann auch wahrnehmen. Ich würde mir die 10 EUR auch gerne sparen, aber alle 2 Stunden Mark Foster oder Robin Schulz... sorry, da hab ich echt keinen Bock mehr drauf. Da ist das Geld dann doch gut angelegt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit Musik lockt man niemandem mehr aus dem Haus. Ich höre Radio nur wegen der Infos und nicht wegen der Musik.
Das sehe ich etwas anders. Ich höre beispielsweise nur Deutsches Radio, wenn es gar nicht anders geht, ich zum Beispiel mit jemandem unterwegs bin und/oder keinen Netzempfang per Smartphone oder Tablet haben sollte. Ansonsten höre ich - auch oder vor allem - der Musik wegen ausschließlich Radiosender aus u.a. der Schweiz und z.B. Schweden. Ja, auch dort laufen die "Chartshits", die hier zu hören sind, aber zusätzlich sind Titel zu hören, die hier entweder nie in die Rotationen kommen, z.B. aufgrund der Sprachbarriere (offizielle Begründung (EMI), oder weil sie aufgrund der etwas anderen Tonlagen nicht für den deutschen Markt geeignet sei (ebenfalls Begründung EMI). Beispiel: Darin - Ta Mig Tillbaka
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Diskussion erinnert an mich an eine ähnliche vor rund 30 Jahren: Da kam eine neues Medium namens CD auf den Markt und es wurde mehr als einmal das Totenglöckchen für die Vinylplatte geläutet. Wie wir heute wissen, gingen deren Verkäufe zwar rapide in den Keller, sie erfreut sich dennoch heute als gut gehendes Nischenprodukt bester Gesundheit. Ähnlich wird es meiner Überzeugung nach auch der CD ergehen. Auch in 30 Jahren wird es noch eine ganze Reihe Musikfans geben, die unbedingt auch etwas haptisches genießen wollen.

Was die Vinlyplatten angeht, ich war vor 2 oder 3 Wochen in der Musikabteilung von Drogeriemarkt Müller und war ganz erstaunt das da wieder ein Regal voller Platten stand.

Ja, Totgesagte leben länger. :D
 
Auch wenn das Video "auf bestimmten Websites nicht wiedergegeben" werden darf weil es "Inhalte von UMG enthält" :p, aber vielmehr meinte ich doch die EMI, die in zweiten Weltkrieg in Hayes Lenkwaffen und Radaranlagen entwickelte (später dann EMI Music). ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
...die es inzwischen nicht mehr gibt, weil von Universal aufgekauft. Deshalb meine augenzwinkernde Frage. Und für mich die, ob deren Aussage in Hinblick auf Sprachbarriere und Tonlage heute noch gilt.
 
Und für mich die, ob deren Aussage in Hinblick auf Sprachbarriere und Tonlage heute noch gilt.
Nunja, für mich war in erster Linie interessant wer sich am Telefon - wie - meldete und mit welchen Antworten. Und das waren die oben angegebenen. Auf die Frage, wie man als Interessent an die Titel (als CD) kommen könnte, wenn nicht in Deutschland verfügbar kam nur ein hörbares Schulterzucken und die Gegenfrage "Haben Sie denn keine Freunde in Schweden, respektive der Schweiz, die Ihnen die CD schicken könnten? Reicht Ihnen ein Mitschnitt aus einem Webradio nicht? Soweit ich weiß sind die Titel doch auch bei YouTube gelistet.". Entschuldigung, dass ich bei einem weltweit agierenden Konzern nachgefragt habe.
 
Welchen Grund gibt es eigenlich für den Song "What you see is what you get" von Alain Clark und Caroline Chevin, dass ich ihn hierzulande noch nicht zum Kaufen und auch nicht beim Streamingdienst 'Spotify' gefunden habe? Nicht lange genug gesucht? Ich hab gesucht! Zum einen singen die auf Englisch und zum anderen gibt es auch andere Songs von Chevin in Deutschland. Aber den genannten habe ich nicht zum Kaufen gefunden! Und woher kenne ich ihn überhaupt? Aus dem Radio, als ich zuletzt in der Schweiz war.
Also: Neue Musik entdeckt man im Radio. Radio stirbt nicht aus!
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben