Olympia, was machen die Sender?

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Zumindest war das Maskottchen der 1980er-Olympiade, Mischka, um einiges sympatischer als die herumlaufenden Überwachungskameras, die die heurigen Londoner spiele repräsentieren.
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Bei diesem "Mischka" scheint es sich aber um Massenware für jeden Zweck zu handeln, denn ich habe noch ein genau so aussehendes Teil von einem "Freundschaftstreffen" mit ausgewählten Touris aus irgendeiner Kolchose hier. - Statt der Ringe hat er einen Gürtel mit der Aufschrift "Пермь".
 
Diese Maskottchen wurden laut "The Independent" 150.000 an der Zahl im olympischen Dorf verteilt.
The Sex Games beim Summer of Love in London gibt es nicht per livestream.

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Nachtrag: 2008 wurden in Peking noch 100.000 Stück kostenlos verteilt.

Laut Hope Solo, Torhüterin der US-Kicker, soll es im olympischen Dorf zugehen, wie in einem Bordell:
"Ich sah Athleten, die trieben es einfach im Freien, direkt auf dem Rasen oder zwischen den Gebäuden. Es wird da ganz schön schmutzig."

Auf den Lümmeltüten prangte das olympische Motto: Schneller, höher, stärker.
 
Zurück zur den diesjährigen Spielen. Es ist noch 90 Minuten hin bis zum Beginn der Eröffnungsfeier, aber der Livestream von BBC One auf eurovisionsports.tv ist bereits überlastet.

Ich bin mal gespannt, ob die Streams von ARD&ZDF ab morgen stabil laufen. (Ebenso auf eine Antwort darauf, worin denn genau die Einsparung besteht, die Nebenstreams nicht auf den ARDZDF-Digitalprogrammen durchzustellen.) Denn wenn die ab morgen auch überlastet sind, kann das ganze Internetkonzept der öffentlich-rechtlichen als gescheitert angesehen werden.

Und um noch ein bisschen Radiobezug reinzubringen: SWR-Info wird während der olympischen Spiele samstags und sonntags sein statt Livereportagen sein übliches Konservenprogramm bringen; Olympia gibt's tagsüber nur von Montag bis Freitag. Verständlich, denn wer hat am Wochenende schon Zeit, Radio zu hören?
 
b5 aktuell verspricht immer 5 Minuten vor halb und 5 Minuten vor der vollen Stunde gerafft zu informieren.
Neben längeren Livephasen bei Entscheidungen mit deutscher Beteiligung
 
Nächste Aufgabe für den Rätsel-Thread: Ermittlung der Playlist für den Einmarsch der Nationen. Einige einfache Dudeltitel waren ja dabei.
 
Es ist einfach nur traurig. Deutschland macht Riesenrückschritte bei der Verbreitung von Olympia. Im TV ist es ein Drama, aber im Radio ist es sogar noch schlimmer. Ich erinnere mich da noch sehnsüchtig an das ARD-Olympiaradio. Beim Joggen und Autofahren war man live bei Sommer- und Winterspielen dabei. Ich brauche keinen Ergebnisdienst, sondern einen Livedienst!
 
Es ist einfach nur traurig. Deutschland macht Riesenrückschritte bei der Verbreitung von Olympia. Im TV ist es ein Drama, aber im Radio ist es sogar noch schlimmer. Ich erinnere mich da noch sehnsüchtig an das ARD-Olympiaradio. Beim Joggen und Autofahren war man live bei Sommer- und Winterspielen dabei. Ich brauche keinen Ergebnisdienst, sondern einen Livedienst!

Und das galt übrigens nicht nur für die ARD (ich vermisse die Olympiawelle sehr), sondern auch für den Rundfunk der DDR: Beide Systeme sendeten stundenlang Live-Reportagen, man hatte die Wahl. Der Verweis auf die BBC hilft da nicht, denn die Übertragungen sind außerhalb Großbritanniens nicht online zu hören.

Nach der Abschaffung der Mittelwellesender wäre eine Olympiawelle auf DAB+ eigentlich zu erwarten gewesen, nicht wahr?

Der Video-Livestream in der ARD-Mediathek funktioniert auch heute bei mir nicht. Und als er gestern ging: Sehr schlechte Qualität, brach mehrmals ab, verschwommenes Bild, Vollbild ging gar nicht. Die Streams bei der EBU laufen dagegen sehr schön mit guter Auflösung. Fernsehen ohne Kommentar könnte es öfter geben...
 
Bislang schwer enttäuscht von den Öffis.
Übertragen werden eigentlich nur Disziplinen mit deutscher Beteiligung.
Reiten, Radfahren (schon wieder) oder gar Segeln. Wayne interessierts?
Echte Highlights, wie Basketball oder Handball, werden - wenn überhaupt - im Telegramm abgewickelt.
Da ham sich ja die Deutschen auch nicht für qualifiziert, ne.
An dieser Übertragungspatridiotie hat sich also die Jahre über nichts geändert.
Dafür, daß das so ist, haben ARD und ZDF 480 Mitarbeiter nach London entsandt.
Das ist mehr, als deutsche Olympioniken vertreten sind. Derer sind es 392!

Zum Glück gibt es ja EBU, Eurosport, Ö1 und SF zwei.
Da fühlt man sich international besser aufgehoben.
 
Bislang schwer enttäuscht von den Öffis.
Übertragen werden eigentlich nur Disziplinen mit deutscher Beteiligung.

Das ist aber keine deutsche Spezialität. Heute abend habe ich über die EBU nur BBC One geschaut – totale Konzentration auf die britischen Athleten.

Das ist aber keine deutsche Spezialität. Heute abend habe ich über die EBU nur BBC One geschaut – totale Konzentration auf die britischen Athleten.

Nachtrag: Wer Olympia in BBC One geschaut hat, hat von einer „Disqualifikation von Lilli Schwarzkopf“ erst über Twitter erfahren... ;) Als die Medaillen vergeben wurden, stand sie auf einmal neben der britischen Goldmedaillengewinnerin. Rechts daneben eine Russin. Merkwürdig. Wo kamen die denn auf einmal her? Waren da noch andere Sportlerinnen, außer der Britin? ;)
 
Olympische Spiele sind aber auch nun mal extrem aufs Fernsehen zugeschnitten. kann mir kaum vorstellen, wie da im Radio bei einer Berichterstattung Spannung rüberkommen soll.

Das stimmt so nicht! Die Spiele von 1980 (nur Olympiwelle Radio DDR), 1984, 1988 und 1992 wurden stets von hervorragend gemachten Olypiawellen, die vornhemlich über die Mittelwellensender der ARD ausgestrahlt wurden, begleitet. Dabei handelte es sich um ein klassisches Magazinformat, welches, neben den Sportereignissen u.a. auch Politmagazine und insbesondere nicht nervtötende Musik sendeten. Diese Sonderprogramme waren richtig abwechslungsreiches Dampfradio, welches keine Langeweile aufkomen ließ.
Als dann nach längerer Sendepause die Olympiawelle 2008 neu belebt wurde, kam die Vielfältigkeit des Originals nicht meht zum Zuge. Es gab keine Musik, bis auf den offiziellen Olympiasong, der in Dauerrotation bis zum Kotzen gespielt wurde. Auch vielen die Zeitfunkmagazine und das von RTL, SFW III und BR III abgekupferte Urlaubsradioformat mit vielfältigen Teilnahmemöglichkeiten der Hörer weg.
Man will bei der ARD einfach nicht mehr Sonderprogramme fahren, die den Dudelwerbesendern die Hörer abspenstig machen könnten. Die Berater wären über die abwechslungsreiche Konkurenz aus den eigenen Reihen sicherlich schier entsetzt.
 
Wenn sich der Hörfunk eines wichtigen Informationsstandbeins wie des nichtprofessionellen Sports derart selbst beraubt, macht er sich in meinen Augen immer mehr überflüssig. Wann außer zu den Olympischen Spielen ist es denn möglich, den Leistungssport und dessen vielfältigen Träger und Teilnehmer in ein ihnen angemessenes Licht der Öffentlichkeit zu bringen? Dazu gehört, daß man live mitfiebern kann, auch ohne 16 Tage lang vor irgendeiner Glotze hocken oder sich die Meldungen auf der Radioskala zusammensuchen zu müssen. Selbst eine detailierte Programmübersicht fürs Radio gibt es nicht. Auf diese Weise kommt beim Radiohörer jedenfalls keine Begeisterung mehr für irgendeine Sportart, geschweige für den olympischen Gedanken, auf.
Seitdem es in Deutschland nicht mehr um den Wettstreit zweier Gesellschaftssysteme geht, scheint der Stellenwert und Anreiz, sich überhaupt noch für eine wirklich umfassende Berichterstattung auf den herkömmlichen Verbreitungswegen ins Zeug zu legen bzw. dem Zwangsgebührenzahler etwas besonderes zu bieten, leider gegen Null zu gehen.

Angesichts der Diskussion um die Berichterstattung von der Fußball-EM habe ich sogar jetzt die Befürchtung, daß es in recht absehbarer Zeit auch um die samstägliche Bundesligakonferenz (von 16.50 bis 17.20 h) geschehen sein wird. Ist diese im Grunde genommen nicht auch ein sportliches, bundesweites Angebot der ARD, wenn ich sie zeitgleich zwischen Rügen und dem Bodensee hören kann? Der VPRT und seine Lobby lassen grüßen.
 
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