[OT:] Das Sat.1-Chaos

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... und großzügigerweise werden wahrscheinlich auch die aufgezwungenen Sendungen der Drittanbieter (News & Stories, dctp) mit eingerechnet.
 
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Ich auch nicht, aber ich finde es trotzdem nicht gut, dass ein Sender (egal ob Radio oder TV) durch Sparmaßnahmen so abgespeckt wird.
 
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22,5 Stunden Frühstücksfernsehen plus 2 Stunden 18:30 plus 2,5 Stunden Blitz plus 1 Stunde Akte pro Woche, und schön hat Sat.1 einen Info-Anteil von 16,7% (Werbung großzugüg mitgerechnet, ist ja schließlich Verbraucherinformation). Die restlichen 6% werden sie auch noch irgendwie zusammenbekommen haben. (Spiegel TV, dtcp, N&S, 24 Std....)
Es ist ja wohl ein Unterschied, ob ein großer Nachrichtenkonzern eine Sendergruppe mit dem erklärten (und auch glaubhaften) Vorsatz übernimmt, sich dort zum Zwecke der Diversifizierung des eigenen Geschäftes langfristig zu engagieren, oder ob sich Finanzinvestoren einkaufen, die lediglich kurzfristige Renditeerwartungen zu befriedigen gedenken. Insofern ist Dein biblischer Vergleich leider Unsinn.
Natürlich gibt es einen Unterschied zwischen Springer KKR/Permira, da hast Du Recht: Aber der liegt nicht darin, dass Springer so toll gewesen wäre, sondern dass Springer mit anderen gesellschaftlichen Nachteilen verbunden gewesen wäre. Für den Erhalt der Arbeitsplätze wäre ein Hauptgesellschafter Springer besser gewesen. Aber (ohne die Diskussion von damals fortführen zu wollen) für die Medienvielfalt in Deutschland war der Entscheid, Axel Springer die Übernahme zu untersagen, absolut notwendig. Die entscheidenden Fehler der Politik (bzw. der auf ihren Vorgaben agierenden Aufsichtsbehörden) wurden zu anderen Zeitpunkten gemacht, so z.B. als Springer sich das Hamburger Tageszeitungsmonopol erkaufen durfte oder als ProSieben Sat.1 übernehmen durfte. Ich gönne Dir Deine tägliche "Welt", aber in einer Demokratie muss es möglich sein, sich auch ohne Springer über die Welt informieren zu können. (Selbst wenn man in der Hamburg lebt, wo Sprigner neben dem Tageszeitungsmonopol noch Radio Hamburg, das Lokalfernsehen Hamburg 1 und die offizielle Internetpräsenz hamburg.de besitzt)

Sat.1-PM schrieb:
Auf dem Sendeplatz von „Sat.1 am Abend“, das nur in den neuen Bundesländern, Berlin und dem Saarland sowie über den Satelliten zu empfangen war, ist seit gestern „Niedrig & Kuhnt“ zu sehen. Die Regionalprogramme von Sat.1 in den übrigen Bundesländern werden weiterhin parallel ausgestrahlt.
Soso, als Baden-Württemberger wohne ich also in den neuen Bundesländern. Man lernt nie aus...
 
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Aber (ohne die Diskussion von damals fortführen zu wollen) für die Medienvielfalt in Deutschland war der Entscheid, Axel Springer die Übernahme zu untersagen, absolut notwendig. (...) in einer Demokratie muss es möglich sein, sich auch ohne Springer über die Welt informieren zu können.
Hätte die Übernahme durch Springer etwa bedeutet, daß ARD, ZDF und die Sender der RTL-Gruppe abgeschaltet worden wären?
 
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Hätte die Übernahme durch Springer etwa bedeutet, daß ARD, ZDF und die Sender der RTL-Gruppe abgeschaltet worden wären?
Lieber Makeitso, ich denke, Du vereinfachst die Sache sehr. Medienkonzentration heißt ja nicht gleich Medienmonopol, trotzdem sollte man sie verhindern bzw. reglementieren. Wenn die Anzahl der Anbieter verkleinert wird, dann schränkt man auch die Meinungsvielfalt ein. Just my two cents...
 
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Wen oder was bedauern wir hier eigentlich?!?
Die 300 in Rede stehenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter? Gerne.
Die Absetzung der besagten Sendungen? Nein. Das war doch alles nur heiße Luft, die mit Nachrichten nur am Rande etwas zu tun hatte. Ich wette, dass all die Politiker, die sich nun über die Einstellung echauffieren, SAT.1 am Mittag nie gesehen haben. Denn dann würden sie sich nicht beklagen über den angeblichen Verlust von Informationsfernsehen...
 
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Wenn die Anzahl der Anbieter verkleinert wird, dann schränkt man auch die Meinungsvielfalt ein. Just my two cents...
Leider kann man auch nicht im Umkehrschluß sagen: je mehr Anbieter, desto größer die Meinungsvielfalt. Wirkliche Meinungsvielfalt gibt es zur Zeit nur im Internet und nicht in Print, TV oder Hörfunk. Meinungsvielfalt hängt nur bedingt von der Anzahl der Kommunikatoren ab, sondern vielmehr von der Struktur und v.a. den ökonomischen Aspekten.
 
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Jedenfalls ist damit die Absicht von ARD/ZDF, durch den Ausstieg im Radsport endlich (?) weitere "Selbstreinigungskräfte" nach vorn zu bringen (vgl. Nikolaus Brender gestern abend im Heute Journal), wohl gründlich konterkariert worden. Man kann nur stark hoffen, dass wenigstens die Kosten für die Rechte nicht bezahlt werden müssen. Aber bei einer offensichtlich so schwachen Vertragsposition würde ich das schon gar nicht erwarten...
 
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Jedenfalls ist damit die Absicht von ARD/ZDF, durch den Ausstieg im Radsport endlich (?) weitere "Selbstreinigungskräfte" nach vorn zu bringen (vgl. Nikolaus Brender gestern abend im Heute Journal), wohl gründlich konterkariert worden.

Allerdings, wenngleich ich glaube, dass mit dieser Tour keine vernünftigen Quoten mehr eingefahren werden können.

Man kann nur stark hoffen, dass wenigstens die Kosten für die Rechte nicht bezahlt werden müssen. Aber bei einer offensichtlich so schwachen Vertragsposition würde ich das schon gar nicht erwarten...

Wenn Sat 1 schon nicht mal mehr Geld für Nachrichten hat, dann werden die sicherlich für Sportübertragungen nicht die dicke Kohle auf den Tisch legen. Von daher gehe ich davon aus, dass die Rechte äusserst billig waren. Im schlimmsten Fall vom Gebührenzahler subventioniert sozusagen.
 
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Nunja-ich finde es zunächst mal toll. Und frage mich, ob ARD & ZDF die Rechte weitergegeben haben, um wenigstens verantwortungsvoll mit den Gebühren umzugehen. Dass dadurch natürlich journalistisch das Gegenteil von dem erreicht wird, was sich ARD & ZDF wünschten, ist klar. Und so stellt sich mir noch mehr die Frage nach dem Sinn des Rückzugs von ARD und ZDF.

Schöne Klatsche für ARD und ZDF - mich freut's! Auch wenn ich Sat.1 sicher nicht gucken werde. Nur jetzt mal, zur Beobachtung.

Edit: Kommentar ist á la Sendung mit der Maus. Also nicht viel schlechter als der ARD-Kommentar. Zugegeben nicht viel zu erwarten bei Entscheidungen innerhalb weniger Stunden. Mal schauen, wie sich Sat.1 macht in den nächsten Tagen. Man sollte aber nicht zu viel erwarten.
 
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Allerdings, ... wenngleich ich glaube, ... können,
Wenn, .. werden die sicherlich, ... gehe ich davon aus... ,
Im schlimmsten Fall vom Gebührenzahler subventioniert sozusagen.
Nein, die Gelder stammen aus alten NVA-Beständen.

Schon mal aufgefallen, dass hier keiner den Hauch einer Ahnung hat, aber jeder weiß wie's läuft?
 
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Schon mal aufgefallen, dass hier keiner den Hauch einer Ahnung hat, aber jeder weiß wie's läuft?

Die Sache ist ja auch ziemlich verworren und einmalig in der Geschichte des Radsports und wenn du bessere Information hast, dann lass es uns wissen.;)
 
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Die Sache ist ja auch ziemlich verworren und einmalig in der Geschichte des Radsports und wenn du bessere Information hast, dann lass es uns wissen.;)
Nun, da unser Nähkästchen sicherlich nicht aus Selbigem plaudern wird, geb ich Dir mal einen Tip.
Was wäre denn, wenn die Übertragungsrechte nicht von "unseren Gebühren", sondern durch Sponsorengelder gedeckt würden? Was hätten ARD+ZDF dann noch an Kosten, auf denen sie vielleicht "Sitzen bleiben" könnten?
 
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Würde vorschlagen, die TdF-Debatte auch in entsprechendem Thread fortzusetzen, da sie mit dem eigentl. Thema wenig zu tun hat.


Aus Quotenmeter.de:
Am Donnerstagmittag stellte RTL sein Programm für die neue TV-Saison vor. RTL-Chefin Schäferkordt erklärte diesbezüglich, dass man den Fokus nun eher auf die teilweise schwächelnde Daytime legen möchte. „Nach der Primetime ist jetzt die Daytime dran. Wie angekündigt ersetzen wir nach und nach die Gerichtsshows und starten Mitte Oktober mit einem neuen Nachmittags-Line-up“, erklärte sie. RTL wird daher um 13.00 Uhr – also direkt nach «Punkt 12» eine neue Informationssendung ins Programm nehmen. Chefredakteur Kloeppel erklärte bereits etwas genauer, was in dem neuen Format passieren soll: Zeit finden für längere Reportagen und Hintergrundberichte zu Themen aus allen Lebensbereichen will man. „Damit kommen wir auch dem Wunsch vieler Zuschauer nach, die sich immer wieder eine tiefer gehende Berichterstattung wünschen, für die in klassischen Nachrichten-Sendungen und -Magazinen oft die Zeit fehlt,“ so Kloeppel. Moderieren soll die bisherige RTL-Wetterfrau am Morgen, Miriam Lange. Auch ein erster Arbeitstitel ist bekannt. Nach derzeitigem Stand der Dinge soll das Magazin, das inhaltlich durchaus ein wenig an «Sat.1 am Mittag» erinnert, «Punkt XL» heißen. Eine Tatsache verwundert allerdings: Im RTL-Programmguide, der in Hamburg verteilt wurde, ist für 13.00 Uhr noch die «Oliver Geißen Show» geplant Es ist also nicht auszuschließen, dass sich RTL recht kurzfristig zu diesem neuen Magazin entschieden hat – möglicherweise erst nach dem Aus von «Sat.1 am Mittag».
 
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Noch gestern wollte ich das als Joke hier hineinschreiben, habe es aber bleiben lassen - schien mir zu abgedreht.

Noch vorhin saß ich im Eiscafé, nahm die Presse z. Kts. und dachte mir dann, nachher schreibste dieses süffisante Späßle hier rein. Mittlerweile überbietet die Realität aber jedes Späßle, das man sich so bei Eis und Kaffee erdenkt :eek:

Was für Verträge die (also ARF&ZDR) hatten? Wenn ich mich recht entsinne, dann waren es welche mit einer Ausstiegsklausel für den Dopingfall. Sieht insoweit also nicht nach verantwortungsloser Vergeudung von Gebührengeldern aus, wie sie hier kritisiert wurde.


Apropos, Presse: Der aktuelle Focus stellt die Sache mit dem ehemaligen Nachrichtenchef von Sat.1 so dar, daß er in der Redaktion selbst ausgesprochen unbeliebt gewesen sei. Las sich fast wie damals „wir weinen ihnen keine Träne nach“.
 
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Und der Spiegel schreibt dazu :

Werbekunden meiden Tour de France bei Sat.1

Medienpolitisch ein Coup - doch finanziell ein Desaster: Nach der Übernahme der Tour de France durch den Privatsender Sat.1 springen die Werbekunden ab. Die Sorge der Unternehmen: Der dopingverseuchte Sport könnte negativ auf ihr Image abfärben.

München - Eines der Radsport-skeptischen Unternehmen ist der Konsumgüterhersteller Unilever. Der Konzern wolle im Umfeld der Tour nicht werblich in Erscheinung treten, berichtet das Magazin "Werben und Verkaufen".

Noch weiter geht Jürgen Kievit, TV-Stratege bei der Omnicom Media Group, die Werbezeiten an die Fernsehwirtschaft vermittelt. Er sagte dem Blatt zufolge, die Tour sei für Sat.1 ein "wirtschaftliches Desaster".

Nach Informationen von "Werben und Verkaufen" hat Sat.1 bereits reagiert und die Preise für Werbeschaltungen deutlich gesenkt - die Rede ist von bis zu 50 Prozent.

Sat.1 war nach dem Doping-Boykott von ARD und ZDF bei der Tour de France eingestiegen. Die Übernahme der Übertragung hatte in der Öffentlichkeit für großes Aufsehen gesorgt. Kritiker werfen Sat.1 vor, durch seinen Schritt die Dopingproblematik zu verharmlosen. Der Sender steht ohnehin in der Schusslinie, weil er seine Nachrichtensendungen "Sat.1 am Mittag" und "Sat.1 am Abend" ersatzlos gestrichen hat.
 
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Medienpolitisch ein Coup - doch finanziell ein Desaster: Nach der Übernahme der Tour de France durch den Privatsender Sat.1 springen die Werbekunden ab. Die Sorge der Unternehmen: Der dopingverseuchte Sport könnte negativ auf ihr Image abfärben.

Mitleid muss man aber nicht haben, oder? ;)

Mittlerweile sind auch, wen wundert's, die Quoten im Keller. Keine Zuschauer, keine Werbekunden. Also hat sich Sat 1 mit der voreiligen Übertragung ein klassiches Eigentor geschossen.
 
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Eigentor? Ich wundere mich, wie undifferenziert hier so geschrieben wird...
Ich denke einfach, dass eine Tour-/ oder überhaupt Sportübertragung nicht das Werbeumfeld ist, was sich Unilever wünscht. Generell. Sie werben überhaupt lieber im Umfeld von Gerichtsshows, was bezüglich ihrer Zielgruppe nicht verwunderlich ist. Dass sie nicht gern im Umfeld von "Dopingsport" werben, ist mE nur vorgeschoben und im Zusammenhang des Medienhyps zu sehen.
Dass Sat.1 keine guten Quoten für die Tour hat, ist ein anderes Thema. Erstens ist der Zuschauer Sat.1 als Radsportüberträger nicht gewohnt, zweitens ist die Qualität der Berichterstattung anscheinend nicht adäquat. Hinzu kommen die Querelen um die Tour insgesamt. Eurosport hat dagegen Traumquoten von round about 1 Million Zuschauer, seit die Öffis ausgestiegen sind.
Insgesamt gesehen schauen die Tour nicht viele mehr, was ja nicht verwunderlich ist. Es war sicher ein Wagnis, das Sat.1 eingegangen ist. Doch sie werden draus lernen und sowas sicher nicht nochmal machen.
 
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Eigentor? Ich wundere mich, wie undifferenziert hier so geschrieben wird...

Natürlich war es ein Eigentor. Man hat sich davon ein gute PR und damit auch eine gute Quote versprochen. Beides hat nicht geklappt. Bei einem Privatsender zählt einzig und allein die Quote. Sportübertragungen bilden da keine Ausnahme. Sat 1 wollte mit der Tour Geld verdienen. Das funktioniert allerdings nicht so, wie man sich das wohl erhofft hatte. Also klarer Fall von Denkste.
 
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