Wann kommt im Norden NDR plus/NDR Heimat?

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Die Frage nach der Existenzberechtigung von Rundfunkanstalten im Zeitalter der Aufsplitterung der Musikgeschmäcker stellt sich in der Tat. Muss also der öffentlich-rechtliche Rundfunk ein Angebot für jede denkbare Unterzielgruppe bereithalten? Wie groß muss eine Gruppe sein, damit sie Anspruch auf "ihre" Musik im Radio hat?
 
Bei norddeutscher Volsmusik denke ich eher an Schwerttänze und "Dans op de Deel" oder an moderne Interpreten wie Godewind, Speelwark und Torfrock (die Klausens, ihr wißt).
Ja, Dans op de Deel kann man wohl eher als typisch norddeutsch bezeichnen. Das MUSS auf jeder Scheunenfete im Norden laufen und natürlich kann auch jede Danzkoppel darauf. Auch wenn gerade dieses Stück gar nicht so alt ist und auch nichts traditionelles. Es wurde erst 1969 von Sven Jenssen getextet und 1973 schrieb Lonzo Westphal ("Der Teufelsgeiger von Eppendorf") mit Sven Jenssen die Musik.
 
"Rundfunk ist Ländersache!" - ÖR-Anstalten finanzieren sich über das Gebührenprivileg. - Programmauftrag: "Grundversorgung!"
Die Frage nach der Existenzberechtigung von Rundfunkanstalten im Zeitalter der Aufsplitterung der Musikgeschmäcker stellt sich in der Tat. Muss also der öffentlich-rechtliche Rundfunk ein Angebot für jede denkbare Unterzielgruppe bereithalten? Wie groß muss eine Gruppe sein, damit sie Anspruch auf "ihre" Musik im Radio hat?
Wie bei Fragen an Radio Eriwan:
IM PRINZIP erhebt jeder Zwangsgebührenzahler Anspruch auf 'sein' Programm. ABER ...
Eine 'Gebühr' wird für eine vereinbarte und messbar gelieferte Leistung erhoben. Ähnlich wie die "Zehn Gebote!" in Stein gemeisselt wurden, wir Deutschen unser GG wie eine Monstranz vor uns tragen ... ist Hörfunk via UKW: "Unser Schicksal!" - Genug der Poesie! - FAKTEN:

Mit dem Wechsel von der gehassten, recht raubritter-ähnlichen GEZ-Zwangs-"Gebühr" zur Haushalts-"Abgabe" haben sich die ÖR aus der Leistungspflicht geschlichen. Praktisch gaben sich die ÖR selbst die Greencard, haben sich den Jagdschein ausgestellt: "Die pauschale Haushaltsabgabe dient der Grundfinanzierung. Das Programm gestalten WIR. WIR postulieren, DASS unser Programm den Auftrag: Grundversorgung! erfüllt. Punkt!"
 
1. Die Rundfunkfreiheit dient der gleichen Aufgabe wie alle Garantien des Art. 5 Abs. 1 GG: der Gewährleistung freier individueller und öffentlicher Meinungsbildung (BVerfGE 57, 295 [319 f.]). Diese vollzieht sich in einem Kommunikationsprozeß, in welchem dem Rundfunk die Aufgabe eines "Mediums" und "Faktors" zukommt: Es obliegt ihm, in möglichster Breite und Vollständigkeit zu informieren; er gibt dem Einzelnen und den gesellschaftlichen Gruppen Gelegenheit zu meinungsbildendem Wirken und ist selbst an dem Prozeß der Meinungsbildung beteiligt. Dies geschieht in einem umfassenden Sinne; Meinungsbildung vollzieht sich nicht nur durch Nachrichtensendungen, politische Kommentare oder Sendereihen über Probleme der Vergangenheit, der Gegenwart oder der Zukunft, sondern ebenso in Hör- und Fernsehspielen, musikalischen Darbietungen oder Unterhaltungssendungen (BVerfGE 59, 231 [257 f.] m. w. N. - Freie Rundfunkmitarbeiter).
 
Das Problem ist doch noch, das zum Beispiel es kaum noch UKW-Frequenzen frei sind und der Ausbau vom DAB+-Netz im Sendegebiet vom NDR immer noch nicht flächendeckend ist. Was nützen die neuen Programme, wenn ein nicht unbedeutender Teil der Gebührenzahler des NDR die gar nicht empfangen können, da der DAB+-Ausbau in Norden regelrecht verpennt wurde...

Übrigens die Welle Nord hat ihre Musikfarbe in Richtung 70er verschoben, es werden kaum noch aktuelle Titel gespielt, dafür viele Titel, die man eine lange Zeit im Radio vermisst hat.
 
Gestern Mainstream, heute 70er, morgen 80er - es fährt ein Zug nach nirgendwo.
 
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Übrigens die Welle Nord hat ihre Musikfarbe in Richtung 70er verschoben, es werden kaum noch aktuelle Titel gespielt, dafür viele Titel, die man eine lange Zeit im Radio vermisst hat.

Kann ich nicht erkennen. Der Sender und Radio MV sind nach wie vor die B Seiten von NDR 2. Guck Dir mal die letzten zwei Stunden der Welle Nord an.
 
Dem ist auch nicht so. Habe gestern und heute mal wieder Welle Nord gehört, an der Musikfarbe hat sich gar nichts geändert.
 
Naja, T.Frost, der leichte Rückgang der aktuellen Songs bei welle Nord ist aber schon erkennbar. Richtung 70er sehe ich ganz und gar nicht so, eher wieder mehr Richtung 80er. Aber früher warens teilweise drei aktuelle Songs pro halbe stunde bei Welle Nord, jetzt noch zwei, manchmal nur einer. Gerade zwischen 10 und 16 Uhr ist die Welle Nord wieder hörenswerter. Schlager bzw. mehr deutsche Titel gibt's aber - natürlich - nicht
 
@Kirschi

Ob jetzt zwei oder drei aktuellere Songs laufen, macht den Kohl jetzt auch nicht sonderlich fett. Die Überschneidungsrate mit den anderen NDR Wellen ist immer noch eindeutig zu hoch!

Und mehr deutsche Musik wird es auf keinem NDR Sender mehr geben. Der Zug ist eindeutig abgefahren. :thumbsdown:
 
Das ist auf jeden Fall richtig. Wobei man der welle Nord zugute halten muss, dass sie, was die 80er angeht, durchaus gute Songs drin hat.
Hong Kong Syndikant - Concrete and clay, Channel5 - Isn't it you, Baltimora - Tarzan Boy oder Black - Everything's coning up roses laufen sonst auf keinem NDR-Programm, allerdings auf Bremen 1 oder Radio Hannover.
 
Bevor hier wieder allgemein die NDR-Musikauswahl bemängelt wird, möchte ich wieder auf die Ausgangsfrage zurückkommen:

Kann man sich eine norddeutsches Heimatprogramm mit Volksmusik aus den norddeutschen Ländern, niederdeutschen Beiträgen und Unterhaltung vorstellen (analog BR Heimat für den Freistaat)? Ich fände es interessant und sähe darin auch einen echten ö-r-Auftrag. Allerding gibt es wohl weniger Interesse an norddeutscher als an alpenländischer Kultur (auch hier in Niedersachsen) und auch ein nicht so großes Musikgenre.
 
Sind nicht viele und kein Grund einen Schlager-/Heimatsender zusätzlich zu betreiben. Beispiel NDR 1 Niedersachsen: Allein die Facebook Freunde des neuen ndr plus/ndr heimat
schrecken schon ab. https://www.facebook.com/groups/393647317378468/?fref=ts

Das du kein großer Freund des Schlagers bist habe ich bemerkt. Aber las dir gesagt sein, auch in meiner Altersgruppe zwischen 40 und 50 gibt es sehr viele die gerne Schlagersender hören. Ich selbst bin übrigens 40 Jahre und höre ganz gerne Radio B2, Schlagerparadies, Radio Paloma und Bayern Plus.
 
Tja liebe NDR-Seelöwen: Ihr habt drei dösbaddelige Dudelsender, aber wir haben Youtube. Döst mal schön weiter und prügelt euch ruhig mit RSH und FFN um die Asche, solang noch was da is...

 
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Die Landesregierungen haben nämlich über die Rundfunkräte sehr viel Einfluss auf die Radioprogramme.
Hmmm... echt? Mal ein Beispiel, das sogar zum Thema Heimatradio passt: Peter Eichstädt fordert als Mitglied des Landtages SH im Namen der SPD-Fraktion die Verankerung von dänischen und friesischen Sendungen im NDR-Staatsvertrag. Dass er das tut, kann doch nur bedeuten, dass er sich (mehr) Programm in diesen Sprachen wünscht. Der NDR erwidert: Die beiden Sprachen seien bereits angemessen im Programm vertreten, was ja durch den Landesrundfunkrat überwacht werde. Vorsitzender dieses Landesrundfunkrates ist: Peter Eichstädt - der als Rundfunkrat, wie mir also scheint, nicht durchsetzen kann, was ihm als Politiker (angeblich) am Herzen liegt, nämlich (mehr) Programm auf Dänisch und Friesisch.
 
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Kann man sich eine norddeutsches Heimatprogramm mit Volksmusik aus den norddeutschen Ländern, niederdeutschen Beiträgen und Unterhaltung vorstellen (analog BR Heimat für den Freistaat)?
Wenn ich mir als seit 18 Jahren in BadZwischenahn wohnender die Mentalität der Einheimischen (nicht der Zugereisten aus NRW, die die Einheimischen langsam aber sicher mit ihrem Gelde verdrängen) vorstelle, sage ich einmal ganz klar "nein". - Um ein solches Programm akzeptieren zu können, bedarf es zumindest einer (wenn auch unbewußten) Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit und einen gewissen "Stolz" auf die Leistungen der Vorväter und -mütter. Genau das sehe ich hier bei der Bevölkerung nicht, im Gegenteil: (Fast) Alles Alte muss der Moderne weichen (und wenn es das dann nicht freiwillig darf, helfen wir gerne nach); dass sich die Leute ihrer Wurzeln berauben und alles eintöniger wird, wollen oder können sie nicht begreifen.
 
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