Was wäre, wenn...

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Ich glaube, daß mein Posting hier im Thread ganz gut passt, zumindest wenn ich mir die ersten drei Seiten anschaue.

Es geht um Kreativität und die Frage, wie man junge Hörer ans Radio bindet.

Und diesbezüglich habe ich ganz schlechte Nachrichten für euch, egal was die MA sagt.

Nun, wer im Forum etwas querliest, weiß, daß ich am Montag auf dem "Bockbierfest" war. Um es kurz zu machen: Gegen 1 Uhr war praktisch nur noch eine Gruppe Jugendlicher da, sagen wir zehn Leute, darunter drei Mädels. Die waren alle gerade mal 18 und hatten ihr Abi frisch in der Tasche.

Und natürlich kommt man irgendwie immer ins Gespräch. Letztendlich ging ich "als verdammt coole Sau" durch, obwohl ich ja aus ihrer Sicht mit 45 praktisch schon tot sein müßte. (Keine Frage, wir haben damals auch so gedacht.) Jedenfalls konnte ich mich dann mit diesen Leuten ganz ordentlich unterhalten, denn keiner war wirklich besoffen. Die haben sich ewig "an ihrem Bier festgehalten", weil sie einfach kein Geld hatten.

Und natürlich habe ich sie einfach erzählen lassen, mußte kaum nachfragen.

Irgendwie sind wir dann zum Thema Radio gekommen. Und jetzt kommt die schlechte Nachricht:

Die hören kein Radio! Die haben alle ihren MP3-Player - und gut.

Hierzu ist zu sagen, daß die Versorgung mit "Jugendprogrammen" ganz tief im Südwesten nicht gegeben ist. Weder "DasDing" noch "BigFM" kommen hier über UKW rein. Ergo haben sie sich mit ihren MP3-Playern über die Jahre eine eigene Welt geschaffen. Das Wort "Radio" kommt in dieser Welt nicht vor.

Natürlich habe ich gefragt, ob sie DAB+ und den Bundesmux kennen. Fehlanzeige.


Ein schwerwiegendes Problem ist mir bei diesem Gespräch sofort aufgefallen: Die haben zwar alle das Abi, aber "Allgemeinbildung" haben sie nicht. Fragen zur jüngeren deutschen Geschichte ("Die Wende") sollte man besser nicht stellen. Beispielsweise sind 1989 in Berlin Panzer gerollt.

"Du meinst sicher 1953 oder Peking.", sage ich.
"Nööö - wir haben doch einen Film gesehen!"

Natürlich muß man dann sofort abbrechen...


Merkt ihr was? In einem anderen Thread habe ich folgende Frage gestellt:


> Welcher Sender im BuMu informiert euch den
> ganzen Tag lang aktuell über wichtige Ereignisse?

Antwort:

> Das is ja eine Frage des Geschmackes.
> Ich kann nur für mich sprechen aber ich will nicht informiert werden sondern Unterhalten werden
> und da finde ich mich bei Kiss gut aufeghoben. Mit dem DLF und WDR5 Konsorten kann ich zum Beispiel
> nichts Anfangen. Liegt auch vielleicht etwas am Alter.

Das liegt sicher nicht am Alter, denn meine Generation war in genau diesem Alter definitiv nicht so "blöd". Das liegt ganz einfach an der allgemeinen Verflachung der Themen in den Massenmedien. Praktisch kommt doch überall nur noch "Bouleward". Dagegen ist ein "Telekolleg" machtlos. Hier werden bewußt "uninformierte" Menschen herangezogen. Stimmvieh?
 
Na ja! Vielleicht hast Du auf dem Bockbierfest nachts um halb eins nur die falschen Abiturienten getroffen. Es machen ja heutzutage Leute das Abitur, die können kaum mit Mühe gerade ihren Namen buchstabieren.
 
Hallo Zwerg! Mir gefällt Dein nachdenklicher Eintrag. Die Verflachung der Medien verblödet ganz eindeutig. Da bin ich mir sicher. Wir haben uns früher auf dem Schulhof über die Hitparade International mit Werner Reinke unterhalten, aber auch Nachrichten aus der Tagesschau konnten schon mal für Gesprächsstoff sorgen, daheim lief "Passiert Notiert", "Monitor" und "Panorama" sahen später in der Oberstufe wirklich nicht wenige Leute, auf der Zivistelle hörte man sich die Morgenschiene von hr3 an, damals ein wirklich sehr informatives und kritisches Morgenmagazin. Irgendwann wurde hr1 - "Das Informationsradio" - mein Lieblingssender.

Es gab allerdings auch kein Privatfernsehen, kein RTL und kein FFH. Ob die Leute dumm werden, weil später solche Sender mit einem bewusst "niederschwelligen" Angebot gekommen sind oder ob die Programme so sind, weil die Menschen es so wollen, ist eine mühselige Frage, auf die es keine Antwort geben wird. Jedenfalls haben sich da Zwei gefunden, die zusammenpassen. Die versprochene Meinungsvielfalt ist ausgeblieben. Statt dessen wird aus Information Unterhaltung. In manchen Ländern, etwa in den USA, suchen die sich Leute jene Nachrichtenprogramme aus, bei denen sie wissen, dass sie Ihnen die Welt so erzählen, wie sie sie sehen wollen. Die Fox-Welt hat nichts mit unserer gemein. Das Internet verstärkt diese Tendenz ganz stark. Bei jungen Leuten ist es die erste und wichtigste Informationsquelle. Die surfen nur noch auf Seiten, in denen alles so dargestellt wird, wie sie es sowieso schon sehen. Zurück zu unseren Medien: Wenn ich mir ansehe, wie oberflächlich manche Medien auf die Eurodebatte eingehen, dafür aber Lautsprecher für jeden noch so dummen Politiker werden, dann muss man feststellen, dass es diesen Trend zur unterhaltenden Information auch bei uns gibt. Wer da nicht mitzieht, wird nicht gehört, gesehen, gelesen.

Es gibt einen alten Satz für Erstsemester der Kommunikationsstudiengänge: Information kostet Zeit und Geld. Sowohl für jene, die sie ausarbeiten, wie auf für jene, die sie bekommen. Das stimmt immer noch. Aber der Mensch ist nun mal ein bequemer Esel. Entsprechend ist sein Medienkonsum. Das große Angebot und die Freiheit im Angebot haben letztlich zu schlecht informierten Menschen geführt. Das ist ärgerlich. Strategien dagegen sehe ich leider keine. Vielleicht sollte man einfach weiter professionelles Radio machen. Viele Öffis haben meiner Ansicht nach damals falsch reagiert.
 
Mein Studium ist noch nicht allzu lange her und den Eindruck, den Zwerg da beschreibt, kann ich nur bestätigen. Abitur, Bachelor und Master bedeuten im Grunde nicht mehr viel. Jeder Hinz und Kunz erzählt einem zwar, dass er ohnehin nur arte schauen würde, aber so viel scheint dabei auch nicht herumzukommen. Die Menschen mit den klügsten Einsichten sind meiner Erfahrung nach nicht unbedingt die mit dem klassischen Bildungsweg.

Mit zunehmendem Alter muss ich bei mir allerdings auch eine gewisse Informationsverweigerung feststellen und das liegt abgesehen von den immer katastrophaleren politischen Zuständen auch daran, dass man in Deutschland kaum noch eine vernünftige Berichterstattung erhält. Bis auf die FAZ würde mir auf die Schnelle kein Qualitätsmedium mehr einfallen, das ich regelmäßig konsumieren würde. Als Teenager habe ich mir noch regelmäßig "Kontraste" und andere ARD-Politmagazine angeschaut, heute verzichte ich darauf, weil ich den Starttermin um 21:45 nie in meinen sonstigen Tagesablauf einfügen könnte und es sich aus meiner Sicht auch nicht wirklich lohnt, mich nur für eine halbe Stunde vor den Fernseher zu setzen.

Jon Stewart sagte mal so schön in einem Interview bei Fox News, dass das eigentliche Problem des (US-)Journalismus nicht das Auseinanderdriften nach links und rechts sei, sondern vor allem die Faulheit der Journalisten. Das trifft auf die Situation in Deutschland eigentlich genauso zu, wobei ich ja finde, dass man in den USA durchaus noch guten Journalismus findet und vor allem auch ein breites Meinungsspektrum (allein im TV: Fox News, MSNBC, Current TV, CNN, Headline News, Bloomberg, CNBC, Fox Business Network und die Evening News der Broadcast Networks). Was mir immer häufiger bei der Berichterstattung fehlt, sind ein gesunder Menschenverstand und vor allem Recherche. Mir scheint, dass immer häufiger nur noch die landläufige Meinung genommen und über einen Beitrag gestülpt wird, und das nicht unbedingt, weil man damit irgendwen von links oder rechts beeinflussen möchte, sondern einfach, weil schlichtweg die Zeit, das Geld oder das geistige Vermögen fehlt, um tiefer in die Materie einzutauchen. Während ich so etwas beim privaten Rundfunk noch entschuldbar finde, ist das beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk einfach nur ungeheuer.
 
Ist es euch schon einmal aufgefallen, dass es ein deutliches Süd-Nord-Gefälle zumindest beim öffentlich-rechtlichen Fernsehen bzgl. Anspruch, Information und Hintergrund gibt? - Auch die "Oase" WDR ist nur noch ein Schatten ihrer selbst.
 
Also liebe Leute, jetzt lasst mal die Kirche im Dorf. Wer sich qualifiziert informieren will, der findet dazu auch heute noch in unserer Medienlandschaft genug seriöse Quellen. Da muss man halt ein bisschen eigenen Grips investieren und eine Auswahl bei Print, Audio und Online treffen, und nicht fatalistisch im Sessel hocken und jammern "es kommt nichts Gescheites".
Und übrigens - ja, man kann auch noch Bücher lesen. Macht ein bisschen Mühe, soll aber helfen, wenn man von einem Thema keine Ahnung hat!
 
Wer nur nebenbei Radio hört, dem geht sicherlich etwas verloren.

Der "Nebenbei-Hörer" ist aber wohl eine Erfindung bzw das Ergebnis der ganzen Formatiererei der letzten 20-25 Jahre. Nicht wenige, mit denen ich über Radio heutzutage höre, geben an, die Musik auszublenden oder einfach nicht hinzuhören, um das Programm überhaupt zu ertragen. In Büros, Werkstätten oder Produktionshallen läuft dann halt der kleinste gemeinsame Nenner, meistens so erfrischend wie Wasserschorle. Und viele Alternativen bringt das über UKW empfangbare sonstige Radioprogramm auch nicht wirklich.


Ende August erscheint das neue Buch Der Musikversteher von Helmut Flath, der u.a. regelmäßig bei radioeins mit Popmusikanalysen auftritt. Darin findet sich der Gedanke, dass stark formatiertes Radio Hörer immer mehr zu Musik-Analphabeten macht. Wer nur noch "seine" Musikrichtung hört und auf eine gewisse Bandbreite verzichtet, der wird taub für Vielfalt, für neue Anregungen. Das kann ich gut nachvollziehen.

Dem kann ich nur voll und ganz zustimmen. Zum Musik-Analphatetentum wird dann die Rückbildung des Gehörsinns kommen, weil man sich den ganzen Schmarrn auch noch über Handylautsprecher anhört!
 
... wird dann die Rückbildung des Gehörsinns kommen...
Diese Rückbildung kommt garantiert, aber sicherlich nicht genetisch bedingt, sondern hausgemacht. - Zumindest bei den Leuten, die Musik mit Kopfhörer in einer Lautstärke hören, dass ein Mensch in drei und mehr Meter Entfernung den Eindruck hat, ihm fallen die Ohren ab.
 

Den Gedanken hab ich auch schon das eine oder andere Mal gehabt. Wenn ich mal von Österreich ausgehe, und man mal (klarerweise nur in der Theorie;)) annimmt, dass jemand ausschließlich die Kronenzeitung liest, Kronehit hört und ATV schaut, und sich ansonsten nur Facebook-Fails abonniert hat und You Tube schaut - was wird diese Generation wählen...?

Ich hoffe, dass der ganze Uniformier- und Standardisierwahn irgendwann mal vorbei ist und man sich wieder der kulturellen und geistigen Entwicklung eines Individuums widmet - in Zeiten, wo es aber praktisch nur um's Geldverdienen der Riesenkonzerne geht, wird es wohl beim Wunsch bleiben :(

Sicherlich trägt Radio in seiner heutigen Ausformung nicht die Hauptschuld an dieser Entwicklung - aber man steuert auch nicht gerade auf Gegenkurs.

Wenn man sich die Playlisten der betreffenden österreichischen Radiostationen ansieht (entweder man wird erschlagen von der Minirotation von Dauerhits oder wird ersäuft in den immer gleichen lähmenden 80er/90ern), wäre es die einfachste Sache der Welt, für mehr Abwechslung zu sorgen, mit Kreativität den Arbeitstag zu erleichtern, den Hörer
zum Zu- und nicht zum Weghören zu bringen und endlich wieder das für mich wichtigste zu liefern: Emotionen - das sollte Musik und somit auch Radio sein!

Dann wäre im Kopf auch wieder etwas mehr Platz für Themen, die anspruchsvoller sind als die Gratiseis-Promotionaktion und Grassers Haarschnitt...;)
 
Dem letzten Beitrag von "Mannis Fan" kann ich nur zustimmen!

Ich erlaube mir, ein paar Dinge zurecht zu rücken:

  1. Es gibt nach wie vor qualitativ hochwertige Informationsprogramme, allen voran das D-Radio, aber auch diverse Infowellen der ARD. Was nahezu vollständig fehlt, sind gute Unterhaltungsradios.
  2. Niemand wird gezwungen, sich Unterschichten-TV-Kanäle wie RTL, Sat.1 und dergleichen anzusehen. Anspruchsvolle Politiksendungen und Dokumentationen werden auch heute noch produziert; sie sind, anders als früher, jeder Zeit via Internet abrufbar, bspw. auf Dokujunkies.org.
  3. Dass Abiturienten weniger gebildet wären als noch vor 20 Jahren, ist ein Vorurteil. In diesem Zusammenhang verweise ich auf die Einführung der Ganztagsschule, sowie des Zentralabiturs in vielen Bundesländern.
  4. Infolge des Bologna-Prozesses sind die Anforderungen an den Universitäten und Fachhochschulen massiv gestiegen. Die Folge: Noch nie gab es so viele Studierende, die mit den Leistungsanforderungen nicht mehr zurecht kommen; siehe dazu folgenden Artikel: Steigender Druck: Immer mehr Studenten haben psychische Probleme
 
Apropos Deutschlandradio:

Mich wundert, dass das in den hiesigen Foren noch nicht verwurstet wurde, oder habe ich etwaas überlesen?

Umstrittener Radiokommentar - Wehrbeauftragter sorgt für Medien-Eklat

Hellmut Königshaus zeigt ein eigentümliches Verständnis von Meinungsfreiheit: Weil ein Radiokommentar ihn scharf kritisierte, forderte der Wehrbeauftragte die "Entfernung" des Beitrags aus dem Internetangebot des öffentlich-rechtlichen Senders. Die Verantwortlichen gaben dem Druck aus Berlin nach.
 
Internetradiofan schrieb:
Infolge des Bologna-Prozesses sind die Anforderungen an den Universitäten und Fachhochschulen massiv gestiegen.

Es sind allerdings nicht die inhaltlichen "Anforderungen" massiv gestiegen, - die sind sogar gegenüber der früheren Systematik des Studierens eher zurückgegangen, bzw, auf das vermeintlich Nützliche reduziert.
Es sind aber die formalen Anforderungen gestiegen: Feste Lehrpläne, permanente Leistungsabfragen, Prüfungen, Zeitdruck etc. Inhaltlich vermittelt ein Bologno-Studienfach sicher nicht mehr, als die früheren Diplom- oder Magister-Studiengänge.
 
Irgendwie sind wir dann zum Thema Radio gekommen. Und jetzt kommt die schlechte Nachricht: Die hören kein Radio! Die haben alle ihren MP3-Player - und gut. "Ich kann nur für mich sprechen aber ich will nicht informiert werden sondern Unterhalten werden"

Sehr erschreckend und furchtbar schade! Leider deckt sich das auch im Großen und Ganzen mit meinen persönlichen "Umfragen" und nicht nur von "blutjungen" Nichthörern. Ja, auch ich möchte weniger informiert, aber mehr unterhalten werden, wobei Information schon eine gewisse Bedeutung für mich hat, aber mir reicht der Umfang im Stile der Bild-Zeitung oder anders gesagt, alles Wichtige kurz und bündig in 15 Minuten aus dem Info-Radio. Das war schon immer so, auch in meinen "jungen" Jahren.

Der "Nebenbei-Hörer" ist aber wohl eine Erfindung bzw das Ergebnis der ganzen Formatiererei der letzten 20-25 Jahre. Nicht wenige, mit denen ich über Radio heutzutage höre (Anm.: "spreche", vermutlich), geben an, die Musik auszublenden oder einfach nicht hinzuhören, um das Programm überhaupt zu ertragen.

Auch das deckt sich voll mit meinen Erhebungen. Nervfaktor "Einheitsbreidauerdudelei" / Das ist keine Unterhaltung, sondern Verblödung und Gehirnwäsche, ganz hart ausgedrückt, die man auf Dauer einfach nicht ertragen kann. Ich stelle erschreckend auch fest: "Richterin Barbara Salesch" sah ich immer sehr gerne, die einzige Richtersendung zwar, aber die fand ich immer ganz unterhaltend und habe sie mir jeden Tag aufgenommen, hauptsächlich wegen Frau Salesch und deren genialer "Reaktionen" auf bestimmte Situationen. Frau Salesch ist nun in "Rente" und jetzt läuft dafür "Familienfälle" im Stile einer "live-Doku", also praktisch absichtlich unprofessionell nachgespielt. Den Sendeplatz habe ich jetzt endlich "gelöscht", nachdem über Wochen die gleichen gefühlt "10 Fälle" in Dauerrotation gesendet werden und das auch noch in einer Qualität, die selbst noch Leute ohne Schulabschluss zum Kotzen bringt! Leute, geht es eigentlich noch? Ist es das, was "Fernsehprofis" heutzutage mit Abitur noch auf die Reihe kriegen?

Ein anderes Beispiel, zufällig gesehen: Eine Art "echte (nachgespielte)" >Cindy aus Marzahn<, ging mit ihrer Fess-Sucht soweit -natürlich nur, weil sie auch kein Geld hatte-, dass sie Kindergartenkindern ihr Pausenbrot aus der Tasche klaute, bzw. diese mit "abgelaufenen, bzw. vergammelten" Lutschern, welche sie zuvor aus einer Kiosk-Mülltonne rauskramte, köderte, um ihr die Pausenbrote zu überlassen, um anschliessend zu Hause sich und ihrer Familie ein "fürstliches" Abendessen zu bescheren! ---> Hallo !!!! / So sieht also heutzutage "Familienprogramm" aus, also praktisch "Pures Leben", bei Sat.1 !!! ---> Ich bin fassungslos und schockiert zugleich!

Der neue "Nebenbei-Hörer" von heute ist eine Erfindung, sonst nix, weil ich war früher auch nichts anderes - oder glaubt ihr ernsthaft, dass damals die Menschen Zeit hatten, 15 Stunden am Stück vor dem Radio zu sitzen um bewusst zu hören? Radio war immer schon ein Nebenbeimedium, weil auch damals die Eltern arbeiten mussten, wir Kids zu Schule mussten und unsere Freizeitaktivitäten vernab von Radio & TV hatten. Und wenn wir zu Hause beim Lernen waren, lief nebenher die ganze Zeit Radio und zwar sehr viel. Mein Ö3-Hitpanorama hatte ich jeden Tag mit einer Zeitschaltuhr programmiert und automatisch aufgenommen, weil ich um 11 Uhr leider meistens in der Schule war. Und das war auch mit anderen Sendungen so, die ich "haben" wollte, aber eben gerade nicht die Zeit hatte live dabei zu sein, aus welchen Gründen auch immer.
 
Deine Anmerkung ist übrigens richtig;)

Aber, wenn du dir extra Sendungen programmiert hast, warst du ja kein so richtiger Nebenbei-Hörer, sondern hättest du dir die Sendung bewußt angehört, wenn du zuhause gewesen wärst. Welche Radiosendung im Dudelformat kann denn das heute schon für sich reklamieren?
 
Hallo liebe Freunde!

Ich bin bekanntlich immer für einen "lockeren Spruch" zu haben. Kein Problem. Es gibt aber durchaus Themen, bei denen selbst ich etwas innehalte, genauer nachdenke und dann aber auch meine eigene Meinung hier im Thread kundtun will!

Und darum ignoriere ich die Postings von divy & Co! Das ist wirklich nicht böse gemeint - ich hoffe, ihr versteht das! Ihr wollt meine ganz private Meinung hören. Die kann ich euch aber nur geben, wenn ich nicht extra auf Sätze von euch reagieren muß... Natürlich habe ich diese Postings ganz kurz "überflogen". Die Wellenlänge passt schon...

Na ja! Vielleicht hast Du auf dem Bockbierfest nachts um halb eins nur die falschen Abiturienten getroffen. Es machen ja heutzutage Leute das Abitur, die können kaum mit Mühe gerade ihren Namen buchstabieren.

Grundsätzlich muß ich natürlich zugeben, daß ich eine Gruppe junger Leute getroffen habe, die in einem räumlich eng begrenzten Raum aufgewachsen ist. Diese Leute sind die letzten Jahre gemeinsam mit dem Bus in ihr Gym gefahren - und nachmittags wieder zurück. Die kennen sich.

Und natürlich - möglicherweise habe ich auch nicht den "Mannis Fan" unter den anwesenden Jugendlichen zum Thema "Wende" getroffen und befragt . Manni - da war "Party" - alle reden einfach durcheinander Da rollen dann auch mal genz schnell ein paar Panzer mitten durch Berlin.... Geschenkt. Ich habe doch nicht geschrieben, daß die alle "dumm" sind!


Aber mal zwischendurch, da ich mich damit nicht großartig auskenne. Ist ein Abi-Schnitt von 1,9 "schon schlecht"?


Und nun zurück...

Beim "Bockbierfest" komme ich als völlig unbekannte Person einfach "dahergelaufen" und "mische" mich unter diese Truppe. Ein "Normalo" (z.B. Eltern!) wäre nie und nimmer so nah wie ich an diese "Truppe" herangekommen! Da bin ich mir 100%ig sicher! Eine der jungen Damen wird demnächst sicherlich leicht erröten, falls wir uns zufällig mal begegnen sollten. Ich weiß praktisch mehr über sie, als ihre eigene Mutti... Ich habe gefragt - sie hat knallhart geantwortet.

Wie geht das also?

So geht das:

http://www.radioforen.de/index.php?...für-im-internetradio.29292/page-8#post-496326

Mal abgesehen von diesen "Rabauken", mit denen ich mich schon vor 20 Jahren als DJ "auseinandersetzen" mußte, die aber letzendlich total friedlich waren, bleibt die Feststellung, daß unsere Kinder und Jugendlichen (ja, das Wort "unsere" habe ich natürlich bewußt gewählt) einfach Liebe und Nähe brauchen.

Und? Was machen die Eltern?

Ich selbst habe keine Kinder, habe aber als DJ sicherlich schon einige Dutzend Jugendliche ernsthaft getröstet oder wenigstens etwas aufgerichtet. .Normalerweise wären aber die Eltern die ersten und besten Ansprechparter für die Probleme ihrer eigenen Kinder!

Offenbar sind die eigenen Eltern heute aber oft auch nicht mehr "vertrauenswürdig" genug, da die Kinder sich lieber Rat von Fremden holen. Dazu zählt auch ein DJ oder der nächste Sexshop.

Entschuldigt bitte, wenn ich die Geschichte extrem abkürze. Zunächst bin ich ja nur mit einem der Jugendlichen ins Gespräch gekommen.. Dieser Kerl kam wirklich sehr "vernünftig" rüber und ich habe ihm daher auch zwei Bier ausgegeben. Darüber hat er sich mit Sicherheit mehr gefreut, als über die letzten Weihnachtsgeschenke von Mutti....

Und richtig - wir haben uns zunächst nur über die Dinge unterhalten, die in seinem Alter wirklich "relevant" sind. Natürlich Mädels! Und klar, er wußte ganz genau, daß ich praktisch sein Vater sein könnte! Aber solch eine "coole Sau" wie mich hat er wohl noch nicht erlebt - oder erwartet.

Und dann habe ich eine Frage gestellt: "Hat dein Vater mal zu dir gesagt: Sohnemann, komm lass uns mal zum Frühschoppen gehen!"

Da hat er überlegt. Und auch die anderen Jungs haben später überlegt. Nööö - war die Antwort. Aber die haben durchaus begrifffen, was ich damit eigentlich sagen wollte.


Sorry, ich wollte euch nicht eure Zeit stehlen.
 
Mein Ö3-Hitpanorama hatte ich jeden Tag mit einer Zeitschaltuhr programmiert und automatisch aufgenommen, weil ich um 11 Uhr leider meistens in der Schule war.
Hast Du das damals in München auf 99,0 MHz empfangen?
Ich war vor einem Jahr mal dort und die 99,0 ging nur recht angerauscht. Wahrscheinlich hattet ihr eine Yagi auf dem Dach installiert, oder?
 
Hast Du das damals in München auf 99,0 MHz empfangen?
Ich war vor einem Jahr mal dort und die 99,0 ging nur recht angerauscht. Wahrscheinlich hattet ihr eine Yagi auf dem Dach installiert, oder?

Damals und auch heute noch. Freilich hat das etwas gerauscht, selbst mit Dachantenne, früher in den 1980er Jahren auch. Nur in der Nacht war es ziemlich rauschfrei. Später als dann Kabelanschluss kam war Ö3 so gut wie rauschfrei zu empfangen. Heute geht bei mir Ö3 im Auto verhältnismäßig problemlos, habe wahrscheinlich auch eine gute Antenne. Nur ab und zu, an bestimmten Stellen, meist in Tunnels, springt dann plötzlich der Suchlauf an und manchmal habe ich kurzzeitg Überlagerungen anderer Sender mit drauf. Sind aber wirklich nur Sekunden, wenn überhaupt. Gestört hatte mich das Rauschen eigentlich nie wirklich. Wir waren früher aber auch nicht so verwöhnt.

Du hast ja "meine" Sendungen runtergeladen, dann hörst Du ja, wie es ungefähr gerauscht hatte. Das Rauschen habe ich nicht bearbeitet, weil dann klingen die Aufnahmen nämlich piepsig und grausam, selbst schon bei der kleinsten Einstellung. Das nimmt einfach zuviel mit weg, bei meinen bescheidenen Möglichkeiten.
 
Was wäre wenn...
Gerade lese ich (mal wieder) einen Bericht über die Gebührenerhöhung der Gema für Clubs und die Proteste dazu.
Tja... was wäre nun wenn... es ähnliche Gebührenerhöhungen auch für die Musikaufführungen im Rundfunk gäbe und wie in den 60ern die Sender aus Protest den Einsatz von Produkten der Industrie begrenzen müssten/würden?
Die meisten Programme stünden doch ohne jegliches Sendematerial da, und die Sendezeit müßte tatsächlich mal wieder mit echter Kreativität gefüllt werden. Dem Medium an sich täte das nur gut.
 
Hallo!

Wie wär's, wenn jeder von uns die Schlagzeilen der Nachrichten und die Gewichtung (also Reihenfolge) bei einem der Jugendsender im Bundesmux um 20 Uhr aufschreibt? Und bitte vergesst die ÖR-Jugendsender (auch über DVB-S) nicht!

ENERGY braucht ihr sicherlich nicht extra "scannen", denn dort kommen offenbar gar keine Nachrichten. Ich lasse ENERGY aber mal laufen.


@divy & Co: Mit dieser "Stichprobe" will ich selbstverständlich auf eure Postings eingehen. Ich kann aber leider nur einen Sender checken.
 
@blueKO: Du dickes Ei.
Es bliebe das hauseigene Streich-,Zupf- und Blasorchester und die Asservatenkammer mit den Hörspielen.
Private Sender lassen dann kollektiv singen, vom PD bis hinab zur Putzfrau. Die Karaokeversionen nonstop...
Oder sie schalten einen Dauerpiepston auf.

Alles in allem wäre es keine Verbesserung des Mediums. Höchstens ein millionenfacher Hörsturz.
:eek:

@zwerg#8: Siehe der energy-thread. Nachrichten kommen in etwa zur vollen Stunde, sind inhaltlich aber nicht zu beanstanden.
 
Wie wär's, wenn jeder von uns die Schlagzeilen der Nachrichten und die Gewichtung (also Reihenfolge) bei einem der Jugendsender im Bundesmux um 20 Uhr aufschreibt? Und bitte vergesst die ÖR-Jugendsender (auch über DVB-S) nicht!

Das muss man früher am Tag machen. Kiss FM sendet so spät keine Nachrichten mehr. Bei sunshine live kommen immerhin rund um die Uhr zur vollen Stunde die Nachrichten von R.SH/Regiocast.
 
Dann lasst uns das doch einfach mal testen! Von Nord nach Süd, von Ost nach West - alle Programme, die ihr empfangen könnt!

Sagen wir Mittwoch, 15 Uhr?

Das ist doch nun wirklich überaus fair!
 
Gerade lese ich (mal wieder) einen Bericht über die Gebührenerhöhung der Gema für Clubs und die Proteste dazu. Tja... was wäre nun wenn... es ähnliche Gebührenerhöhungen auch für die Musikaufführungen im Rundfunk gäbe und wie in den 60ern die Sender aus Protest den Einsatz von Produkten der Industrie begrenzen müssten/würden?
Die meisten Programme stünden doch ohne jegliches Sendematerial da, und die Sendezeit müßte tatsächlich mal wieder mit echter Kreativität gefüllt werden. Dem Medium an sich täte das nur gut.

Ich überlege gerade ...
Wenn man das mal ganz genau betrachtet, "begrenzen" doch die Sender schon seit gut 15 Jahren die Musikaufführungen. Im Grunde laufen doch überall ausschließlich nur noch die "Hits der Hits". Entweder die ausgelutschtesten Oldies auf den Oldiewellen, die Top-Hits der 1980er Jahre und nur die in Dauerrotation rauf und runter oder die ganz aktuellen Songs, die es irgendwie von ganz alleine in die Charts schafften, bzw. durch Bekanntmachung anderer Quellen, nur nicht die der Radiowellen. Irgendwann hatte ich mir mal einen Sampler gekauft und entdeckte da drauf einen wirklich eingängigen Ohrwurm. Der "hat was", dachte ich mir und hörte ihn immer wieder mal. Auch dachte ich mir: "Schade, dass der nirgends im Radio läuft. Das wär mal was Spritziges ..." - Plötzlich, nach fast 3 ganzen Monaten rauschte der Song wie aus heiterem Himmel an die Spitze der Charts und über Nacht, man hörte ihn sogleich auf jedem Hitradio in Super-Dauer-Hot-Rotation. Merkürdiger Weise aber erst nach dem Einstieg in die Charts. Leider hing mir der Song dann schon nach 1 Woche wieder derart zum Halse raus, dass ich fast hätte kotzen können. Praktisch tot gespielt innerhalb kürzester Zeit. Es handelte sich um den Hit von LadyGaGa, Pokerface und der wird auch heute noch als "Abwechslung" hin und wieder eingesetzt, wenn es sein muss.

Die Sender stehen also praktisch nicht wirklich ohne Sendematerial da, wenn ich das mal anmerken darf, sie spielen halt nur noch die Songs, die sowieso kaum noch einer kauft, weil sie auf diversen Samplern ohnehin schon einige Male in jedem Haushalt stehen.
 
Dann lasst uns das doch einfach mal testen! Von Nord nach Süd, von Ost nach West - alle Programme, die ihr empfangen könnt!

Sagen wir Mittwoch, 15 Uhr?

Das ist doch nun wirklich überaus fair!


Schade - niemand nimmt solch kleine "Abhöraktionen" ernst. Dabei wäre es doch durchaus - im Vergleich - interessant zu wissen, was die einzelnen Stationen an einem ganz normalen Mittwoch um 15 Uhr so in den Äther blasen.


Ich habe um 15 Uhr FM4 in Österreich gehört. Mal abgesehen davon, daß die Schlagzeilen (auf Deutsch) zu Beginn durch ein auf das Mischpult fallendes Telefon unterbrochen wurden (das wäre eine kleine Panne gewesen - aber leider keine Aufzeichnung, da ich UKW gehört habe) bleiben folgende News (in Englisch) mit zum Teil Korri-Einspielungen übrig:

1.) Syrische Armee startet Offensive (mit Korri-Bericht)
2.) Manila: Unwetter (mit Korri-Bericht)
3.) Moskau : Urteil zu "Pussy Riot" wird verschoben
4.) London: Sport
5.) Wetter

Das ist natürlich kein "DLF-Niveau", denn das hat auf einem Jugendsender auch nichts zu suchen! Das waren aber immerhin drei Minuten Information. Länger sind die News auf SWR1 auch nicht...

Nur zum Vergleich, KISS-FM am Dienstag um 18:45:

1.) Olympia
2.) Irgendwelche Badeseen bei Berlin wurden wieder freigegeben(?)
3.) Keine Ahnung, denn ich kann meine eigene Schrift nicht lesen. Sorry. :D Die Meldung kann also nicht so wichtig gewesen sein.
 
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