So langsam scheint sich wirklich hier im Forum das Sommerloch bemerkbar zu machen.
Wir können uns gerne einen zweiten Bundesmux wünschen. Ob dies in absehbarer Zeit Aussichten auf eine Realisierung hat ist angesichts der Tatsache, dass mit Lounge FM ein Anbieter im bestehenden Bundesmux bereits pleite, mit 90elf ein weiterer gescheitert ist und bei einem dritten Veränderungen anstehen, deren Grund letztlich in einer zu geringen Hörerzahl liegt, fragwürdig.
Wenn schon die Regiocast, NORFOM oder die Zeitungsverleger, die hinter den landesweiten UKW-Ketten stehen, kein Interesse an den vorhandenen Kapazitäten in den Landesmuxen haben, warum sollten sich dann derart potente Medienunternehmen um eine viel teurere Verbreitung in einem zweiten nationalen Multiplex bemühen?
Gegenwärtig scheint unter den Programmveranstaltern offenbar die Devise vorzuherrschen: Bevor DAB+ nicht annähernd Einnahmen erwirtschaftet, die wenigstens die Betriebskosten decken, werden wir nicht weiter in dieses Übertragungsverfahren investieren und setzten stattdessen lieber auf das weitaus preiswertere Internet als Verbreitungsweg für ergänzende Angebote.
Das ist zwar meiner Meinung nach ein falscher Ansatz, weil sich mit neuen Webradioangeboten kein Geld mehr verdienen lässt und DAB+ nur dann in die Gewinnzone kommen kann, wenn das Programmangebot eine gewisse Vielfalt aufweist, die positive Anreize liefert, sich einen entsprechenden Empfänger zuzulegen; wer kann es den Veranstaltern jedoch aus einer ökonomischen Perspektive verdenken, dass sie sich mit Neuinvestitionen vorerst zurückhalten?