Freiberuflich besser als festangestellt?

Adolar

Benutzer
Das Thema hatten wir ja schon mehrmals, ich habe da keinen internen Einblick und niemand redet wohl gerne über sein wahres Gehalt, wenn es nicht offen im Tarifvertrag steht.

Scheinbar hat sich da einiges verschoben, hier stand jedenfalls:

"Früher wurden Freiberufler beim RBB aufgrund der Unsicherheit besser als Festangestellte bezahlt. Das hat sich ins Gegenteil verkehrt."

Dass es früher (wann auch immer genau) Journalisten gab, die unbedingt frei bleiben wollten, ist wohl unstrittig. Wie man im Podcast hört, ist das nun wohl anders.

Nur um da kein Missverständnis aufkommen zu lassen: Ich wäre dafür, dieses Freie-System sofort aufzulösen und jedem einen festen Arbeitsvertrag zu geben. Dann gäbe es aber auch keine "Stars" wie Will, Böhmermann, Krömer & Co. mit eigenen Firmen im ÖRR.
 
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"Früher wurden Freiberufler beim RBB aufgrund der Unsicherheit besser als Festangestellte bezahlt. Das hat sich ins Gegenteil verkehrt."
Egal bei welchem Sender hieß das "früher": "Sei froh Freier, dass Du freier Mitarbeiter bist, da verdienst Du mehr als die Festangestellten." Nicht gesagt wurde dabei, dass oftmals maximale Arbeitsstunden pro Monat/Jahr vorgegeben wurden, um sich nicht zur Festanstellung einklagen zu können oder nicht pausieren zu müssen. Und: Dass der Freie keine Pensionsansprüche erwerben konnte. Heute verdient er weniger als der Festangestellte.

Da hat sich in 100 Jahren Radio Einiges zum Nachteil der Freien verändert.
 
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Schon das Wort "Pensionsansprüche" ist verräterisch. Pensionen bekommen normalerweise Beamte. Jeder Selbständige weiß, dass wenn er später Rente haben möchte , er freiwillig in die Rentenkasse einzahlen muss. Wer das als Freier nicht gemacht hat, kann nun wohl kaum mit "Nichtinformation" kommen und auf die Festangestellten verweisen. Dass das System trotzdem ungerecht ist, bestreite ich nicht. Nur man wusste das immer!
 
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@Adolar
Also ich hab ja inzwischen doch bedeutend mehr Einblick in das Ganze. Vergiss das ganz schnell, wirklich gut davon Leben, können nur ganz wenige freie Mitarbeiter. Selbst wer da verhältnismäßig viel macht, kommt über die Grundsicherung im Rentenalter nicht hinaus. Da spielt schon viel Idealimus eine Rolle. Für den freien kleinen Autor, der vielleicht noch was ganz Anderes macht, ist das auch ok. Wer richtig viel wie ein Festangestellter dort arbeitet, für den ist das eben nicht ok! Ein großes Problem hier für das Forum ist, es gibt unzählige Arten von Beschäftigungen und Mischformen beim RBB, man kann also eigentlich gar nicht allgemein darauf antworten. Man ist auch nicht der klassische Selbstständige beim öffentlich rechtlichen Rundfunk. Darüber hinaus gibt es noch mehr Angebote: https://www.pensionskasse-rundfunk.de/ Aber auch hier gibt es haufenweise verschiedene Formen. Man kann also gar nicht genau das alles für das Forum hier aufbereiten. Da einige Details nicht öffentlich sind, kann ich darauf auch nicht weiter eingehen. Du hast da ein falsches Bild im Kopf.
 
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@Adolar Im aktuellen Medienmagazin Podcast vom RBB, kannst Du den Freienkongress der freien Mitarbeiter der ARD finden. Hier erzählen viele Journalisten (auch viele aus Berlin), wie Ihre Situation genau ist. Du bekommst da einen genauen Einblick in die Lage. Ab Minute 56.45:
 
"Früher wurden Freiberufler beim RBB aufgrund der Unsicherheit besser als Festangestellte bezahlt. Das hat sich ins Gegenteil verkehrt."
Bis Mitte der 70er Jahre war es z.B. im WDR so, dass die freien Mitarbeiter deutlich mehr verdienen konnten als die festangestellten mit vergleichbaren Tätigkeiten. Dann haben sich einige – ich glaube, mit Carmen Thomas als Vorkämpferin an der Spitze – eingeklagt und damit dafür gesorgt, dass auch weitere Freie, die lieber frei geblieben wären, fest angestellt wurden und finanzielle Nachteile hatten. Dies soll für ein sehr wirksam gestörtes Verhältnis zwischen den Klägern und den „Mitgerissenen“ gesorgt haben.
 
@Adolar
Also ich hab ja inzwischen doch bedeutend mehr Einblick in das Ganze. Vergiss das ganz schnell, wirklich gut davon Leben, können nur ganz wenige freie Mitarbeiter. Selbst wer da verhältnismäßig viel macht, kommt über die Grundsicherung im Rentenalter nicht hinaus.
Beziehen sich Deine Einblicke auf den RBB? Dessen System kenne ich nicht, ansonsten sind Deine Behauptungen hier falsch. Hunderte freie leben seit Jahrzehnten sehr gut von ihren Honoraren, ernähren damit Familien und sind auch im Alter weit von Grundsicherung entfernt(Meine Einblicke sind da recht gut. War selbst ein Jahrzehnt lang Freier mittlerweile lange fest angestellt und beziehen sich auf die Anstalten im Süden HR/BR/SWR/WDR)
 
Das mit der Grundsicherung bezieht sich auf die Rente und ich hab auch geschrieben, dass es da haufenweise verschiedene Formen gibt und nein davon leben eben nicht alle gut.
 
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