AW: Bürgerfunk in NRW - weg damit!
Bei Lokalradios die 5 oder weniger Stunden senden, tifft dies in einigen Fällen durchaus zu. Da ist in der Tat der Bürgerfunk die letzte Quelle tieferen lokalen Inhalts. Viele Lokalradios senden speziell am Wochenende meist nur noch mit reduzierten Programmstunden , die die lokale Berichterstattung dann auf ein Minimum beschränken und für ausgiebigere Themen kaum mehr Zeit lassen.Viele Leute fragen warum Sie ihr Lokalradio hören sollen, wenn dieses nur noch drei Stunden sendet und kaum Nachrichten aus der eigenen Stadt bringen. Dann können Sie auch WDR 2 hören und werden umfassender informiert. Das Lokale kommt bei den kleinen Lokalsendern nicht mehr vor. Der Bürgerfunk ist noch die letzte Quelle, die ausschließlich "100% von hier ist".
Es wäre möglich das die Dinge so ablaufen, wie Du es beschrieben hast. Es bleibt nur die Frage wie? Sicherlich wird dieser Prozess nicht von heut auf morgen kommen, aber am Schluß wird dabei Bestenfalls ein landesweites Radioprogramm, mit 46 Versorgungsgebieten übrigbleiben.Die Verleger verfolgen ihr vorrangiges Ziel, ihr Meinungsmonopol zu stärken. Erst wird der Bürgerfunk abgeschafft. Dann werden die Lokalradios zusammengelegt. Am Ende bleibt nur Radio NRW übrig. Noch nie hatten die Verleger so gute Vertreter im Landtag, wie jetzt. Das Verlegerprivileg hat das System zum Fall gebracht. Wir haben auf dem lokalen Werbemarkt nur scheinbar konkurrierende Unternehmen.
Mich wundert das die EU dies noch nicht getan hat. Aber warscheinlich muß man die schlafenden Hunde in Brüssel erst noch wecken. Oder man wuste schon, wie man die EU-Wettbewerbshüter bei der Stange halten konnte.Das ganze System sollte sich die EU ansehen.
Wenn Du auf die digitalen Verbreitungswege ansprichst, so hat man in der Tat die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Spätestens bei offizieller Einführung des digitalen Hörfunks könnte es passieren, das der Lokalfunk unter die Räder kommt.Das Positive daran ist, dass die Lokalradios ihre Zukunft verschlafen haben. Sie haben wieder mal den Trend der Zeit nicht erkannt. Sie sind zum Untergang verurteilt.
Nun, den Anfang hat ja schon die NRW Programmreform von 1997 gemacht. Die damaligen Forderungen der Verleger sind zwar nicht alle "durchgekommen", haben aber dennoch schleichend im Laufe der Jahre Einzug im Lokalfunk gehalten.die Befürchtung von 104,6 ist so falsch nicht.... auch wenn ich mich von allem Ideologie-Denken bestmöglich befreie, bleibt doch zu erkennen, welche Veränderungen in den letzten Jahren gelaufen sind, und was grade aktuell von einigen "jungen, dynamischen Medienmachern" (mit Beteiligungen....) versucht wird...
Dafür könnte man in der Tat einen neuen Tread aufmachen. Letztendlich hast Du die Sache aber auf den Punkt gebracht um den es den Verlegern in erster Linie geht. Dieses lokale System wie es jetzt existiert, verursacht bei vielen Verlegern nur noch zusätzliche Kosten, die man gerne sparen würde, zumal ein gewinnträchtiges Programm in Oberhausen sowieso schon zur Verfügung steht.Das is hier aber schon fast off-topic, weil es den Lokalfunk als Ganzes betrifft.
Da geht´s zunehmend nur noch um die Geldmaximierung bei Radio NRW, bzw den Verlegern. Wenn man erstmal gemerkt hat, daß ein großer Lala-Sender mehr einbringt als der Aufwandt wirklich lokaler Berichterstattung, werden die Zielrichtungen kaum éinem publizistischen, lokalen Auftrag verpflichtet sein wollen....
Hätte ich auch nichts dagegen, allerdings kann man nur hoffen das alternative Möglichkeiten zur Finanzierung des Senders möglich werden, wenn z.B. eine staatliche Förderung ausscheidet.Ich hätt ja nix gegen eine Liberalisierung des Rundfunkmarktes, wenn denn auch Platz für die Non-Profit Leute im Äther wäre, wie auch immer....
Der sofern die Briten nicht mitspielen, auf den Sendefrequenzen stattfindet die ursprünglich mal für landesweiten Hörfunk gedacht waren, aber heute von Lokalradios genutzt werden.Onkel Kohl hat doch auch immer vor den Wahlen Lizenzen für Fernsehsender verteilt. Genauso wird es in NRW vor den nächsten Wahlen zugehen. Bis dahin bekommt die regierende Partei die Umstellung des Systems hin. Und als Geschenk für die Verleger gibt es einen Landesweitensender.
Die Lokalradios die dann noch übrigbleiben werden, werden bis auf wenige Ausnahmen wohl die "Prestigeobjekte" am Ort der Verlagszentrale sein.Die Lokalradios werden bis auf wenige Großstädte reduziert. Und die Meinung der Bürger wird aus dem Äther verschwinden.(..)