AW: Entwicklung von Ö3?
... die grossen 10 wurden da fürs fernsehen aufgezeichnet, natürlich mit unserem mr.hitparade udo huber.
... ich wurde in meiner jugend hauptsächlich durch brigitte xander geweckt, und natürlich dieter dorner.
naja.münchen...
Die großen 10 hab ich immer gesehen in ORF2 (FS2). Brigitte Xander, ja die war die Beste im Ö3, ihre Stimme unverwechselbar und hatte sowas "schelmisches". Heute ist sie Pensionistin, kürzlich war ein Bericht in "Schöner Leben" über sie, den Bericht hab ich verschlungen. Da gabs sogar Filmmaterial über das alte Ö3-Studio, wie sie am Mikro sitzt und Ansage für den Wecker macht in s/w.
Die beste im TV war meiner Meinung Chris Lohner. Sie brachte eine "künstliche" Eleganz rüber, welche seinesgleichen sucht. Die Frau hab ich ja geliebt! Einmal hatte sie Programmansage gemacht und da klatschte der linke Ihrer mächtigen, schweren, Ohrringe auf's Ansagetresen. Platsch. Man sah nur die Augenpupillen in Richtung Ohrring wandern, alles andere blieb steif aufrecht. Die Kopfhaltung war danach leicht schräg in Richtung rechts, weil durch den anderen Ohrring das Gleichgewicht natürlich nicht mehr vorhanden war! Absolut köstlich. Das war, glaube ich sogar in Kottan ermittelt ...
Na, ja ... München: Mach Dir mal da keine zu großen Illusionen. München und Wien unterscheiden sich grundlegend. Darüber könnte man ein Buch schreiben! Bleib Du mal lieber in Wien, da weißt Du, was Du hast! München ist das krasse Gegenteil in jeder Beziehung, manchmal auch positiv, viel, viel öfter aber leider negativ! Ich war ja nun schon sehr oft in Wien.
Beispiel: In München, wenn es neue Straßenbahnen gibt, werden gleich ALLE gewechselt. In einem ekelhaften Lila-Blass-Blau, statt Blau-Weiss. In Wien kann es Dir passieren, dass Du in einen Zug einsteigst, bei dem Du Angst hast durchzubrechen, andererseits kommt Dir aber auch ein hypermoderner Zug entgegen. Die U6 glaube ich, ist eine Straßenbahn, ich war geschockt, als ich zum ersten mal mit einer Starßenbahn U-Bahn fuhr.
In Wien ist entweder alles uralt und morsch, oder niegelnagelneu und hypermodern. Bei uns gibts eigentlich nur Mittelmäßiges. Wenn Du in Wien auf der Autobahn in die Stadt einfährst, ist der erste Eindruck grau, während in München der erste Eindruck grün ist. In den letzten Jahren hat sich das aber positiv verändert. Vor 20 Jahren war Wien sehr viel schmutziger vom Gesamteindruck. Man was lag da Dreck auf den Straßen, das ist mir sehr negativ aufgefallen, auch das hat sich aber positiv verändert. Es gab Zeiten, da hast Du als "Ausländer" in Wien kein einziges Verkehrsschild wahrgenommen (außer die aufdringliche, blinkende Radarwarnung, die gar nicht wirklich vorhanden ist), weil jeder freie verfügbare Platz mit Werbung verpflastert ist. Das ist in München nicht. In Wien gibts Geschäfte, die wären in München gar nicht denkbar, z.B. einen Laden, der nur Comics verkauft. In Wien suchst Du Kaufhäuser vergeblich, ausser den Steffl vielleicht. Hier gibt es, neben den Einkaufszentren (Donauzentrum, SCS -sind ja auch alles einzelne Geschäfte-) sehr viel mehr Fachgeschäfte. In München ist ein Kaufhaus neben dem anderen. Kaufhof, Karstadt, Hertie usw. - Dafür gibt es bei uns nur im Verhältnis kleine Einkaufszentren. Sowas großes wie das SCS haben wir gar nicht. Ein Kino-Komplex wie im DZ gibts in München auch nicht. Max. 7 Kinosäle und die sind aus vormals 3 größeren entstanden. -Stachus-Kino-Center-. Unser Stachus ist sowas wie bei Euch der Stephansplatz.
Bauwerke: Sehr beeindruckend für mich in Wien z.B.: Gasometer. In München undenkbar. In Wien traut man sich hier sehr viel mehr. Prater ist bei uns auf vier Wochen im Jahr beschränkt. Frühlingsfest und Oktoberfest, je 2 Wochen. Ab 22 Uhr ist bei uns tote Hose, während in Wien das Nachtleben tobt und zwar an (fast) jeder Ecke. Bei uns ist das auf den Stadtteil Schwabing begrenzt und trotz der Freigabe der Sperrstunde hat sich hier nicht gravierendes geändert.
In München brauchst Du für 5 Kilometer mit dem Auto grundsätzlich 45 Minuten, wenn Du Glück hast. In Wien geht das ganze im Verhältnis viel zügiger. In Wien findest Du -grüne Wellen Bereiche-. Wenn Du wirklich nur 60 fährst, hast Du auch grüne Welle und kommst mit 60 zügig voran, auch im Berufsverkehr, so meine Erfahrung. In Müpnchen darf nur 50 gefahren werden, es werden aber tatsächlich meist nur 7 im Durchschnitt.
Menschen - Bedienung - Service: In Wien bekommst Du überwiegend eine überaus freundliche und zuvorkommende Bedienung, zumindest im Vergleich zu München. Das war mir Anfangs direkt unangenehm. Da wirst Du oft 3 mal gefragt, ob man Dir helfen kann, in München musst Du verzweifelt einen Verkäufer suchen, wenn Du dann mal eine Frage hättest. In Wien kannst Du auch in einem SB-Restaurant damit rechnen, dem Preis entsprechende Ware zu bekommen. In München musst Du SB-Restaurants dringend meiden, nicht gemeint ist damit McD.. oder BurgerKing, da gibts keine gravierenden Unterschiede. Was die Gastrononmie betrifft ist eigentlich ganz Österreich den Deutschen um Längen voraus. Allein die Toiletten sind viel gepflegter. In München kann es Dir passieren, dass Du fast bis zum Knöchel im Urin stehst. Und bei den Menschen gibts solche und solche. Ich persönlich hab kein Problem mit den Wienern. Wenn man mit einem ins Gespräch kommt, das geht übrigens sehr viel leichter als in München, dann kommt meistens auch ein nettes Gespräch dabei raus. In München, will man mit Dir nicht wirklich was zu tun haben, nur das Nötigste. Münchener sind Eigenbrötler, während die Wiener weltoffener sind.
Wien ist Anders. Das stimmt auch. Fazit: Mir gefällt Wien und das Wiener Flair sehr viel besser als das Münchner, wobei es wahrscheinlich daran liegt, weil ich nicht in Wien lebe. Würde ich seit 40 Jahren in Wien leben, könnte es auch anders sein, ich weiss es nicht.