AW: Abends Moderation aus dem Computer
Man, zum Glück seid ihr wieder zum Hauptthema zurückgekommen, den VTs am Abend, die Grundsatzdiskussion war ja echt langwierig.
Dazu nur mal so ein Komment als Hörer: Auch wenn ich mich nur unterhalten lassen will als Hörer, dann will ich zumindest nicht das Gefühl haben, dass man nach 2 Stunden Radiohören auf demselben Sender irgendwie in ner Dauerschleife gelandet bin, ist ja leider bei Ö3 auch schon so (ok, ist ein Austria-Sender, aber die Ösis müssen ja leider immer alles noch schlimmer machen wie die Deutschen
), dass ich egal wann ich anschalte immer Stürmer zu hören kriege, und aus meinen Erinnerungen an Alster Radio, Radio Hamburg erinnere ich mich gut dran, dass es da genauso ist. Nur so als Frage an Labim: Glaubst du das mit den 180 min ernsthaft? Ich halte die 20 Min realistischer, länger (im Durchschnitt) hält man die VT-Dauerschleifen doch gar nimmer aus
Naja, als "Radiomacher", auch wenn es nur für die kleine freie Radiostation Radiofabrik ist, für die ich einmal im Monat ne Sendung mach, frag ich mich, wie wenig man seinen Beruf mögen muss, wenn anscheinend es einem schon zu anstrengend ist, am Wochenende oder abends arbeiten zu wollen (dafür hat man ja an anderen Tagen frei, Freizeitverlust kommt sicher nicht auf)? Ich hätt nix dagegen, abends ne Sendung zu fahren oder auch an Wochenenden. Gerade für den Hörer. Denn es macht den Hörer doch interessierter in das Programm, wenn er merkt, dass am Mikrofon einer mit ihm redet und nicht nur ein VT-Programm auf ihn einredet. Mit ihm reden, meine ich, auf eMails eingehen, Telefongespräche annehmen, halt kein starres Sprachsystem, wo sich der Hörer dann fragt: "Wann der wohl das gesagt hat? Also heute war es zumindest nicht."
Und zu den Fehlern: Auch professionelle Moderatoren sind MENSCHEN. Menschen machen Fehler, und Fehler machen das Programm interessanter. So komisch es klingt: Die interessantesten Parts sind doch Outtakes wie ein zu spät kommender Kratzi oder Versprecher. Klar, beim Nachhören der Sendung sagt man sich als Moderator (sogar ich mir): Oh gott, was hab ich schon wieder für Scheiss gemacht. Aber die Fehler, wenn sie nicht absichtlich oder dauerhaft kommen, verzeiht der Hörer, wenn die Sendung gut war. Mehr war wie nur Abdudeln von Musik und Sprüchen.
Ich hab bei der Radiofabrik auch die Wahl zwischen live und Vorproduktion. Ich mach es aber lieber live, da können mir zwar mehr Fehler passieren (und ich hatte noch keine fehlerfreie Sendung (bei 5 Versuchen)), aber ich kann viel besser auf etwas eingehen. Klar, es klingt "professioneller", wäre es vorproduziert und so lange zurechtgearbeitet, bis es perfekt klingt, aber gleichzeitig wäre es auch lebloser, unnatürlicher, weniger radiolike. Vor allem wo sich ne Live-Sendung ganz anders, wie aufregender anfühlt wie ne VP, die man sich am Ende wahrscheinlich nimmal mehr bei der eigentlichen Ausstrahlung anhören tut. Und ich mach meine Sendung Samstags um 18 Uhr, scheint wohl "altmodisch" zu sein