Bayern1 und der Oldiewahn

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Ich finde des jetztige Verkehresbett von Bayern 1 ziemlich gut, es passt einfach zum Verkehr und hat irgendwas (;
Hat jemand zufällig das aktuelle Bett? - Mit Gegenleistung versteht sich..
 
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Beim Intendantenstammtisch "BR unterwegs" am 29. September war wieder mal von Bayern 1, "Bayern Plus" und der richtigen Musikauswahl die Rede.

BR Unterwegs (Audio, 5 Minuten)
 
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Gut, also Bayern1 bleibt eine Oldiestation und wer Schlager hören will soll Bayern plus hören, so hat das die Tante da vom BR gesagt. Also ich möchte nicht den ganzen Tag 99% Oldies in Englischer SPrache hören, aber die Tante vom BR schon, Prima dann weiss doch jetzt jeder wo er hinschalten muss.
 
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Boah, wie schrecklich: "Die Musik hat sich schon sehr gewandelt in letzter Zeit: von ursprünglich viel Volksmusik und viel Schlagersachen jetzt zu zwar -ja- älteren Rocktiteln, aber immerhin isses a bisserl moderner geworden..." War die junge Dame bestellt als Vorlage für eine Erklärung, der Sender richte sich ausschließlich (per Umfrage) nach dem Musikgeschmack der bisherigen und (hört, hört!) zukünftigen Hörer?

Mehrfach wird auf das Alibi-Progamm "BayernPlus" verwiesen. Ich habe das Gefühl, dass sich die BR-Verantwortlichen ob der Zahlen von BR1 ins Fäustchen lachen und mit dem Verschenken von DAB-Radios (was kostet die Welt?) und dem Verweis auf Bayern Plus ihren Auftrag, das aktuelle Kulturgeschehen im Programm ausreichend abzubilden, bestens aufgestellt fühlen.
 
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Es ist doch klar, was diese zurechtgeschnittene Sendung suggerieren will - Schlagerfuzzis sind alt und weltfremd, wer halbwegs auf der Höhe der Zeit ist, bevorzugt die angekaufte Playlist von Bayern 1. Die paar verschrobenen Schlagerfans dürfen sich aber gnädigerweise ein DAB-Radio kaufen...

Diese Denke herrscht in den Fluren des BR vor. Statt eine vernünftige Mischung aus Schlagern und Welthits auf die Beine zu stellen, liefert man sich gänzlich dem aberwitzigen Diktat der Werbewirtschaft aus. Die Quote wäre unter Hinzunahme von Schlagern wahrscheinlich sogar besser und die schon heute miesen Einschaltziffern bei den unter 50-Jährigen würden bei einer Verbreiterung des musikalischen Fundaments kaum sinken. Aber gegegen Ideologien ist nun mal nichts auszurichten.

P.S.: Wenn das Tagesprogramm so klingen würde wie der Nachtexpress vom BR wäre schon viel gewonnen. Der ist zumindest von der Klangfarbe her stimmig und wohltuend.
 
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Die Quote wäre unter Hinzunahme von Schlagern wahrscheinlich sogar besser und die schon heute miesen Einschaltziffern bei den unter 50-Jährigen würden bei einer Verbreiterung des musikalischen Fundaments kaum sinken.
Auf den Punkt.
 
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Nur so nebenbei bemerkt:
Ich war heuer am Oktoberfest und da waren einige Tische für
Leute von ORF - Radio Salzburg reserviert.
Die waren alle von einer ganz großen Bayerischen Firma Firma eingeladen worden
als Dankbarkeit für das Programm.
Früher hätte diese Firma Leute vom BR eingeladen.
 
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Das deckt sich absolut mit meinem Hörverhalten.

Wenn ich mal beim Musikhören aufs Radio angewiesen bin (passiert zum Glück selten), dann laufen ausschließlich die österreichischen Regionalprogramme. Und auch wenn diese nur verrauscht reinkommen, sind sie mir tausendmal lieber, als all die abgenudelten Oldies, die 100% aller Bayern inzwischen auswendig mitsingen können.

Ich hoffe nur, daß man Pirnbacher und Kirchmair noch ein paar Jährchen die Chance zum Senden gibt...
 
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Das dumme ist halt, dass die meisten deutschen Sendern den monopolistisch auftretenden Media-Agenturen unreflektiert aus der Hand fressen (bestes Beispiel: "Bayern 1"). Wenn einer ein deutsch-, volksmusik-, oder schlagerorientiertes Programm aus der Taufe heben will, hat er gleich die ganze Branche gegen sich. Allerdings nicht deswegen, weil die einzelnen Werbetreibenden etwas gegen das Schlagerpublikum hätten, sondern weil die alles beherrschenden Agenturen deutsche Unterhaltungsmusik grundsätzlich verteufeln. Dieses Kartell gehört schon längst durchbrochen. Sender wie "Radio Paloma" täten gut daran, sich aus der gefährlichen Umklammerung durch die Media-Agenturen zu befreien und Werbeverträge mit interessierten Unternehmen abzuschließen. So wie es in den meisten Ländern Usus ist.
 
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Der Schlagerkomponist und bedeutendste Hitproduzent deutscher Zunge, Ralph Siegel, übte im BR-Interview leise aber unmissverständlich Kritik an "Bayern 1" und ähnlichen generalreformierten Hitdudlern:

Ralph Siegel im BR-Interview (Audio, 3.26 Minuten)

Info: Das Interview wurde im Rahmen der Talkreihe "Unter 4 Augen" ausgestrahlt. Die Fragen stellte Sabine Sauer.
 
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Bei Siegel ist es Eigeninteresse, der will seine Grütze unterkriegen, nach der kein Hahn mehr kräht. Da kann man gut finden oder schlecht, aber es ist halt so. Und Herr Siegel hat seine Zeit gehabt, mit vielen vielen Erfolgen, tlw. waren auch qualitativ hochwertige Sachen dabei.
Bei dem BR Unterwegs-Ausschnitt stelle ich eine Ignoranz der Macher fest, die mich irgendwie an Stuttgart denken lässt...abseits des Themas Radio.
 
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In letzter Zeit ist mir aufgefallen, dass Bayern 1 immer wieder mal auch Lieder aus den 90ern ins Programm einstreuen. Erst heute Nachmittag war Celine Dions My Heart Will Go On (*würg*) zu hören. Lieben die jetzt keine Oldies mehr, oder ab wann ist ein Oldie überhaupt ein Oldie? Oder wollen die demnächst aus dem Oldie-Sektor ausbrechen?
 
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Naja,Celin Dion haben die schon immer gespielt,auch schon ende der 90er.
Aber was eindeutig zu weit geht ist dass man in deutsch nacht acht seit ca zwei Wochen keine Schlager mehr spielt sondern nur noch deutsch Pop.Damit haben sie es entgültig geschafft Bayern1 Schlagerfrei zu machen.Ich weis nicht welchem Rindviech das eingefallen ist dass man auch in dieser Sendung keine Schlager mehr bringt.
 
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In letzter Zeit ist mir aufgefallen, dass Bayern 1 immer wieder mal auch Lieder aus den 90ern ins Programm einstreuen. Erst heute Nachmittag war Celine Dions My Heart Will Go On (*würg*) zu hören. Lieben die jetzt keine Oldies mehr, oder ab wann ist ein Oldie überhaupt ein Oldie? Oder wollen die demnächst aus dem Oldie-Sektor ausbrechen?

Da ist wohl schon seit längerem eine schleichende "Programmverjüngung" im Gang. Im Großen und Ganzen dürften die Programmmacher selber nicht so genau wissen wohin die Reise gehen soll, schließlich wird es immer schwieriger ein massenattraktives Radioprogramm für alle Über-30-Jährigen zu gestalten - es ist vielmehr ein Ding der Unmöglichkeit. Von Celine Dion bekommt man aber keinen Würgereiz...
 
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Aber was eindeutig zu weit geht ist dass man in deutsch nacht acht seit ca zwei Wochen keine Schlager mehr spielt sondern nur noch deutsch Pop.Damit haben sie es entgültig geschafft Bayern1 Schlagerfrei zu machen.
Richtig beobachtet. Es ist die konsequente "Ausmusterung" des konventionellen Schlagers. Wann kippt die Samstags-Stunde 19-20 Uhr?

Ich weis nicht welchem Rindviech das eingefallen ist dass man auch in dieser Sendung keine Schlager mehr bringt.
Ich weiß es: es ist denen eingefallen, die genau wissen, wohin die Reise gehen soll: ohne polarisierendem Schlager zu weiterhin steigender Reichweite.
 
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Meinst du die Volksmusik? Die ist in der Tat dann ein Fremdkörper wenn man zur Popwelle a la 88acht werden möchte...
Ich hab mal eben ein paar Playlisten gesammelt:
Bayern 1 - Deutsch nach acht mit - 26.10.2010 von 20:00-21:00 Uhr
Uhrzeit Interpret/Titel
20:06:06 Reim, Matthias Wie man liebt
20:09:21 Kaczmarek, Bernd Und wär's mein Leben
20:12:16 Hirsch, Ludwig Sternderl schaun
20:16:57 Höhner Annemarie
20:20:54 Witt, Joachim Goldener Reiter
20:26:06 Fortenbacher, Carolin Blinder Passagier
20:31:22 Bahr, Mat Wunderschöner Morgen
20:34:42 Louisan, Annett Die sein
20:37:55 Rheingold Dreiklangsdimensionen
20:41:20 Remmler, Stephan Vogel der Nacht
20:49:40 Lage, Klaus Steig nicht aus
20:55:06 Waggershausen, Stefan Du bist mir total egal

Bayern 1 - Deutsch nach acht mit Eva Deiglmayr - 25.10.2010 von 20:00-21:00 Uhr
Uhrzeit Interpret/Titel
20:06:33 Münchener Freiheit Oh Baby
20:10:15 Deluxe, Felix Taxi nach Paris
20:13:55 Haindling Karussell
20:18:08 Müller-Westernhagen, Ma. Willenlos
20:21:28 Gilbert So bist nur Du
20:25:43 STS Irgendwann bleib i dann dort
20:29:00 Werding, Juliane Es gibt kein Zurück
20:34:26 Busch, Dirk Mir geht's gut
20:37:39 Relax Du hast mei Herz in der Hand
20:41:23 Rosenberg, Marianne Fremder Mann
20:44:33 Karat Weitergeh'n (Edit)
20:48:17 Spider Murphy Gang Pfüati Gott Elisabeth
20:52:01 Falco Kann es Liebe sein
20:56:11 Maffay, Peter Das verschenkte Glück

Bayern 1 - Deutsch nach acht mit Eva Deiglmayr - 24.10.2010 von 20:00-21:00 Uhr
20:05:27 Cornelius, Peter Zufällig
20:09:26 Bap Alles im Lot
20:14:22 Nena Ich umarm' die ganze Welt
20:18:49 Gwildis, Stefan Allem Anschein nach bist Du's
20:21:54 Ruben Cossani Engel an der Wand
20:26:21 Virgina Jetzt! Ein ganzer Sommer
20:31:23 Gonzalez, Ana Wenn du hier bist
20:35:50 Ramond, Frank Ich zähl bis drei
20:39:05 Herrmann, Wolfgang Du hast es wieder mal geschafft
20:42:01 Kunze, Heinz-Rudolf Meine eigenen Wege
20:46:23 Abba Waterloo (dt.)
20:49:01 Paul, Bernie Halt mi einfach fest
20:52:41 Sievers, Jan Die Suche
20:56:00 Ambros, Wolfgang Von Liebe ka Spur

Bayern 1 - Deutsch nach acht mit Barbara Leidl - 22.10.2010 von 20:00-21:00 Uhr
20:05:44 Valerie's Garten Nächstes Mal am Ende der Welt
20:09:33 Waggershausen/Alice Zu nah am Feuer
20:18:18 Steinwolke Katharine, Katharine
20:22:56 Oerding, Johannes Hotel zur Einsamkeit
20:27:07 Reiser, Rio Junimond
20:32:28 Ich & Ich Nichts bringt mich runter
20:35:52 Hoffmann & Hoffmann Der Boxer
20:44:47 Purple Schulz Kleine Seen
20:48:42 Danzer, Georg / Ambros, Wolfgang Zwa wie mia zwa
20:52:50 Pohlmann Wenn jetzt Sommer wär'

Bayern 1 - Deutsch nach acht mit - 21.10.2010 von 20:00-21:00 Uhr
Uhrzeit Interpret/Titel
20:06:36 Pur Hör gut zu
20:10:49 Rosenberg, Marianne Liebe kann so weh tun
20:14:16 Cicero, Roger Ich hab das Gefühl für dich verlor'n
20:19:16 Haindling Es geht wieder auf
20:22:18 Prinzen Alles nur geklaut
20:26:30 Mey, Reinhard Ich bin Klempner von Beruf
20:31:33 Bürgermeista Locker macha original
20:34:57 Sternblut Komm wir malen uns das Leben
20:38:11 Busch, Dirk Stell dir vor
20:43:57 Al Deen, Laith Dein Lied
20:47:47 DÖF Codo (Ich düse im Sauseschritt)
20:52:28 Richard, Cliff Sag "no" zu ihm
20:57:18 HOI So is des Leb'n
Klare Tendenz!
Von Celine Dion bekommt man aber keinen Würgereiz...
Sicher? ;)
 
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Meinst du die Volksmusik?
Nein, ich meine den Schlager. Ich hätte "polarisierend" in Anführungszeichen setzen sollen, weil es nicht meiner Überzeugung entspricht. Danke für die Auflistung. Kein Carpendale, Jürgens, Kaiser, keine Roos, keine Nicole, nicht einmal Nicki dabei.

Wieso man sich dann den groben Bruch der 19-Uhr-Stunde mit "tradioneller Volksmusik" leistet, soll mir mal der Programmchef erklären.
 
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Nein, ich meine den Schlager. Ich hätte "polarisierend" in Anführungszeichen setzen sollen, weil es nicht meiner Überzeugung entspricht. Danke für die Auflistung. Kein Carpendale, Jürgens, Kaiser, keine Roos, keine Nicole, nicht einmal Nicki dabei.

Wirklich guter Schlager polarisiert nicht, das tut er nur im wahnverblendeten Weltbild der Bayern-1-Redakteure. Es gibt sehr wohl eine große Schnittmenge massenakzeptabler Musik, die logischerweise auch eine Vielzahl klassischer Schlagerproduktionen einschließt. Genauso könnte man sagen Rock polarisiert, R&B polarisiert und Oldies erst recht. Die vielbeschworene Programmphilosophie von Bayern 1 ist nichts weiter als eine irrationale Ideologie, der man mit den Mitteln des Verstandes und der Vernunft nicht zuleibe rücken kann.

Bei 88,8 ist es im Prinzip dasselbe. Die behaupteten bei der Programmumstellung, deutschsprachige Musik würde weiterhin einen Platz im Programm behalten aber Schlager im eigentlichen Sinne seien dem Hörer schlichtweg unzumutbar. Da haben offensichtlich die Alt- und Nach-68-er das Kommando übernommen, die "deutsches Liedgut" leidenschaftlich hassen und ihresgleichen (88,8 und Bayern 1 sind im Kern Rentnerprogramme) mit schlagerfreier Musik versorgen wollen. Wenn die Affekte dieser Generation dereinst überwunden sind, dürfte auch der Schlager wieder zum Zug kommen.
 
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Ich stimme Dir zu. Vielleicht nur eine kleine Korrektur: es sind weder in München, noch in Erfurt, Kiel oder Berlin "wahnverblendete" Redakteure, die verantwortlich sind, sondern die jeweiligen Programmchefs, die die muskalische Klangfarbe zumeist aus geschmacklichen, schon gar nicht aus marktgerechten Gründen, vorgeben. Stimmt die Quote, haben natürlich alle alles richtig gemacht.

Der Beweis, im selben Sendegebiet mit gleicher technischer Reichweite womöglich noch bessere Quote zu machen, ist leider nicht zu führen.
 
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Dann entschuldige ich mich bei den zu unrecht kritisierten Redakteuren. Ein serviceorientierter Sender mit der Reichweite von Bayern 1 hat im Prinzip Narrenfreiheit, der kann gemessen an der jugendfixierten Konkurrenz gar keine schlechten Quoten einfahren. Noch dazu wo im vergleichbaren Alterssegment keinerlei Alternativangebote existieren. Eine lächerliche Ausnahme ist der Privatsender Radio F im Großraum Nürnberg (minimaler Schlageranteil, sonst Oldiegedudel), daneben gibt es noch die eine oder andere Regionalwelle, die hin und wieder Schlager spielt. Aber das sind rare Einzelfälle. In der Millionenstadt München gibt es keinen einzigen (!) Sender, der auch nur anteilsweise Schlager spielt, was nicht zuletzt den Erfolg von Radio Salzburg an der Isar erklärt. Bei der Quotenmessung findet der ORF natürlich keine Berücksichtigung, ich glaube die Werte wären für den BR niederschmetternd.
 
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Da ist wohl schon seit längerem eine schleichende "Programmverjüngung" im Gang. Im Großen und Ganzen dürften die Programmmacher selber nicht so genau wissen wohin die Reise gehen soll, schließlich wird es immer schwieriger ein massenattraktives Radioprogramm für alle Über-30-Jährigen zu gestalten - es ist vielmehr ein Ding der Unmöglichkeit. Von Celine Dion bekommt man aber keinen Würgereiz...

Die Frage ist nur, mit welcher Rechtfertigung die Verantwortlichen zwar liebend gerne die Rundfunkgebühren der 50+ - Zielgruppe kassieret, sie aber gleichzeitig vor die Türe setzt.
 
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Es bedarf keiner Rechtfertigung, da die Quote stimmt: 1.030.000 Hörer netto Ø bei 50+ gegenüber 211.000 Hören 14-49, d.h. etwa 83% der BR1-Hörer sind 50+.

Die Frage hieße: wie viele Hörer wären mit Hinzunahme von Schlagerreportoire hinzuzugewinnen, wie viele würden dabei verloren gehen? Ich schätze, wenige in beiden Fällen. Also wundert mich nicht, dass BR1 so wie gehabt weitermacht.
 
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Bei mir löst Celine Dion Würgereize aus, wie es zwei Stunden Flippers in Dauerrotation nicht schaffen würden.
Okay, das Format von Bayern 1 ist konsequent. Mich würde interessieren ob das Arabella-Format der frühen 90er (Schlager und Oldies 50:50) heute noch funktionieren würde. Radio 700 geht ja in diese Richtung...vorwiegend auch mit älteren Schlagern. Das neuere Zeug ist ja wirklich grossteils furchterregend...da muss man sich ja nur mal SWR4 oder HR4 ne Weile anhören...
 
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Was wir am Beispiel von Bayern 1 erleben ist die endgültige Kapitulation vor den Werbeagenturen, dabei ist der BR auf die Werbeknete eigentlich gar nicht angewiesen. Und genau hier kommt die Ideologie ins Spiel, die seit den harten Reformschnitten der Ära Gruber (weiland Hörfunkdirektor) unerbittlich verfochten wird. Natürlich ist der BR notorisch knapp bei Kasse, leistet er sich doch zwei halbgare "Kulturwellen" und ein analog übertragenes Bildungsfernsehen. Die Fernsehdirektion hat vor einem guten Jahr sogar ihr Konto überzogen, weswegen eiligst ein Nothaushalt verabschiedet werden musste. Die Klassik ist Herrn Gruber heilig, Bayern 2 wurde vom Flaggschiff zum Werbeträger degradiert, B5 bietet unter der Woche ausschließlich Fastfood...

..aber das Bayerische Fernsehen kann sich wirklich sehen lassen. Wenigstens ein Angebot, das beim BR nicht zu wünschen übrig lässt. Naja, Bayern 3 ist ein kommerzieller Popdudler unter vielen, was soll man da groß kritisieren...

Aber was sie aus Bayern 1 gemacht haben ist eines öffentlich-rechtlichen Senders unwürdig. Gekaufte Playlist, Selbstbeweihräucherung, Claiming-Wut, aufs allernotwendigste zusammengestutztes Informationsprogramm - das schafft sogar jeder Privatsender.
 
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Lieber Rico, so oft ich mit Dir gleicher Überzeugung bin, an eine Kapitulation vor Werbeagenturen glaube ich nicht. Da wird auf Programmchefebene beschlossen, den vorgeblich polarisierenden Schlager zu entsorgen, ihn durch Oldies zu ersetzen und das Musikprogramm mit dieser Vorgabe durch die Musikredaktion realisieren zu lassen. Nun entsorgen sie die letzten Reste in der 20-Uhr-Stunde, allein die Quote gibt Ihnen Recht. Ist dieser traurige Mechanismus nicht nachvollziehbar? Gutheißen kann ich ihn deshalb keinesfalls.
 
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