AW: Klassische Nachrichten - will die noch jemand?
Freunde, bedenkt, daß es zu unterscheiden gilt: ...
Dem stimme ich aus meiner Sicht und meinem Empfinden heraus zu.
Wenn mir nach "anständigen" Nachrichten ist, suche ich mir gezielt einen Sender,
bei dem ich das noch so bekomme. Aus der Gewohnheit heraus und technisch
bedingt ist das meist der MDR Info auf Mittelwelle.
Wenn der dann einmal läuft, dann auch so lange, bis ich die Rotationsmarke
erreiche und im Ergebnis dessen bin ich häufig durch Beiträge zu Hintergründen
einiger Nachrichtenmeldungen informiert.
In dem Fall machen die klassischen Nachrichten mit klassischem Sprecher eine
Superfigur, denn ihr Erfolg ist zunächst vor allem darin zu sehen, dass der
Hörer besser aufnimmt, was an Tatsachen und Geschehen zu vermitteln war.
Dazu muss er aber zuhören (wollen).
Die Schnellschuß-Variante der Nachrichten, die gelegentlich auch mal mit O'-Tönen
oder (Schein-)Korresponzenzen versetzt ist, lässt viel einfacher ein Weghören
zu und ist so für den Nebenbeihörer von Vorteil, dessen Konzentration auf den
Arbeitsplatz oder eine andere Tätigkeit ein gezieltes Zuhören gar nicht möglich macht.
Ein solcher Hörer kann ohnehin nur mit sehr wenigen Schlüsselwörten
animiert werden, seine Aufmerksamkeit der Information zu widmen.
Da diese Extreme der Radiohörer natürlich auch ein Mittelfeld besitzen, werden
die Teilnehmer dessen wohl auch weiterhin zum Umschalten gezwungen bleiben -
je nach gewünschter Situation und der Hörumgebung.
Diese klassische, trockene Form gesprochener Nachrichten jedoch gänzlich
aussterben zu lassen, sollte sich der Rundfunk allgmein hüten.
Ich habe großen Respekt vor dieser Art von Kunst und den Ausübenden
und sehe beiderseits eine unbedingte Berechtigung zur Existenz.