AW: Bestätigt: hr3 trennt sich von drei altgedienten Moderatoren!
Es ist so schwierig, hier emotionslos über hr1/hr3 zu diskutieren, ohne einigen auf die Füße zu treten. Bei hr3, der vor geraumer Weile Nachrichten alle 30 Minuten als eine der ersten Änderungen eingeführt hat, habe ich heute morgen/vormittags mal wieder gezielt wieder angehört. Die Änderungen sind in vollem Gang und es fällt folgendes auf:
- Deutlich in der Präsentation schneller geworden, manche Titel gehen ineinander über, Jingles akkurat und gut gesetzt (besonders die Morgensendung). Es ist flüssiger und flott geworden. Ein PLUS.
- Minus (in meinen Ohren): Zu wenig Zeitansagen (für die, die nicht dauernd auf die Uhr starren), etwas wenig Info.
- Unpassende Musik : Zuviele übersatt gehörte Plotten wie z.B. Phil Collins. Oder einfach tageszeitlich unpassende Musik wie Wet Wet Wet-Coversong „Love is all around“
DAS meine ich damit.
Ich glaube NICHT, daß hr3 „mit den gleichen Mitteln“ nun ffh angreift. Ich bin bekanntermaßen Anhänger von Vielfalt im Musikangebot, die auch –und gerade- bei Formaten leicht zu garantieren ist.
Generell muß hr3 aber eine Entscheidung treffen, wo die Grenzen der Musikauswahl zu ziehen sind – etwas mehr rocklastiger, etwas mehr poppiger? Und wenn, welche Oldies aus den 60er Jahren und welche currents, die bei youFM laufen, nimmt man noch mit hinein?
Und das unsägliche Thema hr1: Ich habe sowohl „damals“ als auch jetzt die Welle gern gehört. Nur fiel mir damals eben auf, daß die Musik eben nur störendes Beiwerk ist. Obwohl ich schon immer von der Kompetenz und Art der Moderation von Leuten wie dem baumlangen Klaus Reichert, einem Jesko, einem Fritz Reichardt u.a. angetan war.
Die musikalische Neu-Ausrichtung war exakt die richtige, wenn auch bei weitem noch nicht das Potential ausgeschöpft wird. (Meine Meinung).
Das schwierige an der Diskussion hier ist, jeder von den hr3-Kritikern hat bei aller Kritik an der jetzigen Musik als LÖSUNG eine andere im Hinterkopf : die einen wollen es NOCH rockiger haben, die anderen vermissen dance-orientierte Poptitel, wiederum andere wollen mehr „black“ haben. Und und und....
Und dann kommen so "qualifizierte"Allgemein-Aussagen wie "Hausfrauenfunk" (davon ist hr3 ein ganzes Stückchen weg)
Ich finde „Gabriellakillme“ eben eine Hammerscheibe von bleibendem Wert, wenn im Moment eben leider auch totgedudelt…. Und was ich ganz vorsichtig –mal wieder- in die Runde werfen möchte:
Es ginge auch –durch entsprechende Tages-/Stundensperren- im –ggf. vorhandenen- Musik-PC eine Musikprogramm aus ineinandergreifenden Musikfarben (vermeide mal das Wort „Formate“) zu bauen, dass sowohl der Cilmi-Fan als auch der „Highway to hell“-Anhänger zu seinem Recht kommt.
Bei allem noch mal meine These: Je FLÜSSIGER – ohne Brüche – ein Musikprogramm gebaut wird, desto mehr Erfolg wird es haben : Als Transportmittel für das gesprochene Wort, die message, die Info:s und letztendlich als Akzeptanz beim Hörer „draussen“.
Und das gilt nicht nur für hr1 und nicht nur für hr3, sondern generell.
Zum Thema hr1-Boulevardthemen will ich nicht weiter eingehen, habe die verlinkte (köstliche) Satire gelesen. Ich weiß nicht, wem der Moderatoren das persönlich aufgestossen ist, auch Boulevard-Themen mit aufzunehmen. Ist denn die INFO an sich -abgesehen vom verlagerten "Der Tag" - dabei hörbar auf der Strecke geblieben?
Wenn ja, wäre es bedauerlich.
Aber hr1, nochmals, ist auf dem besten Wege und die Entscheidung war im Prinzip richtig. Vorher war es ein Gänseblümchendasein, heute hat man einen claim, Hörerkampagnen (ja, ich höre hr1....) und bald wohl auch gute Zahlen. OHNE daß dabei der Grundversorgungsanspruch auf der Strecke blieb, oder?