AW: Mayday: Bisamberg-Sender werden gesprengt, falls kein Interessent mehr kommt!
Ich hab nicht immer Internet nützen können bzw. habe erst im Jahr 2000 Internet entdeckt. Geschweige ein Satellit-Schüssel.
Meine Eltern haben bis diesem Punkt kein PC gehabt, haben extra für mich einen verbrauchten Computer mit Windows 95 gekauft, damit ich meine Seminararbeiten auf der Uni überhaupt schreiben kann.
Es ist erstaunlich, wie ich innerhalb eines Jahres vom Briefschreiben mit einem altbewährten Füllfeder auf Mailen umgestiegen bin. Seitdem habe ich fast nicht mehr zu Briefpapier und Füller gegriffen. Ende des O.T.
Meine Deutschkenntnisse hab ich in Italien stark durch Radiohören verbessert. Da muss ich den vielen Sendern dankbar sein, die ich über MW und KW reinbekommen habe. SWR 1, 3, und 4, WDR 2, Deutschlandfunk, Deutsche Welle, Österreich International (mit Ö3 Wecker zwischen 5 und 7 Uhr, immer gehört am Sonntag während der Vorbereitungen für meine Schiausflüge), B 5 Aktuell, Bayern 2, Bayern 1. Alle diesen und noch weitere deutschsprachigen Sender habe ich damals in Turin (1995-2000) hören können. Dann haben sie den KW-Sender ausgeschaltet, über den SWR 3 Richtung Schweiz und Norditalien gefunkt hatte. Und später auch andere Sender wie SWR 1 waren vom Turiner Äther weg. Das alles war schon ein Shock für einen leidenschaftlichen Radiohörer sein.
Ich meine, gut, dass es jetzt Internet gibt, früher hättest du sonst Lokalradios aus Österreich in China und Amerika empfangen, aber soll man vielleicht die Kosten für den Hörer vergleichen.
Ein Weltreceiver oder ein Radio mit MW,LW und SW-Band (in den 80ern noch ziemlich Standardausrüstung bei den etwas besseren Geräten) war/ist billiger als ein PC. Vor allem, langes Radiohören über PC ist nicht wirklich billig, wenn man bedenkt, wieviel Strom ein laufender Computer verschlingt.
Tonqualität im Internet sicher besser als beim analogen Receiver, aber ich muss immer ein Computer haben.
Es lebe den Fortschritt, aber ich werde die schönen Momente in MW, LW und KW nicht vergessen, auch diese, wo deine Lieblingsendung plötzlich weg war, weil die Welle von einer anderen vertrieben worden war. Einmal habe ich einen Gastschüler aus Deutschland beherbergt und wir wollten die SWR-Nachrichten hören, vor allem wegen der Bundesliga.der Empfang war diesen Abend sehr gut, genau bei dem Fussballbericht hat angefangen zu Krachen, wie oft bei MW-Frequenz der Fall ist... Damals haben wir uns schon aufgeregt, heute ist das zum Schmunzeln.
Sicher nicht mehr zeitgemäße Empfangsqualität, vor allem was MW betrifft, aber irgendwie schade, dass die Ära vorbei ist.
Dann wäre doch die Zeit reif, diese Wellenbereiche wieder den Bastlern und Hobbyfunkern zuzusprechen.
Durchaus auch für experimentelle Radiosender. Wie weit man mit relativ bescheidenem Sende-Equipment kommen kann, sieht man am Ende der MW-Skala.
Oder ist man gar schon auf dem Weg, und das hier heiß diskutierte geheimnisumwobene neue Radioprojekt(Eierlegende Radio-Wollmilchsau) wird dort an den Start gehen?