Ich empfinde die Situation als schwierig. Meines Erachtens sollten gerade bundesweite Anbieter, dazu zählte die Marke 90elf ja zweifelsohne, es doch eher hinbekommen entsprechende Einnahmen zu generieren, um daraus die Präsenz auf solchen Portalen zu finanzieren (das Interesse von kleinen, lokalen Unternehmen dürfte dort wohl eher gering sein). Im Umkehrschluss heißt es ja letztendlich auch, dass die Hörerschaft steigt und somit die Werbepreise angezogen werden können. Das setzt allerdings eine vernünftige Messung voraus.
An der Gesamtsituation ändert sich dahingegen doch recht wenig. Klar, die Hörerschaft sinkt durch die Schranke von rund 2,99 EUR (Gelegenheitshörer werden dadurch sicherlich abgeschreckt, Hörer die öfter einschalten werden wohl auch das Geld in Kauf nehmen). Dauerhaft scheint das aber recht wenig vom Problem selbst zu lösen, schließlich kostet die Übertragung auch weiterhin Geld. Da sind andere Modelle, bspw. monatliche Abos oder die Finanzierung über Werbung, viel sinnvollere Alternativen, weil sie eben langfristig Einnahmen bringen und somit auch langfristig für die Finanzierung sorgen, während ich für meine 2,99 EUR die App auch noch in zwei Jahren verwenden kann (nehme ich jetzt einfach mal so an, bis dahin kann sich natürlich auch viel ändern), 90elf davon dann allerdings nicht mehr profitiert (außer die Appkäufe bleiben in etwa konstant). Zunächst wird 90elf von der veränderten Situation schlicht finanziell profitieren und erst einmal mit einem Haufen Geld überschüttet, danach sinken jedoch die Einnahmen. Das wäre so, als wenn sich Sky dazu entschließen würde eine einmalige Pauschale zu nehmen und danach kann so viel geschaut werden, wie man möchte (daneben wird noch etwas Werbung ausgestrahlt). Schlussendlich ist das Konzept so aber wenig überzeugend.