90elf verliert die Live-Rechte an der Bundesliga

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Du bist aber auch "pöse", Konfuzius! ;)

Man kann es auch anders rum betrachten, 90% hören nicht DAB+.

Diese Betrachtungsweise ist m.E. etwas unfair. Soweit ich die Diskussionen zum Thema DAB+, Bundesmux und "90Elf" noch in Erinnerung habe, war man sich hier eigentlich relativ schnell einig, daß gerade das Programmangebot von "90Elf" das Potential hat, der Einführung und Verbreitung von DAB+ in DE überaus dienlich zu sein. Bitte nachlesen!

Ich kann es - wie du - natürlich auch noch etwas anders ausdrücken: "90Elf" hatte zunächst keine "DAB-Hörer", nach kurzer Zeit waren es schon 10%, Tendenz steigend. ;)

Diese "Spielchen" mit der Bertrachtungsweise und der Auslegung von Statistiken könnten wir beide sicherlich noch weiter fortführen und bis zur "Perfektion" treiben. Ich habe aber ehrlich gesagt keinen Bock, in Zukunft Anfragen von irgendwelchen Sendern zu beantworten, die eine möglichst "positiv wirkende" PM zum eigenen Abschneiden bei der MA verfasst haben möchten. Der Bedarf an solchen Ergüssen ist ja durchaus vorhanden - und wird befriedigt, wie man hier praktisch aller halben Jahre lesen kann.

Hey, alle Sender fühlen sich als Gewinner, die Hörerzahlen und die Verweildauer steigen, die Werbeumsätze gehen auch nach oben... Aber Hallo! Das ist doch ein echt "Primaklima" beim deutschen Privatfunk! Was diese "blöden" Praktikanten auch immer wieder zu meckern haben? Versteh ich nicht. Diese oft "links angehauchten Idioten" sollten doch froh sein, daß ihnen mein Sender für ein Praktikum offensteht! 10 Euro pro Stunde? Reiner Luxus. Mit fünf Euro geht diese Nummer auch durch - niemand regt sich auf!

Stimmt leider. Niemand regt sich darüber ernsthaft auf und tritt ein solches Praktikum trotzdem an. Dabei ist die "Entlohnung" nicht einen Deut besser, als die vom Türken Ali in Wallraff's Buch "Ganz unten". Natürlich könnte ich auch die relativ neue "Geschichte" von den Paketfahrern nehmen. Das spielt aber eigentlich keine Rolle.

Derweil an einem imaginären "Messestand" eines nicht näher bezeichneten Privatsenders...
"Hey Leute! Ich geb' noch 'ne Runde Schampus aus! Die MA lief echt gut! Freunde! Kommt alle her! Es ist gerade so gemütlich hier! Geile Party! So jung wie heute, kommen wir sowieso nicht wieder zusammen! Prost! Trinkt! Es ist noch reichlich Schampus da!"

Das lass ich einfach mal so im Raum stehen.

Ich bastele jetzt an dieser Stelle eine etwas "schräge" Theorie zusammen. Schräg? Wenn Bedarf besteht, kann dieser Teil der Diskussion problemlos in einen neuen Thread ausgelagert werden.

Grundlage meiner Theorie sind ungezählte Postings junger "Radiomacher" (Praktikanten) in diesem Forum und meine eigenen bescheidenen Erfahrungen.

Ich machs ganz kurz und "übertreibe" eventuell etwas. Nur "etwas":


Ein privater Radiosender vergibt Praktika - nett. Studenten der entsprechenden Studiengänge (Journalistik) brauchen zwingend ein Praktikum bei einer Zeitung, einer Zeitschrift oder so. Ups, ein "Radiosender"geht notfalls auch! Wer hätte das gedacht? So ein Zufall aber auch!

Hey, erzählt mir bitte keine Scheiße! Natürlich seid ihr alle mächtig "sendegeil", sonst würdet ihr kein "Praktikum" bei einem Privatsender beginnen!

Das Problem ist nun, daß sich unser junger, politisch eigentlich noch "unversauter" Beispielpraktikant fortan mit den Gegebenheiten beim "Radio" auseinandersetzen muß. Er wird schnell merken, was 5 Euro / Stunde eigentlich wert sind und sich fragen: "Warum tue ich nir diese Scheiße eigentlich an? Ich will doch nur Journalist werden!"

Nur?

Das kann man so sehen.

Ich persönlich glaube daran, daß viele angehende Journalisten genau bei diesen obskuren Praktika zum ersten Mal in ihrem Leben "Armut" erleben und genauer darüber nachdenken! Sowas prägt - man vergisst das nicht. Niemals.

Und der Witz ist nun eigentlich, daß gerade die Privatsender diese neue "linksorientierte" Generation Journalisten "heranzüchtet". Warum? Ganz einfach, weil diese jungen Leute durch eigenes Erleben hautnah mitnekommen, was beispielsweise "Hunger" bedeutet, weil das Geld "weder hinten noch vorne reicht".

Wer darüber etwas nachdenkt, hat zumindest ein paar "linke Gedanken" im Kopf.


Im Endeffekt ist zu fragen, was kostet der DAB+ Verbreitungsweg, wie viele Hörer werden erreicht, wie ist das Marktwachstum...

Berechtigte Frage. Im Dunstkreis dieses Threads wurde mal eine ältere PDF-Datei verlinkt, in der die reinen Kosten für die Verbreitung über DAB+ vorgerechnet wurden. Ich gehe mal davon aus, daß diese Angaben stimmen, denn die Veranstalter haben mit diesen Fixkosten sicherlich kalkuliert.

Das waren aber nur die reinen Kosten für die eigentliche (fast bundesweite) Abstrahlung.

Der eigentliche "Content" des Programms muß natürlich selbst geliefert werden und kostet selbstverständlich Geld. Man kann nun - wie 90Elf - die gekauften Rechte und die eigene Kompetenz ins Rennen werfen, um damit Einnahmen zu generieren. Die Idee war wirklich nicht schlecht und es lief ja eigentlich auch ganz gut. Ich persönlich bin nun nicht gerade der "große Fußballfan", ich hatte in den letzten Monaten aber durchaus den Eindruck, daß "90Elf" eine immer größere Akzeptanz und Bekanntheit erlangt hat.

Okay, mit "Eindrücken" allein gewinnt man keinen Blumentopf. Geschenkt ;)


Bisher vollkommen unverständlich sind mir aber die "Festplattendudler" im Bundesmux. Sorry, ich kann das nicht verstehen. Man hat die Fixkosten für die Abstrahlung und bringt nur Musik. Die GEMA freut sich über diese Einnahmen, kein Anderer! Wer hört diesen "Dudelscheiß" eigentlich? Warum gibt man konstant so viel Geld aus, nur um im Bundesmux "Musik senden zu dürfen?" Leute, das ist doch hirnrissig. "Werbung" für meinen eigenen Sender mache ich damit jedenfalls nicht. Wie auch, wenn nur Musik läuft?



Glaubt jemand ernsthaft, die Gesellschafter würden jetzt zusätzliche Mittel für eine ungewisse Zukunft bereitstellen?

Nein.

Und selbst wenn man die Frage etwas umformuliert...

"Glaubt jemand ernsthaft, die Gesellschafter würden jetzt zusätzliche Mittel nur wegen einer positiven DAB-Prognose bereitstellen?"

...lautet die Antwort knallhart "Nein"!

Das ist halt das bekannte Problem: Anstatt mit etwas Weitsicht und mehr Geduld eine richtig gute Marke aufzubauen, entscheidet man sich wiederum für eine "kurzfristige Anlage" und das "schnelle Geld". So kann nix werden.



Sorry - ich hab für heute den Kanal echt voll! Es kotzt mich einfach an.

Liebe Grüße!
 
Die Gema hat überhaupt nichts von Sendern, die wenig oder kaum Werbeeinnahmen haben, denn es wird ein prozentualer Anteil auf die Werbeerlöse erhoben. Insofern interessiert es die Gema nur, wie viel Kohle kommt rein.

Warum sollen private Unternehmen in die Entwicklung eines Verbreitungswegs investieren und das bei einem ungewissen Ausgang? Die Öffis haben mehr als üppige Gebührengelder, das haben die privaten definitiv nicht. Das Geld anderer ist immer einfach einzufordern. Die Rechnung eines privaten Investors ist doch die: Investiere ich in ein Online-Projekt ohne staatliche Restriktionen mit einer Aussicht auf sehr hohe Gewinne oder gehe ich in den Privatradiomarkt (DAB+) wo alles unendlich zäh ist und mir Landesmedienanstalten alles mögliche vorschreiben? Ja, die Leser und Poster hier in den Radioforen sind anders, von ihrem Millionenvermögen würden sie jeden Euro in Radiosender investieren, weil DAB+ Radio so toll ist? Liebe Leute, wenn ihr Vermögen hättet, ihr würdet nach heißen Web-Investments suchen und nicht jahrelang mit ungewissen Ausgang Geld in Radioprogramme pumpen.

Wie heißt es so schön: Hätte, hätte - Fahrradkette.

Generell: Wenn ich bei Aldi oder Lidl einen Job annehme, weiß ich was mich erwartet. Kartons stapeln, auspacken oder an der Kasse sitzen. Kein Mensch, der nicht regelmäßig bewußtseinserweiternde Substanzen zu sich nimmt, würde vom Gegenteil ausgehen. Wenn jemand journalistisch - also auch kritisch/intellektuell - arbeiten will, sollte man schon erwarten können, dass er eine zukünftige Tätigkeit hinterfragt und beurteilen kann. Wenn nicht, dann ist er für den Beruf leider nicht qualifiziert. Die sogenannten Vermögensberater in Strukturvertrieben sind alles in der Welt, aber keine Berater und von Vermögen haben sie auch Null-Ahnung. So hart es ist, bei einem Schleckerradio gewinnt nur einer und das ist nicht der Mitarbeiter. Wie sagte schon Albert Einstein sinngemäß: ".... die Dummheit der Menschen ist in der Tat unendlich..." Die Nepper, Schlepper und Bauernfänger im Radiogeschäft sind sogar namentlich bekannt. Wer sich mit solchen Hütchenspielern einlässt, dem ist leider nicht mehr zu helfen. Aber, wie uns die Geschichte lehrt, die Deutsche Armee wurde im November/Dezember auch vom Winter vor Moskau überrascht und Egon Olson hatte immer geniale Pläne...
 
Bewegende Abschiedsworte der beiden Reporter Jan Günther und Tom Hilgers die das Pokalfinale kommentiert haben.
"Morgen schliessen sich die Pforten für immer."
 
Welchen Abschluss-Song die wohl bringen werden?

Vielleicht den hier:


Obwohl: So viel Galgenhumor darf man von den Machern von 90elf wohl nicht erwarten.
 
So das wars... Jetzt laufen noch ein paar Highlights. Die Moderatoren haben sich verabschiedet und damit ist das Kapitel 90elf nun beendet.
 
Letzte Worte vom Team:
Das war's also. 90elf ist Geschichte. Wir danken euch für fünf geile Jahre! Wir hatten hier eine unfassbar schöne Zeit mit großartigen Momenten. Das alles wird uns unheimlich fehlen. IHR werdet uns fehlen. Danke für die vielen Facebook-Nachrichten, Tweets und E-Mails. Danke für die aufbauenden Worte. Wir gehen jetzt einen trinken, macht's gut!
Quelle: www.90elf.de


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Es wurde irgendwas von Morgen gesagt. Ab dann soll die Webseite incht mehr Aktualisiert werden. Ich denke mal das der Stream dann auch abgeschaltet wird. Was ich erstaunlich finde ist, dass kein Wort über die Einstellung auf der Webseite steht (von der Facebookbox abgesehen)
 
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