Der Zug ist schon lange abgefahren.
Auch wenn die Aussage ein wenig provokativ erscheint, so muss man dem doch leider beipflichten.
Woran liegt es ?
Ich sage es Euch : Am Anfang der Veranstaltung wurde auf 62 gleichgeschaltete Rundfunkstationen hingewiesen.
Mein erster Gedanke war : Hey, ist ja wie jeden Tag, auf allen Stationen läuft ja landauf- und abwärts dieselbe Hitgrütze.
Egal, wo und wann du dich in Deutschland befindest, du bekommst immer dieselben gefühlten 50 Titel um die Ohren geschmissen.
Ich kam neulich aus dem Dänemark-Urlaub zurück und kurz hinter der Grenze verabschiedeten sich die dänischen Sender, von denen es dort einige sehr gute gibt.
Also mal den Suchlauf gedrückt, der erste Sender der rein kam war R.SH mit dem sowas von ausgelutschten Dudelfunktitel "Human"von den Killers.
Man hätte mir die Augen verbinden können, allein an der Musik hätte ich schon gemerkt, dass wir wieder in Deutschland sind.
Nirgends, wirklich nirgends ist das Berater verseuchte Radio bzw. Formatradio so langweilig und eintönig wie in Deutschland.
Und nun komme ich damit zum eigentlichen Punkt :
Vor zwanzig Jahren, also noch ohne Internet, Deezer, Spotify und Co. wurde Radio gehört, weil es nichts anderes gab, und die Leute mussten die -Entschuldigung hierfür- Scheiße fressen, die sie vorgesetzt bekamen.
Heute ist das anders : bei immer demselben Kram im Radio schalte ich ab und habe die beschriebenen Alternativen zur Verfügung.
Da man ja offensichtlich nicht daran interessiert ist, das Medium Radio mal wieder abwechslungsreich, spannend, interaktiv und mit richtigen Personalities aufzupeppen, sondern lieber weiterhin vor sich hindudelt, ist die logische Konsequenz, dass Radio ausstirbt und sich dieses Medium selbst tötet.
Neulich meinte einer unserer Auszubildenden : "Radio ? Wer hört denn heute noch Radio ?" und bekam für diese Aussage großen Zuspruch bei uns in der Firma, besonders bei den jüngeren Leuten.
Dem habe ich nichts mehr hinzuzufügen....