Eins vorab: "Sprechpuppen" ist eine Beleidigung. Meines Wissens sind die Nachrichtensprecher sämtlicher öffentlich-rechtlicher Nachrichtensendung im deutschen Radio&TV Teil der Redaktion. Die Vorstellung etwa, dass Tagesschau-Sprecher eine halbe Stunde vor der Sendung in den Sender kommen, geschminkt werden, ihren Text runterrattern und wieder nach Hause gehen, ist irgendwo zwischen ignorant und naiv. Vielleicht könnte man die Frontarbeiter in der Dudelfunk-Hölle als "Sprechpuppen" bezeichnen, aber auch das tu ich nicht, denn wer weiß, ob sie nicht mehr könnten, wenn man sie denn ließe.
Zum Inhaltlichen: Von Kürzung von Nachrichten als Forderung habe ich nicht gesprochen. Aber wenn man sich in der Debatte um den öffentlich-rechtlichen Rundfunk profilieren möchte, dann fordert man die Zusammenlegung von Arte und 3sat, die Zusammenlegung von ARD und ZDF, die Zusammenlegung von öffentlich-rechtlichen Programmen, etwa der Kulturprogramme oder der Infowellen der ARD und/oder des Deutschlandradios oder gleich die Zusammenlegung von Landesrundfunkanstalten. Dafür gibt es nun wirklich genug Beispiele. Verglichen damit gehen die Forderungen von relevanter Seite, die Öffentlich-Rechtlichen sollten sich bei Sportrechten zurückhalten oder die Redundanzen bei den Ü65-Betreuungsformaten reduzieren,
praktisch unter, und wenn, kommen sie fast nur von persönlich interessierter Seite, etwa Vaunet.
Früher war das RBB-Inforadio 24/7 besetzt, ebenso wie MDR Info, aber diese himmelschreiende Gebührenverschwendung hat ja nun seit einiger Zeit zumindest am Abend keinen Bestand mehr. Was eine Ursache (neben anderen) für den aktuell beschriebenen Fall.