#Gegenstimmen - Moderatoren werben für Menschlichkeit

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Ich habe hier in diesem Forum noch keinen einzigen User als Nazi bezeichnet oder damit gedroht, aber einige hätten das wohl ganz gerne, um mit sich mit dem Hinweis auf die Nazikeule schnell hinter einem Totschlagargument verstecken zu können.

Nee - in die Ecke stelle ich dich wirklich nicht. Und ich brauche (normalerweise) auch keine "Nazikeule", um meine Argumente zu untermauern. Ich sags aber (wieder) mal knallhart: Mit deinem angebrachten "Judenvergleich" wirst du alle jungen Leute heute nur gleich wieder "verschrecken". Politik? Um Gottes Willen! Geh mir weg damit!

Niemand leugnet die riesige Herausforderung, die finanziellen und logistischen Probleme, die Herkulesaufgabe der Integration etc. Ganz zu schweigen von dem politischen Versäumnis, die Ursachen in den Herkunftsländern zu bekämpfen.

Wenn niemand die riesige Herausforderung leugnet, dann frage ich mich aber schon, warum nur ein einziges Wort in einer Suchanfrage hier im Forum genügt, um ein altes Posting von mir "hervorzuzaubern". Das war im März 2011.

DESERTEC

Um Euch die Suche zu ersparen: http://www.radioforen.de/index.php?...-der-bundesregierung.31488/page-2#post-534838

Ich brauche keine CDU/CSU-Politiker, um HEUTE zu dieser Erkenntnis zu gelangen! Aber ich will hier niemanden in seiner Wahlentscheidung beeinflussen. Macht einfach mal!



Aber Leute, es kommt immer darauf an, mit welcher Grundeinstellung man sich dieses Themas annimmt.
Und da darf sich jetzt jeder selbst finden, wo er hingehört
Kein Problem.

Und weil ich gerade wieder die erschreckenden Nachrichten im Radio gehört habe: Die "EU-Osterweiterung" war falsch! Soll ich meine Postings zum Thema raussuchen? Wir werden uns wiedersprechen.
 
Weil die Leute nicht abgeschoben werden können, die keine Papiere vorweisen können. Wenn die Identität nicht geklärt ist, gibt's keine Möglichkeit der Abschiebung nach deutschem Recht.
Ich bezog mich eher auf Personen, die mit Papieren aus sicheren Herkunftsländern einreisen; selbst die dürfen einen Antrag stellen, dessen Bearbeitung sich i.d.R. über Monate hinzieht, aber Du erwähnst einen ebenfalls nicht unwichtigen Aspekt: Wie mit "papierlosen" Asylsuchenden umgehen?

Wenn jemand keine Papiere hat, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder er hat sie auf der Flucht verloren oder bewusst weggeworfen, um seine Herkunft zu verschleiern.
Es gibt gerade jetzt nicht wenige, die zwar eine syrische Identität ausgeben, aber keine Papiere vorlegen können und aller Wahrscheinlichkeit nach auch nicht aus Syrien stammen: http://www.lvz.de/Nachrichten/Polit...-Zahl-von-Fluechtlingen-macht-falsche-Angaben

Wenn die Herkunftsländer unbekannt sind, kann eine schnelle Abschiebung in diese natürlich nicht erfolgen.
Am besten wäre es wohl, man würde wenigstens in diesem Fall die Dublin-Verträge anwenden und die Personen in die Einreiseländer, sofern diese nicht ebenso unbekannt sind, ausweisen.
Auf jeden Fall sollten die Betreffenden ausschließlich Sach- und keine Geldleistungen erhalten.

Weil die Leute nach der Ablehnung ihres Antrags untertauchen - oder sogar schon eigenständig in ein anderes Land weiterziehen, sobald sie den ablehnenden Bescheid erhalten.
Es gibt ja auch in den USA zigtausende "illegal immigrants", die es schaffen, sich durch Gelegenheitsjobs über Wasser zu halten.
Solange von diesen Personen kein Sicherheitsrisiko ausgeht, d.h. solange sie keine Einbrüche, Diebstähle oder gar Anschläge verüben wollen, sollen sie doch bleiben.
Ohne Papiere ist es nahezu unmöglich, eine Arbeit oder eine Wohnung zu finden, d.h. früher oder später werden sie ohnehin ihre wahre Herkunft gegenüber einer Behörde offenlegen oder sie haben Glück und finden einen Job und eine Unterkunft und sichern sich dadurch ihren Aufenthalt, auch wenn dieser nicht legal ist.

Weil die Bearbeitung der Anträge ja auch jemand machen muß, und die deutschen Behörden haben praktisch durchgängig in den letzten Jahren immer mehr Personal abgebaut, um Kosten zu sparen. Das macht sich jetzt mehr als deutlich bemerkbar.
Das ist tatsächlich ein Problem. Ich glaube aber, dass niemand mit dem derzeitigen Ansturm an Asylsuchenden rechnen konnte.

Weil man als Flüchtling trotz fehlendem Asyl auch geduldet werden kann. Das passiert meistens, wenn ein Bewerber gegen den Bescheid vor Gericht zieht, eine Krankheit vorliegt, Ehepapiere, etc.
Die Frage ist, ob man abgelehnten Asylbewerbern angesichts der schieren Zahl an Menschen, die inzwischen nach Deutschland drängen, auch noch eine Einspruchsmöglichkeit vor Gericht einräumen sollte.
Beim Vorliegen von schwerwiegenden Krankheiten und Behinderungen sollte jedoch aus humanitären Gründen eine Ausnahme gemacht und von einer Ablehnung grundsätzlich abgesehen werden.

Die Schweiz ist in mancher Hinsicht deutlich radikaler, das halte ich allerdings per se nicht unbedingt für erstrebenswert.
In der Schweiz läuft vieles besser, nicht nur in Sachen Digitalradio.
Daher haben die auch so viele Immigranten; - darunter besonders viele Wirtschaftsflüchtlinge aus Deutschland! :wow:
 
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Wenn jemand keine Papiere hat, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder er hat sie auf der Flucht verloren oder bewusst weggeworfen, um seine Herkunft zu verschleiern.
Oder er hatte erst gar keine dabei, weil er sie vor seiner Fluchtentscheidung nicht dabei hatte, oder er ist unterwegs ein paar unhöflichen Zeitgenossen begegnet, die etwas mit seinen Papieren anfangen wollten. Ob sie sie für eigene Zwecke benutzen wollen oder ob sie sie aus lauter Bosheit über Bord geworfen haben, ist erst mal irrelevant, das Ergebnis ist dasselbe.

Wenn die Herkunftsländer unbekannt sind, kann eine schnelle Abschiebung in diese natürlich nicht erfolgen.
Am besten wäre es wohl, man würde wenigstens in diesem Fall die Dublin-Verträge anwenden und die Personen in die Einreiseländer, sofern diese nicht ebenso unbekannt sind, ausweisen.
Das würde für ordentlich Konflikte sorgen, denn diese Haltung "ich kann mit dem nix anfangen, du hast den aufgenommen, kümmer' du dich um den", und das bei ziemlich genauem Wissen, daß das Einreiseland in den meisten Fällen ebenso machtlos ist, hat schon fast etwas Asoziales. Hinzu kommt, daß auch deutsche Menschenrechtsorganisationen gegen eine solche Pauschalregelung Sturm laufen würden, denn humane Unterbringung von Flüchtlingen ist in unseren europäischen Freudesstaaten auch keine Selbstverständlichkeit.
Abgesehen davon sollte man bei dem Gedanken auch im Hinterkopf behalten, daß eine ganz wichtige Transferstation für die Flüchtlinge ein Land ist namens Griechenland. Und die standen vor einigen Wochen auch schon ein paar Mal im Kleingedruckten oder wurden zur besten Sendezeit mal in den Nachrichten genannt - da scheint auch irgendwas los zu sein.

Auf jeden Fall sollten die Betreffenden ausschließlich Sach- und keine Geldleistungen erhalten.
Kann man drüber diskutieren, ich kenne die Pro- und die Kontra-Seite, beide Argumentationsketten haben gute Punkte zu liefern.

Ohne Papiere ist es nahezu unmöglich, eine Arbeit oder eine Wohnung zu finden, d.h. früher oder später werden sie ohnehin ihre wahre Herkunft gegenüber einer Behörde offenlegen oder sie haben Glück und finden einen Job und eine Unterkunft und sichern sich dadurch ihren Aufenthalt, auch wenn dieser nicht legal ist.
Nun ja, das mit dem Offenlegen ist insofern ein Problem, als die meisten "Papierlosen" tatsächlich über keine Papiere verfügen, wie Du selbst geschrieben hast.
Mal extrem pauschal gesprochen und vereinfacht: eigentlich gibt's nur zwei Möglichkeiten als Flüchtling, von einem Niemand zu einem Jemand zu werden:
a) die Botschaft ist so lieb und bestätigt seine Identität. Erfahrungsgemäß haben die meisten Botschaften und deren Mitarbeiter daran aber kein größeres Interesse, weil - der Typ da hat seinem Vaterland, sprich: Deiner eigenen Nation, den Rücken gekehrt, vermutlich sogar Verrat an Deinem Land oder Deinem Dienstherren begangen. Warum sollste so was wie dem auch noch unter die Arme greifen wollen?
b) eine andere ihm bekannte Person, nach Möglichkeit aus seinem Land und im Besitz von gültigen Papieren, bestätigt seine Identität.
Keine leichte Aufgabe. Frag nicht nach Sonnenschein.

Das ist tatsächlich ein Problem. Ich glaube aber, dass niemand mit dem derzeitigen Ansturm an Asylsuchenden rechnen konnte.
Ich weiß nicht. Es hat sich abgezeichnet. Die Dynamik der Ereignisse hat zwar dafür gesorgt, daß Europa gerade eiskalt überrannt wird, aber die Symptome waren schon weithin erkennbar. Es gab aber andere, drängendere Spielplätze, die Aufmerksamkeit und Entscheidungen an sich gebunden haben.

Die Frage ist, ob man abgelehnten Asylbewerbern angesichts der schieren Zahl an Menschen, die inzwischen nach Deutschland drängen, auch noch eine Einspruchsmöglichkeit vor Gericht einräumen sollte.
Gleiches Recht für alle ... zumal man gerade einige Verfahren "verkürzen" oder "vereinfachen" möchte, würd' ich mich nicht darüber wundern, wenn es demnächst gute Gründe für Klagen gäbe.

In der Schweiz läuft vieles besser, nicht nur in Sachen Digitalradio.
Daher haben die auch so viele Immigranten; - darunter besonders viele Wirtschaftsflüchtlinge aus Deutschland! :wow:
Tja ...
Ich sag's mal so: ich seh' die Schweiz seit Jahr und Tag nicht unbedingt als ideale Referenz, scheißegal von wem sie zum Vergleich ins Feld geführt wird. Die Schweizer haben sich schon immer ordentlich abgeschottet und ihr eigenes Süppchen gekocht. Sie hatten niemals ein "Wirtschaftswunder", haben niemals händeringend nach Arbeitskräften gesucht, sie waren auch niemals ein lupenreines "Transferland", durch die praktisch sämtliche Transporte Europas gingen, und sie konnten sich vor allem auf ihre Stellung als Dienstleister im Bereich der Wirtschaft konzentrieren - wenn man so will, zwar ein "schmutziges" Geschäft, aber halt kein schmutziges Geschäft. Deutschland war immer ein Land, das dringend Know-How im Land brauchen konnte, um theoretisch zu lernen, zu lehren, und praktisch um anzupacken, zu veredeln, zu optimieren. Die Schweizer holten sich nötiges Know-How, indem sie ihr Land verließen und später gebildet zurückkehrten, die Deutschen holten sich die Cleveren und Fleißigen ins Boot. Daher haben die Schweizer auch niemals vor denselben Herausforderungen gestanden. Die meisten Routen der Flüchtlinge zogen an ihrem Land vorbei, sprich: über Österreich, wenn's die Landroute sein soll, oder über Länder, die über Mittelmeerstrände verfügen. Die Schweizer hatten niemals ein echtes Problem mit Integration, weil - woher sollte das Problem auch kommen? Die Schweizer haben kaum Probleme mit Parallelgesellschaften. Die einzige, die im Zusammenhang mit der Flüchtlingsproblematik nennenswert wäre, stammt schwerpunktmäßig aus Eritrea, was dazu führt, daß Menschen aus Eritrea auch in die Schweiz drängen. Deutschland dagegen verfügt mehr oder weniger dummerweise über mehrere Parallelgesellschaften, daher zieht es auch die jeweiligen Landsleute bevorzugt in diese Richtung, selbst wenn sie in anderen Ländern teilweise größere Aussichten auf Akzeptanz des Asylantrags haben (Syrer beispielsweise in Irland oder Luxemburg, wenn ich Letzteres richtig im Hinterkopf habe).
Ein Vergleich mit anderen Ländern würde ich nur dann anstrengen, wenn beide auch dieselben Probleme in einem vergleichbaren Ausmaß haben. Die Flüchtlingspolitik in der Schweiz und Deutschland zu vergleichen ist ungefähr so wie ein Vergleich der Tornado-Frühwarnsysteme in Deutschland und den USA.

Gruß
Skywise
 
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@Skywise: Man kann lange über das Asylrecht in Deutschland streiten, aber dass sich etwas ändern muss, dass es schlichtweg nicht möglich ist, dass unser Land jedes Jahr 1 Millionen Flüchtlinge oder mehr aufnimmt, kann doch niemand ernsthaft leugnen, oder?
Deutschland ist ein starkes Land, aber auch die Stärksten sind irgendwann einmal überfordert.

Man braucht doch nur mal die demografische Entwicklung zu betrachten: Während der deutschstämmige Bevölkerungsanteil schrumpft, wandern gegenwärtig massenhaft Personen aus islamisch geprägten Ländern ein.
Mittel- bis langfristig wird dies unsere Gesellschaft grundlegend verändern.
Ich halte es für nicht unwahrscheinlich, dass in 50 Jahren in Deutschland mehr Muslime als Christen leben.
Wollen wir das?
Schlimm finde ich, dass es für einige bereits verpönt ist, über derartige Fragen überhaupt zu diskutieren!

Ein Asylrecht, das tatsächlich keine Obergrenze kennt, lädt dazu ein, sich aus den Krisenregionen dieser Erde hierher zu begeben und wenn wir diesen ungebremsten Zuzug nicht stoppen, kommt es zu erheblichen ethnischen Veränderungen.

Wie schaffen wir es, die jetzt entstandene Migrationsbewegung nach Deutschland, Schweden, Österreich und die Niederlande einzudämmen, wenn die anderen EU-Staaten einer Quotenregelung partout nicht zustimmen wollen (was sich derzeit abzeichnet)?
Mich würde insbesondere Dein Lösungsvorschlag, aber auch der von Mannis Fan interessieren.
 
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@Skywise: Man kann lange über das Asylrecht in Deutschland streiten, aber dass sich etwas ändern muss, dass es schlichtweg nicht möglich ist, dass unser Land jedes Jahr 1 Millionen Flüchtlinge oder mehr aufnimmt, kann doch niemand ernsthaft leugnen, oder?
Wie man's nimmt. Ich sehe das Problem weniger beim Asylrecht in Deutschland als bei den Ursachen für die Flucht. Die 1 Million Flüchtlinge pro Jahr tun mir offen gestanden nicht sonderlich weh. Schwierig wird's auf Dauer halt, wenn diese Menschen nicht nur vorübergehend in der Bundesrepublik verweilen.
Im Augenblick gefällt mir die recht laute Diskussion darüber, wie man mit Flüchtlingen auf europäischer Ebene umgehen soll, so ganz und gar nicht. Ich würde lieber eine Debatte darüber lesen, wie man den Flüchtlingen die Rückkehr ermöglichen könnte.

Deutschland ist ein starkes Land, aber auch die Stärksten sind irgendwann einmal überfordert.
Klar, allerdings kommt dieser Satz eindeutig zu früh, gemessen an den gesellschaftlichen Schäden und den Folgen "westlichen Handelns" in der jeweiligen Region. Wer für soziales Konfliktpotential sorgt. z. B. durch sein Konsumverhalten (ausbeuterische Kinderarbeit) etc., und durch Waffenlieferungen auch noch dafür sorgt, daß diese Konflikte ausgetragen werden können, sollte sich nicht zu laut beschweren, wenn es in den Konfliktregionen Personen gibt, die auf den Gedanken kommen, ihren Steuergeldern nachzureisen.

Man braucht doch nur mal die demografische Entwicklung zu betrachten: Während der deutschstämmige Bevölkerungsanteil schrumpft, wandern gegenwärtig massenhaft Personen aus islamisch geprägten Ländern ein.
Mittel- bis langfristig wird dies unsere Gesellschaft grundlegend verändern.
Ich halte es für nicht unwahrscheinlich, dass in 50 Jahren in Deutschland mehr Muslime als Christen leben.
Wollen wir das?
Nun ja - was soll's?
Erstens gehe ich davon aus, daß der Anteil der Christen so oder so von Jahr zu Jahr weiter schrumpfen wird, zweitens sehe ich den Islam nicht zwangsläufig als Bedrohung an, gerade auch angesichts der Tatsache, daß eine Menge Menschen derzeit vor den radikalen Auswüchsen des Islams die Flucht ergreifen, sprich: die kennen das häßliche Gesicht, das eine Religion annehmen kann.

Schlimm finde ich, dass es für einige bereits verpönt ist, über derartige Fragen überhaupt zu diskutieren!
Diskutieren kann man darüber sicherlich gerne. Ich würd's aber lieber sehen, wenn die Leute, die diskutieren, sich im Vorfeld auch ein bißchen mit der Materie beschäftigt hätten, über die sie diskutieren. Was ich schon alles für einen pauschalen Scheißdreck und vorurteilsgeladenen Rotz gehört oder gelesen habe, ist fast ebenso schlimm wie die Unsitte mancher (privat oder beruflich agierender) Leute, genau solchen Blödsinn später auch noch zu nutzen, um eine eigene Argumentationskette darauf aufzubauen.

Ein Asylrecht, das tatsächlich keine Obergrenze kennt, lädt dazu ein, sich aus den Krisenregionen dieser Erde hierher zu begeben und wenn wir diesen ungebremsten Zuzug nicht stoppen, kommt es zu erheblichen ethnischen Veränderungen.
Richtig, nur - die haben wir als aussterbende Deutsche ohnehin, insofern haben wir praktisch nichts zu verlieren. Höchstens schneller.

Mich würde insbesondere Dein Lösungsvorschlag, aber auch der von Mannis Fan interessieren.
Meinen wirst Du nicht bekommen können, weil ich keinen habe. Unter anderem, weil mir zu viele Informationen fehlen. Wenn ich nicht weiß, wo ich einen angemessenen Hebel ansetzen kann und wie dieser aussehen könnte, kann ich auch Äußerungen tätigen wie "Hey, Schlaraffenland für alle!", es hätte denselben Effekt. Ich kann in meinem kleinen eigenen Dunstkreis einige Dinge in Bewegung halten und mich engagieren, ich kann auch gerne höheren Herrschaften in die Karten spielen, aber Vorschläge auf nationaler oder gar internationaler Ebene überschreiten meine Kompetenzen und Möglichkeiten.

Gruß
Skywise
 
Ich halte es für nicht unwahrscheinlich, dass in 50 Jahren in Deutschland mehr Muslime als Christen leben.

Gesetzt den Fall, dies geschähe alleine durch Konversion. Wie wolltest Du es dann verhindern? Gesellschaften verändern sich, die Welt verändert sich, die Ethnien verändern und vermischen sich. Es wird geschehen, ob wir das wollen oder nicht.

Mich würde insbesondere Dein Lösungsvorschlag, aber auch der von Mannis Fan interessieren.

Wenn ich eine Patentlösung hätte, wäre ich vermutlich ein gefragter Mann. Ich habe lediglich einen Optimismus. Der lautet: Das reichste Land Europas, mit der geringsten Arbeitslosigkeit, mit den meisten Einwohnern, mit der stärksten Wirtschaftskraft, sollte potent genug sein, das logistische Problem der Flüchtlinge zu lösen, d.h. Unterbringung, Verpflegung, Registrierung, rechtsstaatliche Verfahren für Anerkennung oder Ablehnung, inkl. Abschiebung. Das meine ich für die akut tausende Flüchtlinge täglich, ich glaube aber, dass das auch für die pro Jahr an die Wand gemalte eine Million noch gilt, zumindest für einen gewissen Zeitraum.

Meine Wahrnehmung ist, dass die kritischen Gegenstimmen im Kern auch nicht das logistische Problem meinen (wenngleich sie es als Sachargument vor sich her tragen), sondern dass es eher um die Ressentiments, Ängste und unausgesprochenen Vorurteile gegenüber Angehörige anderer Ethnien, Religionen und Kulturkreise geht. Das wird jeder bestreiten, den man mit diesem Vorwurf konfrontiert, aber es trieft durch die Wortmeldungen hindurch wie Seife durch den Badewannenabguss.
 
Gesetzt den Fall, dies geschähe alleine durch Konversion. Wie wolltest Du es dann verhindern? Gesellschaften verändern sich, die Welt verändert sich, die Ethnien verändern und vermischen sich. Es wird geschehen, ob wir das wollen oder nicht.

Es wird natürlich nicht geschehen, denn nur eine Minderheit in diesem Land wünscht sich das. Wer seinen Reichtum teilt, ist ein völliger Idiot. Und natürlich möchte niemand seinen Reichtum teilen. Sowas wird also schon mal gar nicht geschehen.

In weniger als 4 Woche ist es ohnehin vorbei. Die ehrenamtlichen Kräfte, die für wesentlich Wichtigeres benötigt werden, sind jetzt schon am Ende. Die Teddybärchen-Werfer an den Bahnhöfen sind im Herbsturlaub auf den Kanaraen, und ganz allgemein wird sich das Klima stark abgekühlt haben. Und nicht nur das Klima vor der Tür.

Man sollte nie vergessen, daß absolut niemand Andere an seine Wohlstand teilhaben lassen möchte. Jedenfalls niemand, der bei geistiger Gesundheit ist.
 
Wie armselig! Es gibt unzählige Beispiele für genau das Gegenteil. Nur weil die Egoisten lauter schreien sind sie noch lange nicht in der Mehrheit.

Warte nur ein Weilchen... Die Teddybärchen-Werfer packen ein. Und sobald die "Refugees" sich auch nur ein wenig daneben benehmen, sind sie ohnehin abgeschrieben. Die erhoffen sich tolle Jobs und ein tolles Leben von Mutti Merkel. Wenn sie dann erstmal die Klos vom McDonald's sauber machen müssen - zum Mindestlohn - werden sie schon merken, wo sie gelandet sind mit ihrem Diplom von der Uni aus dem Märchenland.
 
Warte nur ein Weilchen... Die Teddybärchen-Werfer packen ein. Und sobald die "Refugees" sich auch nur ein wenig daneben benehmen, sind sie ohnehin abgeschrieben. Die erhoffen sich tolle Jobs und ein tolles Leben von Mutti Merkel. Wenn sie dann erstmal die Klos vom McDonald's sauber machen müssen - zum Mindestlohn - werden sie schon merken, wo sie gelandet sind mit ihrem Diplom von der Uni aus dem Märchenland.
Zum Mindestlohn? Wirtschaftsvertreter wollen für Flüchtlinge den Mindestlohn sogar ausser Kraft setzen.
 
Dieser Thread hat mir wieder deutlich gezeigt, weshalb ich meine Aktivität hier nahezu eingestellt habe: es herrscht eine schlimme Form von Bevormundung und Doppelzüngigkeit.

An den Meinungen des jeweils anderen Users sind viele doch nur noch interessiert, wenn damit deren eigene Ansichten und Vorurteile gestützt werden...bedauerlich - und dieses "Zusammenwirken" hier , wirft auf die Branche ein ganz schlechtes - wenn auch, wenig überraschendes - Licht.

Von welcher eigenen Geisteshaltung leitet die Mehrheit hier eigentlich ab, dass User,die sich auch kritisch mit dem Thema beschäftigen (ja, man glaube es kaum, sich sogar erdreisten, nicht alles rosa zu sehen), reflexartig(und ziemlich profan) in eine rechte Ecke gestellt werden?

Diese Diskussion, wie sie hier in einem Medienforum(oder ist es das schon lange nicht mehr?) geführt wird, ist nicht besser, als ebensolche Foren-Auseinandersetzungen mit vermeintlich(!) unwissenderen, ungebildeteren Menschen.

Ich spare es mir daher, inhaltlich auf das Thema einzugehen ...da ich aber weiß, wie wichtig einigen hier ist, ihre Vorurteile zu pflegen, biete ich gerne etwas Futter:

Mir missfällt jede Form von undifferenzierter Meinungsmache -
daher bin ich auch kein Freund der Kampagne, um die es hier geht.

Für mich hat das etwas von "Friede-Freude-Eierkuchen"-Mainstream -
und ich erlebe Redakteure/innen, Volontäre/innen, Praktikanten/innen, die einfach nur
irgendwelche Parolen nachplappern, ohne sich mit der Thematik von beiden Seiten der Medaille zu beschäftigen.

Das ist ein Grund dafür,dass der (Radio-)Journalismus zunehmend
an fachlicher Qualität einbüßt.

Aber genug ...
 
Wie man's nimmt. Ich sehe das Problem weniger beim Asylrecht in Deutschland als bei den Ursachen für die Flucht. Die 1 Million Flüchtlinge pro Jahr tun mir offen gestanden nicht sonderlich weh. Schwierig wird's auf Dauer halt, wenn diese Menschen nicht nur vorübergehend in der Bundesrepublik verweilen.
Auch bei den Gastarbeitern, die in den sechziger und siebziger Jahren angeworben wurden, ging man davon aus, dass diese zurückkehren würden. Nur bei den allerwenigsten war dies jedoch der Fall.
Ich gehe davon aus, dass all jene, die jetzt in einem EU-Staat einen Asylantrag stellen, dauerhaft bleiben werden, zumindest die allermeisten davon.

Im Augenblick gefällt mir die recht laute Diskussion darüber, wie man mit Flüchtlingen auf europäischer Ebene umgehen soll, so ganz und gar nicht. Ich würde lieber eine Debatte darüber lesen, wie man den Flüchtlingen die Rückkehr ermöglichen könnte.
In Syrien und weiten Teilen des Irak herrscht Bürgerkrieg, wobei die Lage in Syrien ganz besonders verfahren ist: Weder Baschar al-Assad und noch weniger der IS genießen Sympathien in großen Teilen der Bevölkerung. Eigentlich müssten beide aus dem Land geworfen werden und dann ist auch noch nicht sicher, was an deren Stelle treten soll. Wir haben doch die Entwicklung in Ägypten gesehen: Endlich hatten die Ägypter freie Wahlen erstritten und sofort wurden die radikal-islamischen Moslembrüder mehrheitlich gewählt, die sich unmittelbar daranmachten, die Scharia einzuführen. Da stelle ich mir die Frage, wie "demokratiefähig" weite Teile der islamischen Welt sind.

Klar, allerdings kommt dieser Satz eindeutig zu früh, gemessen an den gesellschaftlichen Schäden und den Folgen "westlichen Handelns" in der jeweiligen Region. Wer für soziales Konfliktpotential sorgt. z. B. durch sein Konsumverhalten (ausbeuterische Kinderarbeit) etc., und durch Waffenlieferungen auch noch dafür sorgt, daß diese Konflikte ausgetragen werden können, sollte sich nicht zu laut beschweren, wenn es in den Konfliktregionen Personen gibt, die auf den Gedanken kommen, ihren Steuergeldern nachzureisen.
Was können wir im Westen dafür, wenn islamische Länder nicht in der Lage sind, rechtsstaatliche Strukturen einzuführen?
Der Verweis auf den Waffenhandel ist zwar vom Prinzip her richtig, dennoch aber extrem naiv: Wenn der Westen keine Waffen liefert, dann tun es eben Russland und China, die neben einem ökonomischen auch noch ein strategisches Interesse haben, in möglichst vielen Regionen der Welt präsent zu sein (siehe die derzeitige Unterstützung Assads durch Putin).

Erstens gehe ich davon aus, daß der Anteil der Christen so oder so von Jahr zu Jahr weiter schrumpfen wird, zweitens sehe ich den Islam nicht zwangsläufig als Bedrohung an, gerade auch angesichts der Tatsache, daß eine Menge Menschen derzeit vor den radikalen Auswüchsen des Islams die Flucht ergreifen, sprich: die kennen das häßliche Gesicht, das eine Religion annehmen kann.
Ich hoffe, Du behältst mit Letzterem recht.
Mit Blick auf Frankreich und Schweden habe ich da meine Zweifel. Dort funktioniert die Integration von Muslimen gerade nicht, siehe folgende Dokumentation: http://www1.wdr.de/fernsehen/dokume...ich-bin-nicht-charlie-paris-banlieue-100.html
Und auch in Deutschland gibt es vergleichbare Probleme: http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/2480124

Diskutieren kann man darüber sicherlich gerne. Ich würd's aber lieber sehen, wenn die Leute, die diskutieren, sich im Vorfeld auch ein bißchen mit der Materie beschäftigt hätten, über die sie diskutieren. Was ich schon alles für einen pauschalen Scheißdreck und vorurteilsgeladenen Rotz gehört oder gelesen habe, ist fast ebenso schlimm wie die Unsitte mancher (privat oder beruflich agierender) Leute, genau solchen Blödsinn später auch noch zu nutzen, um eine eigene Argumentationskette darauf aufzubauen.
Damit braucht man sich auch nicht näher zu beschäftigen.

Richtig, nur - die haben wir als aussterbende Deutsche ohnehin, insofern haben wir praktisch nichts zu verlieren. Höchstens schneller.
Das ist eine sehr fatalistische Einstellung, die ich so nicht teile.
Mir ist die Zukunft jenes Landes, in dem ich meine Kindheit erlebt, in dem ich die Schule besucht und studiert habe, keineswegs gleichgültig.

Meinen wirst Du nicht bekommen können, weil ich keinen habe. Unter anderem, weil mir zu viele Informationen fehlen. Wenn ich nicht weiß, wo ich einen angemessenen Hebel ansetzen kann und wie dieser aussehen könnte, kann ich auch Äußerungen tätigen wie "Hey, Schlaraffenland für alle!", es hätte denselben Effekt.
Die Lebensbedingungen in den Flüchtlingslagern in der Türkei, im Libanon und in Jordanien verbessern und gleichzeitig die Außengrenze der EU für Flüchtlinge schließen. Wer sich dennoch auf den Weg nach Griechenland, Italien oder Malta macht, kommt in ein Sammellager und wird nach einer gewissen Zeit in eines der türkischen, libanesischen oder jordanischen Lager zurückgeschickt. So könnte bspw. eine humane Lösung aussehen.

Gesetzt den Fall, dies geschähe alleine durch Konversion. Wie wolltest Du es dann verhindern? Gesellschaften verändern sich, die Welt verändert sich, die Ethnien verändern und vermischen sich. Es wird geschehen, ob wir das wollen oder nicht.
Wieder so eine fatalistische Einstellung!
Jedes Land kann selbst entscheiden, wie viele Menschen einer bestimmten Ethnie es aufnimmt, nur wir Deutschen scheinen darauf nicht zu achten und wollen jetzt auch noch obendrein anderen Staaten in der EU unseren Willen in der Flüchtlingsfrage aufzwingen, die auf ihre Souveränität Wert legen.
Dann dürfen wir uns bitte nicht wundern, wenn wir in einigen Jahren mit ähnlichen Problemen konfrontiert werden, wie sie in den Banlieues französischer Großstädte vorherrschen (siehe die verlinkte Doku).

Wenn ich eine Patentlösung hätte, wäre ich vermutlich ein gefragter Mann. Ich habe lediglich einen Optimismus. Der lautet: Das reichste Land Europas, mit der geringsten Arbeitslosigkeit, mit den meisten Einwohnern, mit der stärksten Wirtschaftskraft, sollte potent genug sein, das logistische Problem der Flüchtlinge zu lösen, d.h. Unterbringung, Verpflegung, Registrierung, rechtsstaatliche Verfahren für Anerkennung oder Ablehnung, inkl. Abschiebung. Das meine ich für die akut tausende Flüchtlinge täglich, ich glaube aber, dass das auch für die pro Jahr an die Wand gemalte eine Million noch gilt, zumindest für einen gewissen Zeitraum.
1 Millionen Flüchtlinge, das könnte so gerade noch klappen, im kommenden Jahr aber noch eine Millionen und dann wieder eine sicher nicht.
Die wirklich großen Herausforderungen liegen erst noch vor uns: Die Menschen können nicht dauerhaft in den Erstaufnahmeeinrichtungen bleiben und die benötigten 400.000 Sozialwohnungen lassen sich nicht innerhalb mehrerer Monate errichten.
Warten wir mal ab, was in den Wintermonaten geschieht, wenn eine Unterbringung in Zelten nicht mehr möglich ist.

Meine Wahrnehmung ist, dass die kritischen Gegenstimmen im Kern auch nicht das logistische Problem meinen (wenngleich sie es als Sachargument vor sich her tragen), sondern dass es eher um die Ressentiments, Ängste und unausgesprochenen Vorurteile gegenüber Angehörige anderer Ethnien, Religionen und Kulturkreise geht.
Was ist daran schlimm, wenn jemand sich dazu bekennt, dass er einen weiteren Zuzug von Muslimen im großen Stil ablehnt? Ist man dann gleich ein Rassist?
Wir sehen doch, was in den islamischen Ländern los ist: Keine funktionierenden Demokratien, keine Pressefreiheit, keine Achtung der Menschenrechte, keine Gleichberechtigung von Mann und Frau, ja noch nicht mal eine Solidarität mit den eigenen Glaubensbrüdern (!) aus Syrien, die sich auf den Weg zu uns machen, weil das steinreiche Saudi-Arabien nicht bereit ist, sie aufzunehmen.
Ich möchte nicht, dass die Probleme in diesen Ländern nach Europa getragen werden.
Unsere Politiker sind schlichtweg zu feige, derartige Konfliktfelder überhaupt nur zu benennen.
Wenn bspw. Kurden und Türken meinen, sich gegenseitig die Köpfe einschlagen zu müssen, dann sollen sie das bei sich austragen und nicht hier, denn es ist nicht unser Konflikt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Unsere Politiker sind schlichtweg zu feige, derartige Konfliktfelder überhaupt nur zu benennen.
Ich denke nicht, dass unsere Politiker zu feige sind. Sie haben nur die Intension, direkt nach dem Aufwerfen einer Frage auch sofort eine Lösung für das Problem anzubieten. Entweder sie selber oder zu mindestens ein anderer Politiker. Ist eine Lösung, die praktikabel und leicht zu vermitteln ist nicht greifbar verschweigt man das Problem lieber. Bei den Linken kommt noch erschwerend hinzu, dass nur gewisse Lösungen ideologisch annehmbar sind. Sie müssen pazifistisch sein und die Schuld an der Misere muss klar beim Westen zu finden sein d.h. der Westen muss agieren durch Aufnahme seiner "Opfer" oder Hilfeleistungen in den Heimatländer erbringen, ohne diese Länder zu bevormunden oder gar etwas aufzudrängen. Im Zweifelsfall ist das ziemlich schwierig, da die Wirklichkeit sich nicht immer nach der Theorie richtet.
 
Auch bei den Gastarbeitern, die in den sechziger und siebziger Jahren angeworben wurden, ging man davon aus, dass diese zurückkehren würden. Nur bei den allerwenigsten war dies jedoch der Fall.
Ich gehe davon aus, dass all jene, die jetzt in einem EU-Staat einen Asylantrag stellen, dauerhaft bleiben werden, zumindest die allermeisten davon.

Du erklärst zuviel.
Mach' es in 2'30.
Notfalls ohne O-Töne.

Ich sag's Dir in 3 Sekunden: "Ich will die Flüchtlinge nicht. Punkt."

Ganz einfach. Ganz klar.

In 4 Wochen ist die Stimmung längst gekippt. Das alberne Gutmenschen-Volk, das bei jeder beschissenen Kampagne der Medien dabei ist, ist dann längst weitergezogen. Da wird wohl irgendein Schiff auf dieser Welt umgekippt sein. Oder irgendein blödes Kraftwerk ist explodiert. Sie sind ja so gut, und sie können nicht überall sein! Mit ihren Decken, ihren alten Kleidern und Schuhen, mit ihrem bescheuerten, mitleidigen Blicken und ihren Schuldgefühlen. Vor allem ihren Schuldgefühlen. Und dann steht da irgendein schlechtbezahlter Reporter irgendwo am Arsch der Welt und ist ganz aufgeregt, weil er für 5 Minuten wichtig sein darf.

Das ist Journalismus. Und Betroffenheits-Kacke. Und zwar in Reinform.

Wenn ich ein Glas mit Cola ans Fenster stelle, dann kommen Wespen. Will ich die?
 
Du erklärst zuviel.
Mach' es in 2'30.
Notfalls ohne O-Töne.

Ich sag's Dir in 3 Sekunden: "Ich will die Flüchtlinge nicht. Punkt."

Ganz einfach. Ganz klar.

In 4 Wochen ist die Stimmung längst gekippt. Das alberne Gutmenschen-Volk, das bei jeder beschissenen Kampagne der Medien dabei ist, ist dann längst weitergezogen. Da wird wohl irgendein Schiff auf dieser Welt umgekippt sein. Oder irgendein blödes Kraftwerk ist explodiert. Sie sind ja so gut, und sie können nicht überall sein! Mit ihren Decken, ihren alten Kleidern und Schuhen, mit ihrem bescheuerten, mitleidigen Blicken und ihren Schuldgefühlen. Vor allem ihren Schuldgefühlen. Und dann steht da irgendein schlechtbezahlter Reporter irgendwo am Arsch der Welt und ist ganz aufgeregt, weil er für 5 Minuten wichtig sein darf.

Das ist Journalismus. Und Betroffenheits-Kacke. Und zwar in Reinform.

Wenn ich ein Glas mit Cola ans Fenster stelle, dann kommen Wespen. Will ich die?
Im Grunde genommen hast Du, zu mindestens, was den Teil, den man unter die Überschrift "Die Karawane zieht weiter" zusammenfassen könnte, Recht. Wenn irgendwo ein Erdbeben viele Leute verschüttet, ein Vulkan ausbricht oder Waldbrände oder (Herbst)stürme toben werden die Helfer teilweise dorthin reisen. Auch ist es natürlich jedem unbenommen zu sagen, ich will mit Flüchtlingen nichts zu tun haben und schon gar nicht helfen. Zum anderen muss man allerdings sagen, dass Betroffenheit einfach auch zum Journalismus dazugehört, denn bei den vielen tausenden von Medien muss eine gewisse Verbindung zwischen Leser, dem Medium und dem Inhalt, der vermittelt werden soll, hergestellt werden. Sonst kauft niemand die Zeitung oder Zeitschrift. Dort kommt dann das Thema Flüchtlinge im Moment natürlich auch vor.
 
Zum anderen muss man allerdings sagen, dass Betroffenheit einfach auch zum Journalismus dazugehört

Leider falsch. Journalismus ist Berichterstattung. Und kein Wort - kein einziges Wort! - über arme Menschen in aussergewöhnlichen Situationen möge über meine Lippen kommen! Journalisten berichten. Ende. Herzlos? Mag sein, aber es ist ihr Job, herzlos zu sein. Das wird leider derzeit komplett vergessen.
 
@Spectra Color: Starke Worte, aber in einem Punkt muss ich Dir uneingeschränkt zustimmen: Wir Deutschen haben offenbar einen Schuldkomplex!
Kein Land in Europa verhält sich in der derzeitigen Flüchtlingskrise so wie Deutschland, mit Ausnahme von Schweden.
Alle sind darauf bedacht, sich vor einem übermäßigen Zustrom von Menschen aus islamischen Ländern zu schützen, nur Deutschland weist niemanden, der Asyl beantragt, ab.
300.000 Anträge stapeln sich bereits beim Bundesamt für Migration und täglich werden es mehr; wir wissen gar nicht, wer sich gegenwärtig alles in unserem Land aufhält.
Und dann kommt Mutti Merkel daher und befeuert auch noch mit ihren unbedachten Äußerungen diese Entwicklung.
Ich glaube nicht, dass wie Deutschen empathischer sind als Franzosen, Belgier, Ungarn oder Tschechen; vielmehr tragen wir einen Schuldkomplex mit uns herum, der seine Wurzel in der Auseinandersetzung mit dem Dritten Reich hat: Erst haben wir Krieg, Not und Leid über die Welt gebracht und nun meinen wir, sie retten zu müssen. Genau das wird uns noch einmal teuer zu stehen kommen, dann werden diejenigen, die sich jetzt weigern, eine ähnliche politische Linie zu verfolgen, über unsere Probleme lachen, da wir sie uns selbst ins Haus geholt haben.
Deutschland kann unmöglich alle Probleme dieser Welt lösen.
Ich bin der Meinung, dass die Lage der Flüchtlinge aus der syrisch-irakischen Bürgerkriegsregion verbessert werden sollte, jedoch keineswegs dadurch, indem wir sie dazu einladen, hierher zu kommen.
 
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Leider falsch. Journalismus ist Berichterstattung. Und kein Wort - kein einziges Wort! - über arme Menschen in aussergewöhnlichen Situationen möge über meine Lippen kommen! Journalisten berichten. Ende. Herzlos? Mag sein, aber es ist ihr Job, herzlos zu sein. Das wird leider derzeit komplett vergessen.
Es geht gar nicht um Herzlosigkeit, sondern um die verkaufte Auflage. Was nützt es, wenn objektiv berichtet wird und (kaum)keiner interessiert sich dafür. Ein extremes Beispiel ist die Regenbogenpresse. Da ist, zu mindestens auf der Titelseite, jedes zweite Wort "Drama", "schrecklich" oder ähnliche stark übertrieben emotionale Begriffe, die im Innenteil zwar in der Regel relativiert werden. Das merkt der Leser aber erst, wenn er das Blatt bereits gekauft hat und spätestens bei nächsten Kauf des Blattes hat er die "Enttäuschung" schon wieder vergessen. Auch andere weniger einfach gestrickte Medien müssen emotional berichten, um ihre Leserschaft bei der Stange zu halten.
 
Starke Worte, aber in einem Punkt muss ich Dir uneingeschränkt zustimmen: Wir Deutschen haben offenbar einen Schuldkomplex!

Du bist SUPERMAN of EUROPE.
Gleichzeitig bist Du der Enkel der Nazis.

DAS nenne ich mal ein schweres ERBE.

Das ist einfach? Sicher nicht. Du schwankst.

Was rettet Dich? Die Bevölkerung. Warmherzig. Hilfsbereit. Schleppt Tonnen von Lebensmitteln und Schuhen an die Bahnhöfe.

Aber damit es es auch getan. Die hier Ankommenden haben wenig Vorschuss. Sie müssen sich integrieren, sonst geht es böse aus. Sehr böse. Das sollte man respektieren, wenn man "Refugee" ist. Besser noch heute.
 
Auch bei den Gastarbeitern, die in den sechziger und siebziger Jahren angeworben wurden, ging man davon aus, dass diese zurückkehren würden. Nur bei den allerwenigsten war dies jedoch der Fall.
Das weiß ich nicht. Die Zahlen, die ich dazu mal gesehen habe, waren mir viel zu diffus.
Allerdings gehe ich auch davon aus, daß die meisten Flüchtlinge des Jahres 2015 völlig andere Absichten haben als die Gastarbeiter 1966. Wenn wir mal die wilden Jahre um 1992 rum nehmen, als Deutschland mit europäischen Flüchtlingen geflutet wurde, dann kann man zumindest da feststellen, daß überraschend viele wieder in ihre alte Heimat zurückgekehrt sind. Ich nehme das mal als optimistischen Ansatz.

In Syrien und weiten Teilen des Irak herrscht Bürgerkrieg, wobei die Lage in Syrien ganz besonders verfahren ist: Weder Baschar al-Assad und noch weniger der IS genießen Sympathien in großen Teilen der Bevölkerung. Eigentlich müssten beide aus dem Land geworfen werden und dann ist auch noch nicht sicher, was an deren Stelle treten soll. Wir haben doch die Entwicklung in Ägypten gesehen: Endlich hatten die Ägypter freie Wahlen erstritten und sofort wurden die radikal-islamischen Moslembrüder mehrheitlich gewählt, die sich unmittelbar daranmachten, die Scharia einzuführen. Da stelle ich mir die Frage, wie "demokratiefähig" weite Teile der islamischen Welt sind.
Eigentlich gar nicht, aber die Frage ist falsch gestellt.
Eine der bizarrsten Eigenschaften des Islams ist, daß es noch viele Gläubige gibt, die an der Einheit von Kirche und Staat festhalten, obwohl seit Mohammed jeder Obermotz gezeigt hat, daß sie so nicht funktionieren kann. Die Zersplitterung in unzählige Untergruppen tut dazu ihr Übriges. Versteht man den Islam abstrakter, so wie man in unserer heutigen Demokratie auch die Aussagen des Christentums abstrakter begreift, um nicht ständig mit den Erkenntnissen der Wissenschaft zusammenzurasseln oder Holz für den nächsten Scheiterhaufen sammeln zu müssen, klappt das alles wunderbar. Muslime sind durchaus fähig, sich in einer demokratischen Ordnung zurechtzufinden, ohne ihren Glauben völlig zum Teufel zu jagen. Sie brauchen nur eine liberalere Einstellung, und die findet sich nicht in allen muslimischen Gruppierungen. Am wenigsten beim IS.

Was können wir im Westen dafür, wenn islamische Länder nicht in der Lage sind, rechtsstaatliche Strukturen einzuführen?
Na ja, welche Verantwortung trägt derjenige, der am liebsten mit demjenigen Geschäfte macht, der auf die jeweilige Staatskasse zugreifen kann?

Der Verweis auf den Waffenhandel ist zwar vom Prinzip her richtig, dennoch aber extrem naiv: Wenn der Westen keine Waffen liefert, dann tun es eben Russland und China, die neben einem ökonomischen auch noch ein strategisches Interesse haben, in möglichst vielen Regionen der Welt präsent zu sein (siehe die derzeitige Unterstützung Assads durch Putin).
"Waffe" ist nicht gleich "Waffe". Wenn man einen anderen umbringt, dann doch bitte mit der nötigen Präzision und Zuverlässigkeit. Von Russland oder China werden die einschlägigen Länder ebenfalls Waffen bezogen haben (wobei meine Spekulationen eher in die Richtung gehen, daß über Saudi-Arabien eine Menge abgewickelt wird), allerdings wahrscheinlich in anderen Kategorien (Luftwaffe) oder Preisklassen als von den Deutschen. Gutes deutsche Wertarbeit genießt auch im Waffensektor immer noch einen guten Ruf.

Ich hoffe, Du behältst mit Letzterem recht.
Mit Blick auf Frankreich und Schweden habe ich da meine Zweifel. Dort funktioniert die Integration von Muslimen gerade nicht, siehe folgende Dokumentation: http://www1.wdr.de/fernsehen/dokume...ich-bin-nicht-charlie-paris-banlieue-100.html
Und auch in Deutschland gibt es vergleichbare Probleme: http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/2480124
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/2480124
Ich kenne auch solche Berichte, bin allerdings eher der Meinung, daß diese Entwicklungen mehr mit dem Zeitgeist zu tun haben.
Der normale Muselmann hockt seit Jahrhunderten in Frankreich, hat dort Moscheen gebaut und sich in die Kultur mit eingebracht. Über die meisten Jahre hat man friedlich nebeneinander gelebt, aber trotzdem ist die Geschichte nicht ganz frei von Knatsch. Kann man übrigens auch locker auf Spanien oder Portugal übertragen. Im Augenblick kochen diese Differenzen wieder hoch. Das schiebe ich allerdings deutlich eher dem aktuellen Umgang mit den Muslimen in die Schuhe als der Religion des Islam. Ich hab' vor Jahren mal in einer Biographie über Anne Frank einen guten Satz gefunden, den ich später sinngemäß aus Max Frischs "Andorra" herausgelesen und sogar vor kurzem in "Georg Kreisler gibt es gar nicht" über dessen Familie gehört habe: "Otto Frank [Annes Vater] war kein Jude, er wurde zu einem gemacht". Ich glaube, daß wir dieses Phänomen gerade mit den Muslimen noch einmal erleben: die Vorurteile werden so laut und der Druck so groß, daß sich Menschen, für die ihre Religion schon längst keine bedeutende Rolle mehr spielt, plötzlich in der Rolle des Außenseiters wiederfinden, sei es aus Trotz, aus einer inneren Protesthaltung heraus, aus Stolz auf die eigene Abstammung oder was auch immer. Ich kann jeden Muslimen verstehen, der sich nach Charlie Hebdo in einer großen Zwickmühle sah, weil er die Anschläge verurteilte, die Gründe dafür allerdings nachvollziehen konnte.

Mir ist die Zukunft jenes Landes, in dem ich meine Kindheit erlebt, in dem ich die Schule besucht und studiert habe, keineswegs gleichgültig.
Mir auch nicht, aber gerade deshalb wehre ich mich doch nicht gegen Entwicklungen. So wie gestern wird's nicht mehr; das Morgen läßt sich noch mitgestalten.

Die Lebensbedingungen in den Flüchtlingslagern in der Türkei, im Libanon und in Jordanien verbessern und gleichzeitig die Außengrenze der EU für Flüchtlinge schließen. Wer sich dennoch auf den Weg nach Griechenland, Italien oder Malta macht, kommt in ein Sammellager und wird nach einer gewissen Zeit in eines der türkischen, libanesischen oder jordanischen Lager zurückgeschickt. So könnte bspw. eine humane Lösung aussehen.
Nehmen wir mal an, ein türkischer Forenuser würde als humane Lösung vorschlagen, daß Deutschland umgehend 30 Millionen Flüchtlinge aufnehmen sollte. Würdest Du dem zustimmen? Das ist die in Relation zur Bevölkerungsgröße gesetzte Anzahl von Flüchtlingen, die Du gerade dem Libanon zumuten möchtest.

Gruß
Skywise
 
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