Kriterien für Veränderungen beim Radio

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AW: Kriterien für Veränderungen beim Radio

Nun ist es ja aber auch nicht so, als wenn sich scheidende Moderatoren nie, nie, nie, nie verabschieden würden. Gerade beim Lokalradio, wo die echte Hörernähe ja eh größer ist/sein sollte, habe ich das schon öfter mitbekommen.

So erinnere ich mich vage an eine "This is your Life"-artige Morgensendung bei irgendeinem OWL-Lokalradio vor etlichen Jahren, als der Morgenmoderator ging. Und als bei Charivari München 2001 das Team Ranzinger/Meinzinger aus dem Morgen "verbannt" wurden, wurde das auch on-air mit viel Melancholie und Nostalgie thematisiert.
 
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Ich kann mich noch an die letzte Top 20 Show mit Tommy Vance erinnern, an die letzte Housewifeshow auf BFBS mit Richard "Asters" Astbury (da wurde tränenreich "Last Song Together" von NEIL SEDAKA gespielt), an die allerletzte "Mal Sondocks Hitparade" - das waren für mich bewegende Momente im Radio. Bei den heutigen Dudelfunk-Mods ist es mir eh wurscht, wer da hinterm Mik steht - die sind eh alle auswechselbar und nur selten echte Persönlichkeiten. An diese habe ich auch keine "Hörerbindung". PS: Besonders tränenreich war der sehr bewegende Abschied von Radio Luxembourg 208 Silvester 1991, da haben sich alle DJs bei den Hörern verabschiedet. Dabei war auch noch der große Stuart Henry, der zu dem Zeitpunkt noch kaum deutlich sprechen konnte (er litt an MS und starb kurz darauf). Das war das letzte Mal, wo ich einige meiner Helden noch mal hören konnte.
 
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aber wie sagte mal ein amerikanischer Berater zu mir: "Why do you care so much? It´s just a fucking radiostation."
Dann hofft mal, dass diese nette Attitüde im Lager der Macher und Berater bleibt und nicht auf Hörer und Werbekunden überschwappt.
 
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Was in UK oder USA in Sachen Radio läuft, muss nicht zwangsweise gut sein. Und eine Entschuldigung/ Erklärung für unmenschelndes Radio ist das bei weitem nicht. Es hat auch nix mit Romantik zu tun, wenn ich fordere, das das Radio wieder menscheln soll. Auch in anderer Hinsicht. Auch wenn Kommerzradio den Kommerz in den Vordergrund stellt, heisst das nicht, das man on Air offensichtlich, ganz offensichtlich, den Hörer als Zählvieh darstellen lässt. Man kann es, wenn dem schon so ist, auch etwas besser verpacken.
Ich glaube auch nicht, dass das Nicht-Verabschieden ein Formatradio-Problem ist, sondern insgesamt ein Kommerzradio-Phänomen.
Immer wieder wird durch Berater und Fachliteratur die Hörerbindung in den Vordergrund gerückt. Es gibt aber bei Kommerzsendern keine Hörerbindung. Und das ist schädlich für das Medium Radio. Und ich glaube immernoch, das sich das langfristig für Kommerzsender auch auswirken wird. Allerdings nur dann, wenn wenigstens die Öffis ein besseres Programm machen.
 
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scarecrow schrieb:
Ich kann mich noch an die letzte Top 20 Show mit Tommy Vance erinnern, an die letzte Housewifeshow auf BFBS mit Richard "Asters" Astbury (da wurde tränenreich "Last Song Together" von NEIL SEDAKA gespielt), an die allerletzte "Mal Sondocks Hitparade" - das waren für mich bewegende Momente im Radio. ..... Besonders tränenreich war der sehr bewegende Abschied von Radio Luxembourg 208 Silvester 1991, da haben sich alle DJs bei den Hörern verabschiedet. Dabei war auch noch der große Stuart Henry, der zu dem Zeitpunkt noch kaum deutlich sprechen konnte (er litt an MS und starb kurz darauf). Das war das letzte Mal, wo ich einige meiner Helden noch mal hören konnte.

Sicher, sicher. Da kann ich auch einiges beisteuern. Der Sendeschluß von EKR-European Klassic Rock 2001 war todtraurig. Dann gab es den 31. August 1974, als Holland die Straßburger Konvention ratifizierte, was das Ende der Seesender bedeutete (...nur Caroline machte natürlich weiter!). Die Menschen in Scheveningen schmissen ihre Transistorradios in die See, an Bord der Norderney rutschte man auf dem Boden aus vor lauter Tränen. In Großbritannien hatten sich 1967 bereits ähnliche Szenen abgespielt, als Stationen, wie "Big L" die Segel streichen mußten. Sogar die als eher behäbig verschrieenen Eidgenossen setzten alle Hebel (und sich selbst) in Bewegung, um die Schließung von "Radio 24" auf dem Pizzo Groppera zu verhindern. Ja, auch in Amerika gab es bewegende Abschiedsszenen (allerdings ohne Flennerei), als die Rock-Legende KFRC San Francisco in eine AC-Klitsche umformatiert wurde.

Wie gesagt, das war Radioromatik und ich will uns Radiofreaks nicht verübeln, ab und zu von diesen Zeiten zu träumen, in denen wir schließlich auch unsere ersten Vollräusche hatten und den ersten Sex...

Aber wie näselte schon Bob Dylan: The times, they are a-changing. In unserer Mulitimedia-Gesellschaft, in der die Menschen erwarten, immer und jederzeit zerstreut und informiert zu werden (Wobei die "Informationen" zu 75% aus hemmungslosem Stuß bestehen), nicht mehr bei EDEKA um die Ecke oder "Elektro-Lurch" einkaufen, sondern bei ALDI, Geiz, Geil & Blöd, ist es den Leuten einfach wurscht, ob irgendein Radioansager sich entschließt, lieber Versicherungen zu verkaufen. Ausnahmen: Die Honks, die noch immer nach Autogrammkarten fragen und natürlich wir Radiomacher.

Mir ist das US-Radio allerdings immer noch 1000x lieber, als der heimische Funk.
Heute morgen habe ich z.B. bei 98ROCK aus Tampa Bay allein in einer Stunde 12 Songs gehört, die hier keiner auch nur mit der Kneifzange anfassen würde, geschweige denn überhaupt kennt. Verpackt mit geilen Elementen und präsentiert von einem Jock, dessen Ansagen zur Stimmung der Musik passten. Das alles garantiert Tokyo-Stundenhotel-frei und ohne Servicebeiträge über Heizkostenersparnis und den neuesten Gossip über irgendwelche Politkaspereien. Diesen harten Tatsachen blicke ich blicke lieber bei der morgendlichen Zeitungslektüre ins Auge.
 
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"Aber GENAU DARUM geht es beim von dir so genannten "Kommerzradio"."

Erzähl mal Steinberg. Ich bin gespannt. Sicher wirste auf Gewinnspiele wie das Geheimnisvolle Geräusch verfallen. Das ist keine Hörerbindung, sondern -verarsche. Weil dort wenn überhaupt, nur einer gewinnt. Ansonsten kommt es darauf an, das möglichst viele Dumme anrufen, damit der Sender möglichst viel verdient. Und seit neustem verdient der Sender nicht nur am anruf, sondern auch an den Hörerdaten. Ansonsten dienen die Gewinnspiele weniger der Hörerbindung, sondern mehr der Tatsache, dass sie bei einer möglichen Befragung sagen, dass sie den Sender hören. Ob sie ihn wirklich hören, ist den Damen und Herren der Sender recht Wurscht. Nicht umsonst wird außerhalb der MA-Erhebungszeit, also zwischen 18 und 6 Uhr, selten noch Programm gemacht und noch seltener live. Das hat nix mit Hörerbindung zu tun.

Rösselmann: Ich sage nicht, dass alles, was in USA im Radio läuft, schlecht ist. Aber wir sollten uns doch bitte nicht an Negativbeispielen orientieren, wie sie scarecrow hier erörtert hat.
 
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Na die Werbezeitenkäufer werden sehr wohl an Hörerbindung (am liebsten zu besser verdienenden ;)) interessiert sein. Wie sonst soll ihre teuer platzierte Werbung ihren Effekt erzielen?
 
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@sachsenradio
ähem,
schön, wenn du dich so fein ereifern kannst, aber ich stelle klar, dass deine AUslassungen sich in keinster Weise auf irgendwas beziehen, was ich geschrieben oder gemeint hätte.
 
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Sachsenradio2 schrieb:
Aber wir sollten uns doch bitte nicht an Negativbeispielen orientieren, wie sie scarecrow hier erörtert hat.

Wieso Negativbeispiele? Das war eine emotionale Bindung an einen Jock bzw. an eine Radiostation, die viele Sender (Öffis und Private) heute nicht mehr aufbauen können, weil nur Plastikmoderationsmarionetten claimen, ab und zu sagen "Das war Juli mit Perfekte Welle im besten Mix bla bla blubb" und mit dem "mysteriösen Geräusch" penetrieren. Und zur Persönlichkeit des jeweiligen Moderators gehörte auch die Musikauswahl. Man konnte John Peel von Terry Wogan unterscheiden, man konnte Mal Sondock von Winfried Trenkler unterscheiden (beide WDR 2) Mag sein, dass Radio sich geändert hat, aber bestimmt nicht zum Positiven. Überall nur die selbe Grütze.
 
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Ich will's noch mal deutlicher sagen: Mir fehlen die Vielfalt und die Persönlickeiten! Ist mir egal, ob Kati und Kunze oder Kreeti und Pleti ne MoSho moderieren - sie sind allesamt nur "Ansageroboter". Und Steinberg sagte ja auch, dass eer persönliche Emotionen seinen Moderatoren untersagen würde. Traurig für die Radiolandschaft - man hätte so viel daraus machen können!
 
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Ich habe DSL-Flat und bin zum Glück nicht auf den Dudelfunk in Deutschland angewiesen. Manchmal bin ich mutig und höre in Sender wie "RPR1" oder Antenne Bayern rein - um mich wieder mit Grausen abzuwenden.
 
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Hast Du DSL-Flat? Dann liegt die Lösung Deines Problems im www.
In Deutschland kannst du lange warten...

Da ist aber sehr traurig, dass ich sowas nur im Web bekommen kann. Gut wäre es, sowas auch mal im Auto oder in der Küche zu bekommen.
 
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Liebe Kalina,

Radio ist per se ein emotionales Medium, da es über den rein "akustischen Kanal" die Hörer erreicht. Rein biologisch gibt es eine direktere Verdrahtung des Gehörten mit dem limbischen System im Hirn, weswegen akustische Informationen direkter mit Gefühlen bewertet werden. Das Auge ist ehr für´s Aufnehmen rationaler Fakten zuständig - "was ich schwarz auf weiß sehe..." Beides gilt natürlich nicht bei jedem und je zu 100%, klar.....
Insofern ist "Menscheln" im Radio automatisch dabei und sind Reaktionen wie Deine auf schnelle Veränderungen ziemlich normal.
Die Frage ist zudem berechtigt, ob Reduktion von Hörern zu Handelsgrößen der Wirtschaft auf Dauer gut geht..... bis jetzt jedenfalls hat niemand den Gegenbeweis angetreten - irre ich mich ?

Noch was : WDR 2 hat als Zielgruppe Hörer mit höherem intellektuellen Anspruch, und das ist keinsfalls die Mehrheit der Bevölkerung. Die Aufmachung einer gewissen Zeitung mit großen BILDern beweist das sozusagen täglich, aber so wird halt viel Geld bzw Umsatz gemacht....
Solange Werbekunden das laufende System so abnehmen und per Telefon abgefragte Hörerzahlen als heiliger Maßstab akzeptiert werden, wird diese "Ramsch-Kultur" des schnell & billig auch weiter laufen. Das mag man bedauern, aber jeder kann ja selbst auswählen und andere Sender suchen per Internet/Sat usw...
 
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scarecrow: Hab mich vertan, sorry. Und gebe dir Recht.
sachsenradio
ähem,
schön, wenn du dich so fein ereifern kannst, aber ich stelle klar, dass deine AUslassungen sich in keinster Weise auf irgendwas beziehen, was ich geschrieben oder gemeint hätte.



Steinberg: Geht es ausfürhlicher? :confused: :confused: :confused:
Ich hab ja nach Erläuterungen deinerseits gefragt.

Ansonsten traurig, wenn sich hier der ein oder andre bedingungslos dem Diktat anderer (Berater?) unterwerfen und noch nicht mal ne Begründung dafür liefern.
Und der Schlüsel liegt tatsächlich bei Personalities.
Ich ereifer mich nicht, ich argumentiere. Und habe in Bezug auf Steinberg den Eindruck, dass man in dieser Angelegenheit mit ihm nicht diskutieren kann.
 
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Tweety schrieb:
Da ist aber sehr traurig, dass ich sowas nur im Web bekommen kann. Gut wäre es, sowas auch mal im Auto oder in der Küche zu bekommen.

Naja, schließlich gibt´s ja auch kein Bier auf Hawaii (Stimmt das eigentlich?:wow: ). Für die Küche empfehle ich Funkboxen (die kann man auch ins Bad stellen, ins Schlafzimmer, in den Keller, auf die Terasse). Und im Auto höre ich eh lieber den Sound meines Sechszylinders!:D
 
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Radioman2000 schrieb:
Es sind leider immer wieder irgendwelche Gesellschaften, die sich in Radiosender einkaufen (z.B. RTL Gruppe). Die wollen das Programm so gestalten wie sie meinen (Einheitlich), wollen Geld einnehmen ohne Ende und schon sendet ein Sender nur noch Musik, kürzt die Nachrichten, hat keine Beiträge mehr und die Moderatoren claimen nur noch durch die Gegend.

Beispiel: Hit-Radio Antenne. Hier ist das Ende der 90er getan worden. Alle guten Leutchen haben den Absprung geschafft (also die, die es wollten - z.B. Jens Krause u. Rainer Ballin). Prompt ist der Sender so gut wie Pleite und wird komplett auf Sparflamme gefahren. Der Plan der Big-Bosse ist also nicht aufgegangen. Ein neuer Programmchef muß her, weil der alte hat ja nichts getan! Dieser ist jung und unerfahren, schmeißt alles voller Engagement um, aber es hilft nix. Der nächste kommt, macht wieder nur Scheiße. Und das geht so weiter! Antenne hat nun erstmals zugegeben, daß sie Hörer verloren haben. Das ist der erste Schritt zur Besserung - möge man annehmen. Aber Antenne macht noch einen Schritt weiter. Die Comedies sind die der RTL-Gruppe und die Claims (Bsp: Die meisten Infos und Freitickets) sind auch von RTL.

Wie soll so was weiter gehen?


was schreibst du denn da für einen sülz?
was haben rainer ballin und jens krause zu dem zeitpunkt gemacht, als antenne das erste mal an ffn vorbeizog?

was haben sie 2 jahre später gemacht?

wie lange dauert jetzt der abflug von antenne gegenüber ffn und wie lange sind die beiden nicht mehr da?

das hat doch keinen zusammenhang, was du da schreibst!
 
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Sachsenradio2 schrieb:
sIch ereifer mich nicht, ich argumentiere. Und habe in Bezug auf Steinberg den Eindruck, dass man in dieser Angelegenheit mit ihm nicht diskutieren kann.
Jetzt aber mal ganz brav wieder in den Trab zurückgaloppiert.
Du fragst nicht, du ereiferst dich, ich sag was allgemeines, du erzählst von Gewinnspielen und fährst irgendwohin ab.

Wenn du mich was gefragt haben solltest, muss ich es wohl übersehen haben. Dann frag doch bitte nochmal, damit auch ich es verstehe...
 
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oh mann,
zitieren ist nicht deine Stärke oder? Wo steht da, dass ich "Persönlichkeit" verbieten wollen würde? Wo bitte? Hm?
 
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Nein, Steinberg, zitieren ist nicht meine Stärke. (ich habe lediglich deine wörtliche Rede übernommen) Aber allein die Tatsache, dass du als "Macher" einem Mod "strikt verbieten" würdest, sich von den Hörern zu verabschieden, ist schon eine Beschneidung der Persönlichkeit des Mods. Und die -vielleicht tränenreiche- Verabschiedung eines Mods ist ein emotionales Element, das man gut finden oder schlecht finden kann. Ich habe ja auch lediglich gesagt, dass sich richtige Radiopersönlichkeiten nicht nur früher (auch Marc Goodier hatte es in seiner letzten BBC Radio One Top 40 gemacht) von ihren Hörern verabschiedet haben . Von diesen Plastikmods erwarte ich es tatsächlich nicht. Ist mir auch wie gesagt Banane , ob Kunze & Kati oder Kreti & Pleti die ständig wiederholten Claims ins Mikrophon brüllen.
 
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In keiner Firma wird ein Entlassener emotional verabschiedet.
Zumindest habe ich bislang drei solcher Erfahrungen gemacht.

Ein viertes Mal bin ich gegangen, da gab es durchaus Emotionen. ;)
 
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