Radioempfang im Ernstfall – wie, was, wo?

AW: Radioempfang im Ernstfall – wie, was, wo?

Wenn ich mich auf dem Wasser befinde fürchte ich mich schon vor Böen ab Windstärke 7 aufwärts. Aber davor lasse ich mich nicht aus dem Radio warnen, das ist viel zu ungenau. Für solche Zwecke gibt es spezialisierte Funkdienste.
 
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Manche hier schreiben sehr naiv.

Wozu wird derzeit wohl über ein gemeinsames europäisches Raketenabwehrsystem diskutiert?

Warum gibt es wohl das satellitengestützte Warnsystem?

Warum gibt es in unsrer Stadt jedes Jahr im Oktober Sirenenüberprüfungen?

Warum gibt es immer noch funktionierende Schutzräume und Alarmpläne?

Wir haben den "ewigen Frieden" (Kant) noch nicht erreicht, da er ein utopischer Zustand ist. Die teilweise naiven Beiträge zeigen eher die Wichtigkeit dieser Diskussion. Ich rechne mit keinem Krieg in nächster Zeit, aber die Augen verschließen darf man eben auch nicht.
 
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Oh, schön das dieser Thread wieder belebt wurde.

Wir hatten seit 2008 eine Pandemie der WHO (Schweinepest), die bei echter Gefahr die gute Stimmung aus dem Lükex 07 zur Makulatur gemacht hätte.

Auch sind mir die Bilder aus Japan noch im Kopf. Die Schlammlawine kostete über 10.000 Menschen das Leben und Tepco zeigt, das man gar keine ad hoc Evakuierung nötig hatte - ist ja auch fast gar nichts passiert. Nun ist Japan recht gut vorbereitet auf Erdbeben und Naturkatasrophen.

Aus dieser Sicht ist die Energiewende auch ein echtes Sparpaket für die nationale Sicherheit - falls es irgendwo noch Jodtabletten in einem Bunker geben sollte...

Zur Information über soziale Netzwerke. Nette Idee, aber erst einmal muss man den Twitteraccount auch verfolgen bzw. bei Bundeskatastrophendienst auf "Gefällt mir" klicken. Das Handynetz hält in Ballungszentren noch nicht einmal Silvester oder die Verspätung aller Züge am Haupbahnhof aus. Zudem ist die Smartphonedichte noch im Anfangsstadium. Zudem lese ich ich doch nicht ständig adhoc alle Meldungen.

Evt. sollten alle Handynummern automatisch eine Notfall SMS zugesendet bekommen - sollte doch nicht so schwierig sein.
 
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Ob im echten landesweiten Katastrophenfall die komplexe Struktur der Handy- und Internetdienste noch hinreichend zuverlässig zur Verfügung steht, wage ich zu bezweifeln. Selbst die Zuführung zu den UKW-Sendern, die ja heute auch auf den verschiedensten Wegen erfolgt, erachte ich als vom Ausfall bedroht.

Deshalb könnte es sich eines Tages rächen, sämtliche Lang- und Mittelwellensender irgendwann komplett abgeschaltet zu haben, zumal die Wahrscheinlichkeit, dass wenigstens einer davon funktionsfähig bleibt, recht hoch ist.

Und nicht zuletzt wären diese Meldungen immer noch von jedem billigen Batterie- oder Kurbelradio zu empfangen.
 
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US-Heimatschutzministerin Napolitano hat vor zwei Wochen ähnlichen Quatsch verkündet wie den, den Herr Friedrich hier kopiert (oder muss man bei CSU-Franken nun sagen: "plagiiert"?). Bin ja mal gespannt, wie sich die Jugend über Twitter oder Facebook informiert, wenn aufgrund eines Stromausfalls die Router ausfallen, oder das Handynetz versagt (was heute schon an Silvester und bei wichtigen Fußballspielen öfters vorkommt).

Im Katastrophenfall sollen Sirenen informieren, dass etwas passiert ist, und der Rundfunk, was passiert ist. Das war vor 50 Jahren so, und ich sehe nicht, dass "moderne Technik" hier einen Vorteil brächte.
 
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... Selbst die Zuführung zu den UKW-Sendern, die ja heute auch auf den verschiedensten Wegen erfolgt, erachte ich als vom Ausfall bedroht. ...

Und nicht zuletzt wären diese Meldungen immer noch von jedem billigen Batterie- oder Kurbelradio zu empfangen.
Wenn es denn nur an der Zufuehrung hapern wuerde. Die viel groeßere Problematik sehe ich jedoch an dem Punkt gegeben, dass sich (vor allem des Naechtens) niemand in den Studios aufhaelt und/oder niemand "mal eben" On Air gehen kann/wird.
Es waere doch an den regionalen Anstalten, fuer entsprechendes Programm/ausreichende Besetzung rund um die Uhr Sorge zu tragen.
Ein Rechner informiert uns sicherlich nicht, wenn im Nachbardorf gerade ein "Super-Gau" von statten geht. Oder?
 
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Bei Ereignssen, die von solcher Tragweite wären, würde man eh auf bundesweite Programme ausweichen, da die kleineren Stationen selbst mit bemannten Betrieb nicht so schnell an die Aktualität kommen, da man auch nur auf die Anlieferung angewiesen ist. MDRinfo z.B. versorgt durch seine 24 h besetzte Redaktion einen Großteil der hiesigen Infowellen, so dass man im Fall der Fälle auf diese zurückgreifen sollte/müsste/würde.
 
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Im Katastrophenfall sollen Sirenen informieren, dass etwas passiert ist (...) Das war vor 50 Jahren so, und ich sehe nicht, dass "moderne Technik" hier einen Vorteil brächte.

Das haben die fuer die Instandhaltung von Sirenen zustaendigen Behoerden in zahlreichen Staedten und Kreisen nicht so gesehen und schon vor weit ueber einem Jahrzehnt aus Kostengruenden damit begonnen, Sirenenuebungen einzustellen und Sirenen abzubauen. In der Naehe von Kernkraftwerken und manch bayerischen Landkreis ist allerdings alles beim Alten...
 
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Da werden nur die guten alten Lautsprecher in den Fahrzeugen der Polizei helfen, sofern sie noch durchkommen.
Irgendwie scheint jede Vorstellung von "echten"Katastrophen in der schönen WEB 3.0 Welt zu fehlen.
 
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Und nur nebenbei: In Südtirol (Bozen) gab es im Herbst letzten Jahres eine Übung des Zivilschutzes in Zusammenarbeit mit zumindest einer Rundfunkstation. An einem Vormittag wurde der Bevölkerung die Bedeutung der Sirenensignale im Radio (auf Deutsch und Italienisch) erklärt und was dann zu tun ist - Radio einschalten.

Gleichzeitig liefen halt die Sirenen auf den Dächern überall in Südtirol an. Es wurde dabei im Radio immer wieder darauf hingewiesen, daß es sich um eine Übung handelt, nur damit niemand aus Sorge die Notrufnummern anruft - oder sich in "Vollschutz" mit seinen Angehörigen in einem abgelegenen Bergwerksstollen verkriecht...

Lange her.

Gestern war es wieder soweit, nur leider habe ich das nicht vorher gewußt. Ich war auf der Brennerautobahn in Richtung Bozen unterwegs. Ich wollte den Akku meines Recorders für den "SWR1-Hitwoch" fitmachen und habe daher Ö3 "nur" über die UKW-Sender der RAS gehört, nicht über DAB. (Über DAB hätte ich problemlos "Zurückspulen" und "Aufnehmen" können...)

Um 10:25 Uhr heulten offenbar alle 400 Sirenen im Land. Das Ö3-Programm (alle Rundfunk-Programme in Südtirol?) wurden (offenbar zentral) unterbrochen und die Zivilschutzbehörde sagte, daß dies ein Probealarm ist.

Jetzt war auch ich munter. Nur leider (etwa 30 Minuten) zu spät, um von der Autobahn abzufahren, um einen "O-Ton" (von den Sirenen an einer Feuerwache oder Rathaus) einzufangen. Scheiße!


25 Minuten später klang das im "Südtirol-Journal" auf "Südtirol 1" über DAB (ich sage das nur wegen der "Kanalungleichheit" und wegen des fürchterlichen "Zischelns", welches nicht von mir stammt) so:
 
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Was soll denn schon heutzutage Schlimmes passieren, für das es eine SMS-Übertragung an jeden Bundesbürger bedarf?

"Achtung, Achtung! Bitterfeld wird soeben von Außerirdischen angegriffen. Zu Hilfe, zu Hilfe! ---Diese SMS wurde Ihnen präsentiert von den TEVK* Versicherungen---"


*Name geändert.



Notfälle, bei denen der deutsche Bundesmichel bestürzt wäre, wären entweder, wenn die Sportschau abgesetzt oder wenn die Bildzeitung eingestellt wird.
 
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Chemieunglück, Reaktorunfall, Giftgasanschlag, ...

Die Zivilschutzmeldungen werden auch über die RAS-Sender ins laufende Fernsehprogramm eingeblendet.
 
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Das System KATWARN greift diese Idee auf und wird aktuell in Osfriesland und Frankfurt getestet.

KatWarn kommt auch nach Berlin:
http://www.berliner-feuerwehr.de/fi...2012/120612_Presseinfo_KATWARN-TdoT_FOKUS.pdf

Allerdings werden nicht alle Handys einer Region gewarnt. Sondern vor der Katastrophe muss man sich angemeldet haben und seinen Aufenthaltsort per Postleitzahl mitgeteilt haben. :eek:
Und wenn das Handy aus, stumm, im Flug- oder Bitte-nicht-stören-Modus ist, geht die WarnSMS selbstverständlich unter.
 
Und schon in meiner Stadt gibt es drei Postleitzahlen. Bei einer wohne ich und bei der anderen arbeite ich. Bei der dritten halte ich mich dann und wann natürlich auch einmal auf. Dann habe ich bei der zuständigen Behörde nachgefragt, ob denn die betreffenden Meldungen zentral für die Stadt rausgehen. Dort wurde mir dann allerdings mitgeteilt, daß man mir das nicht genau sagen könne und ich, wenn ich auf Nummer sicher gehen möchte, mich für alle Postleitzahlen einzeln anmelden muß. Mit der Konsequenz, daß ich mich bislang noch gar nicht angemeldet habe^^.
 
Ja so etwas kommt davon, wenn die alten Hochwassermarken bei der Planung nicht beachtet werden. Es war aber nicht nur das Polizeiamt betroffen. Das MDR Funkhaus auf der Elbinsel Rotehorn musste auch geräumt werden. Das Radioprogramm kam ersatzweise aus dem Studio im Landtag, Sachsen - Anhalt - Heute wurde bei einem Medienunternehmen in Magdeburg produziert, die Zulieferung zum MDR - Programm, MDR um ElF, war nach Erfurt umgezogen. Das Radiohaus in Halle war zwar die ganze Flut im Betrieb aber unter erschwerten Bedingungen, Dixiklo und Kaffeewasser aus der Flasche.
 
Ich füge hier mal einen Link zu einem früheren Beitrag von mir ein
http://www.radioforen.de/index.php?...em-kalten-krieg-zwischen-1980-und-1984.32644/

Das es aber mit Warnungen im Katastrophenfall heute bei weitem nicht so klappt wie es sein sollte bewiesen ja Vorkommnisse während der Fluten.
Das militärische Konflikte heute anders geführt würden und nicht mehr in dem Maße das ... wie hier schon geschrieben ... früh um vier die Sirenen heulen weil der Russe ... oder Lichtensteiner (man muss ja alle gleich einschätzen:wow:) die Bundesrepublik mit einen Blitzkrieg angreifen ist klar.
Aber das es einen terroristischen Angriff mit Massenvernichtungswaffen geben könnte davor sind wir nicht geschützt.
ABER auf der anderen Seite funktioniert ja auch die Warnungen vor Geisterfahrern meist gut über die Wellen im Sendegebiet sehr schnell.
Ob es schlussendlich einen roten Knopf gibt der alle Sender sofort zu Reaktionen bring weiß ich nicht ... aber man darf auch nicht vergessen, für jeden Angreifer (von innen oder außen) ist es ein oberstes Ziel die Rundfunkmedien zu stören, zerstören oder besser in die eigenen Hände zu bekommen und das heute bei vielen Sendern Kollege Computer das sagen hat ......

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Lieber radiosüchtig als radioaktiv
*astranase*
 
Aber das es einen terroristischen Angriff mit Massenvernichtungswaffen geben könnte davor sind wir nicht geschützt.

Mach bitte halblang! Die "Massenvernichtungswaffen" stehen mit reichlich Gutachten und hochoffiziell seit Jahzehnten in der Landschaft. Ja, ich rede von Kernkraftwerken. Und laut Definition

http://de.wikipedia.org/wiki/Massenvernichtungswaffen

reden wir von "CBRN-Waffen", wobei das "R" in der Bezeichnung "andere Arten der radioaktiven Kontamination, vorrangig in Form einer radioaktiven Dispersionsvorrichtung (z. B. „schmutzige Bombe“)" meint.

Ein GAU in einem AKW in Mitteleuropa (da überwiegend westliche Windströmungen herrschen, sagen wir in Frankreich) und _wir_ werden übers Mittelmeer schippern und in Afrika als Flüchtlinge um etwas Hirsebrei betteln! Die Menschheit spielt wissentlich mit dem (nuklearen) Feuer, obwohl wir ganz genau wissen, daß der "Atommüll" noch für Millionen Jahre strahlt! Wie alt sind die ältesten Gebäude, die die Menschheit errichtet hat? 6000 Jahre? Und wie sehen die aus? Toll...

"Atommüll" muß für diese Zeit "wasserdicht" verpackt werden , sonst sprudelt in 20000 Jahren nicht "reinstes Quellwasser" aus den Brunnen der Bierbrauereien, sondern radioaktiv verseuchtes Grundwasser. Was sich die TEPCO in Japan in diesem Zusammenhang "leistet", ist eine Schande! Natürlich vermischen sich diese "paar" Tonnen radioaktives Wasser mit dem Ozean, aber letztendlich ist das das Eingeständnis, daß die Menschheit die Kernenergie nicht beherrscht!

Und wenn man in diesen Zeiträumen denkt oder gar "plant", dann darf man auch nicht die Tektonik vergessen. Wer in öfters in der Schweiz oder Österreich unterwegs ist, wird in Tunneln oder an anderen Bauwerken zur Felssicherung längst die überall angebrachten kleinen Laser-Reflektoren entdeckt haben. Damit lässt sich die Bewegung der Erde auf 1/100 mm genau verfolgen.

Und weil ich gerade bei den Tunneln bin: Seht ihr die Risse im Beton? Seht ihr die Wassereinbrüche? Diese Tunnel sind keine 50 Jahre alt. Bei Flirsch in Österreich an der S16, ist man gerade dabei eine Galerie zu "verstärken". Das wird kurzfristig helfen - sicherlich.

Aber auf lange Sicht (selbst nur 10000 Jahre), wird kein von Menschenhand geschaffenes Bauwerk im Fels ("Atom-Endlager") den gewaltigen Kräften widerstehen!


ABER auf der anderen Seite funktioniert ja auch die Warnungen vor Geisterfahrern meist gut über die Wellen im Sendegebiet sehr schnell.

Das Wort "schnell" ist in Bezug auf Falschfahrer überaus "relativ". Kommt halt darauf an, wo man sich gerade befindet...
http://www.radioforen.de/index.php?threads/schweizer-radio-drs.34074/#post-603508


Ob es schlussendlich einen roten Knopf gibt der alle Sender sofort zu Reaktionen bring weiß ich nicht ... aber man darf auch nicht vergessen, für jeden Angreifer (von innen oder außen) ist es ein oberstes Ziel die Rundfunkmedien zu stören, zerstören oder besser in die eigenen Hände zu bekommen und das heute bei vielen Sendern Kollege Computer das sagen hat ......

Ich als "Top-Terrorist" - ihr dürft mich auch "Carlos#8" nennen - will gar nicht an eure Sender. Wenn ich euch (deutschlandweit) den Strom abschalte, ist das viel effektiver und das Chaos vorprogrammiert.
 
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Ich als "Top-Terrorist" - ihr dürft mich auch "Carlos#8" nennen - will gar nicht an eure Sender. Wenn ich euch (deutschlandweit) den Strom abschalte, ist das viel effektiver und das Chaos vorprogrammiert.

Na na, bist Du noch zu Hause oder hat man Dich schon abgeholt? ... bei Deiner Skepsis wäre ich mit solchen Postings vorsichtig:D:D:D
.... aber bei meiner Signatur müssten wir uns schon verstehen:p

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*astranase*
 
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