Wie viel Potential hat das DAB+-Bouquet?

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Dass ffn und Co. DAB+ nicht wollen, liegt doch auf der Hand. Via UKW ist die Konkurrenz überschaubar. Würden sie auf DAB+ setzen, müssten sie sich mit mehr Konkurrenz auseinandersetzen.
 
Wäre vielleicht gar nicht so schlecht, wenn so einige Dudelsender nicht auf DAB+ wechseln bis UKW abgeschaltet wird ... Ich wäre dann sehr gespannt wie die das dann ihrer Hörerschaft erklären wenn sie in 11 Jahren sagen müssen, daß sie morgen nur noch im Internet zu hören sind ;)

Wie werden sich dann wohl die Hörer der Dudelsender entscheiden?
Auf Digitalradio wechseln und sich damit von ihrem Lieblingssender verabschieden oder auf Internet wechseln und die Mobilfunknetze zusammenbrechen lassen? o_O
 
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Ich bin für einen Verbreitungsweg, der uns Sender nach wie vor ohne vorgegebenen Zwang entscheiden lässt in welchem Radius wir ausstrahlen und das ohne Paketzwang und ohne vorgegebene Parameter. Ohne denkwürdige Pflichtverträge mit einem Zwangsplattformbetreiber.

Erstmal Danke für Deine Antwort. Zum Verständnis: Immer wieder wird auch der "Paketzwang" genannt? Ist das nicht mal wieder ein Vorwand? Was macht es für einen Unterschied, ob 50 Sender jeweils auf einem Programmplatz senden oder verteilt auf 4*12 bzw. 13? Ist doch beim Digital-TV ähnlich? Schwieriger wirds für Lokalradios, aber auch hier gibt es Lösungen, s.Schweiz oder ein Verbleib auf UKW

So lange es UKW gibt, sehen wir im Internet die ideale Ergänzung, den idealen verlängerten Arm unserer Grundversorgung in der digitalen Welt. Und das zu gut kalkulierbaren Kosten. Daher: Wir verschließen uns eben NICHT der digitalen Welt, wir wollen nur nicht die DAB-Technik, weil sie uns Radioanbieter behindert anstatt nach vorn treibt. Und weil sie ein Rückschritt, und kein Fortschritt der Entwicklung ist.

Das ist völlig unverständlich! Radio soll auf dem rückständigen UKW bleiben? Das kann doch nicht sein! Radio darf doch nicht die einzige analoge Insel bleiben, gerade im akustischen Bereich, wo die Digitaltechnik ihre Vorteile ausspielen kann. Mit UKW Radio kannst Du die Teenager ja schon heute nicht mehr abholen. Internetradio ist ja toll, aber die Türe der technischen Entwicklung vor der Terrestrik zuzuschlagen wäre ein fataler Fehler, der darin mündet, dass Radio immer mehr verkümmert und bald keine Rolle mehr spielt.

Wären wir jetzt alleine in unserer Haltung und wären 98 Prozent der Mitbewerber für DAB

Verstehe, die Taschen für die Entwicklung und den Aufbau können andere aufmachen, und wenns dann läuft setzt man sich bequem ins gemachte Nest... . Und das die Bürger noch keine 70% Zustimmung zeigen, liegt daran, dass sich die Privatsender insbesondere im Norden (leider erfolgreich) wehren.

Nennt mir ein Argument warum wir auf DAB Geld verbrennen sollen, ohne den Hauch einer Refinanzierungschance, zumal wir im Vergleich zu den öffentlich rechtlichen Mitbewerbern die Kosten ALLEINE tragen sollren? Und jetzt bitte nicht so was schwaches wie 'weil Deutschland nicht analog bleiben darf'??? Wer sagt das?

DOCH! Weil die Bürger dem UKW früher oder später den Rücken kehren werden, schon alleine deswegen, weil die Gerätehersteller nur für D UKW-Radios produzieren müssten. Schau Dich doch mal in Europa um... . UKW wird definitiv nicht überleben und die Sender die stur daran festhalten nach meiner Meinung über kurz oder lang auch nicht. Im Internet gehen sie in der Masse unter und UKW will keiner mehr hören. DIe einzige Möglichkeit noch gutes Geld zu verdienen wird DAB sein, nicht heute, nicht morgen, aber übermorgen. Das es Privatsender hier schwieriger haben, verstehe ich, aber gerade im Norden wird DAB ja nicht sooo teuer sein, kann mir nicht vorstellen, dass wir hier von ruinösen Tarifen sprechen...
 
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Es ist aber wirklich so, auch hier.

HALLO! Was soll denn das, Mann? Das ist einfach eine kindische 08-15 Aussage! Definiere "hier" bitte etwas genauer! Bei "Mischpultschorch" kann ich anhand seines Profils ja wenigstens noch einigermaßen einschätzen, in welcher Gegend er sich rumtreibt - Stuttgart.

Und ja, mir ist durchaus bekannt, daß DAB+ im Großraum Stuttgart (noch) nicht so richtig funktioniert! "Mischpultschorch" könnte das also auch wissen. Aber um das Problem zu erkennen, muß man zunächst einmal die "Scheuklappen" abnehmen!

Ich sags dir lieber gleich: Du hast hier gerade den Falschen erwischt. Und glaube bitte nicht, daß du mit deinem seidigen Gelaber - like this: http://www.radioforen.de/index.php?threads/dab-diskussionen-ohne-ende-es-reicht.37965/#post-665132 einen Thread einfach schließen kannst und so aus der Nummer rauskommst!

Ich stelle dir einfache Fragen und du antwortest - und von mir aus auch umgekehrt. Mehr ist nicht verlangt.


Was glaubst du, GSA? Habe ich dieses kleine Video nur wegen dir (um dich anzupissen?) aufgenommen oder habe ich einfach nur meine Hausaufgaben gemacht?

Ich kann dir sagen, warum ich dieses Video gemacht habe: Es hat schon ein paar Minuten zuvor in Hamburg auf UKW gezischelt. Und dann hatte ich halt den Gedanken: "Mach mal die Kamera bereit!" Mehr steckt nicht dahinter. Auf den Knopf drücken - Aufnahme läuft. Fertig.

Alle Leute hier im Forum wissen, daß man praktisch in jeder Stadt "Häuserschluchten" findet, wo UKW einfach nur "Scheiße" klingt, weil Reflexionen auf die Antenne treffen. Mit mehr Feldstärke (Sendeleistung) löst man des Problem natürlich nicht. Was soll ich dazu also noch sagen? Nur du scheinst das alles nicht zu wissen und kippts daher jede Menge verbale Gülle hier im Forum ab.


Mischpultschorch hat recht, die Technik taugt nichts.
Für diesen Spruch hast du sicher auch eine Erklärung parat, oder? Wenn nicht, dann ist dieser Satz auch nur wieder Gülle.


Aber gut, dass wir UKW haben...
Wenn ich etwas zu sagen hätte, hättest du mit Sicherheit kein UKW mehr! Sei froh, daß ich deinen PD nicht kenne...
 
@zwerg

Die GSA scheint leider immer noch nicht zu verstehen, dass sich DAB+ nach wie vor im Aufbau befindet.
Wäre der aktuelle Stand als "Endausbau" deklariert, könnte ich es vlt. noch verstehen, aber solange das Netz nicht fertig ist, macht es absolut keinen Sinn, darüber mit ihm zu disktutieren.

Da wir nun alle auch wissen, wo er seine Brötchen verdient, erst recht nicht. Selbst bei einem Vollausbau mit 200 Sendern und Vollausschlag in jeder Ecke würde er DAB+ entschieden ablehnen.
 
Man sieht ja am Analogen Kabel was passiert wenn niemand die Reißleine zieht.

Da spielen auch noch andere Faktoren mit. So haben die Kabelanbieter (in Front Kabel Deutschland und Kabel-BW) die Digitalisierung selbst durch das festhalten an der Grundverschlüsselung torpediert. Das kostete Aufpreis, das erforderte zertifizierte Beistell-Receiver weil die DVB-C-Empfänger in den TV-Geräten keinen Slot für eine Smartcard hatten und wozu? Um die selben Programme zu empfangen die es analog auch ohne den Murks auch gibt. Wer so was macht will keine Digitalisierung.
 
Heute früh fragte mich meine Mutter ernsthaft am Telefon, ob wir an Ostern "wieder in die DDR fahren". Ich glaube so ähnlich ist das auch beim Thema DAB+: Die "alten Hasen" müssen erst zurück treten, bevor die neue Zeit anbrechen kann. Mit den Zimmers, Schunks und Schwarzs dieser Welt wird es keine Bewegung hin zum Digitalradio geben. Verständlich, es gibt ja auch den Satz "never change a running system", und UKW ist nach wie vor "running", und wie!

Und so lange den Privaten nicht DAB+ durch neue potenzielle Geschäftsmodelle und Anreize schmackhaft gemacht wird, so lange wird sich nichts tun. Danke, Gegenstromanlage, du stehst mit deiner Meinung (leider) nach wie vor stellvertretend für gut 85 Prozent der deutschen Privatradio-Landschaft. Hier im Forum bist du so langsam aber sicher ein Außenseiter (mein Eindruck), in deinen Kollegenkreisen repräsentiest du aber (noch) eine breite Mehrheit.

Gefordert ist alleine die Politik. Es muss Geld her, egal wo. Ich habe volles Verständnis, wenn jemand aus dem Privatradio-Sektor sagt, er kann nicht in DAB+ investieren, so lange es keine Refinanzierungsmöglichkeiten gibt. Also: Eine Anschubfinanzierung muss her, und neue Geschäftsmodelle. Diese gehen nur mit Rückkanal per Internet. Das mag den einfachen Hörern hier nicht schmecken, sie sind aber eine Notwendigkeit um etwaige Investitionen auch zu refinanzieren.

DAB+ zur Ausstrahlung des Hauptprogramms, Internetradio für Zusatzangebote und das Internet/Apps als Rückkanal, das ist das Dream Team in der digitalen Welt. Es muss nur in die Köpfe der Macher rein. Und das geht offenbar nur, wenn die jetzige Radiomacher-Generation zunächst einmal zurück tritt.

Ach ja, die Privatradios sind nur der letzte Rattenschwanz einer Kette, die im Moment daran arbeitet dass der Hörfunk digital wird. Vor allem die Radiohesteller machen im Moment einen Riesenjob!

http://www.radio-wird-digital.de/vor-ort-bei-grundig/
 
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Das nutzt aber alles nix, wenn das Programmangebot (nicht mehr) stimmt. Und das tut es im BM schon lange nicht mehr, sorry.....

Was soll z. B. die Ausstrahlung eines katholischen und eines evangelischen Programms, welche im Grunde genommen nur aus Verkündigungen bestehen? Sorry, sowas interessiert die Wenigsten, diese Programmplätze könnte man besser ausfüllen.

Und über das "Langeweile-Programm" Absolut Relax braucht man auch nicht weiter groß zu diskutieren. Nee, so wird das nix mit DAB+!
 
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Das nutzt aber alles nix, wenn das Programmangebot (nicht mehr) stimmt. Und das tut es im BM schon lange nicht mehr, sorry.....

Was erwartest du denn??? Mit dem Start von DRadio Wissen wurde ein Großteil der Musikfarbe, die Absolut Radio hinterlassen hat, wieder gefüllt. Und nun macht auch Absolut Relax so richtig Sinn! Dazu das Schlagerparadies. Ich finde die Auswahl im "Bundesmuxx" ist schon sehr gut. Was jetzt noch an massentauglichen Programmen fehlt sind ein Sender für Oldies und einer für R'nB/Soul.
 
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Da gebe ich Dir ja teilweise Recht. Aber ich schalte im BM eigentlich nur noch Radio BOB ein, der Rest reißt mich einfach nicht vom Hocker!
 
welches gar nicht da sein dürfte, da die ZAK klar stellte, dass bei Formatänderung eine Ausschreibung nötig wäre, die nicht erfolgt ist. Man hat noch nicht mal einen Termin festgelegt, wann diese nun durchgeführt werden soll.

Da bist du nicht mehr up to date: Die ZAK hat es genehmigt, das Schlagerparadies darf dauerhaft im Bundesmuxx senden.
 
Da bist du nicht mehr up to date: Die ZAK hat es genehmigt, das Schlagerparadies darf dauerhaft im Bundesmuxx senden.

Doch, bin ich. Der Sendeplatz ist ihnen ohne ordentliches Verfahren zugeschanzt worden. Das ist mir nicht entgangen. Genau diese Vergabe-Willkür ist es ja, die ich kritisiere. Dabei wäre eine Ausschreibung eine echte Chance gewesen um herraus zu finden, wie viele Sender es noch gibt, die an einem Sendeplatz in einem nationalen Mux interessiert sind.
 
...und was hätte das bringen sollen? Die Risiken wären höher gewesen. Die Regiocast hat den Weg einer Ausschreibung stark kritisiert. Mit einem der größten Förderer von Digitalradio innerhalb der Privatsender sollte man es sich nicht verscherzen... .
 
Ich finde das Angebot im BM für meinen Geschmack völlig okay. BOB! höre ich praktisch nur noch und wenn ich mal Lust habe, dann auch Schlagerparadies und auch DLF/DKultur wenn ich mal ausführliche Nachrichten hören will.

Sport1.fm tut sein übriges dazu. Sogar Energy höre ich ab und an, wenn ich mal einen GUTEN (ok, kommt eher selten vor) Chart-Titel öfters hören will (z.B. seiner Zeit Avicii - Wake me up).

Mein Geschmack wird durch den BM größtenteils erfüllt. Nur ein guter Oldiesender fehlt noch. Aber wer weiß was kommt wenn der KissFM-Platz ausgeschrieben wird.
 
So glaubt Philipp von Martius, Geschäftsführer des Vermarkters Studio Gong, nicht daran, dass durch neue DAB+-Veranstalter und Programmangebote ein höherer Werbemarkt generiert werden könnte und begründete dies damit, dass der Radiomarkt ein "Käufermarkt" ist.
Quelle: http://www.teltarif.de/dab-dabplus-radio-br-auto-ukw/news/54852.html
Bis dahin kann ich dem ja zustimmen, der Werbemarkt kann nicht größer werden, weil die potentiellen Hörer nicht mehr werden oder plötzlich 4 Ohren hätten...

Aber die von Herrn von Martius genannte Alternative
andere Wege des Musikkonsums wie Internetdienste à la Spotify suchen anstatt sich neue Radios zu kaufen
ist nur für diejenigen interessant, die nicht über die laufenden Folgekosten nachdenken: Einmalinvestition versus dauerhaftes Abo. Zumal das Abo inhaltlich nicht das abdecken kann, was ein lineares Radioprogramm bieten kann. Und seine Werbezielgruppe erreicht er mit derartigen Mehrwertdiensten auch nicht...

Ich bin für einen Verbreitungsweg, der uns Sender nach wie vor ohne vorgegebenen Zwang entscheiden lässt in welchem Radius wir ausstrahlen und das ohne Paketzwang und ohne vorgegebene Parameter. Ohne denkwürdige Pflichtverträge mit einem Zwangsplattformbetreiber. Und mit technischen Parametern, die unser UKW-Sendegebiet mindestens abdeckt. Das was uns die Landesmedienanstalt in Sachen DAB angeboten hat hat zumindest bei uns zur Entscheidung geführt NICHT an dieser Technik teilzuhaben.
Dann setzt Dich für DRM+ ein. Da gäbe es keinen Ensemble-Zwang. Da würdest Du aber auch ohne jegliche Wahrnehmung durch Hörer Geld verbrennen... Für DAB+ gibt es -zumindest in bescheidenem Maße- inzwischen durchaus eine nennenswerte Endgeräteauswahl. Das Problem aktuell ist IMHO, dass große deutsche Autofirmen sich gegen die serienmäßige Ausstattung mit DAB+-Empfängern sträuben.
Eine Alternative zum Ensemble-Zwang wäre, einen alternativen Ensemble-Betreiber zu finden oder gar selbst einer zu werden und vielleicht Kooperationspartner finden, die anbieterseitig ein ähnliches oder angrenzendes Verbreitungsgebiet versorgen wollen, aber eine andere Zielgruppe haben, und keine Konkurrenz sind. Dann wäre es -zumindest aus technischer Sicht- auch mit DAB+ möglich, mit vergleichbaren Kosten gezielt ein gewünschtes kleines Sendegebiet abzudecken. Einen einzelnen lokalen DAB-Sender mit einem ganzen Ensemble zu betreiben muss nicht teurer, als UKW sein. Ist leider praktisch medienrechtlich derzeit hierzulande nur schwer umsetzbar, weil dem die Medienanstalten alles andere, als aufgeschlossen gegenüber stehen und den Ensemble-Betreiber vorgeben.
Wenn die Medienanstalt wirklich DAB+ auf die Spur bringen will, vergrößert sie die regionalen Verbreitungsgebiete auf DAB+ großzügig gegenüber UKW, so dass dann u.U. Programme für benachbarte Regionen in einem Ensemble sind (aber sicher nicht landesweit). Als Hörer entscheidet man sich dann für das Programm der Region, der man sich als mobiler Mensch eher zugehörig fühlt, auch wenn man aktuell sich eben nicht im Kernzielgebiet des jeweiligen Programmes befindet.

Nennt mir ein Argument warum wir auf DAB Geld verbrennen sollen, ohne den Hauch einer Refinanzierungschance, zumal wir im Vergleich zu den öffentlich rechtlichen Mitbewerbern die Kosten ALLEINE tragen sollren?
Ich denke, wenn öffentliches Interesse an der Etablierung von DAB+ besteht, muss da auch mittelfristig für den Simulcast finanzielle Unterstützung her, so dass Ihr für eine Übergangszeit diese Mehrkosten eben nicht alleine tragen müsst.

komisch, ich bin viel im Auto unterwegs und habe durchgängig sauberen Empfang auf UKW.
Bei den leistungsstarken Platzhirschen, also den bundeslandweiten Ketten klappt der Empfang ja meist auch. Aber wehe dem, Dich nervt der örtliche Hitdudle rund Du findest regional eine bessere Programmalternative beim Suchlauf...
Statt dessen setzt dieser unfassbare DAB+ Dreck in jeder zweiten Häuserschlucht aus. Als Fazit aus dieser Erfahrung wird das nächste Auto wieder ohne DAB-Baustein bestellt. Die 250 EUR Aufpreis sind woanders sinnvoller angelegt als in Elektronikschrott
Das liegt dann zum einen an der Firmenpolitik des Herstellers, der nicht möchte, dass Du DAB+ nutzt, sondern einen internet-basierten Mehrwertdienst abonierst, an dem er längerfristig mitverdienen möchte und Dir deshalb bei DAB+ nur suboptimale Qualität zu unverhältnismäßigen Zusatzkosten einbaut. Der oben zitierte teltarif-Artikel weist da auch mit drauf hin:
Die Technik gibt es weiter nur als Sonderausstattung, zu horrenden Aufpreisen von im Schnitt 400 Euro, da die Marktdurchdringung immer noch zu gering und die Aufrüstung zu teuer seien, so die Autobauer. Dem entgegneten einige Podiumsmitglieder, dass ein Digitalradio-Chip und damit die Aufrüstung nur wenige Euro kosten würden, was auch die satten Aufpreise nicht rechtfertigen würde.
Es kann aber auch noch daran liegen, dass Du eventuell in DAB+-technisch noch minderwertig versorgten Gebieten unterwegs bist.

Ich bin der Meinung das man anstatt über UKW Abschalten, erstmal die DAB+ Pflicht für jede UKW Lizenz einführen sollte. Man sieht ja am Analogen Kabel was passiert wenn niemand die Reißleine zieht. Jede Firma muss sich weiterentwickeln bzw. ihre Produkte um nicht unterzugehen. Nur unsere Privaten Sender setzten sich ins gemachte UKW Nest und würde am liebsten ihr lebenlang dort einfach Kasse machen.
In Bayern ist das seit gefühlt 5-10 Jahren so, dass Lizenverlängerungen der Privaten an "die Bereitschaft zur Ausstrahlung über digitale Verbreitungswege, sobald diese im Lizenzgebeiet verfügbar sind" (o.ä., Formulierung sinngemäß) gekoppelt sind.
So ist nun in 4 Ballungsräumen tatsächlich das dort verfügbare UKW-Angebot inzwischen komplett azuf DAB+ verfügbar.
(Es fehlen freilich die aus Nachbarregionen einstrahlenden UKW-Programme...) Die verbreitete Akzeptanz von DAB+ hat das hier aber auch noch nicht gebracht, weil eben nur bestimmte Ballungsräume versorgt werden, aber ein zunehmendes Interesse ist durchaus zu bemerken. Eine deratige Praxis bundesweit und in 5-10 Jahren hat sich DAB+ ohne UKW-Zwangsabschaltung durchgesetzt.

Was auch klar sein sollte DAB+ kann nicht ohne das Internet und genauso auch umgekehrt, eine Hybride Lösung wäre hier wirklich am angebrachtesten.
Meine Rede seit langem...
 
So glaubt Philipp von Martius, Geschäftsführer des Vermarkters Studio Gong, nicht daran, dass durch neue DAB+-Veranstalter und Programmangebote ein höherer Werbemarkt generiert werden könnte und begründete dies damit, dass der Radiomarkt ein "Käufermarkt" ist... Finger weg von unserem täglich Brot, Finger weg von UKW!!! ...

Herr Martius sagt doch klar und deutlich, dass er nicht an ein Überleben des UKW-Hitradiogeschäfts glaubt und die Kuh so lange melken will bis sie verhungert ist. Irgendwann zieht die in Deutschland beispiellos unattraktive Ultrakrzwelle absolut nicht mehr und dann steht ihr plötzlich mit leeren Händen da - im Netz seid ihr chancenlos und DAB habt ihr als kostenlosen Gegenentwurf nie kultiviert. Ich weiß, ihr lebt von der UKW-Hitdröhnung - aber wie lange lässt sich dieses Businesssmodell noch aufrechterhalten? Ist es tot kommt ihr nicht einmal mit dem aggressivsten Branding gegen die multinationale Konkurrenz an.

Soll etwa das jetzt gestartete lokale Privatradio Nienburg in ganz Niedersachsen zu hören sein? Was für ein Schwachsinn !!! Daher: Willkommen in Absurdistan. Aber die Sender und unser Verband sind stark genug, und bislang hat die Politik auf uns gehört und wird das auch weiter tun! Wir sind nicht gegen die Digitalisierung des Hörfunks, die ist nötig und wird irgendwann auch kommen. Aber wir sind gegen DAB als Technik für diese Digitalisierung.

Habt ihr noch immer nicht begriffen, dass DAB vorerst nur eine Begleittechnologie ist, die sukzessive ausgebaut werden kann sobald neue Frequenzen und aufnahmefähigere Multiplexe auf Sendung sind? Ist euch nicht klar, dass man sich bereits heute eine digitale Marke aufbauen muss, die dem anspruchsvolleren Hörer der Zukunft, der sich mehr oder weniger mit Youtube, Audiostreaming und Spartenvielfalt sozialisiert hat ein überzeugendes Rundum-Paket präsentiert, das ihm die Auswahl aus mehreren musikalischen Basisangeboten bietet, die ihn zum längeren Verweilen und Wiederkehren einladen?

Euer UKW-Geschäftsmodell lebt von der Alternativlosigkeit technologisch unterversorgter oder unflexibler Hörer, die man mangels Auswahl mit den immer gleichen Titeln zur Weißglut treiben kann, weil sie bis dato schicksalshaft ans Medium gebunden sind. Das Publikum von morgen wird diese Sperenzchen nicht mehr mitmachen und mit der Hörerdrift in Richtung netzgebundene Medien wandern auch die Werber ab; der Minutenpreis verfällt und das UKW-Radio alter Schule wird binnen kürzester Zeit unrentabel. Da kann die MA noch so irre Phantasieblüten treiben, am Ende zählt nur der Cash.

Welche Vorstellungen habt ihr eigentlich von der Zukunft des Radios? Keine Idee? Zieht ihr sowieso in ein paar Jahren die Reißleine, weshalb sich ein Umsteuern nicht mehr lohnt? So gesehen ist deine Argumentation schlüssig.
 
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"Die Rundfunkanstalt hat jetzt einen "Rahmenvertrag für die Lieferung von DAB-Sendeanlagen" zum Ausbau des DAB+-Netzes ab Juni 2014 in Baden-Württemberg ausgeschrieben."

Und wie soll das so schnell gehen? Irgendwie erinnert mich das an den König von Württemberg. Der wollte auch eine Eisenbahn, "...und wenn sie tausend Taler kostet!"

Ralf
 
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Die Sender stehen ja schon und müssen nur noch an die Antenne gebracht werden! St.Grischona ist der Nächste.
 

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"Die Rundfunkanstalt hat jetzt einen "Rahmenvertrag für die Lieferung von DAB-Sendeanlagen" zum Ausbau des DAB+-Netzes ab Juni 2014 in Baden-Württemberg ausgeschrieben."

Und wie soll das so schnell gehen? Irgendwie erinnert mich das an den König von Württemberg. Der wollte auch eine Eisenbahn, "...und wenn sie tausend Taler kostet!"

Ralf

Die Geldmittel stehen doch bereit und es brennt halt jetzt ein bisschen nachdem der 11B rein mit privaten Sendern bestückt werden kann, somit muss jetzt schnellstmöglich das 9D Netz fertig aufgebaut werden und ich hoffe natürlich auch, dass endlich der 8D an den Hochrhein kommt, also St. Chrischona und Wannenberg
 
Ich finde es gar nicht so daneben, was Engert erzählt.
"weil es die Funktionsmechanismen des UKW-Marktes kopiert. Wer rein will, braucht viel Geld für die Frequenz, die dann in den meisten Fällen regional beschränkt ist. So entstehen keine Innovationen."
Genau das ist das Problem und die Hemmschwelle.

Was er aber nicht aufgreift: Wie schaffe ich es als Anbieter im Web, aus der Masse aufzutauchen, mein Angebot refinanzierbar zu machen?
 
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