Natürlich lief im DLF immer schon Musik, und die Musiksendungen dort sind größtenteils hervorragend. Aber trotzdem kann man die Frage stellen, ob es in der Drei-Programme-Anstalt Deutschlandradio nicht von Vorteil wäre, wenn bestimmte Programmfarben bestimmte, leichter merkbare Sendeplätze in einem bestimmten Programm hätten. Ich komme mir ja wie ein Nerd vor, dass ich die Programmschemata von DLF, DKultur und weiterer Kulturwellen zumindest in den Grundzügen auswendig kann. Aber wenn das Deutschlandradio neue Hörer gewinnen möchte, nicht durch Verflachung, sondern gerade durch Fokus auf seine Qualitäten, wäre es hilfreich, wenn es erkennbare und leichter merkbare Programmschienen in den Programmen gäbe. Als willkürliches Beispiel etwa einen festen Hörspieltermin täglich um 21 Uhr im DLF*, einen festen Platz um 19 Uhr auf DKultur für die einstündigen Musikspezialsendungen, und danach immer die Klassik, einschließlich der bisher im DLF laufenden Klassikthemensendungen, oder auf DWissen immer um 21 Uhr die Konzertmitschnitte. Ein Nebeneffekt davon wäre, dass damit automatisch das Problem der Gegenprogrammierung ähnlicher Formate in den drei Programmen gelöst wäre. Das hat der geschätzte Programmdirektor bei der letzten Programmreform ja nur teilweise in den Griff bekommen, und das Problem an manchen Stellen sogar noch verschärft.
* statt bisher: Mo 0 Uhr DKultur, Mo 21:30 DKultur, Di 20 Uhr DLF, Mi 21:30 Uhr DKultur, Sa 0 Uhr DLF, Sa 20 Uhr DLF, So 18:30 DKultur.