Änderungen im Deutschlandradio. Sicherlich, ein Programm muss sich immer verändern. Muss wachsen. Muss immer wieder versuchen, Neues zu bieten, die Hörer zu überraschen, sie anzusprechen.
Beim Deutschlandfunk sehe ich da schon etwas Modernisierungsbedarf. Diese quälenden Funktionärsinterviews besonders in der Morgensendung zum Beispiel, die 10-Minuten-Ausgabe der Nachrichten mit der Zusammenfassung am Schluss und dann noch den Temperaturen aus 12 deutschen Städten. Das geht schon lebendiger, zeitgemässer. Weg mit dieser Ratgebersendung um 10 Uhr, die ohnehin nicht ins Programm passt. Hier wäre Platz für eine Art "Radioillustrierte", auf Qualitätsniveau der Magazine von SZ und Zeit. Anstelle der Instrumentalmusikhäppchen entweder kompletter Verzicht auf Musik in den Informationssendungen oder aber richtige Musiktitel. Kann auch instrumental sein, dann aber ausgespielt und nicht so belanglos. Die letzten Klassiksendungen würde ich auch aussortieren, da sie nicht mehr ins Programm passen und es genug andere Abspielkanäle für "E-Musik" gibt.
Was ich bitte nicht möchte: Sogenannte "O-Ton-Nachrichten", Kollegengespräche, diese Kindergartenansprache, wie sie jetzt leider bei DRadio Wissen grassiert, Musikbetten unter alles mögliche. Das On-Air-Design dagegen könnte nach einigen Jahren schon mal erneuert werden, aber dann bitte passend.
Wenn der DLF mal schauen möchte, wie ein anspruchsvolles Wortprogramm mehr Hörer erreichen kann, dann sollte er sich mal BBC Radio 4 genauer anschauen. Die bekommen das hin.
Deutschlandradio Kultur: Da sind die Veränderungen noch dringender geboten, denn dieses Programm sendet am Rande der Wahrnehmungsschwelle. Das Radiofeuilleton war ein Rohrkrepierer, das muss man einfach mal zugeben. Ich habe das Programm vor der letzten Reform hin und wieder eingeschaltet, aber diese Sendung hat mir den Garaus gemacht. Deutschlandradio Kultur sollte also etwas zugänglicher werden, aber bitte nicht mit Fahrstuhlmusik, Häppchenentertainment oder gar Kollegengesprächen (ihr merkt, ich hege einen Groll gegen diese völlig überflüssige Präsentationsform)!