AW: 50.000 Besucher beim Tag der offenen Tür des RBB in Potsdam
So, jetzt mische ich mich halt doch noch ein, obwohl ich das eigentlich gar nicht mehr wollte. Und oute mich als Radio 1-Hörer und SWR-3-Hörer und Antenne-Bayern-Hörer.
Eigentlich hatte Tom 2000 doch eine ziemlich gute Idee: Vielfalt mit ganz verschiedenen Programmen, die man technisch bitte zuverlässig empfangen kann (DVB-S, ADR, Internet - was auch immer) und die man dann je nach Laune auch hören mag.
Aber für die Mehrzahl der Radiohörer ist das nicht die Realität. Und Radio 1 sendet natürlich unter ganz anderen Prämissen: Ein ö-r-Programm in einem debilen (Berliner) Markt für vorwiegend terrestrische Kunden. Und halt auch für Alltagskunden. Die dann mehr oder weniger begeistert sind. Mir persönlich ist in der letzten Zeit die Musik in Teilen etwas zu schräg geworden, ohne dass ich da jetzt gleich eine detaillierte Programmbeobachtung anfügen möchte. Und vielleicht streiten die Kampfhähne hier ja auch um eine Haltung im Programm: Radio 1-Moderatoren haben in der Regel genau das: Eine Haltung zu einem Thema. Daran kann ich mich reiben, das kann ich mögen oder auch nicht. Meistens ist es besser als irgendeine Grinsemoderation auf einem anderen Kanal (ja, auch bei SWR 3, z.B). Und dann wird es eben gelegentlich auch unerträglich, selbstreflexiv, geschwätzig, peinlich. Na und? Solange mir Jörg Thadeusz den Samstagvormittag vergnüglich hält - das halte ich gerne aus. Und wenn ich ein Programm will, das eben nicht den Dudeldurchschnitt hält, ist es beinahe zwingend, dass ich nicht immer konform mit dem gehe, was ich da höre. Als intelligenter Hörer könnte ich damit ja fast umgehen.
Also: Als Alternative in einem terrestrischen Spektrum halte ich Radio 1 für beinahe genial, ich teile aber Toms Wunsch nach der Satellitenvielfalt (und nutze sie auch via ADR). Und dass Radio 1 immer wieder grobe handwerkliche Fehler begeht, ist leider nicht abzustreiten.
Eine Blues-Rock-Sendung kenne ich übrigens nicht, mein Abendfavorit ist aber der Donnerstag: Happy Sad mit Christine Heise. Wirklich hörenswert (und nicht so schräg wie im Rest der Woche. Für meine Ohren.). So, jetzt kloppt Euch weiter!