AW: Antenne Bayern: Neujahrs-Musik-Marathon
Nein, er hat nur die Schnauze voll von dieser Dudlerei, von der ewigen Selbst-Beweihräucherung der Sendermachenden, etc.
Ich selbst bin der Meinung, dass Antenne Bayern mit dieser Art der Herangehensweise an diesen Neujahrs-Marathon (Stichwort: "Schnipseln" der Musik) den Künstlern, ihrer Musik, ihrer Denkungsart und ihrem guten Bemühen tief einschneidet. Ich finde, dass Antenne Bayern damit allen Künstlern, den Musikern, den Interpreten dieser Musik einen Bärendienst erweist, weil sie damit die Musik nach ihrem Gusto verfälschen und eigentlich die Intentionen des Musikers, des Interpreten mit Füßen treten, und aber auch, was das Schneiden anlangt, auch die eigene Politik schwer in Misskredit bringt.
Damit macht sich jeder, der Musik schneidet, am Kulturgut der Musiker schuldig, weil diese vorher <oftmals> nicht gefragt werden, ob da was geschnitten werden darf.
Das geistige Eigentum der Künstler, mit dem wird oft Schindluder getrieben, nur, wenn sich Künstler zur Wehr setzen wollen, dürfen diese das oft nicht, weil manche ihrer Plattenfirmen mit den Sendern in einem mehr oder weniger engen Geschäftsverhältnis stehen. Das ist schade und knüpft an das an, was ich schon
hier gepostet habe. Leider haben wir zu wenig Courage im Radiomarkt, und Künstler, die wirklich wertvolles leisten, werden garnicht mal unter Vertrag genommen, weil sie nicht oder nur unzureichend dem Mainstream angepasst werden. Leider ist Antenne Bayern ein Sender, dessen Spinnennetz (durch Spotcom) auch auf andere Sender ausdehnt. Galaxy ist ein Opfer dieser Politik, die nächsten folgen. Wird Zeit, dass sich die Sender gegenseitig die Gurgel abdrehen, damit man auf den Ruinen der Sender was Neues aufmachen kann. Ich finde, dass es schade ist, dass in Deutschland, die einstmals Vorreiter im Drahtlosfunk waren, einen derartigen Niedergang der Sender erleben. Im Thread über NDR 1, NDR 2, oder anderen wird dies oftmals diskutiert. Niemand aber wagt, diesem Übel an die Wurzel zu gehen, weil man damit nur "geschäftsschädigend", "dilletantisch", "nicht informiert über das Geschäftsgebahren", "als linker Heuchler", etc. in eine Ecke gestellt wird. Der Übergang von der Mediendemokratie in eine Medienoligarchie und dann in eine Medienochlokratie ist so schnell, dass wir schon in Deutschland auf der letzten Stufe angekommen sind. Keine Hoffnung mehr, was diese Sender in Deutschland anlangt. Leider kommt mir es so vor, in einer grauen Suppe zu sein, wenn ich an Radiodeutschland denke; früher war alles etwas mehr von Innovation, etc. geprägt. Die alten Radiopioniere werden sich im Grab herumdrehen, wenn sie erführen, was aus diesem Radiodeutschland geworden ist.
Antenne Bayern steht, meine ich, symptomatisch für diesen Niedergang, ausgelöst durch die Gier der Quote. Ich finde, dass die Programmverantwortlichen anstelle auf Quote, die Geld bringt, sicher wichtig, aber den Aspekt der Qualität nicht vernachlässigen dürfen! Und wenn ich mich nur noch nach Quote orientiere, verliere ich unheimlich viel an qualitativer Bandbreite, die Wege, die ich vorfinde, werden steiler, weil ich immer mehr nach diesen Zahlen hecheln muss, die Ödnis wird größer. Damit wird ein Radio immer mehr konservativ, weil man an dem, was man erreicht hat, festhalten will, um jeden Preis. Damit ist die große Chance vertan, Neues zu wagen, weil man fürchtet, die Quote gehe nach unten.
Die Systeme des reinen Kapitalismus ragen damit in den Radiomarkt ein, der doch für die Zuhörer da sein soll, und nicht für einzelne große Beteiligungsfirmen.
Die Gier des unbegrenzten Wachstums der Quote, gerade bei den großen Sendern, hat auch Grenzen. Grenzen, die durch die demographische Entwicklung, durch die Medienvielfalt auf anderen Ebenen (Internet!) eine gewichtige Rolle spielen. Das wäre in der Tat ein Ansatz, um wieder die Schublade der Qualität zu öffnen, um dem Zuhörer wieder das Gefühl zu geben, bei diesem Sender gut aufgehoben zu sein.