Antenne Brandenburg: Eine ARD-Welle aus Schlager und Pop?

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Schade nur, dass der AB-Nachtanschluss völlig verfehlten Sparmaßnahmen zum Opfer fiel. Bis 2005 lief auf der Antenne bis 1 Uhr früh immer eine kompetent moderierte, liebevoll präsentierte und an speziellen Musikgeschmäckern ausgerichtete Musikstrecke. Heute findet man auf diesem Sendeplatz die öde und substanzlose Crossover-Sendung Pop nach 10, die man auch auf 88,8 zu hören kriegt

@ricochet

Also so weit ich mich erinnern kann, hat die Antenne Brandenburg doch schon immer ab 0:00 Uhr bzw. in früheren Zeiten auch schon ab 22:30 Uhr (?) den ARD-Nachtexpress übernommen. Früher kam sogar der ARD-Nachtexpress, als er noch vom Sender Freies Berlin (SFB) gestaltet wurde, tageweise, meist einmal in der Woche vom Stadtradio 88.8 und war Bundesweit auf Sendung.

Wie bereits in einem anderen Themenschwerpunkt "ARD-Nachtexpress und ARD Radiowecker" diskutiert, übernimmt das Stadtradio 88.8 heute die ARD-Popnacht, während die Antenne Brandenburg den ARD-Nachtexpress übernimmt. Und gerade diese ARD-Nacht ist noch eine durchaus sehr beliebte Sendung :)
 
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@ricochet
Also so weit ich mich erinnern kann, hat die Antenne Brandenburg doch schon immer ab 0:00 Uhr bzw. in früheren Zeiten auch schon ab 22:30 Uhr (?) den ARD-Nachtexpress übernommen.
Das mit 22.30h muss aber schon Jahrzehnte her sein !! Ich kenne das Abendprogramm eigentlich immer schon bis 24.00 bzw. 01.00h
Der AB-Nachtanschluss (mit Sendungen wie Yesterday) ging immer von 22.04-01.00h und danach dann der ARD-Nachtexpress. Müßte ab September 2000 (oder eher) so gewesen sein, seit der letzten grossen Programm-Reform.
In der Nacht von Montag zu Dienstag (ich glaube alle 2 Wochen) gab es ein Kuriosum wenn Antenne mit dem ARD-Nachtexpress dran war. Aus dem Hauptstudio lief das eigene Programm (22.00-01.00h) über die eigene landesweite Frequenzkette und im Nebenstudio lief ab 00.00h der ARD-Nachtexpress für die deutschlandweite Ausstrahlung. Ab 01.00h wurde dann entsprechend auch auf der eigenen landesweiten Frequenzkette übernommen. ;o) Wurde hier oder woanders schon zig mal diskutiert.

Achja, die Sendung 'Yesterday' (Mo + Fr 22.04-01.00h) lief zum letzten Mal am Freitag 30.12.2005 ! War auch für längere Zeit die letzte Moderation von Thomas Froese.

Tschüss
 
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Die Umstellung erfolgte am 07.11.05 mit der Umformatierung von 88.8 und der Einführung der Sendung Pop nach 10, welche auf beiden Sendern ausgestrahlt und auch von beiden abwechselnd verantwortet wird. Vorher ging das AB-eigene Programm bis 1 Uhr.
 
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Die Umstellung erfolgte am 07.11.05 mit der Umformatierung von 88.8 und der Einführung der Sendung Pop nach 10, welche auf beiden Sendern ausgestrahlt und auch von beiden abwechselnd verantwortet wird. Vorher ging das AB-eigene Programm bis 1 Uhr.
Denkst Du ! :D Am Mo 07.11.2005 ging Berlin 88.8 mit neuem Namen radioBerlin 88,8 und neuem Programm auf Sendung, wie auch die Sendung 'Pop nach zehn'.

Antenne Brandenburg startete erst am Mo 02.01.2006 mit neuem Abendprogramm, wie auch die gemeinsame Sendung 'Pop nach zehn' !
Ich hab das monatelang fast täglich live mit verfolgt ! ;)

radioBerlin 88,8 hat 'Pop nach zehn' für 6 bis 7 Wochen allein ausgestrahlt.

Tschüss
 
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In den Neunzigerjahren lief doch sogar die "ARD Pop-Nacht" auf Antenne Brandenburg, dabei wäre der "ARD Nachtexpress" mit dem "ARD Radiowecker" passender gewesen:
http://mediasites.digitalfernsehen.de/radio/a/antenne_brandenburg/jingles/antbbg_popnacht.mp3

"Pop nach 10" gefällt mir auch nicht, ich kann auch keinen wesentlichen Unterschied in der Musikauswahl ausmachen, zwischen den Tagen wo das Programm aus Potsdam und wo aus Berlin kommt. In dieser Stunde erfährt man auch nicht wirklich Informatives.

Bei der "Pop-Nacht" und der "NDR1-Nacht" kann man schon deutliche Unterschiede hören, an denen man ausmachen kann, woher das Programm nun kommt. Hier versuchen die Programme teilweise, sich den Hörern außerhalb des Sendegebiets zu präsentieren, damit diese eventuell bei Fahrten ins Sendegebiet potenzielle Hörer werden.

Ich könnte mir vorstellen, dass die Sparzwänge vom RBB in naher Zukunft darauf hinauslaufen, dass Radio 88,8 (ex. SFB 1) in Antenne Brandenburg integriert wird, nur mit einem Berliner Fenster. Radio 88,8 ist in meinen Augen nicht überlebensfähig.
 
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In den Neunzigerjahren lief doch sogar die "ARD Pop-Nacht" auf Antenne Brandenburg, dabei wäre der "ARD Nachtexpress" mit dem "ARD Radiowecker" passender gewesen:
http://mediasites.digitalfernsehen.de/radio/a/antenne_brandenburg/jingles/antbbg_popnacht.mp3
Hey, das ist ja Thomas Froese, das Urgestein von Antenne (seit 1990 mit kleinen Unterbrechungen dabei). Von wann ist denn die Aufnahme ? Er hat ja auch mal bei 88.8 für SFB oder später RBB moderiert.

Antenne Brandenburg ist am 06.05.1990 um 06.00h auf Sendung gegangen. Damals gabs die DDR noch, war aber schon mitten in den Wendezeiten. Das Musikprogramm bestand aus viel aktueller Popmusik, ein bißchen Rock, ein bißchen Schlager, ein bißchen Oldies (also schon immer eine gewisse Bandbreite). In der Nacht lief die ARD-Popnacht. Mit Gründung des ORB (offiziell 01.01.1992) wurde Antenne Brandenburg in den ORB integriert, da sie ja mehr oder weniger aus öffentlich-rechtlichen Senderstrukturen hervor gegangen sind.
Die größte Programm-Reform gab es im September 2000 (aufgrund sinkender Hörerzahlen). Seitdem besteht das Musik-Programm aus Pop, Schlager & Oldies zu ungefär gleichen Teilen. Seit dem läuft in der Nacht der ARD-Nacht-Express.

In den Jahren 1990 bis 1992 gab es sogar eine Art eine Jugendsendung, nannte sich Jump (genau wie jetzt der Radiosender vom MDR). Moderiert von Frank Michael Bauer (seit vielen Jahren MDR1 Sachsen) und Herrn Seidenstücker (ab 1993 bei Fritz, ab ca. 2000 bei 88.8), lief immer Mo - Fr 13.00-14.00h oder 14.00-15.00h.

Wage Erinnerungen sagen auch dass Antenne Brandenburg in den 90ern mal eine Quote bei den Hörerzahlen von knapp 50% hatte. Sie hatten einfach den Vorteil dass sie der erste neue Radiosender in den neuen Ländern mit relativ grosser Reichweite waren. Die alten DDR-Sender sanken in der Hörergunst (wurden zum 01.01.1992 auch abgeschafft) und andere neue Sender gab es fast nicht. Die kamen alle erst in der Zeit 1992 bis 1996. Klar, mit fast keiner Konkurrenz schaft man gute Quoten. ;)

Ich könnte mir vorstellen, dass die Sparzwänge vom RBB in naher Zukunft darauf hinauslaufen, dass Radio 88,8 (ex. SFB 1) in Antenne Brandenburg integriert wird, nur mit einem Berliner Fenster. Radio 88,8 ist in meinen Augen nicht überlebensfähig.
Gerüchten aus den Jahren 1998 - 2000 (oder später?) zufolge gab es damals Planungen auf den Frequenzen von Antenne Brandenbburg das Programm von Berlin 88.8 auszustrahlen und Antenne dann abzuschalten. Zum Glück hat sicher der damalige SFB nicht durch gesetzt !

Tschüss
 
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Und wie kommst Du dann in den Genuß "neuer" Songs, woher bekommst Du neue Ideen, Kaufanreize?

Vom Mensch. Natürlich höre ich ab und an auch im Radio Musik, bei der ich denke "ah, was ist denn das?". Normalerweise aber erhalte ich so etwas aus Gesprächen. Mit denen, die ich im Umfeld habe, mit dem Mann im Plattenladen, den er seit vielen Jahren hat, aus Lektüre über Musik, von Musikern, die ich kenne. Und - logo - bei Konzerten. Das ist ohnehin die beste Quelle.

Ich habe meine Musikinspirationen im seltensten Falle aus dem Radio. Ich habe Radio noch nie so verstanden, daß ich daraus Musikinformationen bekomme. Das ist mir nebensächlich. Ich möchte ordentliche journalistische Arbeit. Ich habe nämlich nicht die Zeit, immer "Die Zeit" zu lesen ;) oder mir täglich einen Überblick über div. Print- und online-Medien zu verschaffen. Ich bin tagsüber in der Hauptsache mit meiner Arbeit befaßt. Wenn ich Musik hören möchte, mache ich deswegen nicht das Radio an.
 
AW: Antenne Brandenburg: Eine ARD-Welle aus Schlager und Pop?

Die größte Programm-Reform gab es im September 2000 (aufgrund sinkender Hörerzahlen). Seitdem besteht das Musik-Programm aus Pop, Schlager & Oldies zu ungefär gleichen Teilen.

Das ist nicht die erste Programmreform: 1997 wollte die damalige ORB- Hörfunkdirektorin Hannelore Steer Antenne Brandenburg "zwangsverjüngen". Schlager wurden aus dem Programm nahezu komplett verbannt. Jahrelang versuchte die ORB- Chefetage die massiven Hörerproteste "auszusitzen". Im September 2000 mußte man dann unter dem Druck sinkender Quoten handeln. Personelle Konsequenzen blieben leider aus (war auch nicht anders zu erwarten) und so durfte Frau Steer 2005 als RBB- Hörfunkdirektorin dasselbe mit 88,8 wiederholen. Die erhoffte Verjüngung blieb übrigens aus, sowohl bei 88,8 und auch bei Frau Steer selbst - seit einem halben Jahr ist sie Rentnerin.

Zu Antenne Brandenburg: Wenn man bedenkt, dass der RBB seit der Einführung des Popdudelfunks "Radio Berlin" über keine Schlagerwelle mehr verfügt, wird mit dem Antenne- Musikprogramm gerade mal ein Minimum geboten. Gerade so viel, dass niemand behaupten kann, im RBB- Radio laufen keine Schlager. Und so konnte man in nicht mehr zu überbietener Arroganz auch prima die Hörer des alten "88,8- Stadtradio" auf Antenne verweisen. Antenne Brandenburg ist also nichts wirklich Besonders: Die 3 bis 4 Schlager pro Stunde sind in Prinzip nur Alibi. Die "Krönung" ist aber "Pop nach Zehn". Für einen gebührenfinanzierten Sender einfach nur noch ein Armutszeugnis, so etwas seinen Hörern anzubieten. Das "Sonntagsvergnügen" wurde gnädigerweise noch auf dem angestammten Platz belassen. Aber sonst? Kein Vergleich zu 88,8 in den 90iger Jahren. Eben nicht mehr und nicht weniger als eine noch nicht komplett durchformartierte Popwelle mit ein paar eingestreuten Schlagern.
 
AW: Antenne Brandenburg: Eine ARD-Welle aus Schlager und Pop?

Antenne Brandenburg ist also nichts wirklich Besonders: Die 3 bis 4 Schlager pro Stunde sind in Prinzip nur Alibi.
Nö, das ist völlig ausreichend. Ich hätte gern einen gesunden Mix und genau den bietet Antenne Brandenburg. Mit 3-4 pro Stunde liegst du ausserdem falsch. Im Morgenprogramm laufen da definitiv mehr als 4 pro Stunde!

Übrigens, was die Schlagerfans angeht: Es ist manchmal schon erstaunlich, wie diese Hardcore-Schlagerfans genau diesselbe Intoleranz gegenüber Andersdenkenden ausüben, wie sie selbige ihrem Haussender vorwerfen.
 
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Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen, Knosti.

Der RBB verbreitet derzeit zwei Wellen für die junge Generation - radioeins und Fritz. Die Senioren hingegegen werden vom Sender so gut wie ignoriert - Kunststück, diese Hörergruppe lässt sich werbetechnisch nicht vermarkten und bringt der bankrotten Anstalt keinen müden Euro. Allein durch dieses demographisch absurde Ungleichgewicht beweist der RBB Tag für Tag, dass er als Wunschhörer nur die Jungen im Blick hat, was einer öffentlich-rechtlichen Anstalt ganz schlecht zu Gesicht steht. Ähnliche Zustände herrschen beim ebenfalls notorisch defizitären Radio Bremen.

Antenne Brandenburg kommt hier wegen seiner vermeintlichen Vielfalt besonders gut an, was angesichts des Altersschnitts der Radioforisten nicht allzu sehr verwundern darf. Wie aber kann man rechtfertigen, dass die Bedürfnisse einer immer älter werdenden Bevölkerung auf ein angemessenes Hörfunkangebot notorisch ignoriert und massenhaft eingehende Beschwerden kurzerhand vom Tisch gefegt werden? Stattdessen betreiben die Programmverjünger Kuhnt, Steer (gottseidank endlich selbst im Ruhestand) & Reim bei öffentlichen Anlässen Augenwischerei und verbreiten unentwegt Lügenstatistiken, die die auf Wirtschaftlichkeit und Konkurrenzfähigkeit ausgerichtete Programmgestaltung der poulären RBB-Wellen kaschieren soll.

radioeins - Programm für junge Erwachsene
fritz - Welle für die ganz Jungen
88,8 - Altmodisches Stadtradio mit dem hilflosen Anstrich einer Popdudelwelle
Antenne Brandenburg - Popsender mit unvermeidlichem Restschlagerbestand

Inforadio - In der Metropole Berlin unentbehrlicher Nachrichtensender
Kulturradio - als Minortätenprogramm sakrosankt
Multikulti - Exitus
 
AW: Antenne Brandenburg: Eine ARD-Welle aus Schlager und Pop?

radioeins - Programm für junge Erwachsene
Komisch, ich kenne viele Hörer jenseits der 40, die mit Begeisterung Radio 1 hören
fritz - Welle für die ganz Jungen
Kinderfunk hört sich anders an
88,8 - Altmodisches Stadtradio mit dem hilflosen Anstrich einer Popdudelwelle
Über altmodisch kann man sich streiten, Popdudelwelle trifft allerdings zu
Antenne Brandenburg - Popsender mit unvermeidlichem Restschlagerbestand
Diese Schubladendenke in diesem Land geht mir tierisch auf den Wecker. Wenn das Programm von AB so glücklos wäre, warum hat es dann die Qouten, die es hat? Alleine am regionalen Info-Anteil kanns kaum liegen.
Bis an Berlin ran kann man problemlos mdr1-Radio Sachsen empfangen, im Westen Brandenburgs mdr1-SA. Das sind absolute Schlagerwellen. Inzwischen gibts Radio Paloma, wo ebenfalls Schlager bis zum Abwinken gespielt werden. Antenne Brandenburg ist trotzdem Marktführer. Komisch oder?
Und womit ist denn bitte eigentlich belegt, dass man ab 50 aufwärts plötzlich nur noch Schlager konsumieren will, darf oder kann? Diese Musik-Mixtur von Chanson über Schlager bis Pop von den 50er Jahren bis heute halte ich für relativ einzigartig und unbedingt erhaltenswert. Und die vielgescholtene MA gibt dem Programm ja letztlich Recht.
Das es in Brandenburg keine Alternativen im Äther gibt ist schlicht falsch. Es gibt keine in Berlin/Brandenburg veranstaltete Alternativen. Das mag gut sein. Es strahlen aber nunmal genug Wellen aus benachbarten Ländern ein, welche AB Paroli bieten könnten. Sie tuns aber nunmal nur marginal.
 
AW: Antenne Brandenburg: Eine ARD-Welle aus Schlager und Pop?

Wohne hier mitten im MDR - Land. Höre Antenne Brandenburg von Zeit zu Zeit über des Internet ist an sich ein gut gemachtes Programm mit gutem Musik Mix.
Da können zu mindestens die 1. Wellen aus Dresden und Magdeburg nicht mithalten. Eine ähnlich Musikauswahl hat da noch MDR 1 Thüringen aus Erfurt, ist nach meiner Ansicht das beste der 3 Landesprogramme des MDR.

Olliver
 
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Es geht hier nicht nur um Schlager: Berlin 88,8 war mehr, als eine reine Schlagerwelle. Der Hörer stand bei diesem Programm noch im Mittelpunkt: Ich erinnere hier nur an die einzigartige Wunschsendung "Vom Telefon zum Mikrofon", wo jeden Sonntag mehrere Stunden lang Hörerwünsche erfüllt wurden. Der Unterschied zur heutigen Sendung "A la Carte" auf WDR 4: Man kam relativ problemlos durch und es wurden auch Raritäten gespielt, die sonst nirgendwo mehr laufen. An manchen Feiertagen wurden den ganzen Tag Wünsche erfüllt. Berlin 88,8 bot hervorragende Spezialsendungen, wo von Country, über Pop bis hin zum Schlager jede Hörerschicht bedient wurde. So wurden z.B. in der Schlagerparade auf Berlin 88,8 wöchentlich 10 (!) neue Titel vorgestellt. Viele, noch unbekannte Nachwuchsinterpreten bekamen so eine Chance. Was bietet Antenne? Eine "Schlagerghitparade" die den Namen nicht verdient. Gerade mal 3 neue Titel pro Woche und ein Moderator, der selbst da noch drauf quatscht, was das Zeug hält.

Warum ist Antenne trotzdem so erfolgreich? Weil vielelen schlicht und einfach nichts anderes übrig bleibt: Eine breite Hörerschicht legt auf regionale Berichterstattung, möglichst ohne die ständigen, nervenden Werbeblöcke der Privatfunker, wert. Und genau diese Gruppe wird halt durch Antenne immer noch am besten bedient. Als ÖR- Sender kann sich Antenne etliche Regionalstudios mit entsprechend vielen Reportern leisten. Man ist also im ganzen Land präsent. Als "Schmankerl" durfte eine Antenne- Reporterin sogar den Flugschein machen und ist seit dem als "fliegende Verkehrsreporterin" in der Antenne- Cesna unterwegs. Auch das Musikprogramm hebt sich wohltuend vom schnöden Berliner Privat- Einheitsbrei ("die größten Hits der 80iger, 90iger und von heute) ab.

Und so kann man es zusammenfassen:
Antenne hat die beste regionale Berichterstattung, wenig Werbung und eine Musikmischung, die im Gegensatz zur Konkurrenz, noch auszuhalten ist. Das kommt bei der breiten Masse an. Dabei sollte jedoch nie vergessen werden, das all dieser "Luxus" nur durch die Gebührenfinanzierung ermöglicht wird. Ohne Gebühren würde nicht viel von der ganzen Pracht übrig bleiben und "Antenne" wäre nur ein x beliebiger Sender, unter vielen.
 
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Der RBB verbreitet derzeit zwei Wellen für die junge Generation - radioeins und Fritz. Die Senioren hingegegen werden vom Sender so gut wie ignoriert - Kunststück, diese Hörergruppe lässt sich werbetechnisch nicht vermarkten und bringt der bankrotten Anstalt keinen müden Euro. Allein durch dieses demographisch absurde Ungleichgewicht beweist der RBB Tag für Tag, dass er als Wunschhörer nur die Jungen im Blick hat, was einer öffentlich-rechtlichen Anstalt ganz schlecht zu Gesicht steht. Ähnliche Zustände herrschen beim ebenfalls notorisch defizitären Radio Bremen.

Antenne Brandenburg kommt hier wegen seiner vermeintlichen Vielfalt besonders gut an, was angesichts des Altersschnitts der Radioforisten nicht allzu sehr verwundern darf. Wie aber kann man rechtfertigen, dass die Bedürfnisse einer immer älter werdenden Bevölkerung auf ein angemessenes Hörfunkangebot notorisch ignoriert und massenhaft eingehende Beschwerden kurzerhand vom Tisch gefegt werden? Stattdessen betreiben die Programmverjünger Kuhnt, Steer (gottseidank endlich selbst im Ruhestand) & Reim bei öffentlichen Anlässen Augenwischerei und verbreiten unentwegt Lügenstatistiken, die die auf Wirtschaftlichkeit und Konkurrenzfähigkeit ausgerichtete Programmgestaltung der poulären RBB-Wellen kaschieren soll.

Tag!
Ich habe mir erlaubt, einige Passagen Deiner Einlassungen zu unterstreichen, mit der Bitte an Dich, für die so gekennzeichneten Passagen Definitionen bzw. Belege nachzureichen.
Da wäre ich wirklich dankbar.

Belegte Grüße,
FC
 
AW: Antenne Brandenburg: Eine ARD-Welle aus Schlager und Pop?

Allein durch dieses demographisch absurde Ungleichgewicht beweist der RBB Tag für Tag, dass er als Wunschhörer nur die Jungen im Blick hat, was einer öffentlich-rechtlichen Anstalt ganz schlecht zu Gesicht steht. Ähnliche Zustände herrschen beim ebenfalls notorisch defizitären Radio Bremen.

Einspruch. Im Vergleich zwischen "88 Acht" und "Bremen eins" stelle ich deutliche Unterschiede fest. In Bremen wird bewiesen, dass es möglich ist ein gutes Popradio für die Generation 40-Plus zu produzieren – auch ohne Schlager. Dabei entsteht nicht der Eindruck, dass "Bremen eins" nur die Jungen im Blick hat.
 
AW: Antenne Brandenburg: Eine ARD-Welle aus Schlager und Pop?

Bremen eins hat nicht zuletzt eine geradezu legendäre Wunschsendung. 88acht hat diese ja leider bei der Programmreform gestrichen.
 
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Es sagt doch keiner, dass die bestehenden Popwellen in wie auch immer gearteter Weise beschnitten oder modifiziert werden sollen. Es muss auch weiterhin Jugendwellen und Mainstream-Popsender für die Mitte der Gesellschaft geben. Aber RB und RBB bevorzugen nun mal unbestritten die Generationen unterhalb der magischen 5x-Grenze. Die werberelevanten Jahrgänge bringen eben die Werbeknete und genau das sollte bei den Öffis eine untergeordnete Rolle spielen. Der ÖR Rundfunk sollte mit seiner immensen Programmvielfalt schließlich ein Spiegel der ganzen Gesellschaft sein.
 
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Richtig. Aber die Behauptung betreffs rbb bestreite ich trotzdem. Nochmals: Womit ist belegt, dass man jenseits der 50 plötzlich nur noch Schlager und Klassik konsumiert? Gerade weil Antenne Brandenburg die musikalische Bandbreite bis zurück zu den 50er Jahren legt und weil sie eben nicht nur Schlager spielen, finden sich so viele Hörer in dem Programm wieder. Hochtrabend formuliert könnte man es generationsübergreifenden Rundfunk nennen. Und das ist, mit Verlaub, sehrwohl die Aufgabe des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und wenn man so will ist AB damit auch ein Spiegel der Gesellschaft.
 
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Anders gefragt: Wenn es schon einen seperaten Jugendsender geben muss, warum darf es dann keinen Seniorensender geben? Immerhin wächst die Zahl der älteren Hörer von Jahr zu Jahr, und wer, wenn nicht der ÖR Rundfunk, soll diese angeblich so werberesistente Hörerschicht bedienen?

Die Jugend hat Internet, I-Pod und wird neben den Privatsendern auch noch von den ÖR Sendern aufs Heftigste umworben. Die Älteren sind meist noch immer aufs gute alte Dampfradio angewiesen und werden dort großteils stiefmütterlich bis abweisend behandelt.
 
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Anders gefragt: Wenn es schon einen seperaten Jugendsender geben muss, warum darf es dann keinen Seniorensender geben?
Den darf es schon geben und bei Betrachtung der Demografie wird es in absehbarer Zeit sicherlich auch welche geben. Aber was ist dir denn nun lieber? Die Abschiebung der älteren Hörerschaft aufs Abstellgleis a la WDR4 oder die Integration in eine bestehende Welle, um dem geneigten älteren Hörer eben nicht das Gefühl zu suggerieren, dass er auf seiner Welle ausschließlich unter seines Gleichen ist? Auch die sogenannte Senioren-Klientel hat in den letzten Jahren einen erheblichen Wandel vollzogen. Das sollte man berücksichtigen.
Die Generation der Marschmusik lauschenden, greisen Opas ist so gut wie ausgestorben, ebenso wie die Omas, welche verzückt Hans Albers und den Comedian Harmonists lauschen. Das ist halt der Lauf der Zeit.
 
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Rico, schau mal auf die Zahlen!

Ich sehe in Deinen beiden Postings hier und im WDR4-Thread einen Widerspruch. Ich behaupte, dass WDR4 sowohl eine Hörerschaft unter 50 bedient (bishin zur Ausnahmesendung "Rhythmus der Nacht"), als auch Antenne Brandenburg eine Hörerschaft 50+.

WDR4
Gesamt: 794.000
20-29: 10.000 = 1,3%
30-49: 89.000 = 11,2%
50+: 685.000 = 86,3%
60+: 539.000 = 67,9%
(50+ minus 60+, also 50-59 = 18,4%)

Antenne Brandenburg:
Gesamt: 240.000
20-29: 6.000 = 2,5%
30-49: 48.000 = 20%
50+: 185.000 = 77,1%
60+: 141.000 = 58,8%
(50+ minus 60+, also 50-59 = 18,3%)

Demnach hat AB unter 50 den größeren Anteil, zwischen 50 und 60 sind beide etwa gleich, bei 60+ hat dann WDR4 den höheren Prozentsatz.
 
AW: Antenne Brandenburg: Eine ARD-Welle aus Schlager und Pop?

Liebe Leute,

hört doch mal endlich auf mit dem "Schubladendenken", nach dem Motto "die Älteren hören nur Schlager". Die Zeiten haben sich geändert. Diese Ansicht war vielleicht vor 10 - 20 Jahren mal aktuell, aber heute hat doch ein "älterer Mensch" meistens eine höhere Bildung, ist des Englischen einigermaßen mächtig und ist, musikalisch, Gott sei Dank, zumindest bei denen, die ich kenne, viel aufgeschlossener als früher. Deswegen finde ich solche "Gemischtwarenläden" aus Schlager und Pop eigentlich ganz zeitgemäß, wenn ich mal genauer drüber nachdenke.
 
AW: Antenne Brandenburg: Eine ARD-Welle aus Schlager und Pop?

Die Generation der Marschmusik lauschenden, greisen Opas ist so gut wie ausgestorben, ebenso wie die Omas, welche verzückt Hans Albers und den Comedian Harmonists lauschen. Das ist halt der Lauf der Zeit.

Dank dieser vorbildhaften Ressentiments illustrierst Du, welch abwegigen Idealen diese Gesellschaft nach wie vor hinterherläuft: Das Alter wird als Stigma betrachtet, dem es zu entkommen gilt, während Jugend und Vitalität als kollektive Leitbilder fungieren und in geradezu grotesker Weise idealistisch überhöht werden. Jung sein gilt als schön und erstrebenswert. Wer in die Jahre kommt, der soll nach dieser fragwürdigen Philosophie alles tun, um die Uhr ein paar Jahre zurückzudrehen und der Seniorenfalle zu entkommen.

Schöne Aus- und Ansichten!
 
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In einem Punkt irrt der Grüne. Gerademal rund 50% der Deutschen sind des Englischen mächt, so stehts im letzten Datenbericht der Bundesregierung. Und da ist noch nicht aufgeschlüsselt, wie gut die Sprachkenntnisse sind.
Deshalb ist auch englisch-sprachige Musik bei Radiomachern so beliebt. Die Meisten verstehen sie nämlich schlicht und ergreifend nicht.


@Ricochet
Ich wollte eigentlich eher andeuten, dass genau diese Ressentiments schlicht überholt sind und genau deshalb diese Schlager spielenden Oldiesender für die Generation 50+ im Grunde Blödsinn sind. Das hat überhaupt nichts mit Jugendwahn zu tun, sondern etwas mit Integration!
 
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