AW: Aus "88acht - Das Stadtradio" wird "radioBerlin 88,8"
Mischpult schrieb:
Die meisten Leute haben aber nunmal Gerätschaften, die gar nicht dazu in der Lage sind, die Klangqualität der CD wiederzugeben.
Das heißt doch aber noch lange nicht, daß deswegen nun auch diejenigen, die solche Geräte haben, keine ordentliche Klangqualität geliefert bekommen sollen. Diese Art "HiFi-Kommunismus" begreife ich nicht.
Mischpult schrieb:
Eine CD mit schön viel Dynamik auf der Autobahn bei 130 km/h zu hören ist schon ein Abenteuer für die Ohren.
Einverstanden. Mobiler Musikgenuß bei starken Hintergrundgeräuschen ist zugegebenermaßen ein Abenteuer. Ich frage mich aber, warum CD-Autoradios seit Jahren Standard sind, wo da doch eine für diese Zwecke eher ungeeignete Qualität zur Aufführung kommt. Warum klagt da keiner wegen der Dynamik (oder ist mir das nur entgangen)? Warum gibt es keine Autoradios mit zuschaltbarer Dynamikkompression? Oder gibt es sowas in der bezahlbaren Klasse (ich habe kein Auto und somit auch kein Autoradio)? Irgendwas passt da nicht zusammen...
Wenn ich an "Radio" denke, dann denke ich eigentlich ausschließlich an stationären Empfang. Und da hätte ichs dann doch gerne ordentlich. Ich bin auch noch bereit, UKW als ernstzunehmende Empfangsart aufzugeben und den Soundbastlern zu überlassen, wenn denn wenigstens die Satellitenstrecke sauber bleibt. Aber selbst das ist ja nicht überall der Fall und auch durchaus bedroht: ich weiß, wie "dankbar" Beschwerden wegen zu guter technischer Qualität gerne von den Verantwortlichen in einen mulmigen Soundbrei umgesetzt werden. Die, die es ordentlich wollen, scheinen hingegen keine Lobby zu haben.
Mischpult schrieb:
Was ich damit sagen will: Für die allermeisten Programme macht es keinen Sinn, CDs "unverfälscht" zu senden. Die Leute können es gar nicht hören. Auch "Künstler und Tonleute" orientieren sich schließlich schon aus kommerziellen Gesichtspunkten an dem, wie gehört wird. Den vollen Dynamikumfang der CD nutzt niemand aus - wohlweißlich, dass seine Kundschaft dafür auf gar keinen Fall in einer Wohnung leben sollte.
Du hast damit völlig Recht. Auch ich kann keine theoretische CD-Qualität hören. Ich habe Nachbarn und meine Wohnung hat recht dünne Wände. Wenn denn aber schon die CDs "alltagstauglich" produziert sind, wozu dann noch zusätzliches Processing beim Hörfunk?
Mischpult schrieb:
Fazit: Ein ordentliches Processing optimiert nur (oder: sollte nur) die Wiedergabe beim Hörer.
Da gehe ich mit. Man kann die Dynamik so reduzieren, daß störende Effekte weitgehend ausgeschlossen sind. Die Realität sieht anders aus: aufgedickter oder grummelnder Bass, Verzerrungen, Pegelmodulationen, völlig zerstörtes Stereo-Panorama, oft mit Mono-Inkompatibilität einhergehend. "Optimiert" ist da absolut nichts. Das Signal ist oft sogar völlig unbrauchbar für UKW und mobilen Empfang. Was nützt es mir, wenn das Autoradio auf Mono schaltet und die Höhen weg sind? Ich fände es ok, wenn man die Sendewege teilen würde: auf UKW für mobilen Empfang Dynamikkompression ohne zusätzliche Effekte als Anpassung an den UKW-Weg. Das macht selbst der DLF. Auf den Satstrecken transparente Wiedergabe der Quellen.
Mischpult schrieb:
Mein Küchenquäker bietet leider für das Herumbiegen am Klang nur den "Volume"-Regler. Hat deiner mehr Auswahlmöglichkeiten?
Er hat gar keine. Ich besitze 2 Empfänger: den Sat-Receiver, der mir ausschließlich als Radio dient und den UKW-Tuner, der meist nichtmal mehr antennenmäßig angeschlossen ist. Das wars mit den Radios bei mir zu Hause. Ich mag mich nicht in Küche und Bad mit halben Sachen abzugeben und überlasse diese Räume dann lieber den ihnen zugedachten Funktionen.