AW: Bayern3 wieder auf absteigendem Ast
Mein einziger Trost ist, das der Goßteil der Maulhelden hier im Forum als PD, bei welchem Sender auch immer, keine zwei MAs überstehen würde.
Aber auf dem Weg zu Hartz 4 könnt ihr dann nochmal über euere hohen Ziele nachdenken.
Und genau deswegen haben wir ja den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, der NICHT direkt den Gesetzen der Marktwirtschaft ausgeliefert ist, da er Gebühren bekommt. Deshalb hat der öffentlich-rechtliche Rundfunk nicht auf die Quote/Mediaanalyse (wie ich dieses Wort hasse) zu schauen. Genau das wird aber getan. Die Hörer beschweren sich vorne und hinten bei Bayern 1 (BR unterwegs etc.), aber weil man Marktführer ist, macht man halt so weiter. Sollen die nervigen Hörer doch die Klappe halten...
Nun aber meine Gedanken zum aktuellen Bayern 3:
Ich habe einmal das Experiment gemacht statt Bremen Eins zum Aufstehen direkt die Frühaufdreher zu hören. Der erste Weg - noch vor dem Aufstehen - war aber der Griff zum Umschaltknopf am Radio. Was voll und ganz in der Sendung passt, ist das Verhältnis von Wort und Musik. Was mich aber stört ist der Inhalt des Wortanteils. Drei Moderatoren, die fast die ganzen vier Stunden durcheinanderreden, belangloses erzählen und andauernd Witze reissen, um dann über sich selbst zu lachen - das halte ich nicht aus! Ich brauche morgens kompetente und einigermaßen seriös vorgetragene Informationen (und das nicht nur in den Nachrichten zur vollen Stunde). Leider zieht sich das oft über das gesamte Tagesprogramm so hin. Die Wortbeiträge und Moderatoren in den anderen Sendungen sind zwar etwas "normaler" und nicht so abgedreht, aber eine dauerhafte "gute-laune-Stimmung" geht mir irgendwann auch auf die Nerven. (Ich bin kein dauerhaft schlecht gelaunter Mensch, ganz im Gegenteil!) Und was mich noch viel mehr auf Bayern 3 nervt: Alle ist dreimal gut, von allem gibt es mehr mehr und nochmal mehr. Irgendwann wird auch nicht Werbung bejingelt. Alle halbe Stunde das gleiche laut Geschreie von einer großen Baumarktketta, das für nichts, aber wirklich gar nichts gut ist. Wofür zahle ich denn bitteschön Rundfunkgebühren? Es ist traurig, dass man diese Möglichkeit, sich von der privaten Konkurrenz abzugrenzen, nicht nutzt. (Schuld ist hier aber nicht Bayern 3 selbst, sondern die Organisation zusammen mit der BRW - das wollte ich nur erwähnt haben.)
Ab 19 Uhr höre ich mittlerweile regelmäßig, wenn nicht fast täglich, Bayern 3. Mensch, Otto ist immer wieder unterhaltsam und interessant, Matuschke meist zum totlachen. Das ist halt der Unterschied: Der Humor der Frühverdreher und von Matthias Matuschik ist grundlegend anders.
Nightlife danach kommt ganz auf den Moderator an. Tom Glas mit Classic Rock am Dienstag ist schon fast Pflichtprogramm. Was ich aber bis heute nicht verstanden habe: Am Montag um kurz nach 22:30 Uhr schalte ich ein (Jim Sampson) und was läuft? Razorlight mit Wire To Wire, das im restlichen Tagesprogramm sowieso schon totgedudelt wird. Warum muss das sein? Warum kann man nicht in diesen zwei Stunden die ganzen Titel, die dreimal gut klingen, weglassen? Und überhaupt dieses "dreimal gut"-geclaime. In diesen zwei Stunden könnte man doch tatsächlich ein bisschen Radionostalgie machen und das Programm etwas "altbackener" lassen.
Absoluter Fan bin ich mittlerweile von Schwabeneder-Rohrbach (die große SamstagabendShow). Die zwei sind der Hammer schlechthin. Ein Samstag ohne geht nicht. Nur dummerweise kommt von 22 bis 00 Uhr Frank Laufenberg in SWR1, den muss ich mir jetzt immer aufnehmen. Anschließend von 0 bis 5 Uhr höre ich (bis es mich ins Bett treibt) auch noch die 300-Minuten-Show mit Sebastian Winkler. Ein geniales und sehr unterhaltsames Konzept, wie ich finde. Das gleiche dann in der Nacht von Sonntag auf Montag: Dirk Rohrbach‘s Americana. Für mich als Country-Fan ein absolutes Muss und wohl die Sendung, in der die meisten Titel laufen, die sonst nie im Programm von Bayern 3 sind.
Gruß,
Andi