AW: Beschäftigungsmaßnahmen für Super-Praktikanten
Ein Tipp für Praktikanten, die nicht in der Küche sitzen wollen: Ich habe meinem Chef damals sofort gesagt, dass ich keinen Kaffee kochen kann, noch nie eine solche Maschine bedient habe, weil ich aus einem Teetrinkerhaushalt komme
Kopieren und sowas musste ich daher nie. Einfach klar ausdrücken! Wer sich für sowas benutzen lässt ist selbst blöd.
Gut, dass ich nicht Dein Chef war. Damit wärste nämlich bei mir erst auf- und im Wiederholungsfalle raus-gelaufen. Antwort: "Dann lernschs!" Das kannste für Kopierer, Kaffeemaschine, Spülmaschine... beliebig anwenden.
Sicher ist es nicht in Ordnung, dass ein Prakti NUR den anderen hinterherräumt. Aber wenn JEDER in der Abteilung mal die Spülmaschine ausräumen muss, dann muss das AUCH der Prakti.
Ich hab immer wieder solche Menschen in der Abteilung (bin im technischen Marketing tätig und Marketing ist ja sooo cool...) und wenn die dann einen Flunsch ziehen, wenn sie mal 2000 Einladungen eincouvertieren müssen (jaja, auch das ist Marketing...), zündet's im Karton. Während dieser Mensch nämlich seine 2000 eintütet sind 2 Kollegen und ich mit weiteren 2000 beschäftigt - und das neben der sonstigen Arbeit her.
Das gleiche gilt für Schulungsräume herrichten und aufräumen - das machen wir ohne Praktis ja auch selbst.
Gut - bei uns in der Firma kann sich niemand beklagen, er/sie würde ausgenutzt - Außer diesen BOGY- und BORS- Praktikas (= 1 bis 2 Wochen hinter jemandem herlaufen) kriegen bei uns die Jobber faires Geld. Und dafür muss dann auch mal gefühlte 3 Tage Adresslistenkontrollieren drin sein.
Hängt vielleicht damit zusammen, wie man die Arbeiten selbst bewertet. Wenn ich es als unwürdig für mich ansehe, ne Spülmaschine auszuräumen, Kopiererpapier nachzufüllen oder mal für ne Besprechung ne Kanne Kaffee zu kochen, dann muss ich mich nicht wundern, wenn solche Arbeiten bei den Menschen, die sie tun müssen, nicht beliebt sind. Mal so gesehen: Wenn Kaffee der Treibstoff für ne Redaktion ist - dann ist die Zubereitung qualitätsentscheidend für das Arbeitsergebnis - und wenn der Job so wichtig ist, würde ich nicht riskieren, dass den ein Praki vergeigt
Erinnert Ihr Euch noch an die Werbung von einem der großen Paketversender: Der neue kommt rein, die Kollegin, die ihn einarbeitet sagt "Wir arbeiten hier im Versand mit dem XYZ-Portal von ABC" - Antwort "Versand? Ich habe studiert" - "Oh, entschuldigung, ich erkläre es ganz langsam!"
Also - bitte mal etwas Augenmaß bei der Einschätzung, welche Arbeit "würdig" und "unwürdig" ist - ist es verzichtbar, lässt man es, ist es notwendig, kann es nicht "unwürdig" sein.
Grüße
P.S. Sicher, diese Besserwisser, die mir am 2. Tag erklären, dass man mit Flash unsere HP viel peppiger gestalten kann und dass unsere Firmenfarben sowas von langweilig sind und sowieso und überhaupt - die hab ich auch gefressen
Aber spätestens nach einer Stunde im Messelager Kisten ausräumen und sortieren (natürlich pack ich auch mit an - so ein bißchen Sport ist ganz gesund) legt sich das. Für ganz hartnäckige Fälle hab ich da immer noch ne Schraubenkiste unter der Werkbank, in die alles reinfliegt, was irgendwo rumliegt - gibt jedem Prakti locker 1 Tag Arbeit - und wie man mit 'nem Messchieber umgeht lernen se dabei auch gleich (die intelligenteren lernen schnell, dass es auch andere Methoden gibt, Gewindedurchmesser zu sortieren...)