Radiokult
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Die Top2000D kehrt zurück! Immer samstags ab 14 Uhr wird auf der Retrowelle mit Genehmigung des SWR die gesamte Hitparade von damals wiederholt.
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Ja, freilich senden sie einen privaten Mitschnitt. Der SWR hat sowas ja nicht selbst im Archiv. Das ist ja gerade das, was die Arbeit von Digiandi so wertvoll macht,
Naja, damals musste sowas ja noch alles auf physischen Datenträgern aufbewahrt werden, die Platz brauchten und eine Menge kosteten. Insofern ist es zumindest bis zu einem gewissen Grad nach meinem Dafürhalten nachvolziehbar, dass man sich beim Archivieren damals auf aufwendige Produktionen beschränkte und nur sehr vereinzelt Unterhaltungssendungen für die Nachwelt erhalten blieben. Allerdings lasse ich dieses Argument eigentlich nur für die Top 1000 X von 1989 gälten, denn damals war ja noch nicht abzusehen, was für eine Erfolgsgeschichte damals ihren Anfang nahm. Bei der Top 2000 D, um die es hier ja eigentlich geht, gebe ich Dir vollkommen recht. Da sendeten zwei Sender aus de facto immer noch zwei Staaten, die nach Jahrzehnten der Trennung gerade auf dem Weg waren, wieder zu einem zu werden und das Archiv erachtete es aus welchen Gründen auch immer nicht für bewahrenswert. Das ist in der Tat traurig, wenn dann private Mitschnitte von solchen radiophonen Großereignissen herhalten müssen, wobei es natürlich ein großes Glück ist, dass es Leute gibt, die die Sendung damals mitgeschnitten, aufbewahrt und irgendwann @DigiAndi überlassen haben.Schlimm genug, wie die ÖR ihre Archive vernachlässigen.
Bitte, wer wird vergessen? Die kommerziellen Unternehmen? Wohl kaum, denn sie sind ja jene, die die Sendung ausstrahlen. Digiandi? Der wohl auch nicht, denn wenn er vergessen worden wäre, stünde ja auf der Seite der Retrowelle nicht, von wem die Aufnahmen stammen. Allenfalls die Sammler von damals werden nirgendwo erwähnt und hier könnte man tatsächlich überlegen, ob sich da nicht vielleicht was machen lässt. Laut https://www.digiandi.de/sammlungen/bredow-schubert/ stammt der Mitschnitt von einem Hartmut Schubert. Den könnte man ja vielleicht nennen oder ein Interview im Programm der Retrowelle mit ihm führen oder etwas in diese Richtung.Ich finde aber schon, dass man grundsätzlich klären sollte, wenn kommerzielle Unternehmen auf Mitschnitte zurückgreifen wollen, die private Sammler bewahrt haben und dem Digiandi zur Verfügung stellen, dass sie nicht komplett vergessen werden.
Dass die Sender Digiandi nicht unterstützen würden, würde ich so nicht unterschreiben wollen. Die Hitparadenmitschnitte des SDR haben ihn ja, wie er auf der oben verlinkten Seite schreibt, nach einem Aufruf auf SWR 1 BW erreicht und schon häufiger gab es Sendungen bei verschiedenen Programmen, in denen er und sein Archiv vorgestellt wurden. Was nun die Unterstützung beim Veröffentlichen betrifft, so sind da wohl auch dem ÖR die Hände gebunden, was eben auch mit den Urheberrechten zu tun hat. Bei reinen Wortsendungen sähe das wahrscheinlich nochmals anders aus, aber ab dem Moment, wo da Musik dabei ist, interessieren sich die Verwertungsgesellschaften sehr für sowas und der gute Digiandi hätte wohl schneller Ärger am Hals, als er "Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte" sagen könnte. Aus gutem Grund wird er ja auch zum Beispiel die 23.000 digitalisierten Kassetten nur denen, die mitgespendet haben, in einer passwortgeschützten Cloud zugänglich machen. Und da ist das nächste Problem. Die Formulierung im Futur ist angebracht, weil ihm derzeit schon dafür keine ausreichende Leitung oder genügend Webspace zur Verfügung steht. Selbst, wenn man hier also einen Rahmenvertrag oder ähnliches zustande bekäme, wäre das tatsächliche Zugänglichmachen für die Allgemeinheit schon allein aus technischen Gründen gar nicht so einfach.Ich kann nicht erkennen, dass sich ein ÖR dahingehend bemüht, den Digiandi zu unterstützen, die Mitschnitte öffentlich machen zu dürfen. Momentan kann man beim Digiandi aus rechtlichen Gründen ja nix online hören, sondern nur in der Datenbank recherchieren.
Aus den genannten Gründen: Ja, es ist wohl tatsächlich ein Entgegenkommen des SWR nötig gewesen, um die Sendung nun wieder im Internet senden zu dürfen. Neben der Tatsache, dass es sich bei der rechtlichen Komponente ja sogar schon um sowas wie Jingles und dergleichen handelt, kann man ja heute gar nicht mehr alle damaligen Mitwirkenden fragen. Thomas Schmidt weilt ja beispielsweise nicht mehr unter den Lebenden und auch, wenn er Digiandi ja sehr aufgeschlossen gegenüber stand, reicht allein diese starke Vermutung als rechtliche Absicherung eben nicht aus.Ich stelle mal auch in den Raum, dass man eher die beteiligten Moderatoren und Redakteure um Nutzungsrechte bitten müsste, als Nachfolger der Sender, die das damals technisch ausgestrahlt haben. Es hört sich so an, als wäre es eine große Gnade, dass der SWR das erlaubt.
Bitte, wer wird vergessen? Die kommerziellen Unternehmen? Wohl kaum, denn sie sind ja jene, die die Sendung ausstrahlen.
Danke für den Link. Laut der Seite "existierte bis Anfang des Jahres 2017 kein digitalisierter Mitschnitt."Laut https://www.digiandi.de/sammlungen/bredow-schubert/ stammt der Mitschnitt von einem Hartmut Schubert.
Ich frage mich da weniger wie, sondern eher ob überhaupt. Es gab da wohl auch schon mal vereinzelte Rüffel (siehe Eintrag 95 im Gästebuch: https://www.onlex.de/_gbuch.php?username=petelove) Die Konsequenz war, dass die Insulaner-Sendungen auf der Seite gesperrt wurden.Bei der Seite stellte sich mir schon öfter die Frage, wie der das mit Gema und sonstigen Rechten eigentlich handhabt.
Naja, warum hätte denn Thomas Schmidt damals einen Aufruf an die Hörer starten sollen, wenn er vorher doch ganz einfach in den Archiven hätte nachschauen lassen können? Aber gut, sein Aufruf galt ja der 1989er Hitparade und womöglich waren die anderen SDR-Hitparaden inklusive der Top 2000D einfach eine schöne Dreingabe. Schon möglich, dass da vielleicht irgendwo ein offizieller, aber noch nicht digital erfasster Mitschnitt vorliegt.Laut der Seite "existierte bis Anfang des Jahres 2017 kein digitalisierter Mitschnitt."
Das muss nicht unbedingt gleichbedeutend damit sein, dass es in den Archiven des SWR oder des DRA als DT64-Verwalter KEINEN Mitschnitt gibt.
Wohl eher umgekehrt Der Peter "sammelt" ja schon viel länger.Womöglich ist also manch eine Datei, die Peter auf seiner Seite zur Verfügung stellt, ursprünglich mal aus dem Archiv von Andreas.
Naja, warum hätte denn Thomas Schmidt damals einen Aufruf an die Hörer starten sollen, wenn er vorher doch ganz einfach in den Archiven hätte nachschauen lassen können?
Nein, da bin ich mir doch relativ sicher. Digiandi hat die Mitschnitte zumeist in WAV 44,1 direkt vom jeweiligen Datenträger überspielt, während Peter auf Rias1.de oft nur MP3s mit höchstens 128 KBPS anbietet. Speziell bei einigen Aufnahmen von Sendern außerhalb Berlins glaube ich, dass sie erst Andreas und danach Peter vorlagen.Wohl eher umgekehrt Der Peter "sammelt" ja schon viel länger.
OK, dieses Wörtchen "einfach" war von mir vielleicht etwas unglücklich gewählt. Ich hätte jetzt vermutet, dass zumindest die Kathalogisierung des Archivbestands inzwischen abgeschlossen sei. Aber gut, man lernt ja nie aus.Mich würde wundern, wenn es irgendein Radio-Archiv gibt, in dem man "einfach nachschauen" lassen kann. Einfach ist da nie etwas und selbst aktuelle Mitarbeiter können nicht einfach ins Archiv stiefeln und da mal durch die Regale kramen. Wie gesagt, viele alte Sachen sind nicht nach Autoren, Sendungsnamen usw. katalogisiert. Und wenn etwas gefunden wird, muss jemand die Arbeitsstunden der Digitalisierung bezahlen. Dazu die rechtlichen Fragen. Also ja, es ist viel zielführender, nach privaten Mitschnitten zu fahnden.
Nehmen wir mal an, es gibt aus der Zeit vor 1990 ein Karteikarten-Archiv. Schön und natürlich auch hilfreich. Aber wer hat die Ressourcen, diese Karteikarten systematisch und komplett in eine Computer-Datenbank zu übertragen, seien es Zeitungen, Zeitschriften oder Sender? Viele haben irgendwann einen Schnitt gemacht und gesagt, wir führen ein digitales Archiv ab 2000 oder so und die älteren Sachen blieben eben liegen oder werden nur bei Bedarf gesucht. Wenn z.B. jemand stirbt.OK, dieses Wörtchen "einfach" war von mir vielleicht etwas unglücklich gewählt. Ich hätte jetzt vermutet, dass zumindest die Kathalogisierung des Archivbestands inzwischen abgeschlossen sei. Aber gut, man lernt ja nie aus.
Diese Äußerung zeugt von großer Inkompetenz. Bitte mal drüber nachdenken, über welche Volumina wir hier sprechen:Schlimm genug, wie die ÖR ihre Archive vernachlässigen.
Möchte man sein Programm in halbwegs sendefähiger Qualität (das wären dann Mitschnitte mit 19 cm/s) vollständig auf Band (ja, zu jener Zeit gab es in Stuttgart noch Bänder) archivieren,
Ja, immer diese pösen, pösen Qualitätsfetischisten. Nur ihrendwegen gibt es heute so wenige Mitschnitte von Unterhaltungssendungen und @black2white muss andauernd nach Aufnahmen von Dieter Thomas Heck fragen. Das müsste doch alles nicht sein, wenn man damals einfach nur ein bisschen weniger hohe Ansprüche gehabt hätte. Dann klängen zwar alle Mitschnitte vor etwa 1990 wie Mittelwelle (inklusive Hörspiele oder Aufnahmen mit den Rundfunkorchestern), aber immerhin gäbe es Mitschnitte von Dieter Thomas heck.Schuld war also dieser hohe Qualitätsanspruch, der am lieben Geld scheiterte.
Ich darf Kienzle sein, Hauser? Einverstanden.Diese Äußerung zeugt von großer Inkompetenz. Bitte mal drüber nachdenken, über welche Volumina wir hier sprechen:
Möchte man sein Programm in halbwegs sendefähiger Qualität (das wären dann Mitschnitte mit 19 cm/s) vollständig auf Band (ja, zu jener Zeit gab es in Stuttgart noch Bänder) archivieren, benötigte man pro Tag und Programm 16 Bänder à 17 mm Regalplatz (Breite eines handelsüblichen Bandkartons), also (bei vier Programmen) über einen Regalmeter pro Tag. Pro Tag! Hätten die Anstalten seit, sagen wir zwischen 1950 und 2000, ihr Archiv „nicht vernachlässigt“, dann wären das (ich rechne überschlägig die Hälfte, weil es nicht alle Programme über den ganzen Zeitraum gab) 25 • 365,25 • 1 = 9,131 Kilometer Archivregal.
Ein Wickel Band war mit etwa 50 DM zu veranschlagen, das wären dann 800 DM pro Tag bzw. 7,3 Millionen DM, die in den Regalen ruhten. Den Regalplatz gibt es auch nicht umsonst, geschweige das Personal, das jeden Tag die Mitschnitte fertigen hätte müssen.
Der letzte Absatz bezieht sich auf ein Programm. Bei vieren hätten wir an die 20 Millionen für Bänder ausgegeben.
Noch Fragen, Kienzle?
Deine Kinder kommen in 15 Jahren und fragen: Wo sind die Mitschnitte?Aber man sollte doch wissen, was man aus Platzgründen entsorgen musste
Wer ist "wir"? Bist du Insider? Das mit dem "hell" war natürlich ironisch, aber auch hier weiß ich nicht, wie die Archive wirklich aussehen.Drei Dinge:
1. Wir wären froh, wenn wenigstens das gesamte, bislang nur analog verfügbare Archivmaterial komplett digitalisiert wäre. Das ist längst nicht der Fall. Übringens sind nicht alle Archiv-Säle so "hell", wie Du suggerierst.
2. Sendungs-Mitschnitte wurden (siehe oben) nur ganz selten langfristig archiviert. Eher sind Hörermitschnitte die einzige Quelle, die - @DigiAndi sei Dank - bei ihm zusammenlaufen.
3.
Deine Kinder kommen in 15 Jahren und fragen: Wo sind die Mitschnitte?