AW: Bürgerfunk in NRW – weg damit!
Kennt einer schon die Presseerklärung des Landkreistages NRW zum Bürgerfunk?
Ich frage mich ernsthaft, wer wem da was in den Griffel diktiert hat.
Hier der Originaltext:
Geplante Modernisierung des Bürgerfunks: Gewinn für alle
Der Landkreistag Nordrhein-Westfalen (LKT NRW) begrüßt die Pläne der Koalitionsfraktionen CDU und FDP, die gesetzlichen Rahmenbedingungen für den Bürgerfunk zu verändern und damit der gesellschaftlichen Entwicklung anzupassen.
In NRW gibt es zurzeit 46 private Lokalfunk-Stationen, die ihr Sendegebiet in der Regel auf der Ebene der Kreise und kreisfreien Städte haben. Die meisten von ihnen bedienen sich eines so genannten Mantelteils, der von "Radio NRW" zur Verfügung gestellt wird. Alle Stationen sind verpflichtet, einen genau festgelegten Teil ihrer Sendezeit Amateuren zur Verfügung zu stellen. Auf diesen Bürgerfunk haben sie redaktionell keinerlei Einfluss. Die Folge sind erhebliche qualitative Unterschiede und extrem variierende Sendeformate. Genau hier setzt der Gesetzentwurf an: Beispielsweise sollen Standards definiert und "gute" Bürgerfunker finanziell belohnt werden.
"Für alle Beteiligten wird es ein Gewinn sein, wenn die Qualität der Amateur-Radiobeiträge steigt", betonte LKT-Hauptgeschäftsführer Dr. Martin Klein heute in Düsseldorf. "Die ehrenamtlichen Radiomacher professionalisieren sich, die Lokalsender können sich auf zusätzliche hochwertige Reportagen und Interviews einstellen und die Hörer identifizieren sich verstärkt mit 'ihrem' Sender vor Ort."
CDU und FDP wollen – so die Intention – die Qualität des Bürgerfunks erhöhen. Fördergelder sollen nicht mehr "mit der Gießkanne" an alle Bürgerfunker verteilt, sondern je nach Qualität variieren. Außerdem soll ein Funktionsauftrag für den Bürgerfunk ins Landesmediengesetz aufgenommen werden, damit künftig der Amateur-Sendeplatz auch gehört und nicht aufgrund miserabler, nichts-sagender Gestaltung der Sendungen massenhaft umgeschaltet wird. Zudem soll Radiomachen verstärkt in den Schulen vermittelt werden. Radiowerkstätten würden finanziell gefördert, schon Jugendliche könnten sich medial professionalisieren.
"Bislang ist für viele Lokalsender und ihre Hörer der Bürgerfunk ein rotes Tuch, weil eben lange nicht alle Amateur-Radiomacher vernünftige Arbeit abliefern", unterstrich Klein. "Da ist es nur gut, wenn sie nunmehr einen finanziellen Ansporn für besseren Journalismus bekommen. Und die Lokalsender vor Ort können sich darüber freuen, dass ihr Programm durchgehend gehört wird – auch wenn die Amateure die Regie übernehmen. Höhere Einschaltquoten und damit letztlich wirtschaftliche Vorteile durch lukrativere Werbetarife sind die Folge. Und dies wiederum kommt am Ende der ganzen Region zugute."
Der Landkreistag Nordrhein-Westfalen (LKT NRW) ist der kommunale Spitzenverband der 31 Kreise des Landes NRW mit rund 10,7 von landesweit insgesamt 18 Millionen Einwohnern.
Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an unseren Pressereferenten, Herrn Boris Zaffarana.
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Pressemitteilung vom 13.02.2007