@Kurzwellenfreak: Du benennst das zweite Argument, welches immer wieder von Mitarbeitern Radio NRWs, als auch der LfM, vorgebracht wird: Fehlende Frequenzen.
Dieses ist ebenso widerlegbar wie das erstere:
Selbst wenn die zweite Kette vollständig koordiniert sein sollte, gibt es immer noch genügend Frequenzen, die mit geringer Leistung und Einzügen in bestimmte Richtungen für Lokalsender koordinierbar wären; in Düsseldorf bspw. 95,5, 96,1, 99,6, 105,4, 106,0 oder 107,2 MHz (u.a.).
Die 400-KHz-Schutzabstande sind heutzutage vollkommen übertrieben: In Aachen ist 100'5 - Das Hitradio auf der gleichnamigen Frequenz und gleich daneben WDR 2 auf 100,8 MHz zu empfangen: Dies stört niemanden, d.h. man kann, ohne dass dies zu technischen Problemen führt, bspw. die 95,5, 96,1 und die 99,6 MHz für Düsseldorf koordinieren.
Wer anders argumentiert, sollte darlegen, weshalb ein 400-, teilweise sogar 300-KHz-Abstand zwischen zwei Signalen von einem Standort bei der Frequenzkoordination in anderen europäischen Ländern (Belgien, Frankreich, Niederlande...) die Regel sind und so etwas in Deutschland nicht funktionieren soll.
Es ist höchste Zeit, dass endlich mal mit den ganzen vorgeschobenen Argumenten, die nur dazu dienen, das bestehende System ungerechtfertigter Weise zu zementieren, Tabula rasa gemacht wird: Lokalfunk neben Radio NRW
ist finanzierbar
und es existieren auch ohne eine Zerobase in NRW genügend freie Frequenzen, die lokal und sublokal mit Leistungen zwischen 50 und 200 Watt koordinierbar wären, was für lokale und sublokale Programme vollkommen ausreicht.
Noch ein Wort zu den Schutzabständen.
Dass Signalabstände von 400 KHz heute selbst in Deutschland gang und gäbe sind (leider kann ich meinen obigen Beitrag, wonach in allen Bundesländern Schutzabstände von unter 400 KHz innerhalb des Einzugsgebiets von Großsendern nicht gestattet seien, nicht mehr korrigieren), belegen folgende Grafiken (Quelle:
FMSCAN; rechts neben dem Senderstandort ist die in den Empfangsort gerichtete Strahlungsleistung, die gesamte Sendeleistung [jeweils in KW], die Entfernung zum Umsetzer, der Richtwinkel der Antenne, sowie die prognostizierte Signalstärke in dBµV bei einer Antennenhöhe von 10m angegeben):
Berlin:
Hamburg:
Frankfurt:
Leipzig:
Stuttgart:
Sollte die LfM mit dem Argument fehlender Frequenzen den Start weiterer Programme verhindern wollen, müsste die Frage der Rechtfertigung der Schutzabstände von 400 KHz einer juristischen Prüfung unterzogen werden.
Wenn andere Rundfunkanstalten mit 300 KHz auskommen, - und damit belegt wird, dass dies zu keinen technischen Schwierigkeiten auf der Empfangsseite führt -, gibt es keinen nachvollziehbaren Grund mehr, weshalb der WDR Abstände von 400 KHz einfordert, außer auf wettbewerbswidrige Weise Konkurrenz zu verhindern.
Wie seht Ihr das?
Lasst uns doch mal über diese wichtige Frage diskutieren, und nicht nur über so belanglose Dinge, wie die Tatsache, dass N-JOY-Radio neue Jingles eingeführt hat!