AW: Der Holzmichel
@radiokult
Was war jetzt an meiner Erläuterung eine Milchmädchenrechnung? Es gibt jedenfalls keinen objektiven Grund für den Musikredakteur eines Mainstreamprogramms einen völlig aus dem Musikformat ausbrechenden Titel zu spielen, nur weil er erfolgreich in den Charts ist. Denn: Verkaufscharts, insbesondere in der heutigen Zeit, in der aufgrund der starken Absatzrückgänge vergleichsweise wenige verkaufte Singles für einen Charterfolg ausreichen, sind NULL repräsentativ für den Musikgeschmack der eigenen Hörerschaft. Man sollte vielleicht wissen, dass nur eine absolute Minderheit der Bevölkerung überhaupt aktiv CDs kauft. Diese kann also für die passiv Musik konsumierende Mehrheit der Radiohörer in keinster Weise repräsentativ sein. Zumal es für Radiomacher auch keine Aufschlüsse darüber gibt, wer eine CD kauft. D.h. ein Musikredakteur weiss nicht, ob sich die Käuferschicht eines bestimmten Titels mit der eigenen Hörerschaft bzw. Zielgruppe deckt. Und gerade bei einem Song wie dem Holzmichl gibt es diverse Gründe (wie oben angeführt), die gegen einen Einsatz in einem AC- oder CHR-Format sprechen würden.
Übrigens 1: Die Milchmädchenrechnung ist in diesem Fall definitiv: "Das ist doch so erfolgreich in den Charts, also muss man das doch auch im Radio spielen."
Übrigens 2: Die Frage, ob man in einem Formatradio nicht mal ausbrechen und musikalische Spitzen wagen sollte, möchte ich nun beileibe nicht am Beispiel der Randfichten diskutiert wissen.