Oh je, die Weltdurchblicker sind unterwegs. Aber egal, ich weiss auch nicht was Stadtwerke mit dem Radio zu tun haben, außer, das sie eventuell teilweise an Lokalradios in NRW beteiligt sind. Aber, das müsste ich checken. Ja und dann die böse böse Quotengeilheit. Das ist allerbestes deutsches Kulturverständnis. Da bekommen Theateraufführungen auch die besten Kritiken wenn Zuschauer reihenweise den Raum verlassen oder die Aufführungen nur zu 50% verkauft sind. Liebe Leute Radio ist ein Massenmedium um muss halt viele Menschen ansprechen. Radio ist kein Medium für Voll-Checker und eingeweihte Spezialisten.
Wir haben eine Radiolandschaft, die aus wenigen Sendern besteht. Das kann man bemängeln, meine Meinung habe ich noch oft genug dazu gepostet, aber das ist Fakt und wird sich auch mittelfristig nicht einmal ansatzweise ändern. Deutsche Sender sind Gemischtwarenläden und werden es bleiben. Das diese Struktur, die wirtschaftlich seit der Gründungsphase sehr erfolgreich war, in meinen Augen nicht unbedingt zukunftsfest ist, ist eine ganz andere Sache. Ich teile auch nicht die Auffassung das Radio so ganz unangefochten seine Bahnen zieht. Privatradio hat in der aktuellen MA 500.000 Du./Hörer verloren. Das ist nicht wenig. Vielleicht war es ein Ausreise, oder es könnte ein Trend beginnen. Dafür gibt es Anzeichen, denn ich analysiere die MA in Zeitreihen, aber im Endeffekt zeigt es die Zukunft. Die Frühjahres MA wird also spannend.
Es gab immer und gibt immer bei den Öffis Perlen, das bestreite ich nicht. Früher sassen die Redaktionen da auf einem sehr hohen Ross, das hat aufgehört. Dafür ist eine allgemeine Luschigkeit eingezogen, die optimierten Rankings sind da nur die Spitze des Eisberges. Nachdenken ist dort scheinbar Glücksache, mit einem Onlinevoting, das manipulierbar ist, bis der Arzt kommt, mit 1.000 - 2.000 Votings eine Bestenliste für ein Sendegebiet in dem rund 14 Mio. Menschen leben anzuleben ist schon mehr als steil.
Aber selbst in der Qualitätszeitung FAZ musste ich das lesen, sinngemäßes Zitat:
" von den rund 400.000 Prostituierten sind ca. 5% Männer, der weit überwiegend Teil sind Frauen. " Ja, liebe FAZ, da fällt einem nichts mehr ein. Außer: Mathe teilgenommen oder? Sollte hier nicht zumindest ein Boys Day gefordert werden?
Die Radionutzung wird zukünftig sinken. Wenn das Medium nicht abstürzen will:
- Journalistische Qualität steigern, Bild und Wiki sind keine Quellen
- Wieder spontan und überraschend sein
- Dialog statt Monolog - entweder Mann(Frau hat etwas zu sagen oder hält die Klappe
- Es muss einfach Spaß machen ein Programm zu hören
- Für Talente wieder attraktiv werden
- Das Web intelligent nutzen
Was nicht gebraucht wird, sind die verkopften Konzepte a la DLF, DR die für Gremien gemacht werden und die X-Kopie eines Hitradios mit geklauten Programmelementen von 104.6 RTL, 23-Jährigen Piepsmäusen am Mike und Zahlung der Hungerlöhne nach Mondphase.
So, diese Tipps waren kostenlos. Aber geht gern zu den Berater-Pappnasen und lasst Euch Programmweisheiten aus der Pre-Web-Zeit für viel Geld erzählen. Soll ja Leute geben, die fahren immer noch mit einem Falkplan aus den 90ern rum und wundern sich warum sie sich so oft verfahren.