Interessante Frage, mit Sicherheit viele Antworten. Es gibt viele Fucktoren, ich kann ja ein paar aufschreiben, von denen ich glaube, dass sie Karrieren ermöglichen:
1. Vollkommene Hingabe zum Job.
Die einen lieben Tarifverträge, pochen auf die Einhaltung der 40 Stunden Woche oder wollen angemessen bezahlt werden. Die Erfolgreichen interessieren all diese Dinge nicht. Sie meckern nicht (oder nur verdeckt), sie kümmern sich nicht ums Geld oder angemessene Work-Life-Balances. Deren Ziel: Erfolg um jeden Preis. Privatleben ist gleich Job. Die Partnerin oder der Partner ist ein Kollege, nach Feierabend gehts in die Kneipe oder in den Club. Und am Wochenende ist man im Sender oder bei einer Off-Air-Veranstaltung, auch wenn man gar nicht "muss". Wichtig allerdings: man muss nicht nur gerne hingehen, man muss auch gerne gesehen werden. Wenn sich ein Workaholic die gesamte Zeit wie ein Idiot aufführt, wirds wohl nix mit der Karriere. Integrität oder die Eigenschaften, die die Entscheider mögen, sollte er oder sie mitbringen. Und natürlich Bock auf "Mehrarbeit": Erfolgreiche Menschen in diesem (und in fast jedem anderen Business) ackern zwischen 50 und 90 Stunden die Woche. Oller Spruch, aktuelle Wahrheit: Karriere geht nach 18 Uhr los.
Und falls du dich fragst: 50 bis 90 Stunden!?!? Wie schaffen die das? Nun ... Koks? Crystal? Keine Freunde außerhalb des Senders? Scheidungen, Kinder sehen Papa nicht oder es werden nie welche gemacht ... so läuft das meistens.
2. Killerinstinkt und immer Gute Laune
Klingt komisch, ist aber so. Wer Karriere machen will, muss immer gut drauf sein oder zumindest so wirken. Keine Schwäche zeigen, nie krank sein (wann kann einem auch etwas zustossen, wenn man nur im Sender abhängt?), stets das Team um sich herum bei Laune halten. In einer guten Firma, erkennen die, die was zu sagen haben, früher oder später das Talent eines solchen Menschen und befördern ihn. Das Handwerk ist tatsächlich zweitrangig. In schlecht geführten Firmen haben die Arschlöcher Konjunktur. Das sind Leute, die vielleicht "nix" draufhaben, aber immer an der richtigen Stelle zum rechten Zeitpunkt etwas machen oder es zumindest als selbstgemacht verkaufen. Es fällt den Entscheidern auf - Peng - Beförderung. Eine Prise Informationsvorsprung, Gehässigkeit und Manipulationsfähigkeit schaden nicht.
3. Mentor und Förderer meets Arschkriecher und Ja-Sager
Keine Karriere ohne Förderer. Das heisst: ein guter PD sucht immer nach einem guten CvD in den eigenen Reihen, ein guter GF schaut, ob er nicht seinen PD zum Nachfolger ausbauen kann usw usf. Leider sind die Firmen im Medienbusiness selten so drauf, wie moderne Konzerne oder INternet-Companies und machen zu wenig Talentförderung sowie langfristige Personalplanung. Wenn also plötzlich der Marketingleiter zur Konkurrenz geht, weil er dort ne Mark fuffzich mehr verdient und nen geileren Dienstwagen bekommt (Audi statt Skoda), dann schaut sich der Geschäftsleiter panisch um im Großraumbüro und befördert irgendeinen Klops, der immer gute Zahlen geliefert hat, zum Nachfolger. Kann gut gehen oder auch nicht. Meistens letzteres
Denn entweder ist der Beförderte ein tyrranischer JA-Sager, der alles und jeden nervt und die guten Leute am Ende heraus ekelt. Oder es ist einer, der den Job gar nicht machen will und machen kann und Führungsschwäche hoch 10 an den Tag legt.
Und last but not least: Glück und Talent. Es gibt die "geborenen" Anführer, die es einfach drauf haben und etwas auf Entscheider ausstrahlen. Vielleicht hört ein Beirat den neuen Volontär im Abendprogramm, mag den, ruft den GF an und fragt ihn "wer isn das? den finsch gut". Der GF lässt sich nicht zwei Mal bitten, meldet sich mitten in der Nacht beim hörigen PD und befiehlt dem, dem Volo sofort den Nachmittag zu geben. Und keine 12 Monate später wird aus einem Volo ein MoShow-Host. Hats alles schon gegeben.
So oder so: Handwerk muss man natürlich beherrschen, der wichtigere Rest sind Auftreten, Hingabe, Loyalität, Arschloch oder Ja-Sager-Mentalität und GLÜCK!!!!
Und nun kannst du die Elke oder wen auch immer mal anschreiben und fragen, warum denn ausgerechnet SIE erfolgreicher ist in der Karriere, als Andere. Mal schauen, ob sie antwortet