AW: Die Radiolandschaft in NRW...
Also, unser Rundfunksystem bedarf sicher einer Veränderung. Allerdings wohin die Richtung geht ist ungewiss. In erster Linie sollten wir aber unseren landesweiten Lokalfunk mit 5 Stunden Lokalprogramm und 2 Stunden offenen Kanal reformieren.
Das dabei ein landesweites privates Radioprogramm herauskommt dürfte klar sein. Denn im Grunde haben wir es schon. Also warum nicht das bestehende Radio NRW landesweit senden lassen? Unsere Landesmedienanstalten, die eigentlich die Lizenzbestimmungen überwachen, könnten ja Auflagen machen das das landesweite Mantelprogramm der Lokalsender, in jetziger Form erhalten bleibt und auch Programme für die Jugend oder Zielgruppen/Minderheiten anbietet.
Der WDR sollte meiner Meinung mit 5 Radiowellen auskommen können. Die Inhalte von Funkhaus Europa können auch auf WDR 5 oder 3 laufen.
Der Lokalfunk müsste dann einen neuen Weg einschlagen. Einen nicht kommerziellen nach Vorbild der Niederlande? Nun ich denke das beste wäre ein lokales Radio in den großen Städten unseres Landes anzusiedeln, welches kommerziellen aber auch nichtkommerziellen Anbietern Sendezeit einräumt. Denn in den großen Städten ist der Lokalfunk immer noch am erfolgreichsten und sinnvoll. Die Vergangenheit hat gezeigt das sich Kreisbewohner meist an den benachbarten Großstädten orientieren und weniger an der eigenen Kreisstadt.Folglich interessieren sie sich mehr für die Dinge in der benachbarten Großstadt als im eigenen Kreis. Der Stadtsender kann ja dann auch die benachbarten Orte gleich mitversorgen. Vorrausgesetzt der Sender bekommt eine vernünftige Frequenz mit entsprechender Leistung. Zielgruppenprogramme könnten auch im Lokalfunk erfolgreich sein.
Das es nun auch Studentenradios wie das vorhin beschriebene Radio CT gibt. Nun das hat verschiedene Gründe. Die LFR wollte in erster Linie damit auch dem kommerzielen Lokalfunk etwas entgegenstellen. Sozusagen eine Alternative. Da es auch in anderen Bundesländern Studentenradio gab, konnte man diese auch problemlos in NRW einführen.
Interessant dabei ist das die Uni das Geld für ein 24 Stunden Programm hat, aber der Kommerzielle Lokalfunk nicht.(trotz Praktikanteneinsatz!!!) Denn das Uniradio macht keine Werbung und soviele bezahlte Arbeitsplätze wie Anfangs gibt es im Lokalfunk in NRW auch nicht mehr.
In einigen Versorgungsgebieten haben wir demnach schon 2 Lokalsender. Es kommt nur darauf an was dort über den Äther geht.
Also, warum nicht auch mal einem Radioverein (Bürgerfunk?)die Lizenz für ein NKL Radio erteilen? Es müssen ja nicht immer Universitäten oder Krankenhäuser sein.
Die erste Reform die aber in unserem Land umgesetzt werden müsste, ist eine der Frequenzen. Die bisherige Besitzstandswahrung darf dabei aber für keinen in NRW sendenen Sender mehr gelten.
Der DLF /D-Radio Kultur sollten vielleicht mal darüber Nachdenken aufgrund knapper Frequenzen in NRW zukünftig gemeinsam über eine halbwegs ordentliche Frequenzkette zu senden. Denn für beide Programme wird es keine flächendeckende Versorgung geben.
Was den BFBS 1 angeht so sollte man ihn über UKW erhalten, war er doch jahrelang für viele die Alternative zum WDR. Über BFBS 2 und dessen Frequenzen könnte man aber diskutieren.
Nun mal was zu unserem Dudelfunk in Deutschland und warum es ihn im Ausland (Niederlande)nicht gibt:
Geht es einem Privatradio in Deutschland wirtschaftlich schlecht oder steht es kurz vor der Pleite, so wird erstmal am Programm oder an den Mitarbeitern gespart. Wenn es denn wirtschaftlich wieder aufwärts geht, bleiben Investionen im Programm meist aus. Warum auch? Der Hörer ist ja immer noch zufrieden.. und die Zeitungsverleger kassieren die neu entstandenen Gewinne.
In den Niederlanden besteht bei wirtschaflich angeschlagenen Sendern die Gefahr von anderen Gesellschaften aufgekauft zu werden. Denn Sparprogramme kann man sich da bei den Hörern nicht leisten um weiterhin Erfolg zu haben. Dieser o.a.Punkt ist bei unserem förderalen Rundfunksystem in Deutschland fast unmöglich. stellt euch mal vor Radio NRW kauft Antenne Bayern !!! Da werden unsere Kartellämter, Politiker oder Medienwächter ganz schnell "raschellig"
In den Niederlanden hat es in den letzten 15 Jahren viele verschiedene Sender gegeben, wovon die wenigsten überlebt haben. Die ältesten Privatsender sind Radio 10 Gold, Radio 538 und Skyradio. Alles andere hat es schon mal unter anderem Namen und anderen Beteiligungen gegeben.
Radio Veronica war füher Bestandteil des öffentlich rechtlichen Rundfunksystems in NL und nach der Unabhängigkeit davon, nach knapp 2 Jahren in die Pleite gerast.
die Marke "Veronica" wurde nun von anderen Gesellschaftern "wiederbelebt" weil sie in NL einen großen Bekanntheitsgrad hat.
Grundsätzlich müssen die Sender in den Niederlanden dem Hörer etwas bieten um weiterhin bestehen zu können.Sie haben nicht nur öffentlich rechtliche Konkurrenz sondern auch jede Menge Private. In Deutschland gibt es das nicht unbedingt, wenn man "Privat" alleine sendet, oder die private Konkurrenz im Bundesland genauso schlecht dran ist. Wobei hier bei uns auch vieles eine Sache der Absprache sein kann.
[I]"Machst Du Dudelfunk in Deinem Ländle, so mache ich Ihn auch und wir tun uns beide nicht weh".....[/I]