Ich habe ein analoges Broadcast Mischpult bei eBay geschosssen (Schon vor Jahren). Wenn ich jetzt was gutes digitales, DHD, Studer oder ähnliches günstig bekommen würde, würde ich das analoge hergeben.
Das analoge Pult kannst Du mit etwas Glück und Kenntnis reparieren, wenn was ist. Beim digitalen Pult gilt jenseits solcher Dinge wie "Fader / Tasten tauschen" weitgehend das gleiche wie für eine PC-Soundkarte, eine Grafikkarte oder ein Mainboard: Komplett-Tausch. Und der ist dem Laien mangels Bezugsmöglichkeit für die Ersatzteile (zumindest zu den gleichen Billig-Konditionen wie das ganze Pult einst zu einem kam) nicht möglich.
Und was Fehlersuche / Reparatur in Eigenleistung betrifft: statt 20 Hz - 20 kHz hat man da plötzlich GHz, statt ein- oder zweiseitiger, noch übersichtlicher Platinen hat man eine Lasagne aus vielleicht 4 oder 5 Layern. Viel Vergnügen...
Wozu brauchst Du die SOLO-Tasten?
Vermutlich meint er PFL?
Ein Mischpult mit solcher Ausstattung ist für Dein Budget nicht zu haben!
Was wäre denn das kleinste digitale, was mir einfällt? Hmm...
Drei Fader und nicht fünf... dafür als super-sonder-letzte-Chance-Angebot einst... nen Tausender:
http://archive.yellowtec.com/en/products-lp/intellimix/1stgenerationintellimix.html
*schluck*
Wie bei Digitalpulten üblich, sind auch hier die Anzahl der Fader und die Anzahl der Eingänge nicht gleich. Es gibt mehr Eingänge als Fader, man kann die Fader frei belegen.
Da ist sogar mal eins gebraucht mit den dann üblichen Risiken zzgl. 120-Volt-Spaß aus Kanada bei eBay verkauft worden, für ca. 350 EUR:
https://www.ebay.de/itm/Yellowtec-Intellimix-1-Base-Unit-amp-Controller-/123514213911
Und: mit nem Intellimix würde ich nicht senden wollen! Das ist ein Kleinmixer für Redaktionsbetrieb.
4 Fader... hurra!
https://junger-audio.com/en/legacy-product/classic-line/desktop-mixer-mix4
Lawpo hatte was verdächtig sehr ähnliches:
http://www.soundintention.co.uk/manuals/z4.pdf
Hier wollte jemand ca. 500 EUR dafür:
https://reverb.com/item/5884409-lawo-z4-desktop-audio-mixer-console - das ist fast schon ein Schnäppchen, wenns denn lange fehlerfrei spielt. Damit kann man schon was machen. Es ist in der Bucht auch eines für knapp 400 EUR weggegangen.
Nur mal so die Summen, die für gebrauchte digitale Kleinmischpulte aufgerufen werden.
Natürlich kann man Glück haben und evtl., wenn man einen gewissen Namen und Bekanntheitsgrad in der "Szene" hat, ein Studio eines professionellen Rundfunkprogramms ausräumen und besenrein übergeben und darf im Gegenzug das abgerockte, mehr als 12 Jahre gelaufene Digitalpult behalten. Selbst dann ist nicht sicher, ob man es wieder in Betrieb genommen bekommt oder ob einem beim Einschalten das Netzteil abraucht und den Rest gleich mitnimmt.
Was mir beim Herumklicken gerade über den Weg gelaufen ist:
https://www.rode.com/rodecasterpro - die Einschläge kommen bedrohlich näher. Das Dingens hat erstmal nur 4 Mikrofoneingänge und keine Line-Eingänge - es ist für die Podcast-Produktion. 600 EUR kostet das neu. Wenn sowas mal weiterentwickelt wird und 2 Mikrofone sowie meinetwegen 4 Line-Quellen anschließbar hat und vielleicht direkt als Mehrkanal-"Soundkarte" via USB am Rechner hängt, so dass Mairlist direkt darauf ausspielen kann, dann wird es spannend. Richtig spannend.
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Wenn Du des basteln mächtig bist oder jemanden kennst, der grundlegende Kenntnisse von analoger Niederfrequenzelektronik hat und ne Lizenz zum Löten, dann könnte man was selbst bauen aus einem der schönsten Baukästen, die "große Jungs" je zur Verfügung hatten: den analogen Mischpult-Modulen, die von unterschiedlichen Herstellern produziert wurden und sich ergänzten / dank einheitlicher Pegelschnittstellen kompatibel waren. Daraus baute nicht nur die ARD jahrzehntelang viele Pulte, vom kleinen Reportagewagen-Pult bis zum Produktionspult für die Aufnahmen des Rundfunk-Sinfonieorchesters.
Man nehme:
- ein oder zwei Mikrofon-Vorverstärker
- ein oder zwei Equalizer-Module
- ein oder zwei Regelverstärker (Kompressoren/Limiter)
- 4 oder auch mehr Fadermodule
- einige Summenverstärker etc.
- ggf. Tastenmodule nebst Signalumschaltung für Vorhören
- eine geeignete Stromversorgung
- eine Pegelanzeige
- eine Tischplatte, die einen oder zwei Ausschnitte bekommt, um die Fadermodule aufzunehmen
Hier hat jemand solche Fadermodule (Neumann W444STA) zweckentfremdet für seine heimische Stereoanlage, man sieht auch das aufwendigste Innenleben (This is not a toy!) und weitere Module aus diesem "Baukasten":
http://www.audioheritage.org/vbulletin/showthread.php?19282-Preamp-NEUMANN-W444STA
Aber auch da kommst Du, selbst unter Berücksichtigung des Alters der Module von über 25 Jahren, auf weit mehr als 50 EUR. Auch auf mehr als 500 EUR...