AW: Eure persönlichen Top 10 Album-Charts
@Nähkästchen:
Es kommt immer drauf an. Manchmal sind es in der Tat einfach unzusammenhängende Ansammlung von Singles. Manchmal passen die Singles aber auch auf eine neue Art zusammen und ergeben so einen ganz neuen Ablauf, ein ganz neues Gefühl für die Musik.
Wenn ich aus dem elektronischen Bereich das oben von mir erwähnte Album "1992-2002" von Underworld als Beispiel verwenden darf:
Dies ist im Grunde eine zeitlich geordnete Sammlung ihrer "besten" Titel. Zunächst also eher eine "Hitansammlung" ohne Zusammenhang.
Da diese Hitansammlung aber quasi ausschließlich aus langen Versionen, aus tlw. auch unbekannteren, aber guten Titeln besteht, trifft es "Hitsammlung" eigentlich nicht mehr. Die Musik bekommt auch in dieser Neuzusammensetzung (quasi nur schnellere, rhythmischere Titel sind drauf) insgesamt etwas sehr viel treibenderes, mitreissenderes, als man es von den normalen Alben kennt, wo das Tempo ja immer wieder mit ruhigen Titeln zurück genommen wird. Die Titel erzeugen hier also durch die andere Zusammenstellung ein ganz neues Gesamtwerk mit im Grunde anderer Dramaturgie.
Ich denke, das sollte der eigentlich Reiz von Compilations sein, nämlich Musik (evtl. auch von unterschiedlichen Interpreten) neu zusammen zu setzen und so eine ganz neue, andere "Dramaturgie" aufzubauen. Leider wird das in der Praxis wohl viel zu selten so gehandhabt.