AW: Frank Laufenbergs Probleme mit der Technik!
isiman schrieb:
In den USA soll es sogar eine Behörde geben, die CDs nicht als zuverlässige Datenträger für Backups ansieht. Allerdings frage ich mich da, welche Datenträger überhaupt über Jahrzehnte zuverlässig sind. Vermutlich sollten wir wieder alles in Stein meißeln!
Wäre sicherlich sicher. Müßte aber am besten in einer Höhle eingelagert werden.
Ansonsten: Vinyl sollte sehr haltbar sein, vor allem, wenns nicht gespielt wird. Lichtton sagte man ebenso eine große Haltbarkeit nach. Analoge Magnetbänder leiden halt unter diversen Verlusten (Durchkopieren, Höhenverlust, ...), sind aber nach Jahrzehnten noch auswertbar. DAT ist sehr robust, wenn nicht gerade ein Recorder das Band frißt. Wichtig sind in jedem Fall ideale Lagerbedingungen und technisch makellose Aufzeichnungen.
CD-R leidet in der Tat unter rätselhaften Ausfällen: mir liegen Exemplare von 1998 vor, die exzellente Fehlerraten aufweisen (alte, dunkelblaue TDK Reflex auf Teac CDR-55S), aber auch welche, die unlesbar sind, darunter auch goldene Ricoh. Ich vermute, daß die bereits hart an der Grenze waren, unmittelbar, nachdem sie aufgezeichnet wurden. Wer konnte 1998 schon C2- oder gar C1-Fehler checken?
robert_nwm schrieb:
Das stimmt. CDs halten nur etwa 100 Jahre. Das musste ich selber schon merken.
Heyhey, hatte Dich viel jünger geschätzt! Oder haste die CDs vom Uropa geerbt?
count down schrieb:
Kann mir mal jemand in kurzen Worten technisch erklären, warum die teuren, weil höchstwertigen Studio-CD-Player weit mehr 'rumzicken (lesen sich nicht oder irgendwann mal ein, springen, schalten mitten im Track ab ect. Alles schon erlebt) als stinknormale Home-Player, die ohne Murren selbst durch schlechte Behandlung verunreinigte oder mies gebrannte CDs mühelos lesen und abspielen?
Vermutlich fast alle mit den gleichen (Philips-)Laufwerken und somit möglicherweise den gleichen Anfälligkeiten. Studiogeräte (EMT, Studer) waren ja meist europäischer Herkunft und Consumer-Vollplastlaufwerke aus Fernost waren da nicht drin. Möglicherweise haben die Studiogerätehersteller beim Laufwerkslieferanten nicht auf schnelle Produktpflege gedrängt, sondern eher einen konservativen Kurs gefahren. Außerdem: Verschleiß durch exzessive (Einzeltitel-)benutzung...
isiman schrieb:
Gerüchteweise soll diese bei den Abspielgeräten im Plattenladen sogar ganz abgestellt sein und ich habe selbst erlebt, dass dort eine gerade erworbene CD fehlerfrei über die Stelle lief, wo mein ansonsten tadellos funktionierender CD-Player immer sprang.
Halte ich für Verschwörungstheorie. Wieso sollten Saturn & Co. oder gar ein kleiner Laden Zeit und Geld haben, Player modifizieren zu lassen? Zumal die Fehlerkorrektur normalerweise on-chip ist und somit kaum modifizierbar? Außerdem: ohne Fehlerkorrektur würde der Player viel eher springen und keinesfalls "über die Stelle laufen". Eher haben die technischen Ausstatter einfach Player genommen, die selten herumzicken.
TheSpirit schrieb:
professionelle cd player haben eine schlechtere fehlerkorrektur als die home cd player, liegt daran das qualität vorrang hat
Eine exzellente Fehlerkorrektur ist sehr wohl ein Qualitätsmerkmal...
TheSpirit schrieb:
denn bei der fehlerkorrektur wird ja alles vergepuffert...
Es wird immer gepuffert. Und zwar so viel, daß der
Reed-Solomon-Code ausgewertet werden kann und mechanische Abweichungen (Drehzalregelung) ausgeglichen werden können. Der Pufferfüllstand dient in Zusammenhang mit der konstanten Auslesegeschwindigkeit als Drehzahl-Geber für den Spindelmotor, so daß letztlich quarzgenaue 44.1 kHz Abtastrate rauskommen.
TheSpirit schrieb:
viele neue cds laufen beispielsweise im studer D730 gar nicht mehr wegen kopierschutz, auch dieser reagiert ganz böse auf dreckige und verschmaddelte cd's...
Firmware zu alt / ungeeignet für korruptes TOC? Laser platt? Optik verdreckt? Player verschlissen?
Sachsenradio2 schrieb:
Stellt Denon überhaupt noch CD-Player her?
Ja. Präsentation gemeinsam mit Marantz Professional. Da sehe ich gerade mit Schrecken, daß der PMD-340 nicht mehr angeboten wird...
count down schrieb:
Im Prinzip ja, nur stehen im Studio keine Rechner mit Front-USBs. Selbst wenn sie da stünden, gäbe es noch keine Abspielsoftware, die darauf zugreifen könnte.
Im Radiohaus zu Babelsberg kann man sehr wohl an den Arbeitsstationen in den Redaktionen mit USB ans System kommen. Zumindest, seit nicht mehr NT, sondern XP auf den Kisten ist.
U87 schrieb:
Die Zuspielgeräte können ruhig mit ner viertel bis halben Sekunde Verzögerung ausgelöst werden...
Und wie soll ich dann auf Takt fahren?
Sachsenradio2 schrieb:
Zum Thema Festplatte / USB-Stick: Bei den Sicherheitsbestimmungen in den ARD-Anstalten was Vireneintrag usw. angeht, stelle ich mir grade eine Diskussion zwischen dem Moderator und dem Administrator vor...
Und die ist offenbar so ausgegangen, daß es dennoch gewissen Wege gibt, um im Falle der Fälle handlungsfähig zu bleiben. Wenn zuviel zugenagelt ist, haben die Techniker erfahrungsgemäß auch wieder sehr viel zu tun. Sie müssen dann gefrusteten Nutzern die ihnen versperrten Wünsche erfüllen.
K 6 schrieb:
Ins Sendesystem laden geht schon. Man darf sich das nur nicht so vorstellen, daß dann das Dingenskirchen als Laufwerk im Explodierer erscheint und die Schmusimusi per Doppelklick abgefeuert wird.
Und dennoch verkraftete die Cartwall in Postdam schon 44.1er MP3s (!) - Notfall, aber möglich. Gut, daß es manchmal doch einfach geht...
Ralle_Köln schrieb:
Aber n richtiger Vorteil: man kann schneller reagieren, wenn man im Nachrichtengeschäft knapp noch Töne bekommt, die zwar korrekt gepegelt sind, aber unterschiedlich laut daherkommen, und man vorher keine Zeit hatte, alle akribisch in Bezug auf RMS zu pegeln.
Schlimm, aber real: kaum ein Programm achtet auf lautheitskorrekte Aussteuerung, also eine Aussteuerung, die nicht nur Einzelelemente, sondern eine Sendung als ganzes betrachtet. Der Optimod solls dann richten und das klingt für mich immer nach dem alten Witz mit der automatischen Fingernagelschneidemaschine: "Aber die Finger sind doch alle unterschiedlich lang!" - "Vorher ja."
antenna schrieb:
kann man als Moderator so ein Problem in seiner Sendung eigentlich ansprechen ?!
Klar, wenn die Situation passend und einmalig ist. Von Elmi gibts ein Audio, das geht sinngemäß so: "CD-Player 1 ist kaputt. CD-Player 2 ist gerade kaputtgegangen. Wir haben 3 CD-Player, das heißt, ..."