Im Prinzip war doch allen klar, dass Valerie die Abrissbirne sein wird. Eigentlich ist schon seit mindestens zehn Jahren klar, in welche Richtung es gehen würde. Warum sollte der WDR als einzige Anstalt dem Trend, der einen Großteil der übrigen ARD-Anstalten zu diesem Zeitpunkt bereits eingeholt hatte, trotzen? Nur stirbt die Hoffnung nun einmal zuletzt und so konnten wir immerhin noch verhältnismäßig lange ein gutes Programm genießen.
Mich schockiert allerdings die Arroganz, mit der der WDR seine anspruchsvollen Hörer vor den Kopf stößt. In dem SpOn-Artikel ist sinngemäß die Rede davon, dass man kein Programm mehr für verschwindende Minderheiten machen wolle. Was bitte ist sonst die Aufgabe des WDR? Und warum sendet FH zugegebenermaßen bei geringer Quote? Weil der WDR das Programm seit jeher auf's Abstellgeis gestellt hat, um es nun ganz einzustampfen.
Jede Quote kann man sich so schlecht machen, wie man sie braucht. Ein beliebtes Vorgehen beim ach so transparenten WDR. Beispiel: Der "neue" MonTalk, unter dessen Vorwand man "Zu Gast bei ..." bei WDR 2 eingestellt hatte, sollte zu 100% Prozent aus Musikwünschen des Gastes bestehen. Eine Eigenschaft, die sich Radio Eins jede Woche am helllichten Sonntagnachmittag gönnt. Innerhalb eines halben Jahres hat man das allerdings klammheimlich sukzessive abgeschafft. Oder der Ü-Wagen: Zunächst als wöchentliche Sendung im Massenprogramm WDR 2 gestartet, später nach WDR 5 abgeschoben, dann nach und nach die Frequenz ins Unmessbare abgesenkt und als sich dann kaum noch jemand dafür interessierte, hat man ihn wegen "fehlender Resonanz" eingestellt.