Geheimnisvolle Geräusche, Signale, Codes o.ä. in alten Radiomitschnitten

Edit: Die Ursache der vielen Knackgeräusche in den Aufnahmen ist hoffentlich nicht das was ich vermute.
Ich hab ein paar alte Mitschnitte, da knackt es immer, wenn man den Lichtschalter betätigt hat, das war so ein Lichtschalter mit Zugstange zum An- und Abschalten.

Beim Rest bleibt die Frage: NRZ, RZ, wie ist das ganze Codiert, wie viele Bits und Stop und Start Flanken. Ich glaube da braucht man mehr Material zum Vergleich.

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Hier der Vergleich

die 3 Datenpakete aus dem 3-er Pack. Zum Vergleich: der Ding auf Spur 4 von zuvor.
Beim 3er Pack werden offenbar 2x identische Befehle gesendet und danach ein anderer.

Interessant der Knacker nach dem 3. Datenpaket, bzw. nach dem aus dem solitär stehenden. Klingt als würde eine Audioleitung nicht Knackfrei umgeschaltet.

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Wenn wir von Return Zero Übertragung ausgehen und die Sachen mal auseinander nehmen bekommen wir folgende 3 unterschiedliche Datenpakete (jeweils 2x übertragen)

1 0 1 1 0 1 1 1 1 0 1 1 0 1 1 1
1 0 1 0 1 1 1 1 1 0 1 1 0 1 1 1
1 0 1 0 1 1 1 1 1 1 0 1 1 0 1 1

Mal fluggs über einen Parity-Calculator gezogen hätten wir bei den Beispielen passend als Format 1 Startbit, 1 Stopbit, Even-Parität, 5 Datenbits.

Vielleicht eine 32x32 Audiomatrix die hier umgeschaltet wird - Quelle - Senke oder andersrum.
 
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Mein Tip mit den Niederlanden war nur zum Teil richtig. Es wird wohl der belgische 50kW Brenner aus Egem (südlich von Brügge) gewesen sein, der auf 95,7 MHz ND sendet und damit nur 100 kHz neben "Radio DDR 1" vom Alex (95,8 MHz seit mindestens 1977) funkt. 720 km schafft so ein Teil bei Tropo. Und in Flandern spricht man Niederländisch. Alle anderen in der Nähe der 95,8 sind nur "Spielzeugsender", sprechen kein Niederländisch und waren 1984 vielleicht noch gar nicht on air.
Gut kombiniert, allerdings gebe ich zu bedenken, dass wir hier ja gar nicht mal sicher wissen, dass dieAufnahme aus Berlin stammt. Jedenfalls sind vom August 1983 bisher noch keine Aufnahmen von SFB oder RIAS (von letzterem Sender gibt es merkwürdigerweise zumindest bisher überhaupt gar nichts) aufgetaucht, die auf Berlin als Empfangsort hinweisen würden. Die Aufnahme könnte genauso gut irgendwo im erweiterten Grenzgebiet entstanden sein, was dann ja wieder ganz andere Frequenzen gewesen wären.
 
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Ach so, Berlin als Aufnahmeort ist gar nicht sicher. Okay, stellen wir das erstmal etwas zurück und besorgen uns die Frequenzen grenznaher "Radio DDR 1" Sender im August 1983. 1977 funkten jedenfalls noch einige Sender im 50 kHz Raster rum, z.B. Brocken auf 88,95 MHz. War die Umstellung aufs 100 kHz Raster nicht (nach) 84?


Ich hab ein paar alte Mitschnitte, da knackt es immer, wenn man den Lichtschalter betätigt hat, das war so ein Lichtschalter mit Zugstange zum An- und Abschalten.
Das glaub ich Dir gern. Mir ging früher bei der NDR2-Hitparade, die ich in der Küche verfolgen mußte, immer der Kühlschrank auf den Sack. Was hab ich gebetet, daß der nicht während einer Aufnahme schaltet und der 100 Megatonnen TNT-Aquivalent-EMP auf der Stromleitung meinen Recorder pulverisiert... ;)

Beim Rest bleibt die Frage: NRZ, RZ, wie ist das ganze Codiert, wie viele Bits und Stop und Start Flanken. Ich glaube da braucht man mehr Material zum Vergleich.

Anhang anzeigen 26104
So ähnlich sehe ich das auch. Letztendlich kann man codieren was man will. Sie haben es aber einfach gehalten. Entscheidend ist IMHO der Synchonton mit dem sich der Empfänger synchronisiert und einen Timer einstellt. Der Timer startet in der Mitte des Startbits und feuert in regelmäßigen Abständen, hier also aller 2 ms. Im Idealfall trifft man damit immer die Mitte der Bits (die als Hi/Lo Pegel an einem IO-Port anliegen). Die Bits sind lang genug (links und rechts jeweils 1ms Reserve), damit das Ganze die restlichen 150 ms durchhält und nicht aus dem Tritt kommt. Das kann man mit einem U880 (Z80-Nachbau 1980) aus VEB Mikroelektronik "Karl Marx" Erfurt erledigen.
 
Dann hätten wir noch das hier. Wieder eine "Mitternachtsmelodie", diesmal vom 20.01.1987. Allerdings bin ich unschlüssig und möchte erst euer Urteil abwarten. Täusche ich mich oder ist da was (die Hmyne habe ich wieder geschnitten, aber die Frequenzangaben sind drin).
Anhang anzeigen DDR.mp3
 
In dieser Aufnahme ist auf jeden Fall schon mal bemerkenswert, dass ein anderes Programm durchschlägt. Ich bin mir, wenn man kurz vor dem Zeitzeichen genau hinhört, ziemlich sicher, dass es sich um WDR1 handeln muss. Die Konstellation, die dazu am ehesten passt, wäre also Inselsberg 87,9 gegen Bonn 88,0. Das müssen auch tolle Bedingungen gewesen sein, damit sowas klappt. Könnte mir sogar vorstellen, dass das an seiner Homebase in Nordbaden funktionierte, wenn das Wetter entsprechende Bedingungen ermöglichte.
 
Es ist eindeutig die WDR1-Melodie zu hören, der NDR hatte da schon die Landesprogramme. Es kann natürlich auch die Kombination Brocken-Langenberg sein (88,8/88,95). Alternativ denke ich da auch noch, je nach dem wie die Aufnahme entstanden ist an Einstrahlungen der starken Mittelwellensender. Ich hatte teilweise in Aufnahmen über ein Audiokabel leise den Ton der WDR-Mittelwelle 720 im Hintergrund der Aufnahme. Damals gabs auch noch die deutlich stärkere 1593 mit u.a. WDR 1. Das könnte evtl. auch den niederländischen Sender im Hintergrund erklären.
 
Es kann natürlich auch die Kombination Brocken-Langenberg sein (88,8/88,95).
Klar, es gibt natürlich auch noch andere denkbare Varianten. Das wäre eben nur eine, die ich mir besonders gut vorstellen könnte. Beide Standorte schaffen es bei Tropo durchaus in die Südpfalz, warum also nicht auch ins benachbarte Nordbaden? Aber sicher, die Aufnahme kann freilich auch auf Reisen entstanden sein, mit ganz anderen Frequenzkombinationen. Vollständig wird sich das wohl niemals klären lassen, aber vielleicht tauchen ja noch Mitschnitte aus dem Zeitfenster auf, die zumindest grob Aufschluss über den Empfängerstandort geben können.
Kann denn hier irgendwer erklären, wie dieses rückkopplungsartige Pfeifen vor dem WDR1-Jingle zustande gekommen sein könnte? Generell schwillt das latente Säuseln ja, sobald Radio DDR Stille sendet, sehr stark an, aber warum gipfelt es so?
Alternativ denke ich da auch noch, je nach dem wie die Aufnahme entstanden ist an Einstrahlungen der starken Mittelwellensender. Ich hatte teilweise in Aufnahmen über ein Audiokabel leise den Ton der WDR-Mittelwelle 720 im Hintergrund der Aufnahme. Damals gabs auch noch die deutlich stärkere 1593 mit u.a. WDR 1. Das könnte evtl. auch den niederländischen Sender im Hintergrund erklären.
Auch eine schlüssige Hypothese, hörte ich doch schon mal von einem Hobbyornitologen, der nach Westberlin reiste, weil das so ziemlich der einzige Ort außerhalb des Ostblocks war, an dem man den Sprosser sehen, hören und eben auch aufzeichnen konnte. Er fand auch tatsächlich einen, der sogar zum Singen aufgelegt war, also nahm er ihn auf, freute sich über diese Rarität und war zu Hause dann über die Maßen enttäuscht, als auf der Kassette nur AFN zu hören war.
Aber zurück zu unserem Fallbeispiel: Passend wäre freilich die Tatsache, dass der Niederländer so schlimm verzerrt ist. Einen solchen Effekt gab es ja immer wieder, wenn man AM-Signale im FM-Modus empfing, siehe Eurosignal. Andererseits nimmt natürlich, je weiter wir das zugrundeliegende Szenario ins Landesinnere der Niederlande oder der DDR verlegen, auch die Wahrscheinlichkeit, dass es wirklich so war, immer weiter ab. Deine Erfahrungen mit Langenberg beziehen sich ja auf den absoluten Nahebereich. Demnach müsste die Aufnahme, wenn es tatsächlich eine Mittelwelleneinstrahlung war, wahrscheinlich irgendwo in der unmittelbaren Nähe eines Niederländischen Mittelwellensenders entstanden sein. Um da dann noch so verhältnismäßig guten Empfang von Radio DDR zu haben (die Qualität der Aufnahme vom 20.01.1987 ist ja wesentlich schlechter), müsste da schon wirklich gutes Tropo geherrscht haben. Andersherum gilt das natürlich genauso, geht man davon aus, dass die Aufnahme aus Berlin stammt. Ich könnte mir stattdessen einen Standort irgendwo in Norddeutschland (Niedersachsen, nördliches NRW) recht gut vorstellen. In weiten Teilen des Landes geht zumindest entweder NL oder Neufünfland ständig und wenn dann nur etwas Tropo ist, eben auch beides gleichzeitig. In OWL/NDS war er wohl häufiger, es gibt ja Aufnahmen von WDR (auch mit Regionalprogramm aus Bielefeld) und NDR 1 Radio Niedersachsen.
 
Am Ende waren Testfrequenzen zu hören, welche man über die Senderkette schickte und deren Empfang analysierte, um so vorab Mängel mit Sendeausfällen entgegenzuwirken.

Eingangs ware ein Geräusch zu hören was entsteht, wenn man bei offenem Fader ein Klinkenkabel zupft, oder an ein anderes Funkhaus verbindet.

Nichts großes, kam aber vor.

Hauptschaltfeld Berlin Nalepastraße:

Ätherwellen brücke zur völkerverständigung.jpg
 
Du hast aber schon gelesen und im Bildchen mit der FFT gesehen, daß der Pilotton vom "Berliner Rundfunk" damit "in-band" geschaltet wurde und zu diesem Zweck nur eine Frequenz, nämlich 8kHz für Sync und die zu übertragenden Bits, benutzt wurde?

Soweit ich das bisher recherchieren konnte, hatten diese mehrstündigen Mono-Aussendungen mit der wöchentlichen Wartung der Richtfunkstrecken (Stereo) zu tun. Während dieser Zeit wurden die Sender über eine Postleitung (Mono) bespielt.

Irgendwo muß in irgendwelchen Fachzeitschriften (z.B. rfe) doch etwas zum Thema stehen. Eine Volltextsuche wäre optimal.



PS: Bisher keine Antwort aus der Schweiz.
 
Kleines Update.

Bei der Recherche bin ich letztens auf eine Website gestoßen, die sich mit der Betriebsgeschichte von ROBOTRON Radeberg befasst. Das Werk in Radeberg war Alleinhersteller/ Ausrüster für die Richtfunkstrecken der Deutschen Post, also auch Radio/TV.


Leider ist der Webmaster der Site "nur" Webmaster, kann selbst also nichts zum Thema sagen. Er gibt das Anliegen aber weiter. Das Problem ist halt, daß die Leute, die vor vierzig Jahren diese Technik gebaut haben, schon damals im Schnitt 50 Jahre alt waren. Wir werden sehen.


Haupteingang:
 
Update:
Der Webmaster von fesararob.de hat zwei ehemalige Mitarbeiter kontaktiert. Die RiFu-Strecken wurden nur über diese auf der Website beschriebenen Baugruppen gesteuert. "Unser Signal" in den übertragenen Audiosignalen wurde also in keinster Weise erkannt oder gar ausgewertet.

Damit sind wir wohl zwangsläufig bei der "Deutschen Post", die diese "in-band" Lösung entwickelt hat, um die Sender und die Zuführung zu steuern. Der Nachlass der "DDR-Post" (techniche Dokumentationen, Anforderungen, Richtlinien etc.) liegt wohl im Bundesarchiv.
 
Ich habe gerade mit der DNB in Leipzig gechattet - es sieht leider nicht so "digital" aus, wie ich mir das eigentlich vorgestellt hatte. Natürlich haben sie alle deutschen Fachzeitschriften im Bestand (FFM ebenfalls) - kein Ding. Das Problem ist, die Zeitschriften sind nicht digitalisiert (erschlossen), eine Volltextsuche ist daher nicht möglich. Das bedeutet, man müßte über die Jahresregister gehen, die meist in einem Heft eines Jahrgangs abgedruckt wurden. Dann müßte mir anhand der Artikelüberschriften und evt. Kurzbeschreibungen ein Artikel in einem bestimmten Heft auffallen, welches dann geholt und quergelesen werden müßte.

Wir sind jetzt erstmal so verblieben, daß sie mir eine Liste aller DDR-Zeitschriften zusammenstellen, die sich im weitesten Sinne mit "Rundfunktechnik" beschäftigt haben. Wir reden nicht nur von der "rfe" oder dem "Funkamateur", da gabs ja noch ganz andere Blätter mit geringer Auflage. Mein lieber Scholli...
 
Hallo,
Agenten im Westen haben keinen DDR Rundfunk gehört, das Burst-Verfahren wurde von ihnen genutzt, um die Sendezeit zu verkürzen und damit die Gefahr des Entdecktwerdens zu verringern.
Weder in der OTM Ordnung der HV A (Operativ Technische Mittel) noch in der Strategie 2000 des OTS (Operativ Technischer Sektor) ist so ein Verfahren aufgeführt. Bei Interesse kann ich diese Dokumente mailen.
Gruß,
Detlev
 
@Linzertorte: Nee, kannte ich bisher nicht. Aber das Verzeichnis ist schonmal gut, auch die Bücherliste. Ich werde wohl den Webmaster kontaktieren, denn er kennt sich in seinem Archiv viel besser aus...

Ich habe mich bisher auf einschlägige Foren beschränkt, um dort einfach mal die allgemeine elektronische Wissenslage ("Wie baut man sowas um 1982 herum?) zu sondieren. Mal abgesehen vom U880 (also CPU mit entsprechender IO-Mimik drumrum) ist wohl auch der NE567 für die Detektion brauchbar. Einfach mal abwarten was noch an Input kommt.

@ted211: Die Geschichte mit den Burst-Aussendungen "staatlicher Akteure" im Eingangsposting war "nur so" dahingeschrieben, weil ich kurz vorher diese Doku (Operation Hamster) gesehen hatte und mir dadurch diese alte Geschichte überhaupt wieder einfiel. Sie wäre vollkommen in Vergessenheit geraten, hätte @DigiAndi nicht diesen Kassettenschatz gehoben.

Was wir hier vorliegen haben, ist wohl das Ergebnis der Arbeit eines "Jugendforscherkollektivs" der Deutschen Post zwecks Rationalisierung und Digitalisierung.
 
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Bemerkenswert, daß auch hier nur auf einem Kanal gesendet wurde. Das hat man damals auch bei der Übertragung von Programmen für die Heimcomputer gemacht, da Stereo "schmiert".

"Viele Hörer schrieben, daß sie Probleme beim Einlesen der Programme hatten. Es stellte sich heraus, daß zum Beispiel der Z1013 und derKC 85/1 empfindlicher bezüglich Signalqualität waren als der KC 85/3, auf dem die ersten Tests durchgeführt wurden. Nach vier Sendungen "BASIC 1x1 des Programmierens" wurde das Aufzeichnungsverfahren umgestellt - stereo, einkanalig. Als Ergebnis war eine wesentlich verbesserte Einlesbarkeit der Programme zu beobachten."


Wer in Erinnerungen schwelgen und sein BASIC auffrischen möchte, kann einen Abstecher zur Website von Prof. Dr. Horst Völz machen und dort diese oben im Artikel genannte erste Computersendung vom 16.10.1986 nachhören.

http://horstvoelz.de/ , dann auf "Alle PDF" klicken. Die Datei "ErsteBasic.mp3" ist es.

Happy programming!
 
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Und wieder mal gibt mir ein Effekt in einer Save-the-tapes-Aufnahme Rätsel auf. Wir hören rein in die Wettervorhersage der NDR Hamburgwelle vom 22.01.1985:
Anhang anzeigen Hamburgwelle mit Eurosignal.mp3 Da dudelt doch ganz klar und deutlich das Eurosignal. Aber wie kommt das in den Bereich um 90,3, von der angestammten Frequenz mal eben knapp drei MHz entfernt?
Gut, es gäbe die Erklärung, dass sich MR. Save-the-tapes hier irgendwo in der Nähe eines Eurosignalsenders aufgehalten hat. Aber welcher sollte das gewesen sein? Aus demselben Zeitraum gibt es nämlich auch wieder DDR-Mitschnitte, nicht 100-prozentig sauber, aber durchaus akzeptabel. Das ließe an und für sich auf einen Empfangsort irgendwo östlich von Hamburg schließen. Wenn wir dieser Auflistung hier:
Glauben schenken wollen, gab es da aber nichts, was so stark hätte reindrücken können. Also doch bei Tropo in Barsinghausen oder Flensburg? Oder hat jemand eine andere, einleuchtendere Erklärung?
 
Das ist ja echt spannend! Muss ich mich mal näher damit beschäftigen...
Haben die DDR-Störsender eigentlich auch Geräusche von sich gegeben oder was war deren Inhalt?
 
Also ich würde bald sagen, daß jemand langsam am Tuner etwas nach links gedreht hat, denn die Sprecherin und später der Sprecher verzerren während dieser Zeit deutlich. So klang das halt bei einem analogen Tuner, wenn man (zu weit) neben der Sendefrequenz liegt. Die 90,3 ist natürlich meilenweit weg vom Eurosignal. Und wenn ich mich an den AFN in Berlin (87,9) erinnere, dann hat das Eurosignal den Empfang eigentlich nicht gestört.

Auf UKW wurde AFAIK nur Hundert,6 im Berliner Raum gestört. Sonst nur der RIAS auf MW oder halt VOA, Radio Liberty und wie sie alle hießen. Radio Luxemburg kam eigentlich auch immer auf KW - mit dem üblichen Interferenzfiepen und Fading. Mein Vater war stolz auf seine Kofferheule, weil es RTL auch auf MW hervorzauberte, während andere auf KW ausweichen mußten. Aber auf diesen Bändern habe ich mich eh nicht länger aufgehalten, denn ich wollte ja Westmusik "ordentlich" aufnehmen.
 
Haben die DDR-Störsender eigentlich auch Geräusche von sich gegeben oder was war deren Inhalt?

Hier gibt's mal ein Tonbeispiel von Störsendern, die gegen den RIAS gerichtet waren:
Also ich würde bald sagen, daß jemand langsam am Tuner etwas nach links gedreht hat, denn die Sprecherin und später der Sprecher verzerren während dieser Zeit deutlich. So klang das halt bei einem analogen Tuner, wenn man (zu weit) neben der Sendefrequenz liegt.
Ja, stimmt, der Effekt ist ein ähnlicher. Kenne ich ja auch noch.
Die 90,3 ist natürlich meilenweit weg vom Eurosignal.
Eben, das irritiert mich ja. Wäre es NDR 2 gewesen, wäre der Fall für mich klar gewesen: Hamburg 87,6. Aber 90,3? Komisch.
 
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Das mit dem Eurosignal-Durchschlagen auf andere UKW-Frequenzen erklärt sich dadurch, dass zunächst in AM gesendet wurde. Nach Umstellung auf FM verschwanden diese Nebenwellen sehr deutlich.
"...Anfangs wurde (im Gegensatz zum UKW-Rundfunk) Amplitudenmodulation eingesetzt. Wegen Störungen wurde später allerdings auf Frequenzmodulation umgestellt..."
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Funkrufnetz#Eurosignal
Und wie man Störsendersignale erzeugt, ist sogar mit Hausmitteln sehr einfach.
Eigentlich ein Abkömmling aus der Messtechnik. (Wobbler, Funktionsgeneratoren etc.)
Das letzte wohlbekannte Jamming war beim Jugoslawienkrieg in den 1990-er Jahren gegen die slowenischen Kurzwellenprogramme der DW gerichtet.
 
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Also ich würde bald sagen, daß jemand langsam am Tuner etwas nach links gedreht hat, denn die Sprecherin und später der Sprecher verzerren während dieser Zeit deutlich. So klang das halt bei einem analogen Tuner, wenn man (zu weit) neben der Sendefrequenz liegt.
Ich würde eher daruf tippen, dass da entweder die Antenne bewegt wurde (unwahrscheinlich) oder jemand umhergegangen ist und dadurch die Empfangsantenne zeitweise etwas abgeschattet hat. Somit konnte sich dann der Eurosignal-Sender durchsetzen, bzw seine Neben- oder Oberwelle.
 
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