Gendern im Radio

Bauleute. Bauträger. Oder besser: Bauarbeiter. Und Baustellenradios. o_O

Neulich ging es im Bayern 2 um Wanderer. Da fiel mir auf, dass man dass man den Wanderer ("Der Wanderer") nicht so o.W. gendern kann. Wandersmann geht auch nicht. Höchstens Wandersleut. Oder die Wandernden. Oder eher Wandelnden.

Bergsteiger(innen) kann man machen, aber Wanderinnen?
 
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Bauleute. Bauträger. Oder besser: Bauarbeiter. Und Baustellenradios. o_O

Neulich ging es im Bayern 2 um Wanderer. Da fiel mir auf, dass man dass man den Wanderer ("Der Wanderer") nicht so o.W. gendern kann. Wandersmann geht auch nicht. Höchstens Wandersleut. Oder die Wandernden. Oder eher Wandelnden.

Bergsteiger(innen) kann man machen, aber Wanderinnen?
Selbstverständlich heißt es Wanderinnen.
 
Allein heute zeigt der Deutschlandfunk wieder seinen inkonsequenten Umgang bzw. die Angst vor Klarheit:
"Bürgerinnen" (beim Thema gesellsch. Engagement) / "Gärtnerinnen" (beim Thema Wohnungsbau in Berlin)
obwohl es um beide Geschlechter geht.

"Forschende und Bürger" (in einem Satz, beim Thema Wissenschaftsdialog)

"Künstler innen" (am Nachmittag zum Thema offene Galerien)

Eine klare Linie ist da nicht erkennbar.
 
Was machen wir bloß mit der männlichen Hebamme? Hebammerich? Müssen sich wegen ein paar männlichen Berufsausübenden alle weiblichen jetzt Entbindungspflegerinnen nennen und ist damit die Hebamme nun verschieden?
 
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Neulich ging es im Bayern 2 um Wanderer. Da fiel mir auf, dass man dass man den Wanderer ("Der Wanderer") nicht so o.W. gendern kann. Wandersmann geht auch nicht. Höchstens Wandersleut. Oder die Wandernden. Oder eher Wandelnden.

Bergsteiger(innen) kann man machen, aber Wanderinnen?
Oder "wandernde Menschen" bzw. "Wandernde".

Bonn. Menschen, die wandern sind oft gesünder. Das hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach bekannt gegeben. Wandernde Menschen seien vor allem durch frische Luft und körpereigene Vitamin D-Produktion besser vorbereitet auf den Herbst, so der Minister. Menschen, die keine Wanderung durchführten, seien hingegen anfälliger für saisonale Krankheiten als Wandernde.

Was nicht geht: "Wanderer:innen" bzw. "Wanderer innen".
 
Und jetzt wird es ernst: In der Abstimmung 21 für die selbstorganisierte Volksabstimmung im Herbst 2023 sind drei Themen vorgesehen, wovon Thema No.1 lautet:
Amtliche Rechtschreibung: Stimmen Sie dafür, dass Bundesbehörden in allen öffentlichen Texten nicht gendern, indem sie sich an das amtliche Regelwerk der deutschen Sprche halten?
Anders als bei den sonstigen Wahlen zum Beispiel gibt es neben "Ja" und "Nein" auch die Möglichkeit, das Kreuzchen bei "Enthaltung" zu machen.
 
Ob es "ernst" wird, kann ich nicht einschätzen, zumal man in diesem Jahr sowieso nicht mehr mitmachen kann. Ich sehe nur, daß das mediale Interesse an dieser Initiative gen Null strebt, zumindest wenn man die News bei Google durchblättert. Während die TAZ im Jahre 2021 noch fast überschwänglich

Direkte Demokratie nutzt
Eine Initiative zeigt, dass basisdemokratische Verfahren funktionieren können. Vor allem Klimaaktivist*innen und NGOs sollten sie nutzen.

titelte, habe ich für dieses Jahr noch keinen Hinweis gefunden. Das liegt wohl am Thema, welches nicht ins TAZ-Weltbild passt. Mut zur Lücke, sozusagen.

Und die werden dann alle nachträglich als "Ja" gewertet?
Das ist bei normalen Wahlen auch so. Wer nicht wählen geht, oder sich enthält, (ver)gibt seine Stimme an die Gewinner.
 
Die AfD beackert das Thema für verschiedene Bereiche und leiert Volksbegehren an.

Kleine Anfrage: Wird in den einzelnen ÖR-Sendern an einer einheitlichen Regel zum Thema gendern im Radio gearbeitet?
 
Oder "wandernde Menschen" bzw. "Wandernde".

Bonn. Menschen, die wandern sind oft gesünder. Das hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach bekannt gegeben. Wandernde Menschen seien vor allem durch frische Luft und körpereigene Vitamin D-Produktion besser vorbereitet auf den Herbst, so der Minister. Menschen, die keine Wanderung durchführten, seien hingegen anfälliger für saisonale Krankheiten als Wandernde.

Was nicht geht: "Wanderer:innen" bzw. "Wanderer innen".
Dann dürfen die aber niemals irgendwo einkehren oder sich auf eine Bank setzen. Dann sind sie nämlich nicht mehr wandernd, sondern sitzend und ... nicht mehr ganz so gesund unterwegs. Weswegen wir sehen: Gerundien taugen nicht als Ersatz für eine Wesensbeschreibung. Wieder mal falsch angewandte (ja, ja ;)) Grammatik.
 
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Da hier keine Reklame gemacht werden darf, tue ich es auch nicht.
Wo gibt es so einen Bürgerentscheid?
Aber gleich der erste Suchbegriff in einer Suchmaschine liefert den Treffer.
Und die werden dann alle nachträglich als "Ja" gewertet?
Natürlich nicht. Da aber drei Themen die Hürde geschafft haben, hat man die Möglichkeit, bei dem Thema, das einen nicht so interessiert, eine neutrale Position einzunehmen.
Interessiert jemanden das Thema "Gendern" nicht, kann er sich enthalten. Dann kann er aber immer noch bei seinem aufgestellten Lieblingsthema mit "Ja" oder "Nein" abstimmen. Und andersherum.
 
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Kleine Anfrage: Wird in den einzelnen ÖR-Sendern an einer einheitlichen Regel zum Thema gendern im Radio gearbeitet?

Unwahrscheinlich, weil auch die Politik nicht einheitlich handelt. In Stralsund haben Union und FDP im Stadtrat die Mehrheit. Gerade die Union versucht immer wieder, Gendern auf regionaler oder lokaler Ebene zu verhindern.

Andere Mehrheiten schaffen eben auch eine ander Akzeptanz.
 
Eine klare Linie ist da nicht erkennbar.
Natürlich nicht, da es jeder Redaktion, jeder Welle, jeder Anstalt selbst überlassen wird, ob gegendert wird oder nicht. Amüsant, dass dieser Umstand gerade von den vermeintlichen Rettern der Demokratie moniert wird. :wall:

Kleine Anfrage: Wird in den einzelnen ÖR-Sendern an einer einheitlichen Regel zum Thema gendern im Radio gearbeitet?
Nein. Natürlich können die einzelnen Häuser darüber selbst und frei entscheiden.
 
In den Hörfunkwellen des WDR soll - zumindest so mein letzter Stand - möglichst nicht mit dem Glottisschlag gegendert werden. Und tatsächlich hört man ihn dort auch kaum.
 
Nee, klar nich. Generell wären ganz viele Sachen kein großes Thema, wenn es nicht Leute gäbe, die sie kritisieren. Ohne diese lästigen Kritisierer müsste man auch nicht ständig über den Mist berichten, den die Ampel so verzapft. Da stellt sich doch wirklich die Frage, warum die Leute nicht endlich das kritisieren lassen, damit diese Themen nicht ständig vorkommen.
 
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