AW: Gezieltes Aufnehmen bestimmter Tracks
Servus,
ich hab mir mal die Freiheit genommen, die Reihenfolge der Absätze des Originalpostings ein wenig umzustellen
Ich möchte jetzt nicht mit irgendwelchen Vergleichen kommen, die hinken sowieso wieder und dann kommt der klassische Obstvergleich raus.
Aber genau das tust Du schon in Deinem Post.
Äppel & Birnen, die erste:
Das Mitschneiden von Radiomusik wurde schon vor 30 Jahren gemacht und daran ist die Musikindustrie auch nicht pleite gegangen, auch wenn diese uns das damals schon sugerrieren wollte. Ärmer wurden die Privatradios dadurch auch nicht, die öffentlich rechtlichen schon gar nicht.
Vor dreißig Jahren gab es Radio auf Ultrakurz-, Kurz-, Mittel- und Langwelle, sprich: Übertragung per Elektromagnetischer Wellen. Haupteigenschaft dieser Übertragungsform ist, daß Sender und Empfänger eine Einweg-Verbindung nutzen. Die Wellen, die der Sender ausstrahlt, sind "da", egal ob da ein Hörer ist, eine Million oder gar keiner.
Webradios haben eine Zweiweg-Beziehung, jeder Client meldet sich *aktiv* beim Sender an, um dessen Programm zu empfangen (rate mal, warum man beim Webradio soviel über "Hörerzahlen" diskutiert, man kann ja die Anzahl aktiver Verbindungen durchaus messen, anders als beim Rund"funk".
Das bedeutet im Gegenzug für einen terrestrischen Sender, daß seine Kosten relativ fix und genau vorherberechenbar sind. Für Webradios sieht das aber ganz anders aus, weil hier die Kosten von der gemessenen Hörerzahl abhängen. Um den Vergleich nun auf die Ripper zu lenken: Jemand, der 8 Stunden UKW mit seinem Tonbandgerät mitschneidet, kostet den Sender keinen Pfennig. Tut man das hingegen auf dem Stream ist jedoch in jedem Fall ein Kostenfaktor da und sei er noch so gering.
Bei durchschnittlich 15 - 30 Hörern bei 95% der deutschen Webradios ist es uninteressant, ob da 5 oder 10 Ripper drauf sind, sie werden nicht ärmer dadurch.
Bei 4stelligen Hörerzahlen fällt es auch nicht auf, ob da 10 oder 50 Ripper bei sind.
Woher hast Du diese Zahlen? Belege bitte. Ich denke nicht, daß es eine wirkliche Erhebung darüber gibt, wie hoch der Anteil an Rippern auf einem Stream ist, vor allem, da diese je nach Stream auch drastisch variieren dürften.
Natürlich kommen jetzt wieder solche Argumente.. Jaaaaaaaaaaaaaa aber ich habe doch die Musik gekauft und andere provitieren davon und jaaaaaaaaaaaaaaaaaa aber die Bandbreite, ich muss das doch bezahlen.. wein, heul, zeter. Achja, da war dann noch das Argument der Streamkosten.
Siehe Oben. Ein terrstrischer Sender *kennt* seine Kosten und kann entsprechend kalkulieren. Af dem Web ist es *theoretisch* (ich glaube nicht, daß es so einen Fall schon mal gegeben hat, aber ausschließen kann man es nicht) möglich, ein durchaus ambitioniertes, gutes Radioprojekt mit Hilfe von übermäßigem Rippen zu ruinieren.
Wer sich das "Hobby" nicht leisten kann, kann diesem dann halt nicht frönen.
Das Geld für eine Fluglizenz habe ich, nur um diese auch dauerhaft zu halten, da fehlt es mir dann. Ergo, ich kann meinem Hobby Fliegerei nicht so frönen, wie ich möchte.
Äppel & Birnen, die zweite. Würde ich ein Webradio betreiben, so wäre das mein Hobby und ich würde die dafür anfallenden Kosten aufbringen. Ein Ripper hingegen zahlt *mir* *nichts* zu meinem Hobby dazu, verursacht mir aber Kosten.
Wäre Fliegerei mein Hobby (steht noch auf meiner To-Do-Liste
), würde ich selbstverfreilich auch für die entstehenden Kosten aufkommen - wo aber wäre derjenige, der von meiner Hobbyfliegerei profitiert, mir aber Kosten verursacht? Das wäre dann wahrscheinlich der, der kurz vor'm Abheben auf mein Bugrad hüpft und durch den erhöhten Luftwiderstand meinen Spritverbrauch hochtreibt, hm?
Also nochmal: Diese unselige Ripperdiskussion führt zu nichts, da ist man sich wohl einig. Wieviel "Gegenmaßnahmen" sinnvoll und durchführbar sind, steht auf einem anderen Blatt, aber das ist ebenso dem Webradiobetreiber / Moderator überlassen, wie dem Ripper die Entscheidung, ob er sein Progrämmchen anwirft oder nicht.
Ich würde mich freuen, wenn sich Streamripper der Tatsache bewußt wären, daß sie sich parasitär verhalten und entsprechende Lehren daraus zögen...
In dem Sinne frohe Ostern noch,
McCavity