AW: Gong 96,3 Oralsex-Gewinnspiel oder Bild-Ente?
NÄCHTLICHE Erotik-Sendungen mit pornographisch angehauchten Radiosendungen zur besten Sendezeit zu verwechseln...is wieder mal typisch.
Mir fehlen die Worte, versuche trotzdem, welche zu finden...
Die Aktion des Senders...dazu sage ich nix.
Aber die Reaktionen hier im Forum scheinen mir teilweise durchaus ne Ansage wert!
@StReutlinger: "Ob das nun echt war oder nicht, wird die Münchner kaum beschäftigen." Jaja, is schon schön, die moderne Medienwelt! Ob echt oder nicht, is ja scheiß egal! Hauptsache es wird drüber gequatscht! Hey - wir könnten doch morgen früh mal sagen, wir veranstalten ne Menschenjagd auf Senioren promoten - ob echt oder nicht interessiert ja eh keinen, aber wir sind dann bestimmt der meistgenannte Sender des Landes!!
Sarkastisch formuliert, aber das scheint die Richtung Deiner Gedanken zu sein. Und ehrlich: mir graut davor.
Es wurde auch hervorgehoben, daß die beiden Moderatoren "vier Stunden jugendfrei blieben". Hallo! Ist das Kunst oder ist das einfach Grundvoraussetzung eines jeden Medienmachers, jugendfrei senden zu können, egal um welches Thema es sich handelt? Haltet Ihr es auch für Kunst, daß Moderatoren in TV und Hörfunk senden, ohne die ganze Zeit "Scheiße", "Fuck" oder "Arschloch" zu sagen? Ne, oder?! Also, warum sprecht Ihr bei dieser Aktion von Kunst?!
Noch ein anderer Gedanke:
Wenn mein Sohn oder meine Tochter mittags heimkommt und davon erzählt, daß sein Lieblingssender XY heute morgen einen Blowjob verlost hat (oder er/sie erzählt, er/sie hätte das sogar auf dem Schulweg gesehen), dann komme ich in´s Überlegen, mich bei der BLR, beim Presserat oder auch bei der Polizei (in Form einer Strafanzeige) zu beschweren.
Habt Ihr Euch schon mal überlegt, daß die Gesetze in diesem Land (seien es juristische oder moralische) nicht in erster Linie dazu da sind, ständig weiter ausgetestet, gedehnt und ausgereizt zu werden? Durch noch a bisserl mehr nackte Haut, noch a bisserl an fieseren Witz gegen irgendeine Gruppe, noch a bisserl mehr schlüpfriges Gerede mit dem Endziel von letztlich noch einem Fünfzehntel Prozent mehr Quote.
Haben Gesetze nicht eigentlich den Sinn, zwischen Streitparteien zu vermitteln, wenn einer seine Rechte grob verletzt sieht? Wenn dem so ist, ist es Verantwortung jedes Einzelnen, dafür zu sorgen, daß es soweit nicht kommt. Ganz im Besonderen aber ist es Verantwortung derjenigen, die sich Journalisten nennen (oder zumindest aufgrund ihrer Tätigkeit journalistische Verantwortung tragen).
Stattdessen machen sich weite Teile der Medienwelt (hier die "Radiomacher") heute einfach nen Spaß daraus, ständig zu testen, wie weit man noch gehen kann. Welchen Aufreger kann man noch oben draufsetzen, ohne daß sich irgendwer so weit aufregt, daß wir eins auf den Deckel kriegen...
So läuft´s doch, oder?
Und da man Massen mit einer Bild-Zeitung schon immer besser unterhalten konnte als mit Goethes Faust, wehrt sich auch keiner. Und die Spirale dreht sich munter weiter...
gestern der Joke über Thema X (die 100 000 Hörer haben (vielleicht besoffen von der eigenen Vulgärheit) gejohlt - drei haben angerufen und sich beschwert) - also müssen wir heut noch eins draufsetzen!
Und so schließt sich der Kreis zu StReutlinger...