Hallo zusammen,
da ich nicht weiß, inwieweit alle hier Lesenden auch andere Threads verfolgen, stelle ich auch hier nochmal ein kleines Demofilmchen vor. Es soll veranschaulichen, wie irreführend klassische Pegelinstrumente für das Gehörte sein können, und wie sich die Loudnessanzeigen eines R-128 Meters verhalten können. Das ist besonders dafür interessant, damit man die Anzeigen M und S nicht falsch interpretiert, wenn der angestrebte Zielwert von 0LU/-23LUFS auch mal überschritten wird, weil ja am Ende die I-Messung relevant ist. Da ich bewusst auch Ausblendvorgänge u.ä. mit einbezogen habe kann man auch sehen, wie sich das relative Gate in der I-Messung auswirkt, wenn nämlich diese nicht zwingend abfällt, nur weil es leise wird.
Folgendes habe ich zur Veranschaulichung der Darstellungen, uns zur Verfügung stehender Aussteuerungsinstrumente, getan:
- Audioausschnitte unterschiedlichster Art und Herstellung gesammelt
- Erfassung der jeweiligen Programm Loudness dieser Audioschnipsel mittels I-Messung gemäß R-128
- Angleichung der Programm Loudness durch statische Pegelanpassung gemäß der Abweichung zu -23LUFS, bis auf die reine Pegelangleichung nach Programm Loudness erfolgte keinerlei Bearbeitung mittels "Soundprocessing" jedweder Art. Die Ausschnitte sind also in sich genau so erhalten, wie sie vom jeweiligen Endbearbeiter gedacht waren!
- Aneinanderreihung dieser Files, so als wären sie Bestandteile einer Sendung, oder als würden wir zwischen verschiedenen Programmen zappen
- gleichzeitiges Messen der "Sendung" auf den folgenden Skalen: 1. True Peak, 2. Sample Peak, 3. QPPM, 4. R-128 Meter mit M,S,I, True Peak Max und LRA (Loudness Range) und Mitschnitt des TM9-Bildschirms (RTW Instrument) mit dem Audio als Videofile
Was soll nun damit verdeutlicht oder hinterfragt werden:
- Ist die R-128 Loudnessnormalisierung geeignet, um diese "sehr bunte Sendung" gehörrichtig zusammen zu setzen und somit ohne Abhörvolumenänderung durchzuhören?
- Lassen sich auf den Peakmetern 1., 2. oder 3. irgendwelche allgemein gültigen Werte definieren um das Audio daraufhin gehörrichtig auszusteuern?
- Welche Anzeigen zeigen etwas an, was dem Gehörten entspricht, besonders wenn wir laut und leise definieren wollen, wie etwa in Musik wenn von piano, mezzoforte und forte die Rede ist?
- Welche Details lassen sich in den völlig unterschiedlichen Mischungen heraushören?
- Sind im Audio irgendwelche technischen Störungen wahrnehmbar, die auf digitale Untersteuerung hindeuten?
- Springt man im File wahllos umher, dann treffen ggf. auch mal relativ laute und relativ leise Stellen aufeinander. Das ist auch völlig normal, da es ja nicht um eine permanent gleiche sondern durchschnittlich gleiche Loudness geht. Ist das störend, oder wird es als natürlich empfunden?
Unter diesem Link:
https://www.dropbox.com/sh/4y9p46rnre00qft/Xnmh2BwUm0
findet Ihr einen Dropbox Ordner, in dem sowohl das Video File (komprimiert wegen der Datenmenge), als auch die verwendete Audiodatei in verschiedenen Formaten. Im Video seht Ihr untereinander ein
- True Peak Meter
- Sample Peak Meter
- QPPM Meter mit Skalenbereich bis +9dB (ARD Skala)
- R-128 Loudnessanzeigen Momentary, Short Term, Integrated (links davon als Zahlenwert noch mal die I-Messung, die Loudness Range und den True Peak Max)
Ich habe die Skalen auf einem TM9 von RTW jeweils so angeordnet, dass die uns bekannten Normwerte übereinander liegen. Außerdem habe ich in den Loudnessanzeigen den grünen, sog. Toleranzbereich für die jeweilige Anzeige unterschiedlich groß gemacht (Erfahrungswerte), einfach um den permanenten Farbumschlag bei +1LU zu vermeiden, denn gerade in den Anzeigen M und S sind Überschreitungen von 0LU völlig normal und legitim.
Beim Abspielen des Audios habe ich die I-Messung (Programm Loudness Messung) bei jedem neuen Programmanteil neu gestartet um zu zeigen, dass jedes File in sich eine Programm Loudness von 0LU/-23LUFS aufweist. Insofern hören wir also eine Programmstrecke, bei der die einzelnen Anteile im Vorfeld nach R-128 normalisiert oder ggf. auch schon produziert worden sind, und der Wiedergabepegel in der sendenden Regie immer Reglernormstellung entspricht.
Beste Grüße!