Am Besten erstmal alle Effekte rausnehmen - und dann mit dem EQ anfangen.
Ich würde nichts anheben, aber erstmal absenken, was mich stört.
Sollte das immer noch nicht genügen kann man die anderen Stufen behutsam dazumehnen. Erstmal „Nullen“, damit sie auch mach dem Einschleifen erstmal nichts machen, dann vorsichtig an den Einstellungen drehen.
Eine zu starke Kompession wird häufig als klebrig empfunden. Wenn schon komprimiert werden soll, probiere erstmal ein 1:1,4, Eingreifpunkt bei -9 dB(r) (vorausgesetzt Du steuerst alles auf 0 dB(r) aus), 70 ms attack 500, ms release. Bedenke, dass ein Kompressor erstmal den Spitzenpegel reduziert, da - in diesem Beispiel - alles über -9 dB(r) um den Faktor 1,4 reduziert. Es sollte irgendwo eine Funktion „make up gain“ geben, die dass dan wieder aufholt - bis man in den Spitzen wieder die 0 dB(r) erreicht hat - dann hat man sein verdichtetes Signal.
Erfahrungsgemäß ergibt das bei geübten Sprechern eine Loudness Range von um die 4 LU, also das undynamischste, was im Fernsehen üblicherweise so gemacht wird.
Erhöhst Du das Verhältnis - also in Richtung 1:“immer größer“ wird das Signal dichter und in der Gesamtlautheit lauter. Das führt schnell zu einem mumpfigen, klebrigen Eindruck.
Attack gibt den Wert an, nach wie vielen Millisekunden das Signal angefasst wird, Release, wie schnell Dein Kompressor die Pegelreduktion wieder „aufgibt“, bis der Angriffspunkt das nächste mal überschritten wird.
Man kann jetzt Abhandlungen schreiben, aber schnell merkt man beim Ausprobieren: zu kurze Zeiten können das Signal zum zerren bringen (und das ist dann auch wieder Geräteabhängig, welcher Kompressor wie reagiert), zu lange machen die Regelvorgänge hörbar, häufig als „pumpen“ beschrieben.
Kann man beim eingesetzten Gerät beeinflussen, ich welcher Reihenfolge die Schritte erfolgen?
Und: weniger ist mehr! Hochpass - sinnvoll. Kompressor - in Maßen sinnvoll. EQ - in Maßen sinnvoll. De-Esser brauchst Du nur, wenn Du beim Sprechen von S-Lauten ein unangenehmes Zischen in der Aufnahme produzierst, ansonsten ausschalten. Kann den Hochtonbereich fies verfälschen. Und was „Aphex“ in der Kiste macht müsste ich nachschlagen.
Versteht mich nicht falsch, aber das hat ein bisschen was von „mein Auto hat ne tolle Standheizung, hab ich teuer mitbezahlt. Also nutze ich die auch - auch im Sommer“.